Hiob 14

Zürcher Bibel

1 der Mensch, geboren von der Frau, kurzlebig und voller Unruhe. (Pred 2,23)2 Er geht auf wie eine Blume und verwelkt, er flieht wie ein Schatten und hat keinen Bestand. (Hi 24,24; Ps 90,6; Ps 103,15; Pred 6,12; Jes 40,6)3 Und über ihm hältst du dein Auge offen, und ihn ziehst du vor dein Gericht. (Hi 7,17)4 Könnte ein Reiner vom Unreinen kommen? Nicht einer! (Hi 4,17)5 Wenn seine Tage feststehen, die Zahl seiner Monde bei dir, wenn du seine Grenzen gesetzt hast, die er nicht überschreiten kann, (Ps 31,16; Ps 39,5)6 dann blicke weg von ihm, dass er Ruhe findet, dass er sich seines Tages freuen kann wie ein Tagelöhner. (Hi 7,1)7 Denn für den Baum gibt es Hoffnung: Wird er gefällt, so schlägt er wieder aus, und an Trieben fehlt es ihm nicht. (Hi 19,10; Ps 92,12)8 Wenn seine Wurzel auch alt wird in der Erde und sein Stumpf abstirbt im Staub,9 so sprosst er wieder vom Duft des Wassers, und wie ein junges Reis treibt er Zweige.10 Der Mann aber stirbt, und kraftlos liegt er da, der Mensch kommt um - und wo ist er? (Hi 14,14; Hi 15,22; Pred 3,21)11 Wie Wasser schwindet aus dem See und ein Strom versiegt und austrocknet,12 so legt der Mensch sich nieder und steht nicht wieder auf. Der Himmel vergeht, bevor sie erwachen und erweckt werden aus ihrem Schlaf. (Hi 7,10; Ps 102,27; Jes 61,6; 2Petr 3,10)13 Könntest du mich doch im Totenreich bewahren, mich verbergen, bis dein Zorn sich wendet, mir eine Frist setzen und dich dann meiner erinnern! (Jes 26,20)14 Kann ein Mann, wenn er stirbt, wieder lebendig werden? Alle Tage meines Dienstes wollte ich ausharren, bis meine Ablösung käme. (Hi 14,10)15 Du würdest rufen, und ich gäbe dir Antwort, nach dem Werk deiner Hände sehntest du dich.16 Wenn du dann meine Schritte zähltest, gäbst du nicht acht auf meine Sünde. (Ps 139,1)17 Mein Vergehen wäre im Beutel versiegelt, und meine Schuld hättest du übertüncht. (5Mo 32,34; Hos 13,12)18 Doch auch ein Berg stürzt und zerfällt, und ein Fels weicht von seinem Ort. (Hi 18,4)19 Steine werden vom Wasser zerrieben, der Wolkenbruch schwemmt das Erdreich fort: So machst du die Hoffnung des Menschen zunichte. (Hi 17,15; Hi 19,10; Hi 22,16)20 Du überwältigst ihn, für immer geht er dahin, du entstellst sein Gesicht und schickst ihn weg. (Hi 14,10)21 Kommen seine Kinder zu Ehren, so weiss er es nicht, werden sie verachtet, so bemerkt er es nicht. (Hi 21,21; Pred 9,5)22 Nur sein eigener Leib macht ihm Schmerzen, und nur um ihn selbst trauert seine Seele.

Hiob 14

Lutherbibel 2017

1 Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe,2 geht auf wie eine Blume und welkt, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht. (Ps 90,5)3 Doch du tust deine Augen über einen solchen auf, dass du mich vor dir ins Gericht ziehst.4 Kann wohl ein Reiner kommen von Unreinen? Auch nicht einer! (Ps 14,3)5 Sind seine Tage bestimmt, steht die Zahl seiner Monde bei dir und hast du ein Ziel gesetzt, das er nicht überschreiten kann: (Ps 31,16; Ps 39,5)6 so blicke doch weg von ihm, damit er Ruhe hat, bis sein Tag kommt, auf den er sich wie ein Tagelöhner freut. (Hi 7,1)7 Denn ein Baum hat Hoffnung, auch wenn er abgehauen ist; er kann wieder ausschlagen, und seine Schösslinge bleiben nicht aus.8 Ob seine Wurzel in der Erde alt wird und sein Stumpf im Staub erstirbt,9 so grünt er doch wieder vom Geruch des Wassers und treibt Zweige wie eine junge Pflanze.10 Stirbt aber ein Mann, so ist er dahin; kommt ein Mensch um – wo ist er?11 Wie Wasser ausläuft aus dem See, und wie ein Strom versiegt und vertrocknet,12 so ist ein Mensch, wenn er sich niederlegt, er wird nicht wieder aufstehen; er wird nicht aufwachen, solange der Himmel bleibt, noch von seinem Schlaf erweckt werden. (Hi 7,10)13 Ach dass du mich im Totenreich verwahren und verbergen wolltest, bis dein Zorn sich legt, und mir eine Frist setzen und dann an mich denken wolltest! (Jes 26,20)14 Meinst du, einer stirbt und kann wieder leben? Alle Tage meines Dienstes wollte ich harren, bis meine Ablösung kommt.15 Du würdest rufen und ich dir antworten; es würde dich verlangen nach dem Werk deiner Hände.16 Dann würdest du meine Schritte zählen und nicht achtgeben auf meine Sünde.17 Du würdest meine Übertretung in ein Bündlein versiegeln und meine Schuld übertünchen. (Hos 13,12)18 Doch ein Berg kann zerfallen und vergehen und ein Fels von seiner Stätte weichen,19 Wasser wäscht Steine weg, und seine Fluten schwemmen die Erde weg: so machst du die Hoffnung des Menschen zunichte. (Röm 5,5)20 Du überwältigst ihn für immer, dass er davon muss, entstellst sein Antlitz und lässt ihn dahinfahren.21 Sind seine Kinder in Ehren, das weiß er nicht, oder ob sie verachtet sind, das wird er nicht gewahr.22 Nur sein eigenes Fleisch macht ihm Schmerzen, und nur um ihn selbst trauert seine Seele.