1Ein Gebet Habakuks, des Propheten, nach Art der Schigjonot[1]:2HERR, ich habe deine Botschaft gehört, ich habe, HERR, um dein Werk gefürchtet. Lass es lebendig werden inmitten der Jahre, inmitten der Jahre mach es bekannt. Im Zorn denke an das Erbarmen. (Ps 25,6)3Gott kommt aus Teman und der Heilige vom Berg Paran. Sela. Seine Hoheit bedeckt den Himmel, und sein Ruhm erfüllt die Erde. (5Mo 2,14; 5Mo 33,2)4Und da wird ein Glänzen sein wie das Licht, ein doppelter Strahl geht aus von seiner Hand,[2] und dort ist seine Kraft verborgen. (Ps 104,2)5Vor ihm her zieht die Pest, und auf dem Fuss folgt ihm die Seuche.6Er trat auf und mass die Erde ab, er sah hin und schreckte Nationen auf, und die ewigen Berge brachen auseinander, die ewigen Hügel duckten sich. Die ewigen Pfade sind sein! (Ps 104,32; Mi 1,4)7Unter dem Unrecht sah ich die Zelte von Kuschan: Sie zitterten, die Zeltdecken des Landes Midian.8Ist dein Zorn, HERR, gegen Ströme, gegen die Ströme entbrannt, deine Wut gegen das Meer, dass du daherfährst mit deinen Pferden, in deinen siegreichen Wagen? (5Mo 33,26; Ps 68,18; Jes 66,15)9Bereitgemacht, geweckt wird dein Bogen, Flüche von Geschossen ist die Kunde! Sela. Du spaltest das Land, dass Ströme hervorbrechen. (Ps 78,16)10Haben sie dich gesehen, so erbebten die Berge, Sturzregen ist herangezogen, die Urflut lässt ihre Stimme hören, in die Höhe hat sie ihre Hände erhoben. (Ps 77,17)11Die Sonne, der Mond stehen still in ihrer erhabenen Wohnung, im Licht bewegen sich deine Pfeile, im Glanz das Blitzen deines Speers.12Voller Wut schreitest du über die Erde, voller Zorn zertrittst du Nationen. (Ps 110,5; Sach 1,15)13Zur Rettung deines Volks bist du ausgezogen, zur Rettung deines Gesalbten, du hast den First vom Haus des Übeltäters geschlagen, den Sockel freigelegt bis auf den Fels[3]. Sela.14Mit seinen eigenen Pfeilen hast du den Kopf seiner Anführer durchbohrt, sie sind losgestürmt, um mich zu zerstreuen in ihrem Übermut, als wollten sie den Armen verschlingen im Versteck.15Mit deinen Pferden hast du dir einen Weg gebahnt durch das Meer, durch das Brausen grosser Wassermassen. (Ps 77,20)16Ich hörte es, und mein Leib zitterte, wegen des Lärms erzitterten meine Lippen, Fäulnis dringt in meine Knochen, und schwankend ist mein Schritt, der ich abwarte bis zum Tag der Not, dass er aufzieht gegen das Volk, das uns angreift. (Jes 21,3; Hos 5,12; Zef 1,15)17Denn der Feigenbaum blüht nicht, und in den Weinbergen gibt es keinen Ertrag, die Leistung des Ölbaums bleibt aus, und die Felder bringen keine Nahrung. Die Schafe sind von der Hürde getrennt, und in den Stallungen ist kein Vieh.18Ich aber will frohlocken über den HERRN, will jubeln über den Gott meiner Rettung! (Mi 7,7; Zef 3,14)19Der HERR, der Herr ist meine Stärke, und er hat meine Füsse gemacht wie die der Hirschkuh, und über meine Höhen lässt er mich schreiten. Für den Chormeister. Zu meinem Saitenspiel. (Ps 18,33; Jes 58,14)
Habakuk 3
Lutherbibel 2017
Der Psalm Habakuks
1Dies ist das Gebet des Propheten Habakuk, nach Art eines Klageliedes:2HERR, ich habe die Kunde von dir gehört, ich habe dein Werk gesehen, HERR! Mache es lebendig in naher Zeit, und lass es kundwerden in naher Zeit. Im Zorne denke an Barmherzigkeit!3Gott kommt von Teman und der Heilige vom Gebirge Paran. Sela. Seine Hoheit bedeckt den Himmel, und seines Ruhmes ist die Erde voll. (5Mo 33,2)4Sein Glanz ist wie Licht; Strahlen gehen aus von seinen Händen. Darin ist verborgen seine Macht.5Pest geht vor ihm her, und Seuche folgt, wo er hintritt.6Er steht auf und lässt erbeben die Erde; er schaut und lässt erzittern die Völker. Zerschmettert werden die uralten Berge, und bücken müssen sich die uralten Hügel. Das sind von jeher seine Wege. (Ps 104,32)7Ich sehe die Hütten von Kuschan in Not und die Zelte Midians beben.8Entbrannte gegen die Ströme, HERR, gegen die Ströme dein Zorn, gegen das Meer dein Grimm, dass du auf deinen Rossen einherfährst, auf deinen siegreichen Wagen?9Du ziehst deinen Bogen hervor, legst die Pfeile auf deine Sehne. Sela. Du spaltest das Land, dass Ströme fließen,10die Berge sehen dich und beben. Platzregen stürzt herab, die Tiefe lässt sich hören, reckt hoch empor ihre Hände, (Ps 77,17)11Sonne und Mond stehen still; deine Pfeile fahren mit Glänzen dahin beim Leuchten deines blitzenden Speeres. (Jos 10,13)12Du zertrittst das Land im Zorn und zerdrischst die Völker im Grimm.13Du ziehst aus, deinem Volk zu helfen, zu helfen deinem Gesalbten. Du zerschlägst das Dach vom Hause des Gottlosen und entblößt die Grundfeste bis auf den Fels. Sela. (Ps 18,8; Ps 18,16)14Du durchbohrst mit seinen eigenen Pfeilen das Haupt seiner Krieger. Sie stürmen heran. Ihre Freude ist es, mich zu zerstreuen, als wollten sie den Elenden im Verborgenen fressen.15Du trittst nieder seine Rosse im Meer, im Schlamm der Wasserfluten.16Weil ich solches höre, bebt mein Leib, meine Lippen zittern von dem Geschrei. Fäulnis fährt in meine Gebeine, und meine Knie beben. Aber ich will harren auf die Zeit der Trübsal, dass sie heraufziehe über das Volk, das uns angreift.17Denn der Feigenbaum grünt nicht, und es ist kein Gewächs an den Weinstöcken. Der Ertrag des Ölbaums bleibt aus, und die Äcker bringen keine Nahrung; Schafe sind aus den Hürden gerissen, und in den Ställen sind keine Rinder.18Aber ich will mich freuen des HERRN und fröhlich sein in Gott, meinem Heil. (Jes 61,10)19Denn der HERR ist meine Kraft, er hat meine Füße wie Hirschfüße gemacht und führt mich über die Höhen. Vorzusingen, beim Saitenspiel. (Ps 18,34)