Matthäus 22

Zürcher Bibel

1 Und Jesus begann wiederum in Gleichnissen zu ihnen zu reden:2 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der für seinen Sohn die Hochzeit ausrichtete. (Mt 9,15; Offb 19,9)3 Und er sandte seine Knechte aus, die Geladenen zur Hochzeit zu rufen, doch die wollten nicht kommen. (Mt 21,34; Mt 23,37)4 Darauf sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Geladenen: Seht, mein Mahl habe ich bereitet, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! (Mt 21,36)5 Sie aber achteten nicht darauf und gingen ihres Wegs, der eine auf seinen Acker, der andere an sein Geschäft.6 Die übrigen aber ergriffen seine Knechte, misshandelten und töteten sie. (Mt 21,35)7 Da wurde der König zornig und schickte seine Heere aus, liess jene Mörder umbringen und ihre Stadt anzünden.8 Dann sagte er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, die Geladenen aber waren es nicht wert.9 Geht also an die Ecken der Strassen und ruft zur Hochzeit, wen immer ihr findet. (Mt 28,19)10 Da gingen die Knechte auf die Strassen hinaus und brachten alle, die sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal füllte sich mit Gästen. (Mt 13,47)11 Als aber der König eintrat, sich die Gäste anzusehen, sah er da einen, der kein Hochzeitskleid trug.12 Und er sagte zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen ohne ein Hochzeitskleid? Der aber blieb stumm.13 Da sagte der König zu seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füsse und werft ihn hinaus in die äusserste Finsternis; dort wird Heulen und Zähneklappern sein. (Mt 8,12)14 Denn viele sind berufen, wenige aber auserwählt.15 Da machten sich die Pharisäer auf und beschlossen, ihm eine Fangfrage zu stellen. (Mt 12,14)16 Und sie schickten ihre Jünger zusammen mit den Herodianern aus, um ihm zu sagen: Meister, wir wissen, dass du der Wahrheit verpflichtet bist und den Weg Gottes lehrst, wie es richtig ist, und auf niemanden Rücksicht nimmst, denn du achtest nicht auf das Ansehen der Person.17 Sag uns also, was dir richtig scheint: Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?18 Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sprach: Was versucht ihr mich, ihr Heuchler!19 Zeigt mir die Münze für die Steuer! Da hielten sie ihm einen Denar hin.20 Und er sagt zu ihnen: Wessen Bild und Inschrift ist das?21 Sie sagen zu ihm: Des Kaisers. Da sagt er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! (Röm 13,7)22 Als sie das hörten, wunderten sie sich; und sie liessen ihn stehen und gingen fort. (Mt 7,28)23 Am selben Tag kamen Sadduzäer zu ihm, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, und sie fragten ihn: (Apg 23,8)24 Meister, Mose hat gesagt: Wenn einer stirbt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder als ihr Schwager die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen erwecken. (5Mo 25,5)25 Bei uns gab es einmal sieben Brüder. Der erste heiratete und starb, und da er keine Nachkommen hatte, hinterliess er seine Frau dem Bruder;26 ebenso der zweite und der dritte, bis zum siebten.27 Zuletzt, nach allen andern, starb die Frau.28 In der Auferstehung nun - wer von den sieben wird sie bekommen? Sie alle haben sie doch zur Frau gehabt.29 Jesus entgegnete ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schriften noch die Macht Gottes kennt.30 Denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern wie Engel im Himmel sind sie.31 Was aber die Auferstehung der Toten betrifft - habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist:32 Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Er ist nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden. (2Mo 3,6; 2Mo 8,11)33 Und die Leute, die das hörten, waren überwältigt von seiner Lehre. (Mt 7,28)34 Als aber die Pharisäer hörten, dass er die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sie sich am selben Ort.35 Und in der Absicht, ihn auf die Probe zu stellen, fragte ihn einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer:36 Meister, welches Gebot ist das höchste im Gesetz?37 Er sagte zu ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand. (5Mo 6,5; Jos 22,5)38 Dies ist das höchste und erste Gebot.39 Das zweite aber ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. (3Mo 19,18; Mt 5,43; Mt 19,19)40 An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (Mt 7,12)41 Da nun die Pharisäer beisammen waren, fragte Jesus sie:42 Was ist eure Meinung über den Messias? Wessen Sohn ist er? Sie sagen zu ihm: Davids Sohn! (Joh 7,42; Joh 9,27)43 Er sagt zu ihnen: Wie kann ihn dann David im Geist Herr nennen, wenn er sagt:44 Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füsse gelegt habe. (Ps 110,1)45 Wenn David ihn also Herr nennt, wie kann er da sein Sohn sein?46 Und niemand konnte ihm darauf antworten; auch wagte von jenem Tag an keiner mehr, ihm eine Frage zu stellen. (Mk 12,34; Lk 20,40)

