Jesaja 13

Zürcher Bibel

1 Ausspruch über Babel, den Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat: (Jer 23,33)2 Errichtet ein Feldzeichen auf kahlem Berg, ruft laut ihnen zu! Winkt mit der Hand, damit sie einziehen durch die Tore der Edlen! (Jes 11,12; Jes 45,2)3 Ich selbst habe meine Geweihten aufgeboten, auch habe ich meine Helden herbeigerufen zum Zorngericht, die frohlocken über meine Hoheit. (Joe 4,11)4 Horch! In den Bergen ein Tosen wie von mächtigem Volk. Horch! Ein Lärmen von Königreichen, von versammelten Nationen: Der HERR der Heerscharen mustert das Kriegsheer!5 Aus fernem Land, vom Ende des Himmels kommen sie: der HERR und die Werkzeuge seines Zorns, um die ganze Erde zugrunde zu richten. (Jer 50,25)6 Heult auf! Denn nah ist der Tag des HERRN, er kommt wie eine Verheerung durch Schaddai![1] (Jes 13,9; Hes 30,3; Joe 1,15; Joe 2,1; Ob 1,15)7 Darum werden alle Hände schlaff, und mutlos wird eines jeden Menschen Herz. (Hes 21,12; Nah 2,11)8 Und sie werden sich entsetzen, Krämpfe und Wehen werden sie packen, wie eine Gebärende werden sie sich winden. Einer starrt den anderen an: Ihre Gesichter sind entflammt. (Ps 48,7; Jes 21,3; Jes 26,17; Jer 4,31)9 Sieh, der Tag des HERRN kommt, grausam und mit Wut und glühendem Zorn, um die Erde entsetzlich zu verwüsten und ihre Sünder von ihr zu tilgen. (Jes 13,6)10 Die Sterne des Himmels und seine Orione lassen ihr Licht nicht strahlen, finster ist die Sonne bei ihrem Aufgang, und der Mond lässt sein Licht nicht scheinen! (Jes 24,23; Jes 50,3; Hes 32,7; Joe 2,10; Am 8,9; Mt 24,29)11 Dann werde ich die Bosheit heimsuchen am Erdkreis und an den Frevlern ihre Schuld. Und ich werde der Überheblichkeit der Vermessenen ein Ende setzen und den Hochmut der Tyrannen erniedrigen. (1Mo 3,11; 1Mo 6,5)12 Rarer als Feingold werde ich die Menschen machen, und rarer als Golderz aus Ofir die Menschen. (Jes 10,19)13 Darum werde ich den Himmel erzittern lassen, und die Erde wird aufschrecken von ihrem Ort, unter der Wut des HERRN der Heerscharen, am Tag seines glühenden Zorns. (Hi 9,6; Jer 4,24; Hag 2,6)14 Und wie eine aufgescheuchte Gazelle und wie Schafe, wenn niemand da ist, der sie sammelt, wird jeder sich zu seinem Volk wenden und jeder in sein Land fliehen.15 Jeder, der gefunden wird, wird durchbohrt, und jeder, der aufgegriffen wird, fällt durch das Schwert.16 Vor ihren Augen werden ihre Kinder zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Frauen vergewaltigt. (Ps 137,9; Kla 5,11; Nah 3,10)17 Sieh, ich hetze die Meder auf sie, die von Silber nichts halten und kein Gefallen haben am Gold. (Jes 21,2)18 Und Bogen werden junge Männer niederstrecken, und mit der Frucht des Leibes werden sie kein Erbarmen kennen, und um die Kinder werden sie keine Träne vergiessen.19 Und Babel, die Zierde der Königreiche, die stolze Pracht der Kasdäer, wird sein wie Sodom und wie Gomorra, als Gott sie verwüstete. (1Mo 19,24; Jer 49,18)20 Nie wieder wird es bewohnt sein und in keiner Generation besiedelt, und kein Araber wird dort sein Zelt aufschlagen, und Hirten werden dort nicht lagern lassen. (Jes 25,2)21 Wüstentiere werden dort lagern, und ihre Häuser werden voller Eulen[2] sein, dort werden Strausse wohnen und Bocksgeister werden dort tanzen. (Jes 14,23; Jer 50,39; Zef 2,14; Offb 18,2)22 Und in ihren Prachtbauten werden Wildhunde heulen und Schakale in den Palästen der Lust. Und bald, sehr bald kommt ihre Zeit, und ihre Tage verzögern sich nicht. (5Mo 32,35; Jes 34,14)

