1Du, HERR, bist gerecht, wenn ich mit dir streite. Dennoch befrage ich dich zum Recht: Warum führt der Weg der Frevler zum Erfolg, haben Ruhe alle, die treulos handeln? (Hi 21,7)2Du hast sie gepflanzt, auch sind sie fest verwurzelt, sie wachsen, auch haben sie Frucht gebracht; ihrem Mund bist du nahe, ihrem Innern aber fern.3Und du, HERR, du kennst mich, du siehst mich und prüfst, ob mein Herz bei dir ist. Sondere sie aus wie Schafe zur Schlachtung, und weihe sie für den Tag der Tötung. (Ps 17,3; Ps 139,1)4Wie lange soll das Land trauern und überall auf dem Feld das Kraut verdorren? Der Bosheit seiner Bewohner wegen wurden Vieh und Vögel dahingerafft, denn sie haben gesagt: Er sieht unsere Pfade nicht.[1] (Jer 4,25; Jer 14,1; Jer 32,43; Jer 36,29; Hos 4,3)5Wenn du mit denen, die zu Fuss gehen, gelaufen bist und sie dich müde gemacht haben, wie willst du da mit den Pferden um die Wette laufen? Und fühlst du dich nur sicher in friedlichem Land, was willst du da tun im Dickicht am Jordan?6Denn selbst deine Brüder und das Haus deines Vaters, auch sie haben treulos an dir gehandelt, auch sie haben laut hinter dir her geschrien. Traue ihnen nicht, wenn sie freundlich mit dir reden. (Jer 9,3; Jer 11,21)
Klage des HERRN
7Ich habe mein Haus verlassen, meinen Erbbesitz aufgegeben, in die Hand ihrer Feinde habe ich die von mir Geliebte gegeben. (Jer 7,14; Jer 22,5; Kla 2,7)8Wie ein Löwe im Wald ist mir mein Erbbesitz geworden, seine Stimme hat er gegen mich erhoben, darum hasse ich ihn.9Ist mir mein Erbbesitz zum Lager der Hyäne geworden? Die Raubvögel kreisen über ihm. Kommt, versammelt alle Tiere des Feldes, bringt sie herbei zum Fressen. (Jes 56,9; Jer 7,33)10Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet, meinen Anteil zertreten, meinen kostbaren Anteil zur verödeten Wüste gemacht. (Jer 2,21; Jer 6,3)11Man hat ihn veröden lassen, verödet trauert er vor mir. Das ganze Land ist verödet, denn niemand hat es sich zu Herzen genommen. (Jer 2,15)
Kein Friede!
12Über alle kahlen Höhen in der Wüste sind Verwüster gekommen. Ein Schwert des HERRN frisst vom einen Ende des Landes bis zum anderen Ende des Landes. Kein Friede für alles Fleisch! (Jer 6,26; Jer 8,15; Jer 25,29; Jer 47,6; Jer 48,10)13Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet, haben sich abgemüht, hatten keinen Nutzen. Schämt euch für euren Ertrag, vor dem glühenden Zorn des HERRN! (Jer 15,14)14So spricht der HERR über alle meine bösen Nachbarn, die den Besitz antasten, den ich meinem Volk, Israel, als Erbe gegeben habe: Sieh, aus ihrem Boden werde ich sie ausreissen, und das Haus Juda reisse ich aus ihrer Mitte. (Jer 1,10)15Aber nachdem ich sie ausgerissen habe, werde ich mich ihrer wieder erbarmen, und ich werde sie zurückbringen, einen jeden auf seinen Erbbesitz und einen jeden in sein Land. (Jer 24,6; Jer 29,10; Jer 30,3; Jer 31,10; Jer 32,37)16Und wenn sie wirklich die Wege meines Volks lernen, so dass sie bei meinem Namen schwören: So wahr der HERR lebt! - wie sie mein Volk gelehrt haben, beim Baal zu schwören -, sollen sie aufgebaut werden mitten in meinem Volk. (5Mo 6,13; Jer 4,2)17Wenn sie aber nicht hören, werde ich diese Nation ausreissen, ausreissen und vernichten! Spruch des HERRN.