Matthäus 22

Lutherbibel 2017

1 Und Jesus fing an und redete abermals in Gleichnissen zu ihnen und sprach: (Lk 14,16)2 Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. (Joh 3,29; Offb 19,7)3 Und er sandte seine Knechte aus, die Gäste zur Hochzeit zu rufen; doch sie wollten nicht kommen.4 Abermals sandte er andere Knechte aus und sprach: Sagt den Gästen: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet, meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit!5 Aber sie verachteten das und gingen weg, einer auf seinen Acker, der andere an sein Geschäft.6 Die Übrigen aber ergriffen seine Knechte, verhöhnten und töteten sie. (Mt 21,35)7 Da wurde der König zornig und schickte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an. (Mt 24,2)8 Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Gäste waren’s nicht wert.9 Darum geht hinaus auf die Straßen und ladet zur Hochzeit ein, wen ihr findet.10 Und die Knechte gingen auf die Straßen hinaus und brachten zusammen alle, die sie fanden, Böse und Gute; und der Hochzeitssaal war voll mit Gästen. (Mt 13,47)11 Da ging der König hinein zum Mahl, sich die Gäste anzusehen, und sah da einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Gewand an, (Offb 19,8)12 und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte.13 Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn in die äußerste Finsternis! Da wird sein Heulen und Zähneklappern.14 Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.15 Da gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, dass sie ihn fingen in seinen Worten, (Mk 12,13; Lk 20,20)16 und sandten zu ihm ihre Jünger samt den Anhängern des Herodes[1]. Die sprachen: Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und lehrst den Weg Gottes recht und fragst nach niemand; denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen. (Joh 3,2)17 Darum sage uns, was meinst du: Ist’s recht, dass man dem Kaiser Steuern zahlt, oder nicht?18 Da nun Jesus ihre Bosheit merkte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich?19 Zeigt mir die Steuermünze! Und sie reichten ihm einen Silbergroschen.20 Und er sprach zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist das?21 Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! (Röm 13,7)22 Als sie das hörten, wunderten sie sich, ließen von ihm ab und gingen davon.23 An demselben Tage traten Sadduzäer zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn (Mk 12,18; Lk 20,27; Apg 4,2; Apg 23,6; Apg 23,8)24 und sprachen: Meister, Mose hat gesagt: »Wenn einer stirbt und hat keine Kinder, so soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen erwecken.« (1Mo 38,8; 5Mo 25,5)25 Nun waren bei uns sieben Brüder. Der erste heiratete und starb; und weil er keine Nachkommen hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder;26 desgleichen der zweite und der dritte bis zum siebenten.27 Zuletzt nach allen starb die Frau.28 Nun in der Auferstehung: Wessen Frau wird sie sein von diesen sieben? Sie haben sie ja alle gehabt.29 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes.30 Denn in der Auferstehung werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie Engel im Himmel.31 Habt ihr denn nicht gelesen von der Auferstehung der Toten, was euch gesagt ist von Gott, der da spricht: (2Mo 3,6)32 »Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«? Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden.33 Und als das Volk das hörte, entsetzten sie sich über seine Lehre.34 Als aber die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich. (Mk 12,28; Lk 10,25)35 Und einer von ihnen, ein Lehrer des Gesetzes, versuchte ihn und fragte:36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?37 Jesus aber sprach zu ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt[2]« (5Mo 6,5)38 Dies ist das höchste und erste Gebot.39 Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3Mo 19,18)40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (Mt 7,12; Röm 13,9)41 Als nun die Pharisäer beieinander waren, fragte sie Jesus (Mk 12,34; Lk 20,40)42 und sprach: Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sprachen zu ihm: Davids. (Jes 11,1; Joh 7,42)43 Er sprach zu ihnen: Wie nennt ihn dann David im Geist »Herr«, wenn er sagt:44 »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege«? (Mt 26,64)45 Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er dann sein Sohn?46 Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, auch wagte niemand von dem Tage an, ihn hinfort zu fragen.