1Und das Wort des HERRN erging an mich: (Hes 9,7; Hes 11,6; Hes 35,8)2Und du, Mensch, wirst du für Recht sorgen, wirst du für Recht sorgen für die Stadt des vergossenen Bluts? Lass sie all ihre Abscheulichkeiten erkennen, (Hes 16,2; Hes 20,4; Hes 23,36; Hes 24,6; Nah 3,1)3und sprich: So spricht Gott der HERR: Stadt, die Blut vergiesst in ihrer Mitte, so dass ihre Zeit kommt, und die sich Mistgötzen macht, so dass sie unrein wird! (Hes 33,25)4Durch dein Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig geworden, und durch deine Mistgötzen, die du gemacht hast, bist du unrein geworden, und du hast deine Zeit nahe herangebracht und bist an das Ende deiner Jahre gekommen. Darum mache ich dich für die Nationen zum Hohn und für alle Länder zum Gespött! (Hes 5,14; Hes 21,30; Hes 36,18)5Ob nah oder fern von dir, sie werden sich lustig machen über dich, die du einen unreinen Namen hast; die Bestürzung ist gross! (Hes 7,7; Hes 43,7)6Sieh, die Fürsten Israels: In dir hat jeder sein Bestes getan, um Blut zu vergiessen. (Jes 1,23; Hes 18,27; Hes 19,1)7In dir hat man Vater und Mutter verachtet, mitten in dir war man zum Fremden gewalttätig, in dir hat man Waisen und Witwen unterdrückt. (2Mo 20,12; 2Mo 22,21; 2Mo 22,22)8Was mir heilig ist, hast du verachtet, und meine Sabbate hast du entweiht. (3Mo 19,30; Hes 20,13; Hes 22,26; Hes 23,38)9In dir sind Verleumder gewesen, um Blut zu vergiessen, und in dir hat man auf den Bergen gegessen, mitten in dir hat man Schandtaten begangen. (3Mo 18,6; 3Mo 19,16)10In dir hat man die Blösse des Vaters aufgedeckt, in dir hat man die gedemütigt, die unrein ist in der Monatsblutung. (3Mo 18,6; 3Mo 20,11)11Und mit der Frau seines Nächsten hat ein jeder Abscheuliches getan, und seine Schwiegertochter hat jeder unrein gemacht durch Schandtaten, und seine Schwester, die Tochter seines Vaters, hat jeder gedemütigt in dir. (3Mo 18,9)12In dir hat man Bestechung angenommen, damit Blut vergossen wird, Zins und Aufschlag hast du genommen, und deinen Nächsten hast du durch Bestechung Schaden zugefügt[1], und mich hast du vergessen! Spruch Gottes des HERRN. (5Mo 27,25; Jer 18,8; Jer 22,17; Jer 23,35)13Aber sieh, ich schlage meine Hand auf deinen Gewinn, den du gemacht hast, und auf dein Blut in deiner Mitte.14Wird dein Herz standhalten, und werden deine Hände stark sein in den Tagen, da ich gegen dich vorgehe? Ich, der HERR, habe gesprochen, und ich führe es aus.15Und ich werde dich unter die Nationen zerstreuen und dich in die Länder streuen und deine Unreinheit von dir tilgen. (Hes 5,2; Hes 36,19)16Und durch dich selbst wirst du entweiht vor den Augen der Nationen, und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin.17Und das Wort des HERRN erging an mich: (Jes 1,22; Jer 6,28)18Du Mensch, das Haus Israel ist mir zu Schlacke geworden! Sie alle sind Bronze und Zinn und Eisen und Blei mitten im Schmelzofen; Schlacken sind sie, Silber sind sie gewesen. (Ps 119,119)19Darum, so spricht Gott der HERR: Weil ihr alle zu Schlacken geworden seid, darum seht, sammle ich euch mitten in Jerusalem.20Silber und Bronze und Eisen und Blei und Zinn werden in einem Schmelzofen gesammelt, um ein Feuer darunter anzufachen und es zu schmelzen. So werde ich euch in meiner Wut und in meinem Zorn sammeln und hineinwerfen und schmelzen. (Mal 3,2)21Und ich werde euch zusammenraffen und das Feuer meines Zorns gegen euch anfachen, und darin werdet ihr geschmolzen. (Hes 21,36; Hes 22,31; Hes 36,5; Hes 38,19)22Wie Silber im Schmelzofen geschmolzen wird, so werdet ihr darin geschmolzen werden, und ihr werdet erkennen, dass ich, der HERR, meinen Zorn über euch ausgegossen habe. (Sach 13,9)
