Sprüche 20

Zürcher Bibel

1 Ein Spötter ist der Wein, ein Lärmer das Bier, und keiner, der davon berauscht ist, wird weise. (Spr 23,20; Jes 28,7; Hos 4,11)2 Wie das Knurren eines Löwen ist das Drohen des Königs, wer seinen Zorn erregt, verwirkt sein Leben. (Spr 16,14)3 Es ehrt einen Mann, dem Streit fernzubleiben, jeder Tor aber fängt Streit an. (Spr 14,17; Spr 17,14)4 Im Herbst will der Faule nicht pflügen; wenn er dann in der Erntezeit sucht, findet er nichts. (Spr 6,8; Spr 13,4)5 Die Pläne im Herzen eines Mannes sind tiefe Wasser, ein einsichtiger Mann aber weiss daraus zu schöpfen. (Spr 18,4)6 Viele Menschen rühmen ihre Treue, wer aber findet einen zuverlässigen Mann? (Ps 12,2; Spr 27,2; Jer 5,1)7 Ein Gerechter geht schuldlos seinen Weg, wohl seinen Kindern, die nach ihm kommen. (Ps 15,2)8 Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt, zerstreut schon mit seinen Augen alles Böse. (Spr 20,26)9 Wer darf sagen: Ich habe mein Herz geläutert, ich bin rein geworden von meiner Sünde? (1Kön 8,46; Hi 9,2; Spr 30,12)10 Zweierlei Gewicht und zweierlei Mass - der HERR verabscheut beides. (Spr 11,1)11 Ein junger Mann zeigt mit seinem Verhalten, ob sein Tun rein ist und recht. (Spr 22,6; Mt 7,16)12 Das Ohr, das hört, und das Auge, das sieht - der HERR hat beide geschaffen. (2Mo 4,11)13 Liebe nicht den Schlaf, damit du nicht verarmst, halte deine Augen offen, so kannst du dich satt essen. (Spr 6,11; Spr 12,11)14 Schlecht, schlecht!, sagt der Käufer, doch wenn er weggeht, rühmt er sich.15 Gold gibt es und viele Perlen, der kostbarste Schmuck aber sind verständige Lippen. (Spr 8,10; Spr 10,20)16 Nimm dem das Kleid, der für einen Fremden gebürgt hat, und pfände ihn statt der Ausländer. (Spr 6,1; Spr 27,13)17 Süss schmeckt dem Mann erlogene Speise, danach aber füllt sein Mund sich mit Kieseln. (Spr 9,17; Kla 3,16)18 Durch Beratung kommen Pläne zustande; und mit Überlegung führe Krieg. (Spr 11,14; Spr 24,6; Lk 14,31)19 Wer als Verleumder umhergeht, gibt Vertrauliches preis, darum lass dich nicht mit einem Schwätzer ein. (Spr 11,13)20 Wer seinen Vater und seine Mutter verflucht, dessen Leuchte wird erlöschen, wenn es finster wird. (Spr 13,9; Spr 19,26)21 Ein Erbe, zu Anfang verachtet, wird nicht gesegnet sein am Ende.22 Sag nicht: Ich will Böses heimzahlen. Hoffe auf den HERRN, dass er dir hilft. (3Mo 19,18; Ps 37,40; Spr 19,11; Spr 24,29)23 Zweierlei Gewichte verabscheut der HERR, und eine falsche Waage ist nicht gut. (Spr 11,1)24 Die Schritte des Mannes lenkt der HERR; wie könnte der Mensch seinen Weg verstehen? (Spr 16,9)25 Vorschnell zu geloben und erst danach zu überlegen, ist eine Falle für den Menschen. (5Mo 23,22; Ri 11,25; Pred 5,3)26 Ein weiser König zerstreut die Frevler und drischt sie mit dem Rad. (Spr 20,8)27 Der Atem des Menschen ist eine Leuchte des HERRN, er erforscht alle Kammern des Leibes.28 Güte und Treue behüten den König, und durch Güte stützt er seinen Thron. (Ps 3,3; Ps 61,8)29 Der Stolz der jungen Männer ist ihre Kraft, und der Schmuck der Alten ist das graue Haar. (Spr 16,31)30 Blutige Striemen läutern den Bösen und Schläge die Kammern des Leibes.

