1Nach diesen Begebenheiten, als die Wut des Königs Xerxes sich gelegt hatte, dachte er an Waschti und daran, was sie getan hatte und was über sie beschlossen worden war. (Est 1,19)2Und die Diener des Königs, die den Dienst bei ihm verrichteten, sagten: Für den König soll man junge Frauen, Jungfrauen, von anmutigem Aussehen suchen. (1Kön 1,2)3Und der König setze Beauftragte ein in allen Provinzen seines Königreichs, damit sie alle jungen Frauen, Jungfrauen, von anmutigem Aussehen in Schuschan, in der Burg, versammeln, im Haus der Frauen, unter der Aufsicht des Hege, des Eunuchen des Königs, des Wächters über die Frauen, und man ihnen gebe, was der Pflege ihrer Schönheit dient.4Und die junge Frau, die den Augen des Königs gefällt, soll Königin werden an Waschtis statt. Und das Wort war gut in den Augen des Königs, und er handelte so.5In Schuschan, in der Burg, war ein jüdischer Mann, und sein Name war Mordochai, der Sohn des Jair, des Sohns von Schimi, dem Sohn des Kisch, ein Jaminiter, (1Sam 9,1; 2Sam 16,5)6der aus Jerusalem in die Verbannung geführt worden war mit den Verbannten, die weggeführt worden waren mit Jechonja[1], dem König von Juda, die Nebukadnezzar, der König von Babel, in die Verbannung geführt hatte. (2Kön 24,15; Jer 24,1)7Und er war der Pflegevater der Hadassa - das ist Ester -, der Tochter seines Onkels, denn sie hatte keinen Vater und keine Mutter mehr. Und die junge Frau war von schöner Gestalt und anmutigem Aussehen, und beim Tod ihres Vaters und ihrer Mutter hatte Mordochai sie als Tochter angenommen. (Est 2,15; Est 8,1; Hi 31,17)8Und als man das Wort des Königs hörte und sein Gesetz und als viele junge Frauen unter die Aufsicht des Hegai[2] versammelt wurden in Schuschan, in der Burg, da wurde auch Ester in das Haus des Königs geholt unter die Aufsicht des Hegai, des Wächters über die Frauen.9Und die junge Frau gefiel seinen Augen und erlangte seine Gunst, und er beeilte sich, ihr das zu geben, was der Pflege ihrer Schönheit diente, sowie die richtige Kost, und ihr sieben Dienerinnen aus dem Haus des Königs zu geben, die besonders ausgewählt waren. Und ihr und ihren Dienerinnen teilte er das Beste zu im Haus der Frauen. (Dan 1,9)10Ester aber hatte nicht gesagt, aus welchem Volk und welcher Herkunft sie war, denn Mordochai hatte ihr geboten, es nicht zu sagen. (Est 2,20)11Mordochai aber ging Tag für Tag vor dem Hof des Hauses der Frauen auf und ab, um in Erfahrung zu bringen, ob es Ester gut ging und was mit ihr geschehen würde.12Und als junge Frau um junge Frau an die Reihe kam, zu König Xerxes hineinzugehen, nachdem sie zwölf Monate lang der Vorschrift für die Frauen entsprechend verbracht hatte - denn so lange währten die Tage ihrer Schönheitspflege, sechs Monate mit Myrrheöl und sechs Monate mit Balsamölen und anderen Schönheitsmitteln für die Frauen,13und erst danach ging die junge Frau hinein zum König -, da wurde der jungen Frau[3] gegeben, was immer sie dann nannte, damit es mit ihr aus dem Haus der Frauen in das Haus des Königs komme.14Am Abend ging sie hinein, und am Morgen kam sie heraus und begab sich in das zweite Haus der Frauen, unter die Aufsicht Schaaschgas, des Eunuchen des Königs, des Wächters über die Nebenfrauen. Zum König durfte sie dann nicht mehr hinein, es sei denn, der König hatte Gefallen an ihr gefunden und sie wurde beim Namen gerufen. (Est 4,11)15Und als Ester, die Tochter des Abichajil, des Onkels von Mordochai, der sie als seine Tochter angenommen hatte, an der Reihe war, zum König hineinzugehen, wünschte sie nichts, als das, was Hegai, der Eunuch des Königs, der Wächter über die Frauen, ihr eingeschärft hatte. Und Ester erlangte Wohlwollen in den Augen aller, die sie sahen. (Est 9,7; Est 9,29)16Und so wurde Ester zu König Xerxes in sein königliches Haus geholt im zehnten Monat, das ist der Monat Tebet, im Jahr sieben seiner Königsherrschaft.17Und der König liebte Ester mehr als alle anderen Frauen; und mehr als alle anderen Jungfrauen erlangte sie sein Wohlwollen und seine Gnade, und er setzte ihr einen königlichen Kopfschmuck auf das Haupt und machte sie zur Königin an Waschtis statt. (Est 4,14)18Dann veranstaltete der König ein grosses Festmahl für alle seine Fürsten und Diener: das Festmahl Esters. Und den Provinzen gewährte er einen Steuererlass, und er gab eine Spende, wie es der Grosszügigkeit des Königs entsprach. (1Mo 29,22; Est 1,3)
