Psalm 109

Zürcher Bibel

1 Für den Chormeister. Ein Psalm Davids. Gott, du mein Lobpreis, schweige nicht. (Ps 35,22)2 Denn Frevelmund und Lügenmaul haben sie gegen mich aufgetan, und mit falscher Zunge haben sie zu mir geredet.3 Mit Worten voll Hass umringen sie mich, und ohne Grund bekämpfen sie mich.4 Meiner Liebe wegen klagen sie mich an, während ich im Gebet verharre.5 Gutes vergalten sie mir mit Bösem und meine Liebe mit Hass: (Ps 35,12)6 Man bestelle gegen ihn einen Frevler, und ein Ankläger trete zu seiner Rechten.7 Aus dem Gericht gehe er als Schuldiger hervor, selbst sein Gebet werde zur Sünde.8 Seine Tage sollen wenige werden, ein anderer nehme sein Amt ein. (Apg 1,20)9 Seine Kinder sollen Waisen werden und seine Frau eine Witwe. (Jer 18,21)10 Heimatlos sollen seine Kinder umherziehn und nichts mehr besitzen, betteln von ihren Trümmerstätten aus. (Hi 24,12; Ps 37,25)11 Der Gläubiger bemächtige sich all seiner Habe, und Fremde sollen den Ertrag seiner Arbeit rauben.12 Keiner sei da, der ihm Gnadenfrist gibt, und keiner, der sich seiner Waisen erbarmt.13 Seine Nachkommenschaft sei zur Vernichtung bestimmt, in der nächsten Generation schon erlösche ihr Name. (Hi 18,17; Ps 21,11; Spr 10,7)14 Die Schuld seiner Väter bleibe erinnert beim HERRN, und die Sünde seiner Mutter werde nicht gelöscht. (2Mo 20,5; Jer 18,23)15 Stets seien sie dem HERRN gegenwärtig, und er tilge ihr Andenken von der Erde, (Ps 34,17)16 weil er nicht daran dachte, Gutes zu tun, sondern den Elenden und Armen verfolgte und zu töten trachtete den, der verzagten Herzens war.17 Er liebte den Fluch, und er kam über ihn, er verschmähte den Segen, und er wich von ihm.18 Den Fluch zog er an wie sein Gewand, und er drang ein in sein Inneres wie Wasser und wie Öl in seine Gebeine.19 So werde er ihm wie das Kleid, in das er sich hüllt, und zum Gürtel, mit dem er stets sich gürtet.20 Dies sei der Lohn des HERRN für meine Ankläger, für die, die Böses gegen mich reden.21 Du aber, Gott, mein HERR, handle an mir um deines Namens willen, denn gut ist deine Gnade, errette mich.22 Denn ich bin elend und arm, und mein Herz ist durchbohrt in meiner Brust.23 Wie ein Schatten, der sich neigt, schwinde ich dahin, wie eine Heuschrecke bin ich abgeschüttelt. (Ps 102,12)24 Meine Knie wanken vom Fasten, und mein Fleisch nimmt ab und zerfällt.25 Ich bin ihnen zum Gespött geworden, sehen sie mich, so schütteln sie ihr Haupt. (Ps 22,8)26 Hilf mir, HERR, mein Gott, rette mich nach deiner Gnade.27 Erkennen sollen sie, dass deine Hand es war, dass du es, HERR, getan hast.28 Sie mögen fluchen, du aber wirst segnen, erheben sie sich, werden sie zuschanden, dein Diener aber darf sich freuen.29 Meine Ankläger müssen sich kleiden in Schmach, in ihre Schande sich hüllen wie in einen Mantel.30 Ich will den HERRN laut preisen mit meinem Mund und inmitten vieler ihn loben. (Ps 22,23)31 Denn er tritt zur Rechten des Armen, um ihn zu retten vor denen, die ihn verdammen.

Psalm 109

Lutherbibel 2017

1 Ein Psalm Davids, vorzusingen. Gott, mein Ruhm, schweige nicht!2 Denn ihr Mund ist voll Frevel, ihr Lügenmaul haben sie wider mich aufgetan. Sie reden wider mich mit falscher Zunge /3 und reden giftig wider mich allenthalben und streiten wider mich ohne Grund.4 Dafür, dass ich sie liebe, feinden sie mich an; ich aber bete.5 Sie erweisen mir Böses für Gutes und Hass für meine Liebe.6 Gib ihm einen Frevler zum Gegner, und ein Ankläger stehe zu seiner Rechten. (Mt 5,43; Lk 23,34)7 Wenn er gerichtet wird, soll er schuldig gesprochen werden, und sein Gebet werde zur Sünde.8 Seiner Tage sollen wenige werden, und sein Amt soll ein andrer empfangen. (Apg 1,20)9 Seine Kinder sollen Waisen werden und seine Frau eine Witwe.10 Seine Kinder sollen umherirren und betteln und vertrieben werden aus ihren Trümmern.11 Es soll der Gläubiger alles fordern, was er hat, und Fremde sollen seine Güter rauben.12 Und niemand soll ihm Gutes tun, und niemand erbarme sich seiner Waisen.13 Seine Nachkommen sollen ausgerottet werden, ihr Name soll schon im zweiten Glied getilgt werden. (Hes 18,20)14 Der Schuld seiner Väter soll gedacht werden vor dem HERRN, und seiner Mutter Sünde soll nicht getilgt werden. (2Mo 20,5)15 Der HERR soll sie nie mehr aus den Augen lassen, und ihr Andenken soll ausgerottet werden auf Erden,16 weil er so gar keine Barmherzigkeit übte, sondern verfolgte den Elenden und Armen und den Betrübten, ihn zu töten.17 Er liebte den Fluch, so komme er auch über ihn; er wollte den Segen nicht, so bleibe er auch fern von ihm.18 Er zog den Fluch an wie sein Hemd; der drang in sein Inneres wie Wasser und wie Öl in seine Gebeine; (4Mo 5,24)19 er werde ihm wie ein Kleid, das er anhat, und wie ein Gürtel, mit dem er allezeit sich gürtet.20 So geschehe denen vom HERRN, die mich verklagen und die Böses reden wider mich.21 Aber du, HERR, mein Herr, / sei du mit mir um deines Namens willen; denn deine Gnade ist mein Trost: Errette mich!22 Denn ich bin arm und elend; mein Herz ist zerschlagen in mir.23 Ich fahre dahin wie ein Schatten, der schwindet, und werde abgeschüttelt wie Heuschrecken.24 Meine Knie sind schwach vom Fasten, und mein Leib ist mager und hat kein Fett.25 Ich bin ihnen zum Spott geworden; wenn sie mich sehen, schütteln sie den Kopf.26 Steh mir bei, HERR, mein Gott! Hilf mir nach deiner Gnade,27 und lass sie innewerden, dass dies deine Hand ist und du, HERR, das tust.28 Fluchen sie, so segne du. / Erheben sie sich, so sollen sie zuschanden werden; aber dein Knecht soll sich freuen. (Lk 6,27)29 Die mich verklagen, sollen mit Schmach angezogen und mit ihrer Schande bekleidet werden wie mit einem Mantel.30 Ich will dem HERRN sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen in der Menge.31 Denn er steht dem Armen zur Rechten, dass er ihm helfe von denen, die ihn verurteilen.