Sprüche 20

Lutherbibel 2017

1 Der Wein macht Spötter, und starkes Getränk macht wild; wer davon taumelt, wird niemals weise. (Spr 23,29; Spr 31,5; Hos 4,11)2 Das Drohen des Königs ist wie das Brüllen eines Löwen; wer ihn erzürnt, der sündigt wider das eigene Leben. (Spr 16,14)3 Eine Ehre ist es dem Mann, dem Streit fernzubleiben; aber die gerne streiten, sind allzumal Toren.4 Im Herbst will der Faule nicht pflügen; so muss er in der Ernte betteln und kriegt nichts. (Spr 6,6)5 Der Rat im Herzen eines Mannes ist wie ein tiefes Wasser; aber ein Verständiger kann es schöpfen.6 Viele Menschen rühmen sich ihrer Güte; aber wer findet einen, der zuverlässig ist?7 Ein Gerechter, der unsträflich wandelt, dessen Kindern wird’s wohlgehen. (Ps 112,1)8 Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt, sondert aus mit seinem Blick alles Böse. (Ps 101,3)9 Wer kann sagen: »Ich habe mein Herz geläutert und bin rein von meiner Sünde«? (Hi 4,17; Hi 9,2; Spr 30,12)10 Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß ist beides dem HERRN ein Gräuel.11 Schon einen Knaben erkennt man an seinem Tun, ob er lauter und redlich werden will. (Spr 22,6)12 Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der HERR.13 Liebe den Schlaf nicht, dass du nicht arm wirst; lass deine Augen offen sein, so wirst du Brot genug haben.14 »Schlecht, schlecht!«, spricht man, wenn man kauft; aber wenn man weggeht, so rühmt man sich.15 Es gibt Gold und viel Perlen; aber ein Mund, der Vernünftiges redet, ist ein edles Kleinod.16 Nimm dem sein Kleid, der für einen andern Bürge wurde, und pfände ihn anstelle des Fremden! (Spr 6,1)17 Das gestohlene Brot schmeckt dem Manne gut; aber am Ende hat er den Mund voller Kieselsteine. (Spr 9,17)18 Pläne kommen zum Ziel, wenn man sich recht berät; und Krieg soll man mit Vernunft führen. (Spr 24,6)19 Wer Geheimnisse verrät, ist ein Verleumder, und mit dem, der den Mund nicht halten kann, lass dich nicht ein.20 Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, dessen Leuchte wird verlöschen in der Finsternis. (2Mo 21,17; Spr 30,17)21 Das Erbe, nach dem man zuerst sehr eilt[1], wird zuletzt nicht gesegnet sein.22 Sprich nicht: »Ich will Böses vergelten!« Harre des HERRN, der wird dir helfen. (Spr 24,29; Röm 12,17)23 Zweierlei Gewicht ist dem HERRN ein Gräuel, und eine falsche Waage ist nicht gut.24 Jedermanns Schritte bestimmt der HERR. Welcher Mensch versteht seinen Weg?25 Es ist dem Menschen ein Fallstrick, unbedacht Gelübde zu tun und erst nach dem Geloben zu überlegen.26 Ein weiser König sondert die Frevler aus und lässt das Rad über sie gehen.27 Eine Leuchte des HERRN ist des Menschen Geist; er durchforscht alle Kammern des Innern. (1Kor 2,11)28 Gütig und treu sein behütet den König, und sein Thron besteht durch Güte. (Spr 16,12)29 Der Jünglinge Ehre ist ihre Stärke, und graues Haar ist der Alten Schmuck. (Spr 16,31)30 Man muss dem Bösen wehren mit harter Strafe und mit ernsten Schlägen, die man fühlt.