Jeremia 4

Zürcher Bibel

1 Willst du zurückkehren, Israel, Spruch des HERRN, kehre zurück zu mir, und willst du mir deine Scheusale aus den Augen schaffen, so wirst du nicht heimatlos sein. (Jer 3,12)2 Und schwörst du in Treue, in Recht und in Gerechtigkeit: So wahr der HERR lebt!, werden sich Nationen in ihm segnen und seiner sich rühmen. (Jer 5,2; Jer 12,16; Jer 16,14; Jer 44,26; Mal 1,11)3 Denn so spricht der HERR zum Mann aus Juda und zu Jerusalem: Pflügt euch einen neuen Acker, und sät nicht unter die Dornen. (Hos 10,12)4 Beschneidet euch für den HERRN und entfernt die Vorhaut eures Herzens, Mann aus Juda und ihr Bewohner Jerusalems, damit mein Zorn nicht ausbricht wie Feuer und brennt, und keiner ist da, der löscht, wegen der Bosheit eurer Taten. (5Mo 10,16; 5Mo 15,14; Jer 9,25)5 Verkündet es in Juda, und lasst es in Jerusalem hören und sprecht, blast den Schofar im Land, ruft aus voller Kehle und sprecht: Versammelt euch, und lasst uns ziehen in die befestigten Städte! (Jer 4,19; Jer 6,1; Jer 8,14; Jer 51,27)6 Erhebt ein Feldzeichen nach Zion hin, bringt euch in Sicherheit, bleibt nicht stehen, denn von Norden her führe ich Unheil heran und grossen Zusammenbruch. (Jer 1,14)7 Aus seinem Gestrüpp ist ein Löwe aufgesprungen, einer, der Nationen vernichtet, ist aufgebrochen, ist von seiner Stätte gekommen, um dein Land zu verwüsten; deine Städte werden verfallen, niemand wird mehr darin wohnen. (Jer 2,15; Jer 49,19)8 Deshalb: Gürtet die Trauergewänder um, stimmt die Totenklage an und heult! Denn nicht abgewandt von uns hat sich der glühende Zorn des HERRN. (Jes 5,25; Jes 32,11; Jer 6,26; Jer 49,3)9 Und an jenem Tag, Spruch des HERRN, wird der Mut des Königs und der Mut der Fürsten zergehen, und die Priester werden entsetzt sein, und die Propheten werden erstarren. (Jer 2,26)10 Und ich sprach: Ach Herr, HERR, wahrlich, bitter getäuscht hast du dieses Volk und Jerusalem: Frieden werdet ihr haben! - Wir aber haben das Schwert an der Kehle. (Jer 14,13)11 In jener Zeit wird diesem Volk und Jerusalem gesagt: Von kahlen Höhen in der Wüste rollt ein heisser Sturm auf die Tochter meines Volkes zu, nicht um zu worfeln und nicht um zu läutern, (Jer 23,19; Jer 25,32; Jer 30,23)12 ein Sturm, viel stärker, wird kommen für mich; nun werde auch ich ihnen Urteile sprechen.13 Sieh, wie Wolken zieht er herauf, und wie Sturmwind sind seine Wagen, schneller als Adler seine Pferde. Wehe uns, wir sind vernichtet! (Jer 6,23; Jer 48,40; Kla 4,19)14 Reinige dein Herz von Bosheit, Jerusalem, damit du gerettet wirst. Wie lange noch sollen in dir nisten deine Unrechtsgedanken? (Jes 1,16; Jer 2,22)15 Eine Stimme bringt Bericht aus Dan und lässt Unheil hören vom Gebirge Efraim! (Jer 8,16)16 