Hesekiel 12

Zürcher Bibel

1 Und das Wort des HERRN erging an mich:2 Du Mensch, du lebst mitten im Haus der Widerspenstigkeit, bei denen, die Augen haben, um zu sehen, und nicht sehen, die Ohren haben, um zu hören, und nicht hören. Sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit! (Jes 6,9; Jer 5,21; Mk 8,18)3 Und du, Mensch, mach dir Gepäck für die Verbannung bereit, und zieh in die Verbannung, bei Tag, vor ihren Augen! Und zieh in die Verbannung, fort von deiner Stätte an einen anderen Ort, vor ihren Augen! Vielleicht sehen sie es. Sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit! (Hes 4,12)4 Und wie Gepäck für die Verbannung sollst du dein Gepäck hinausschaffen, bei Tag, vor ihren Augen. Du selbst aber sollst am Abend hinausgehen, vor ihren Augen, wie man hinausgeht, wenn man in die Verbannung zieht.5 Durchbrich dir vor ihren Augen die Mauer, und schaff das Gepäck[1] dort hinaus. (Hes 8,8)6 Hebe es vor ihren Augen auf die Schulter, schaff es in der Dunkelheit hinaus, verhülle dein Angesicht, und blicke nicht auf das Land, denn ich habe dich zu einem Zeichen gemacht für das Haus Israel! (Jes 8,18; Jes 20,3; Hes 12,11; Hes 24,24)7 Und ich machte es so, wie es mir geboten worden war: Wie Gepäck für die Verbannung schaffte ich mein Gepäck bei Tag hinaus, und am Abend durchbrach ich mir die Mauer mit der Hand; in der Dunkelheit schaffte ich es weg, und vor ihren Augen hob ich es auf die Schulter.8 Und am Morgen erging das Wort des HERRN an mich:9 Du Mensch, hat nicht das Haus Israel, das Haus der Widerspenstigkeit, zu dir gesagt: Was tust du da? (Hes 17,12; Hes 24,19; Hes 37,18)10 Sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Der Fürst ist diese Last in Jerusalem und das ganze Haus Israel, alle, die bei ihnen sind. (Hes 19,1)11 Sprich: Ich bin das Zeichen für euch. Wie ich gehandelt habe, so wird an ihnen gehandelt werden: In die Verbannung, in die Gefangenschaft werden sie gehen. (Hes 12,6)12 Und der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird in der Dunkelheit die Schulter beladen und hinausgehen. Die Mauer wird man durchbrechen, um es dort hinauszuschaffen. Sein Angesicht wird er verhüllen, denn er selbst wird das Land nicht zu Gesicht bekommen. (2Kön 25,7; Jer 39,7; Jer 52,11)13 Und ich werde mein Fangnetz über ihn ausspannen, und in meinem Netz wird er gefangen werden. Und ich werde ihn nach Babel bringen, ins Land der Kasdäer, sehen aber wird er es nicht, und dort wird er sterben! (Jes 8,14; Hes 17,20; Hes 19,8; Hes 32,3)14 Und alle, die um ihn sind, seine Helfer und all seine Scharen, werde ich in alle Winde streuen, und ich werde hinter ihnen her sein und das Schwert ziehen. (3Mo 26,33; Hes 5,2; Hes 21,8)15 Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich sie unter die Nationen zerstreue und sie in die Länder streue. (Hes 5,2; Hes 36,19)16 Eine Anzahl von ihnen aber werde ich übrig lassen, fern vom Schwert, von Hunger und von Pest, damit sie von all ihren Abscheulichkeiten erzählen unter den Nationen, zu denen sie kommen. Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin. (Hes 5,3; Hes 33,27)17 Und das Wort des HERRN erging an mich:18 Du Mensch, zitternd wirst du dein Brot essen, und von Angst gepackt und voller Sorge wirst du dein Wasser trinken! (Hes 4,10)19 Und zum Volk des Landes wirst du sprechen: So spricht Gott der HERR über die Bewohner Jerusalems auf Israels Boden: Sie werden ihr Brot voller Sorge essen und voller Entsetzen ihr Wasser trinken! Ihr Land wird verwüstet, so dass nichts mehr darin ist, wegen der Gewalttätigkeit all derer, die darin wohnen!20 Und die bewohnten Städte werden in Trümmern liegen, und das Land wird zur Einöde, und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin. (Hes 14,15; Hes 29,9; Hes 30,7; Hes 35,15; Hes 36,34)21 Und das Wort des HERRN erging an mich: (Hes 7,13; Hes 13,16)22 Du Mensch, was soll diese Redensart bei euch, auf Israels Boden: Die Tage ziehen sich in die Länge, und keine Schauung bringt etwas! (5Mo 28,37; Jes 5,19; Hes 14,8; Hes 18,2; 2Petr 3,4)23 Darum sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Dieser Redensart mache ich ein Ende, und man wird sie in Israel nicht mehr als Redensart verwenden. Sprich vielmehr zu ihnen: Nahe sind die Tage und das Wort jeder Schauung! (Hes 7,8; Hes 9,1; Hes 18,3; Hes 18,27; Hes 30,3; Hes 36,8; Offb 22,20)24 Denn es wird keine nichtige Schauung und keine schmeichlerische Wahrsagung mehr geben im Haus Israel, (Jes 30,10; Hes 13,10; Hes 22,28)25 denn ich, der HERR, werde sagen, was ich sagen werde: Ein Wort, und es wird ausgeführt, es wird sich nicht mehr hinziehen. Noch in euren Tagen, Haus der Widerspenstigkeit, werde ich ein Wort sagen und es ausführen! Spruch Gottes des HERRN. (4Mo 11,23; Jes 50,2; Hes 24,14)26 Und das Wort des HERRN erging an mich:27 Mensch, sieh, das Haus Israel, sie sagen: Die Schauung, die er schaut, gilt weit entfernten Tagen, und er weissagt für ferne Zeiten. (Hes 12,23; Hab 2,3)28 Darum sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Keins meiner Worte wird sich mehr hinziehen. Was ich sagen werde: Ein Wort, und es wird ausgeführt! Spruch Gottes des HERRN. (4Mo 23,19; Jer 1,12)

