1Weil das Gesetz nämlich nur einen Schatten der künftigen Güter enthält, nicht die eigentliche Gestalt der Dinge, kann es durch die Jahr für Jahr gleichen Opfer, die man endlos darbringt, diejenigen, die damit vor Gott treten, niemals vollkommen machen. (Hebr 7,18; Hebr 8,5)2Denn hätte man sonst nicht aufgehört, sie darzubringen? Die am Gottesdienst teilnehmen, hätten ja kein von Sünden belastetes Gewissen mehr, wenn sie ein für alle Mal gereinigt worden wären. (Hebr 7,27; Hebr 9,14)3Es ist aber nicht so, sondern Jahr für Jahr wird mit Opfern an die Sünden erinnert. (3Mo 16,34)4Denn es ist unmöglich, dass das Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnimmt.5Darum sagt er bei seinem Kommen in die Welt: Opfer und Gabe wolltest du nicht, einen Leib aber hast du mir bereitet. (Ps 40,7)6An Brandopfern und Sühnopfern hattest du kein Gefallen.7Da sprach ich: Siehe, ich komme - in der Schriftrolle steht geschrieben, was für mich gilt -, um deinen Willen, o Gott, zu tun.8Zuerst also hat er gesagt: Opfer und Gaben und Brandopfer und Sühnopfer wolltest du nicht und hattest kein Gefallen an ihnen, und doch werden sie nach dem Gesetz dargebracht. (Ps 40,7)9Und dann hat er gesagt: Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun. Das Erste hebt er auf, um das Zweite in Kraft zu setzen. (Ps 7,18; Ps 40,8)10In diesem Willen sind wir ein für alle Mal geheiligt durch die Darbringung des Leibes Jesu Christi. (Hebr 2,11; Hebr 7,27; Hebr 9,13; Hebr 10,14; Hebr 12,10; Hebr 13,12)11Jeder Priester steht Tag für Tag da, versieht seinen Dienst und bringt immer dieselben Opfer dar, die doch niemals Sünden beseitigen können.12Er aber hat ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich für immer zur Rechten Gottes gesetzt; (Hebr 1,13; Hebr 7,3; Hebr 9,26)13fortan wartet er, bis seine Feinde hingelegt werden als Schemel für seine Füsse. (Hebr 1,13)14Denn durch eine einzige Darbringung hat er diejenigen, die geheiligt werden, für immer zur Vollendung geführt. (Hebr 7,3; Hebr 9,28; Hebr 10,10)15Das bezeugt uns auch der heilige Geist, denn nachdem er gesagt hat:16Dies ist der Bund, den ich mit ihnen schliessen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich werde meine Gesetze in ihr Herz legen und sie in ihren Sinn schreiben, (Jer 31,33; Hebr 8,10)17und ihrer Sünden und ihrer Missetaten werde ich nicht mehr gedenken. (Jer 31,34; Hebr 8,12)18Wo aber diese vergeben sind, muss nichts mehr für die Sünde dargebracht werden.
Ermahnung, am unverrückbaren Bekenntnis festzuhalten
19So haben wir nun, liebe Brüder und Schwestern, durch das Blut Jesu die Freiheit, ins Heiligtum einzutreten. (Hebr 4,16)20Diesen Zutritt hat er uns verschafft als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heisst durch sein Fleisch. (Hebr 6,19)21Auch haben wir nun einen grossen Priester über das Haus Gottes. (Hebr 3,6)22Lasst uns also hinzutreten mit aufrichtigem Herzen in der Fülle des Glaubens, das Herz gereinigt vom bösen Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser. (2Mo 29,4; 1Kor 4,16; 1Kor 9,14; 1Kor 13,13)23Lasst uns festhalten am unverrückbaren Bekenntnis der Hoffnung, denn treu ist, der die Verheissung gab. (Hebr 3,6; Hebr 4,14; Hebr 6,18)24Und lasst uns darauf bedacht sein, dass wir einander anspornen zur Liebe und zu guten Taten:25Wir wollen die Versammlung der Gemeinde nicht verlassen, wie es bei einigen üblich geworden ist, sondern einander mit Zuspruch beistehen, und dies umso mehr, als ihr den Tag nahen seht. (Hebr 3,13)26Denn wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir bereits die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, gibt es kein Sühnopfer mehr, (Hebr 6,4)27sondern nur noch ein furchtbares Warten auf das Gericht, das als gieriges Feuer die Widersacher verzehren wird. (Hebr 10,31; Hebr 12,29)28Wer das Gesetz des Mose missachtet, muss ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin. (5Mo 17,6; Hebr 2,2)29Wie viel härter, meint ihr, wird die Strafe sein für einen, der den Sohn Gottes mit Füssen getreten, das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für unrein gehalten und den Geist der Gnade verachtet hat? (Hebr 6,6; Hebr 9,20; Hebr 10,10)30Denn wir kennen den, der gesagt hat: Mein ist die Rache, ich werde Vergeltung üben, und an anderer Stelle: Der Herr wird sein Volk richten. (5Mo 32,35; 5Mo 32,36; Ps 135,14; Röm 12,19)31Furchtbar ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. (Hebr 10,27)32Erinnert euch doch an die früheren Tage, da ihr nach eurer Erleuchtung einen harten Leidenskampf durchzustehen hattet: (Hebr 6,4)33Sei es, dass ihr beleidigt und bedrängt und damit öffentlich zur Schau gestellt wurdet, sei es, dass ihr Gefährten derer wurdet, denen es so erging.34Denn ihr habt mitgelitten mit den Gefangenen und den Raub von Hab und Gut mit Freuden hingenommen im Wissen, dass ihr selbst ein besseres und bleibendes Gut habt.35Werft also euren Freimut nicht weg; er wird reich belohnt werden. (Hebr 4,16; Hebr 11,6)36Ausdauer braucht ihr nämlich, um den Willen Gottes zu tun und so die Verheissung zu erlangen. (Hebr 6,12; Hebr 10,7; Hebr 12,1; Hebr 13,21)37Denn eine kleine Weile noch, und der, der kommen soll, wird kommen und nicht ausbleiben: (Hab 2,3)38Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben, und wenn er zurückweicht, hat meine Seele kein Wohlgefallen an ihm. (Hab 2,4)39Wir aber gehören nicht zu denen, die zurückweichen und zugrunde gehen, sondern zu denen, die glauben und sich das Leben bewahren.