Gegen das Land und seine Bevölkerung
23Und das Wort des HERRN erging an mich:24Du Mensch, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das nicht rein gemacht wurde, auf das kein Regen fiel am Tag des Zorns. (Hes 7,7)25Die Zusammenrottung seiner Propheten in ihm gleicht einem brüllenden Löwen, der Beute reisst: Sie haben Menschen gefressen, haben Schätze und Kostbarkeiten an sich genommen, seine Witwen haben sie zahlreich gemacht in ihm. (Hes 19,3; Zef 3,3; 1Petr 5,8)26Seine Priester haben meiner Weisung Gewalt angetan und entweiht, was mir heilig war; zwischen heilig und nicht heilig haben sie nicht unterschieden, und den Unterschied zwischen dem Unreinen und dem Reinen haben sie nicht gelehrt, und vor meinen Sabbaten haben sie ihre Augen verschlossen. Und so wurde ich in ihrer Mitte entweiht. (3Mo 10,8; 3Mo 10,10; 3Mo 20,13; 3Mo 23,38; Hes 42,19; Hes 44,23)27Seine Fürsten in seiner Mitte sind wie Wölfe, die Beute reissen: Sie vergiessen Blut, vernichten Leben, um Gewinn zu machen. (Hes 11,1; Hes 22,6; Zef 3,3)28Und seine Propheten haben es ihnen noch immer mit Tünche verputzt, schauen Nichtiges und wahrsagen Lüge für sie, sie sagen: So spricht Gott der HERR!, aber der HERR hat nicht gesprochen! (Hes 13,10)29Das Volk des Landes hat Erpressung verübt und Raub begangen, den Armen und Elenden haben sie unterdrückt, und gegen jedes Recht haben sie dem Fremden Gewalt angetan. (Hes 18,7)30Und ich habe unter ihnen einen gesucht, der einen Wall gebaut hätte und vor mir in die Bresche gesprungen wäre für das Land, damit ich es nicht vernichten muss, aber ich habe keinen gefunden. (Ps 106,23; Jes 59,16; Hes 13,5)31Da habe ich meine Wut über sie ausgegossen, habe ihnen ein Ende bereitet im Feuer meines Zorns. Ihre Taten lasse ich zurückfallen auf ihr Haupt! Spruch Gottes des HERRN. (Hes 21,36; Hes 22,21; Hes 36,5; Hes 38,19)
Hesekiel 22
Lutherbibel 2017
Jerusalems Blutschuld und Schandtaten
1Und des HERRN Wort geschah zu mir:2Du Menschenkind, willst du nicht richten, willst du nicht richten die Stadt voller Blutschuld? Zeige ihr alle ihre Gräueltaten (Hes 20,4; Hes 24,6)3und sprich: So spricht Gott der HERR: O Stadt, die du das Blut der Deinen vergießt, damit deine Zeit komme, und die du dir Götzen machst, damit du unrein werdest!4Durch das Blut, das du vergossen hast, wurdest du schuldig, und durch die Götzen, die du dir machtest, hast du dich unrein gemacht. Damit hast du deine Tage herbeigezogen und bewirkt, dass deine Jahre kommen müssen. Darum will ich dich zum Spott unter den Heiden und zum Hohn in allen Ländern machen. (2Kön 21,16; Hes 5,15)5In der Nähe wie in der Ferne sollen sie über dich spotten; befleckt ist dein Name und groß die Verwirrung.6Siehe, die Fürsten Israels, ein jeder in dir pocht auf seine Macht, Blut zu vergießen.7Vater und Mutter verachten sie, den Fremdlingen tun sie Gewalt und Unrecht an in deiner Mitte, die Witwen und Waisen bedrücken sie. (2Mo 22,20; 2Mo 22,21)8Du verachtest, was mir heilig ist, und entheiligst meine Sabbate.9Verleumder trachten bei dir danach, Blut zu vergießen. Sie essen von den Höhenopfern und treiben Schandtaten in deiner Mitte.10Sie decken die Blöße der Väter auf und nötigen