Hesekiel 12

Lutherbibel 2017

1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:2 Du Menschenkind, du wohnst in einem Haus des Widerspruchs; sie haben Augen zu sehen und sehen nicht, und Ohren zu hören und hören nicht; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs. (Jer 5,21)3 Du aber, Menschenkind, pack dir Sachen wie für die Verbannung und zieh am hellen Tage fort vor ihren Augen. Von deinem Ort sollst du ziehen an einen andern Ort vor ihren Augen; vielleicht sehen sie es. Denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.4 Du sollst deine Sachen am hellen Tage vor ihren Augen herausschaffen wie Gepäck für die Verbannung und am Abend hinausziehen vor ihren Augen, wie man zur Verbannung auszieht;5 und du sollst dir vor ihren Augen ein Loch durch die Wand brechen und da hinausziehen,6 und du sollst deine Schulter vor ihren Augen beladen und hinausziehen, wenn es dunkel wird! Dein Angesicht sollst du verhüllen, damit du das Land nicht siehst. Denn ich habe dich für das Haus Israel zum Wahrzeichen gesetzt. (Hes 11,1; Hes 24,24; Hes 24,27)7 Und ich tat, wie mir befohlen war, und trug mein Gepäck hinaus wie Gepäck für die Verbannung am hellen Tage, und am Abend brach ich mit der Hand ein Loch durch die Wand. Und als es dunkel wurde, belud ich meine Schulter und zog hinaus vor ihren Augen.8 Und frühmorgens geschah des HERRN Wort zu mir:9 Du Menschenkind, hat das Haus Israel, das Haus des Widerspruchs, nicht zu dir gesagt: Was machst du da?10 Sage zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Diese Last[1] trifft den Fürsten zu Jerusalem und das ganze Haus Israel, das dort wohnt.11 Sprich: Ich bin euer Wahrzeichen. Wie ich getan habe, so wird ihnen geschehen: In die Verbannung müssen sie und gefangen weggeführt werden.12 Ihr Fürst wird seine Habe auf die Schulter laden, wenn es dunkel wird, und ein Loch durch die Wand brechen und da hinausziehen; sein Angesicht wird er verhüllen, dass er nicht mit seinen Augen das Land sehe. (2Kön 25,4)13 Ich aber will mein Netz über ihn werfen, dass er in meinem Garn gefangen werde, und will ihn nach Babel bringen in der Chaldäer Land, das er jedoch nicht sehen wird, und dort soll er sterben. (2Kön 25,7; Jer 39,7; Hes 17,20)14 Und alle, die um ihn her sind, seine Helfer und seinen ganzen Anhang, will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert ziehen hinter ihnen her.15 Dann sollen sie erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich sie unter die Völker verstoße und in die Länder zerstreue.16 Aber ich will von ihnen einige wenige übrig lassen vor dem Schwert, dem Hunger und der Pest. Die sollen von all ihren Gräueltaten erzählen unter den Heiden, zu denen sie kommen werden; und sie sollen erfahren, dass ich der HERR bin. (Hes 6,8)17 Und des HERRN Wort geschah zu mir:18 Du Menschenkind, du sollst dein Brot essen mit Beben und dein Wasser trinken mit Zittern und Sorgen.19 Und sage zum Volk des Landes: So spricht Gott der HERR zu den Einwohnern Jerusalems über das Land Israels: Sie müssen ihr Brot essen mit Sorgen und ihr Wasser trinken mit Schaudern; denn ihr Land soll wüst werden und leer von allem, was darin ist, um der Gewalttat willen all seiner Bewohner.20 Und die Städte, die bewohnt sind, sollen verwüstet werden und das Land öde; und ihr werdet erfahren, dass ich der HERR bin.21 Und des HERRN Wort geschah zu mir:22 Du Menschenkind, was habt ihr da für ein Sprichwort im Lande Israels? Ihr sagt: »Die Zeit vergeht, und es wird nichts aus der Weissagung.« (2Petr 3,4)23 Darum sage zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Ich will diesem Sprichwort ein Ende machen, dass es nicht mehr umgehen soll in Israel. Sage vielmehr zu ihnen: Die Zeit ist nahe und alles kommt, was geweissagt ist. (Hab 2,3)24 Denn es soll hinfort keine trügenden Gesichte und keine falsche Offenbarung mehr geben im Hause Israel.25 Denn ich bin der HERR, ich rede! Was ich rede, das soll geschehen und sich nicht lange hinausziehen, sondern in eurer Zeit, du Haus des Widerspruchs, rede ich ein Wort und tue es auch, spricht Gott der HERR.26 Und des HERRN Wort geschah zu mir:27 Du Menschenkind, siehe, das Haus Israel spricht: Mit den Gesichten, die dieser schaut, dauert’s noch lange, und er weissagt auf Zeiten, die noch ferne sind.28 Darum sage ihnen: So spricht Gott der HERR: Keines meiner Worte wird sich lange hinausziehen. Was ich rede, soll geschehen, spricht Gott der HERR.