Hebräer 10
Lutherbibel 2017
Das Ende der Opfer
1Denn das Gesetz hat den Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht die Gestalt der Dinge selbst. Deshalb kann es die, die opfern, niemals vollkommen machen durch die Jahr für Jahr gleichen Opfer, welche man immer wieder darbringt. (Hebr 8,5)2Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die Gott dienen, ein für alle Mal rein geworden wären und kein von Sünden beschwertes Gewissen mehr hätten?3Vielmehr geschieht durch die Opfer alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden. (3Mo 16,34)4Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.5Darum spricht er[1], wenn er in die Welt kommt: »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet.6Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht.7Da sprach ich: Siehe, ich komme – im Buch steht von mir geschrieben –, dass ich tue, Gott, deinen Willen.«8Zuerst hatte er gesagt: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt und sie gefallen dir nicht«, welche doch nach dem Gesetz geopfert werden.9Dann aber sprach er: »Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen.« Da hebt er das Erste auf, damit er das Zweite einsetze.10Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.11Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können.12Dieser aber hat ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht, das ewiglich gilt, und hat sich zur Rechten Gottes gesetzt (Apg 2,33; Röm 8,34; Hebr 12,2; 1Petr 3,22)13und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel unter seine Füße gelegt werden. (Ps 110,1)14Denn mit einem einzigen Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.15Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist. Denn nachdem er gesagt hat:16»Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«, spricht der Herr: »Ich will meine Gesetze in ihr Herz geben, und in ihren Sinn will ich sie schreiben, (Hebr 8,10)17und ihrer Sünden und ihrer Missetaten will ich nicht mehr gedenken.«18Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde. (Hebr 8,12)
Das Bekenntnis der Hoffnung und das Gericht Gottes
19Weil wir denn nun, Brüder und Schwestern, durch das Blut Jesu den Freimut haben zum Eingang in das Heiligtum, (Mt 27,51)20den er uns eröffnet hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist: durch sein Fleisch, (Hebr 9,8)21und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes,22so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in der Fülle des Glaubens, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser. (Eph 5,26; Hebr 4,16; 1Petr 3,21)23Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; (Hebr 4,14)24und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken25und nicht verlassen unsre Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht. (Röm 13,11; Hebr 3,13)26Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt hinfort kein Opfer mehr für die Sünden, (4Mo 15,30; Hebr 6,4)27sondern ein schreckliches Warten auf das Gericht und ein wütendes Feuer, das die Widersacher verzehren wird. (Jes 26,11)28Wenn jemand das Gesetz des Mose missachtet, muss er sterben ohne Erbarmen auf zwei oder drei Zeugen hin. (5Mo 17,6)29Eine wie viel härtere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes für unrein hält, durch das er doch geheiligt wurde, und den Geist der Gnade schmäht? (Hebr 2,3; Hebr 12,25)30Denn wir kennen den, der gesagt hat: »Die Rache ist mein, ich will vergelten«, und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.« (5Mo 32,35)31Schrecklich ist’s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. (Hebr 12,29)32Gedenkt aber der früheren Tage, an denen ihr, die ihr erleuchtet wurdet, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens, (Hebr 6,4)33indem ihr zum Teil selbst durch Schmähungen und Bedrängnisse zum Schauspiel geworden seid, zum Teil Gemeinschaft hattet mit denen, welchen es so erging. (1Kor 4,9)34Denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt. (Mt 6,20; Mt 19,21)35Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. (Hebr 4,16)36Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.37Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben.38Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm« (Röm 1,17)39Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen und verdammt werden, sondern solche, die glauben und die Seele erretten.