1Die Worte Kohelets, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem. (Pr 1:1; Ec 1:12)2Nichtig und flüchtig, sprach Kohelet, nichtig und flüchtig, alles ist nichtig. (Ps 12:8; Ps 39:6; Ps 62:10; Ps 144:4)
Was einmal geschah, wird wieder geschehen
3Welchen Gewinn hat der Mensch von seiner ganzen Mühe und Arbeit unter der Sonne? (Ec 2:22; Ec 3:9; Ec 6:11)4Ein Geschlecht geht, und ein Geschlecht kommt, und die Erde bleibt ewig bestehen. (Ec 3:14)5Und die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter und strebt nach dem Ort, wo sie aufgeht. (Ps 19:5)6Es weht nach Süden und dreht nach Norden, dreht, dreht, weht, der Wind. Und weil er sich dreht, kommt er wieder, der Wind.7Alle Flüsse fliessen zum Meer, und das Meer wird nicht voll. Zum Ort, dahin die Flüsse fliessen, fliessen sie und fliessen.8Alles Reden müht sich ab, keiner kommt damit zum Ziel. Das Auge sieht sich niemals satt, und das Ohr wird vom Hören nicht voll. (Pr 27:20; Ec 4:8; Ec 5:9; Ec 6:7)9Was einmal geschah, wird wieder geschehen, und was einmal getan wurde, wieder getan, und nichts ist wirklich neu unter der Sonne. (Ec 3:15; Ec 6:10)10Wohl sagt man: Sieh dies an! Es ist neu! - Es war längst schon einmal da, in den Zeiten, die vor uns waren.11An die Früheren erinnert man sich nicht, und an die Späteren, die kommen werden, auch an sie wird man sich nicht erinnern bei denen, die zuletzt sein werden. (Ps 49:11; Ec 2:16; Ec 7:24; Ec 9:5)
Ich, Kohelet, wurde König
12Ich, Kohelet, wurde König über Israel in Jerusalem. (Ec 1:1)13Da nahm ich mir vor, in Weisheit alles zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel getan wird. Das ist eine leidige Mühe. Gott hat es den Menschen überlassen, sich damit abzumühen. (Ec 1:8; Ec 3:10; Ec 4:4)14Ich betrachtete alle Werke, die unter der Sonne vollbracht wurden, und siehe, alles war nichtig und ein Greifen nach Wind. (Ec 2:11)15Was krumm ist, kann nicht gerade werden, und was fehlt, kann man nicht zählen. (Ec 7:13)16Ich dachte mir: Sieh, ich bin grösser und weiser als jeder, der vor mir über Jerusalem geherrscht hat, und mein Herz hat viel Weisheit und Erkenntnis gesehen. (1Ki 5:9; 1Ki 10:23; 2Ch 9:22; Ec 2:9)17So nahm ich mir vor zu erkennen, was Weisheit ist, und zu erkennen, was Verblendung ist und Torheit. Ich erkannte, dass auch dies ein Greifen nach Wind war. (Ec 2:12; Ec 7:25; Ec 8:16)18Denn mit viel Weisheit kommt viel Verdruss, und wer mehr erkennt, hat mehr zu leiden. (Ec 2:22; Ec 12:12)
Ecclesiastes 1
Lutherbibel 2017
Alles ist eitel
1Dies sind die Reden des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem.2Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel. (Ec 12:8)3Was hat der Mensch für Gewinn von all seiner Mühe, die er hat unter der Sonne?4Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt immer bestehen. (Ps 90:3)5Die Sonne geht auf und geht unter und läuft an ihren Ort, dass sie dort wieder aufgehe.6Der Wind geht nach Süden und dreht sich nach Norden und wieder herum an den Ort, wo er anfing.7Alle Wasser laufen ins Meer, doch wird das Meer nicht voller; an den Ort, dahin sie fließen, fließen sie immer wieder.8Alles Reden ist so voll Mühe, dass niemand damit zu Ende kommt. Das Auge sieht sich niemals satt, und das Ohr hört sich niemals satt. (Ps 90:10; Pr 27:20)9Was geschehen ist, ebendas wird hernach sein. Was man getan hat, ebendas tut man hernach wieder, und es geschieht nichts Neues unter der Sonne.10Geschieht etwas, von dem man sagen könnte: »Sieh, das ist neu!« – Es ist längst zuvor auch geschehen in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.11Man gedenkt derer nicht, die früher gewesen sind, und derer, die hernach kommen; man wird auch ihrer nicht gedenken bei denen, die noch später sein werden.
Der Prediger als weiser König
12Ich, der Prediger, war König über Israel zu Jerusalem13und richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu suchen und zu erforschen bei allem, was man unter dem Himmel tut. Solch unselige Mühe hat Gott den Menschenkindern gegeben, dass sie sich damit quälen sollen.14Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind.15Krumm kann nicht gerade werden, noch, was fehlt, gezählt werden. (Ec 7:13)16Ich sprach in meinem Herzen: Siehe, ich bin größer geworden und habe mehr Weisheit gesammelt als alle, die vor mir gewesen sind zu Jerusalem, und mein Herz hat viel gelernt und erfahren.17Und ich richtete mein Herz darauf, dass ich lernte Weisheit und erkennte Tollheit und Torheit. Ich ward aber gewahr, dass auch dies ein Haschen nach Wind ist. (Ec 2:12; Ec 7:25)18Denn wo viel Weisheit ist, da ist viel Grämen, und wer viel lernt, der muss viel leiden.