Frauen während ihrer Unreinheit. (3Mo 18,7; 3Mo 18,9; 3Mo 18,15; 3Mo 18,19)11Sie treiben Gräuel mit der Frau ihres Nächsten; sie entehren ihre eigene Schwiegertochter durch Schandtat; sie tun ihren eigenen Schwestern Gewalt an, den Töchtern ihres Vaters.12Sie lassen sich bestechen, um Blut zu vergießen. Du nimmst Zinsen und Aufschlag und suchst unrechten Gewinn an deinem Nächsten mit Gewalt – und mich vergisst du!, spricht Gott der HERR. (2Mo 22,24)13Siehe, ich schlage meine Hände zusammen über den unrechten Gewinn, den du gemacht hast, und über das Blut, das in deiner Mitte vergossen ist.14Meinst du aber, dein Herz kann standhalten oder deine Hände werden festbleiben zu der Zeit, wenn ich an dir handle? Ich, der HERR, habe es geredet und will’s auch tun15und will dich zerstreuen unter die Völker und dich verstoßen in die Länder und will mit deiner Unreinheit ein Ende machen;16und du wirst durch eigenes Tun entweiht vor den Völkern. Dann wirst du erfahren, dass ich der HERR bin.
Das Gleichnis vom Schmelzofen
17Und des HERRN Wort geschah zu mir:18Du Menschenkind, das Haus Israel ist mir zu Schlacken geworden; sie alle sind Kupfer, Zinn, Eisen und Blei im Ofen; ja, zu Silberschlacken sind sie geworden. (Jes 1,22; Jer 6,28)19Darum, so spricht Gott der HERR: Weil ihr denn alle Schlacken geworden seid, siehe, so will ich euch alle in Jerusalem zusammenbringen.20Wie man Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Zinn im Ofen zusammenbringt, dass man ein Feuer darunter anfacht und es zerschmelzen lässt, so will ich auch euch in meinem Zorn und Grimm zusammenbringen, hineintun und schmelzen.21Ja, ich will euch sammeln und das Feuer meines Zorns gegen euch anfachen, dass ihr darin zerschmelzen müsst.22Wie das Silber im Ofen zerschmilzt, so sollt auch ihr darin zerschmelzen und sollt erfahren, dass ich, der HERR, meinen Grimm über euch ausgeschüttet habe.
Die Schuld aller Stände im Lande
23Und des HERRN Wort geschah zu mir:24Du Menschenkind, sprich zu ihnen: Du bist ein Land, das nicht gereinigt wurde, das nicht beregnet wurde zur Zeit des Zorns,25dessen Fürsten in seiner Mitte sind wie brüllende Löwen, wenn sie rauben; sie fressen Menschen, reißen Gut und Geld an sich und machen viele zu Witwen im Lande. (Ps 14,4; Hes 34,3; Hes 34,8; Zef 3,3)26Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen, was mir heilig ist; sie machen zwischen heilig und unheilig keinen Unterschied und lehren nicht, was rein oder unrein ist, und vor meinen Sabbaten schließen sie die Augen; so werde ich unter ihnen entheiligt. (3Mo 10,10; Hes 44,23; Zef 3,4)27Die Oberen in seiner Mitte sind wie reißende Wölfe, Blut zu vergießen und Menschen umzubringen um ihrer Habgier willen.28Und seine Propheten streichen ihnen mit Tünche darüber, haben Truggesichte und wahrsagen ihnen Lügen; sie sagen: »So spricht Gott der HERR«, wo doch der HERR gar nicht geredet hat. (Hes 13,6; Hes 13,10)29Das Volk des Landes übt Gewalt; sie rauben drauflos und bedrücken die Armen und Elenden und tun den Fremdlingen Gewalt an gegen alles Recht.30Ich suchte unter ihnen, ob jemand eine Mauer ziehen und in die Bresche vor mir treten würde für das Land, damit ich’s nicht vernichten müsste; aber ich fand keinen. (Hes 13,5)31Darum schüttete ich meinen Zorn über sie aus, und mit dem Feuer meines Grimmes machte ich ihnen ein Ende und ließ so ihr Tun auf ihren Kopf kommen, spricht Gott der HERR. (Hes 21,36)