Erinnert die Nationen, seht, über Jerusalem lasst es hören: Aus fernem Land kommen Belagerer, und gegen die Städte Judas haben sie ihre Stimme erhoben. (Jer 5,15; Jer 6,18)17 Wie Wachen auf dem Feld sind sie rings um sie, denn sie war widerspenstig gegen mich. Spruch des HERRN. (5Mo 9,24; Jer 5,23; Jer 6,28; Hes 2,7)18 Dein Weg und deine Taten haben dir dies beschert. Das kommt von deiner Bosheit, dass es so bitter ist, dass es dir nach dem Herzen greift. (Jer 2,17)19 Mein Inneres, meine Eingeweide! Ich muss mich winden.[1] Die Wände meines Herzens - mein Herz ist mir unruhig, ich kann nicht schweigen! Denn ich höre den Klang des Schofar, Kriegsgeschrei. (Jer 8,18; Kla 1,20)20 Zusammenbruch über Zusammenbruch wird ausgerufen, verwüstet ist das ganze Land! Ohne Ankündigung sind meine Zelte verwüstet, meine Zeltdecken, wie aus dem Nichts. (Jer 9,18; Jer 10,20)21 Wie lange noch muss ich das Feldzeichen sehen, hören den Klang des Schofar?22 Dumm ist mein Volk, mich kennen sie nicht, törichte Kinder sind sie und ohne Einsicht! Weise sind sie nur, um Böses zu tun, doch wie man Gutes tut, wissen sie nicht. (5Mo 32,28; Jer 5,4; Jer 8,7; Jer 9,2)23 Ich sah die Erde, und sieh: wüst und öde!, und sah zum Himmel: Sein Licht ist erloschen! (1Mo 1,2; Jes 5,30)24 Ich sah die Berge, und sieh, sie wankten, und alle Hügel schwankten. (Jes 5,25; Hes 38,19)25 Ich sah hin, und sieh, da war kein Mensch, und alle Vögel des Himmels waren geflohen. (Jer 9,9; Jer 12,4; Jer 33,10)26 Ich sah hin, und sieh, der Baumgarten war eine Wüste, und all seine Städte waren niedergerissen vor dem HERRN, vor seinem glühenden Zorn. (Jer 2,15)27 Denn so spricht der HERR: Das ganze Land wird verwüstet, doch will ich es nicht ganz vernichten. (Jer 5,10; Jer 10,24; Jer 30,11; Jer 46,28; Am 9,8)28 Darüber wird die Erde trauern und der Himmel oben sich verfinstern, denn ich habe gesprochen, habe es geplant und bedaure es nicht und lasse nicht ab davon.29 Vor dem Lärm von Reiter und Bogenschütze flieht die ganze Stadt, in die Wälder sind sie gezogen und auf die Felsen gestiegen. Verlassen ist jede Stadt, und kein Mensch wohnt mehr darin. (Jer 2,6; Jer 4,25; Jer 51,43)30 Und du, Verwüstete, was wirst du tun? Selbst wenn du dich in Purpur kleidest, dich schmückst mit Schmuck aus Gold, die Augen gross machst mit Schminke - vergeblich machst du dich schön! Die Liebhaber haben dich verschmäht, sie fordern dein Leben. (Jer 30,14)31 Denn eine Stimme höre ich wie von einer, die sich in Schmerzen windet, Schreie wie von einer, die zum ersten Mal gebärt, die Stimme der Tochter Zion, sie stöhnt, breitet ihre Hände aus: Wehe mir, mein Leben erliegt den Mördern! (Jer 6,24; Jer 13,21; Jer 22,23; Jer 30,6; Jer 48,41; Jer 50,43)