Jeremia 12
Lutherbibel 2017
1HERR, wenn ich auch mit dir rechten wollte, so behältst du doch recht; dennoch muss ich vom Recht mit dir reden. Warum geht’s doch den Gottlosen so gut, und die Abtrünnigen haben alles in Fülle? (Hi 21,7; Ps 73,3)2Du pflanzt sie ein, sie schlagen Wurzeln und wachsen und bringen Frucht. Nahe bist du ihrem Munde, aber ferne von ihrem Herzen.3Mich aber, HERR, kennst du und siehst mich und prüfst mein Herz vor dir. Reiß sie weg wie Schafe zum Schlachten, und sondere sie aus, dass sie getötet werden! (Ps 139,1)4Wie lange soll das Land so trocken stehen und das Gras überall auf dem Felde verdorren? Wegen der Bosheit der Bewohner schwinden Vieh und Vögel dahin; denn sie sagen: Er sieht nicht, wie es uns gehen wird. (Jer 9,9; Jer 14,1; Hos 4,3)5Wenn es dich müde macht, mit Fußgängern zu gehen, wie willst du mit Rossen wetteifern? Und wenn du nur im friedlichen Lande sicher bist, was willst du tun im Dickicht des Jordans?6Denn auch deine Brüder und deines Vaters Haus sind treulos gegen dich, sie schreien hinter dir her aus vollem Halse. Trau ihnen nicht, auch wenn sie freundlich mit dir reden. (Jer 9,3)
Gottes Klage über sein verwüstetes Land
7Ich habe mein Haus verlassen und mein Erbe verstoßen und, was meine Seele liebt, in der Feinde Hand gegeben.8Mein Erbe ist mir geworden wie ein Löwe im Walde und brüllt wider mich; darum bin ich ihm feind geworden.9Ist mir mein Erbe zur Höhle der Hyäne geworden, dass sich dort Raubvögel sammeln? Wohlauf und sammelt euch, alle Tiere des Feldes, kommt und fresst! (Jes 56,9)10Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet und meinen Acker zertreten; sie haben meinen schönen Acker zur öden Wüste gemacht. (Jer 6,3)11Sie haben ihn jämmerlich verwüstet; verödet liegt er vor mir; ja, das ganze Land ist verwüstet, aber niemand will es sich zu Herzen nehmen.12Die Verwüster sind dahergekommen über alle kahlen Höhen der Steppe. Denn ein Schwert hat der HERR, das frisst von einem Ende des Landes bis zum andern, und kein Geschöpf wird Frieden haben.13Sie haben Weizen gesät, aber Dornen geerntet; sie ließen’s sich sauer werden, aber sie konnten’s nicht genießen. Sie konnten ihres Ertrages nicht froh werden vor dem grimmigen Zorn des HERRN. (Hos 8,7)
Über die Nachbarvölker
14So spricht der HERR wider alle meine bösen Nachbarn, die das Erbteil antasten, das ich meinem Volk Israel zugeteilt habe: Siehe, ich will sie aus ihrem Lande ausreißen und das Haus Juda aus ihrer Mitte reißen.15Aber wenn ich sie ausgerissen habe, will ich mich wieder über sie erbarmen und will einen jeden in sein Erbteil und in sein Land zurückbringen. (Jer 1,10)16Und es soll geschehen, wenn sie von meinem Volk lernen werden, bei meinem Namen zu schwören: So wahr der HERR lebt!, wie sie mein Volk gelehrt haben, beim Baal zu schwören, so sollen sie inmitten meines Volks aufgebaut werden. (5Mo 6,13; Jer 4,2)17Wenn sie aber nicht hören wollen, so will ich solch ein Volk ausreißen und vernichten, spricht der HERR.