Jesaja 13

Lutherbibel 2017

1 (Kap 13,1–14,32: vgl. Kap 21,1-10 Dies ist die Last[1] für Babel, die Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat: (Jes 47,1; Jer 23,33; Jer 50,1)2 Auf kahlem Berge erhebt das Banner, ruft laut ihnen zu, winkt mit der Hand, dass sie einziehen durch die Tore der Fürsten.3 Ich habe meine Geheiligten aufgeboten und meine Starken gerufen zu meinem Zorngericht; sie jauchzen über meine Herrlichkeit.4 Es ist Geschrei und Lärm auf den Bergen wie von einem großen Volk, Geschrei und Getümmel von den versammelten Königreichen der Völker. Der HERR Zebaoth rüstet ein Heer zum Kampf.5 Sie kommen aus fernen Landen, vom Ende des Himmels, ja, der HERR selbst samt den Werkzeugen seines Zorns, um zu verderben die ganze Erde.6 Heulet, denn des HERRN Tag ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen. (Joe 1,15; Joe 2,1; Ob 1,15)7 Darum werden alle Hände schlaff, und aller Menschen Herz wird feige sein.8 Schrecken, Angst und Schmerzen wird sie ankommen, es wird ihnen bange sein wie einer Gebärenden. Einer wird sich vor dem andern entsetzen, feuerrot werden ihre Angesichter sein.9 Siehe, des HERRN Tag kommt, grausam, voll Grimm und glühendem Zorn, die Erde zu verwüsten und die Sünder von ihr zu vertilgen.10 Denn die Sterne am Himmel und sein Orion scheinen nicht hell, die Sonne geht finster auf, und der Mond gibt keinen Schein. (Hes 32,7; Joe 2,10; Am 5,8; Mt 24,29)11 Ich will den Erdkreis heimsuchen um seiner Bosheit willen und die Gottlosen um ihrer Missetat willen und will dem Hochmut der Stolzen ein Ende machen und die Hoffart der Gewaltigen demütigen,12 dass ein Mann kostbarer sein soll als feinstes Gold und ein Mensch wertvoller als Goldstücke aus Ofir.13 Darum will ich den Himmel zittern lassen, die Erde soll beben und von ihrer Stätte weichen durch den Grimm des HERRN Zebaoth, am Tage seines glühenden Zorns.14 Und sie sollen sein wie eine verscheuchte Gazelle und wie eine Herde ohne Hirten, dass sich ein jeder zu seinem Volk kehren und ein jeder in sein Land fliehen wird.15 Wer da gefunden wird, wird erstochen, und wen man aufgreift, wird durchs Schwert fallen.16 Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Frauen geschändet werden. (Ps 137,8; Kla 5,11)17 Siehe, ich will die Meder gegen sie erwecken, die nicht Silber suchen oder nach Gold fragen,18 sondern die jungen Männer mit Bogen erschießen und sich der Frucht des Leibes nicht erbarmen und die Kinder nicht schonen.19 So soll Babel, das schönste unter den Königreichen, die herrliche Pracht der Chaldäer, zerstört werden von Gott wie Sodom und Gomorra, (1Mo 19,24; Jes 1,7)20 dass man hinfort nicht mehr da wohne noch jemand da bleibe für und für, dass auch Araber dort keine Zelte aufschlagen noch Hirten ihre Herden lagern lassen,21 sondern Wüstentiere werden sich da lagern, und ihre Häuser werden voll Eulen sein; Strauße werden da wohnen, und Bocksgeister werden da hüpfen, (Jes 34,13)22 und wilde Hunde werden in ihren Palästen heulen und Schakale in den Schlössern der Lust. Ihre Zeit wird bald kommen, und ihre Tage lassen nicht auf sich warten.