Jeremia 4

Lutherbibel 2017

1 Willst du dich, Israel, bekehren, spricht der HERR, so kehre dich zu mir! Und wenn du deine gräulichen Götzen von meinem Angesicht wegtust, so brauchst du nicht mehr umherzuschweifen,2 und wenn du ohne Heuchelei recht und heilig schwörst: »So wahr der HERR lebt«, dann werden Völker sich Segen wünschen durch ihn und sich seiner rühmen. (1Mo 12,3; 1Mo 18,18; 5Mo 10,20; Jes 65,16)3 Denn so spricht der HERR zu denen in Juda und zu Jerusalem: Pflüget ein Neues und säet nicht unter die Dornen! (Hos 10,12)4 Beschneidet euch für den HERRN und tut weg die Vorhaut eures Herzens, ihr Männer von Juda und ihr Leute von Jerusalem, auf dass nicht um eurer Bosheit willen mein Grimm ausfahre wie Feuer und brenne, sodass niemand löschen kann. (5Mo 10,16; Jer 6,10; Jer 9,25; Jer 21,12; Röm 2,29; Kol 2,11)5 Verkündet in Juda und schreit laut in Jerusalem und sprecht: »Blast die Posaune im Lande!« Ruft mit voller Stimme und sprecht: »Sammelt euch und lasst uns in die festen Städte ziehen!« (Jer 6,1; Jer 8,14)6 Richtet ein Zeichen auf: Nach Zion! Flieht und säumet nicht! Denn ich bringe von Norden Unheil herzu und großen Jammer. (Jer 1,14)7 Es steigt herauf der Löwe aus seinem Dickicht, und der Verderber der Völker hat sich aufgemacht und ist ausgezogen von seiner Stätte, dein Land zu verwüsten und deine Städte zu verbrennen, sodass niemand darin wohnt. (Jer 2,15; Jer 5,6; Jer 25,38; Jer 49,19; Jer 50,44)8 Darum zieht den Sack an, klagt und heult; denn der grimmige Zorn des HERRN will sich nicht von uns wenden. (Jer 6,26)9 Zu der Zeit, spricht der HERR, wird dem König und den Fürsten der Mut entfallen, die Priester werden bestürzt und die Propheten erschrocken sein.10 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, du hast dies Volk und Jerusalem sehr getäuscht, als du sagtest: »Es wird Friede bei euch sein«, wo doch das Schwert uns ans Leben geht! (Jer 14,13)11 Zu der Zeit wird man diesem Volk und Jerusalem sagen: »Es kommt ein heißer Wind von den kahlen Höhen aus der Wüste, geraden Weges zu der Tochter meines Volks, nicht zum Worfeln noch zum Sichten.«12 Ja, ein Wind kommt auf mein Geheiß, der ihnen zu stark sein wird; da will ich dann mit ihnen rechten.13 Siehe, er fährt daher wie Wolken, und seine Wagen sind wie ein Sturmwind, seine Rosse sind schneller als Adler. Weh uns! Wir sind verloren!14 So wasche nun, Jerusalem, dein Herz von der Bosheit, auf dass dir geholfen werde. Wie lange wollen bei dir bleiben deine heillosen Gedanken? (Jes 1,16; Jer 6,8)15 Horch, Kunde kommt von Dan her und eine böse Botschaft vom Gebirge Ephraim.16 Sagt an den Völkern, verkündet in Jerusalem: Belagerer kommen aus fernen Landen und erheben Kriegsgeschrei gegen die Städte Judas.17 Sie lagern sich um Jerusalem her wie die Wächter auf dem Felde; denn es hat mich erzürnt, spricht der HERR. (Jer 1,15; Jer 6,3)18 Das hast du zum Lohn für deinen Wandel und dein Tun. Das kommt von deiner Bosheit, dass es so bitter um dich steht und dir bis ans Herz dringt. (Jer 2,19)19 Wie ist mir so weh, so weh! Ich winde mich. Mein Herz pocht in meiner Brust. Ich kann nicht schweigen; denn den Hall der Posaune habe ich gehört, den Lärm der Feldschlacht; (Jer 8,18; Jer 20,9)20 Niederlage auf Niederlage wird gemeldet. Denn das ganze Land wird verheert, plötzlich sind meine Hütten und meine Zelte zerstört. (Jer 10,20)21 Wie lange soll ich noch das Feldzeichen sehen und der Posaune Hall hören?22 Aber mein Volk ist toll, mich kennen sie nicht. Töricht sind sie und ohne Einsicht; weise sind sie genug, Übles zu tun, aber Gutes zu tun verstehen sie nicht. (5Mo 32,28)23 Ich sah das Land, und siehe, es war wüst und leer, sah zum Himmel, und er war finster. (1Mo 1,2)24 Ich sah die Berge an, und siehe, sie bebten und alle Hügel wankten. (Jer 9,9)25 Ich sah, und siehe, da war kein Mensch, und alle Vögel unter dem Himmel waren weggeflogen.26 Ich sah, und siehe, das Fruchtland war eine Wüste, und alle seine Städte waren zerstört vor dem HERRN und vor seinem grimmigen Zorn.27 Denn so spricht der HERR: Das ganze Land soll wüst werden, aber ich will mit ihm doch nicht ganz ein Ende machen. (Jer 5,18; Jer 10,24; Jer 18,3; Am 9,8)28 Darum wird das Land betrübt und der Himmel droben traurig sein; denn ich hab’s geredet, ich hab’s beschlossen, und es soll mich nicht gereuen, ich will auch nicht davon ablassen.29 Alle Städte fliehen vor dem Geschrei der Reiter und Schützen. Sie sind in die dichten Wälder gelaufen und in die Felsen gestiegen. Alle Städte stehen verlassen, sodass niemand darin wohnt.30 Was willst du dann tun, du Überwältigte? Wenn du dich schon mit Purpur kleiden und mit goldenen Kleinoden schmücken und dein Angesicht schminken würdest, so schmückst du dich doch vergeblich. Deine Freier verschmähen dich. Sie trachten dir nach dem Leben.31 Denn ich höre ein Geschrei wie von einer Gebärenden, Angstrufe wie von einer, die in den ersten Kindsnöten ist, ein Geschrei der Tochter Zion, die da keucht und die Hände ausbreitet: Ach, weh mir! Ich muss vergehen vor den Würgern. (Jer 30,5)