1Und Elihu fuhr fort und sprach:2Habe etwas Geduld, so will ich dich belehren, denn es gibt noch mehr zu sagen für Gott. (Hi 36,22)3Mein weites Wissen will ich zeigen und meinem Schöpfer Recht verschaffen.4Das ist gewiss: Meine Worte trügen nicht, vor dir steht ein Mann, der alles weiss.5Sieh, Gott ist gewaltig und gibt nicht nach, gewaltig ist die Kraft seines Herzens. (Hi 9,4)6Den Frevler lässt er nicht am Leben, aber den Elenden schafft er Recht. (Hi 5,15)7Er wendet seine Augen nicht ab von den Gerechten und setzt sie zu Königen auf den Thron, und sie werden für immer erhöht. (Hi 7,19; Ps 33,18; Ps 34,16)8Doch wenn sie in Ketten gefesselt sind, in Stricken des Elends gefangen werden, (Ps 107,10)9so hält er ihnen ihr Tun vor und ihre Vergehen, ihre Überheblichkeit.10Und er öffnet ihr Ohr für die Warnung und befiehlt ihnen, vom Bösen zu lassen. (Hi 33,16; Hi 36,15)11Wenn sie hören und sich unterwerfen, vollenden sie ihre Tage im Glück und ihre Jahre in Freuden.12Wenn sie aber nicht hören, so laufen sie in den Tod und kommen um ohne Einsicht. (Hi 4,21)13Ruchlos Gesinnte aber hegen Zorn, sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie gefesselt hat.14In der Jugend muss ihre Seele sterben, und ihr Leben endet im Jünglingsalter.15Den Elenden rettet er durch sein Elend und öffnet durch Drangsal sein Ohr. (Hi 36,10)16Du aber wurdest verführt, weil die Not fern war, weit war dein Raum und ohne Bedrängnis und voll von fetten Speisen dein behaglicher Tisch. (Ps 18,20; Ps 23,5)17Da hat dich das Gericht über den Frevler getroffen, Gericht und Urteil haben dich erfasst.18Lass dich nicht vom Zorn zum Spott verleiten und von hohem Lösegeld verführen. (Hi 33,24)19Kann dein Schreien dich aus der Not befreien, oder können es alle Anstrengungen der Kraft?20Sehne nicht die Nacht herbei, da Völker sich erheben von ihrer Stätte. (Hi 3,4; Hi 34,25)21Hüte dich, wende dich nicht zum Bösen, dass du es dem Elend vorziehst.22Sieh, Gott ist erhaben in seiner Macht. Wer ist ein Lehrer wie er? (Hi 34,32; Hi 36,2; Hi 38,3)23Wer hat ihm seinen Weg vorgeschrieben, und wer hat je gesagt: Du hast Unrecht getan? (Hi 34,10; Jes 40,13; Röm 11,34)24Denke daran, sein Tun zu preisen, das Menschen besungen haben.25Alle Menschen haben es gesehen, ein jeder kann es von ferne erblicken.26Sieh, Gott ist erhaben, und wir begreifen nichts, unerforschlich ist die Zahl seiner Jahre. (Hi 5,9; Hi 38,21)27Er zieht die Wassertropfen herauf, als Regen fallen sie aus dem Dunst. (Hi 5,10; Hi 26,8; Hi 28,26)28Die Wolken ergiessen den Regen und lassen ihn reichlich niedergehen auf die Menschen. (Ps 147,8)29Wer versteht, wie er die Wolken ausbreitet, wie er donnert aus seinem Zelt?30Sieh, er hat sich mit Blitzen umgeben und die Gründe des Meeres bedeckt.31Damit richtet er die Völker, Speise gibt er im Überfluss. (Ps 104,13)32Seine Hände sind mit Blitzen bedeckt, und er setzt sie gegen den Angreifer ein. (Hi 37,2; Hi 38,35; Ps 18,14; Ps 18,29; Ps 93,3)33Sein Donner kündet ihn an, wenn er voll Zorn gegen den Frevel eifert. (Hi 40,9)
Hiob 36
Lutherbibel 2017
Elihus letzte Rede
1Elihu hob noch einmal an und sprach:2Warte noch ein wenig, ich will dich lehren; denn ich habe noch mehr für Gott zu sagen.3Ich will mein Wissen von weit herholen und meinem Schöpfer Recht verschaffen.4Meine Reden sind wahrlich nicht falsch; vor dir steht einer, der es wirklich weiß.5Siehe, Gott ist mächtig und verwirft niemand; er ist mächtig an Kraft des Herzens.6Den Frevler erhält er nicht am Leben, sondern schafft dem Elenden Recht. (Ps 72,4; Ps 72,12; Ps 146,7)7Er wendet seine Augen nicht von dem Gerechten, sondern mit Königen auf dem Thron lässt er sie sitzen immerdar, dass sie groß werden. (Ps 113,7)8Und wenn sie gefangen liegen in Ketten und elend, gebunden mit Stricken,9so hält er ihnen vor, was sie getan haben, und ihre Sünden, dass sie sich überhoben haben,10und öffnet ihnen das Ohr zur Warnung und sagt ihnen, dass sie sich von dem Unrecht bekehren sollen. (Hi 33,16)11Gehorchen sie und dienen ihm, so vollenden sie ihre Tage im Guten und ihre Jahre in Wonne.12Gehorchen sie nicht, so laufen sie in den Tod und vergehen in Unverstand.13Die Ruchlosen verhärten sich im Zorn. Sie flehen nicht, auch wenn er sie gefangen legt;14so wird ihre Seele in der Jugend sterben und ihr Leben unter den Hurern im Tempel.15Aber den Elenden wird er durch sein Elend erretten und ihm das Ohr öffnen durch Trübsal.16So reißt er auch dich aus dem Rachen der Angst in einen weiten Raum, wo keine Bedrängnis mehr ist; und deinen Tisch füllt er mit Gutem.17Wenn du aber richtest wie ein Frevler, so halten dich Gericht und Recht fest.18Sieh zu, dass nicht dein Zorn dich verlockt oder die Menge des Lösegeldes dich verleitet.19Wird dein Geschrei dich aus der Not bringen oder alle kräftigen Anstrengungen?20Sehne dich nicht nach der Nacht, die Völker wegnimmt von ihrer Stätte!21Hüte dich und kehre dich nicht zum Unrecht, denn Unrecht wählst du lieber als Elend!22Siehe, Gott ist groß in seiner Kraft; wo ist ein Lehrer, wie er ist? (Ps 25,9)23Wer will ihm weisen seinen Weg, und wer will zu ihm sagen: »Du tust Unrecht«?24Denk daran, dass du sein Werk preisest, von dem die Menschen singen.25Denn alle Menschen sehen es, der Mensch schaut’s nur von ferne.26Siehe, Gott ist groß und unbegreiflich; die Zahl seiner Jahre kann niemand erforschen.27Er zieht empor die Wassertropfen und treibt seine Wolken zusammen zum Regen,28dass die Wolken überfließen und Regen triefen lassen auf die Menge der Menschen.29Wer versteht, wie er die Wolken türmt und donnern lässt aus seinem Gezelt?30Siehe, er breitet sein Licht um sich und bedeckt alle Tiefen des Meeres.31Denn damit regiert er die Völker und gibt Speise die Fülle.32Er bedeckt seine Hände mit Blitzen und bietet sie auf gegen den, der ihn angreift.33Ihn kündet an sein Donnern, wenn er mit Zorn eifert gegen den Frevel.