Mordochai deckt eine Verschwörung auf
19Und als zum zweiten Mal Jungfrauen zusammengebracht wurden, hielt Mordochai sich gerade im Königs-Tor auf. -20Wie Mordochai es ihr befohlen hatte, sagte Ester nichts über ihre Herkunft und nicht, aus welchem Volk sie war; und Ester befolgte den Befehl Mordochais, wie in der Zeit, als sie bei ihm in Pflege gewesen war. - (Est 2,10)21In jenen Tagen, während Mordochai sich gerade im Königs-Tor aufhielt, gerieten Bigtan und Teresch, die zwei Eunuchen des Königs, die zu den Hütern der Schwelle gehörten, in Zorn und trachteten danach, Hand an König Xerxes zu legen.22Mordochai aber erfuhr davon und berichtete es Ester, der Königin, und im Namen Mordochais sagte Ester es dem König. (Est 6,2)23Da wurde die Angelegenheit untersucht und bestätigt, und die beiden wurden an einem Pfahl erhängt. Und vor dem König wurde es aufgeschrieben im Buch der Begebenheiten der Tage. (5Mo 6,1; 5Mo 10,2; 5Mo 21,22; Esr 4,15)
Ester 2
Lutherbibel 2017
Der König sucht eine neue Gemahlin
1Nach diesen Geschichten, als der Grimm des Königs Ahasveros sich gelegt hatte, erinnerte er sich an Waschti, an das, was sie getan hatte und was über sie beschlossen war.2Da sprachen die Männer des Königs, die ihm dienten: Man suche dem König schöne Jungfrauen,3und der König bestelle Aufseher in allen Provinzen seines Königreichs, dass sie alle schönen Jungfrauen zusammenbringen in die Festung Susa ins Frauenhaus in die Obhut Hegais, des königlichen Kämmerers, des Hüters der Frauen, und dass man ihre Schönheit pflege;4und das Mädchen, das dem König gefällt, werde Königin an Waschtis statt. Das gefiel dem König, und er tat so.5Es war ein jüdischer Mann in der Festung Susa, der hieß Mordechai, ein Sohn Jaïrs, des Sohnes Schimis, des Sohnes des Kisch, ein Benjaminiter, (1Sam 9,1)6der mit weggeführt war von Jerusalem, als Jechonja[1], der König von Juda, durch Nebukadnezar, den König von Babel, in die Gefangenschaft geführt wurde. (2Kön 24,6; 2Kön 24,15; Jer 22,24)7Und er war der Pflegevater der Hadassa, das ist Ester, einer Tochter seines Oheims; denn sie hatte weder Vater noch Mutter. Und sie war ein schönes und hübsches Mädchen. Und als ihr Vater und ihre Mutter starben, nahm sie Mordechai als Tochter an. (Est 8,1)8Als nun das Gebot und Gesetz des Königs bekannt wurde und viele Jungfrauen zusammengebracht wurden in die Festung Susa in die Obhut Hegais, wurde auch Ester in des Königs Palast geholt in die Obhut Hegais, des Hüters der Frauen.9Und das Mädchen gefiel Hegai, und sie fand Gunst bei ihm. Und er beeilte sich, ihre Schönheit zu pflegen und ihr genügend Speise zu geben und dazu sieben auserlesene Dienerinnen aus dem Palast des Königs. Und er brachte sie mit ihren Dienerinnen an den besten Ort im Frauenhaus.10Aber Ester sagte ihm nichts von ihrem Volk und ihrer Herkunft; denn Mordechai hatte ihr geboten, sie sollte es nicht sagen.11Und Mordechai ging alle Tage am Hof des Frauenhauses vorbei, um zu erfahren, ob’s Ester gut gehe und was mit ihr geschehen würde.12Wenn aber die bestimmte Zeit für eine jede Jungfrau kam, dass sie zum König Ahasveros kommen sollte, nachdem sie zwölf Monate nach der Vorschrift für die Frauen gepflegt worden war – denn ihre Pflege brauchte so viel Zeit, nämlich sechs Monate mit Balsam und Myrrhe und sechs Monate mit kostbarer Spezerei und was sonst zur weiblichen Pflege gehört –,13dann ging die Jungfrau zum König, und alles, was sie wollte, musste man ihr geben, dass sie damit vom Frauenhaus in den Palast des Königs ginge.14Und wenn sie am Abend hineingegangen war, ging sie am Morgen von ihm in das andere Frauenhaus, in die Obhut des Schaaschgas, des königlichen Kämmerers, des Hüters der Nebenfrauen. Und sie durfte nicht wieder zum König kommen, es sei denn, sie gefiele dem König und er ließe sie mit Namen rufen.
Ester wird Königin
15Als nun für Ester, die Tochter Abihajils, des Oheims Mordechais, die er als Tochter angenommen hatte, die Zeit herankam, dass sie zum König kommen sollte, begehrte sie nichts, als was Hegai, des Königs Kämmerer, der Hüter der Frauen, sagte. Und Ester fand Gunst bei allen, die sie sahen.16Es wurde aber Ester zum König Ahasveros gebracht in den königlichen Palast im zehnten Monat, der da heißt Tebet, im siebenten Jahr seiner Herrschaft.17Und der König gewann Ester lieber als alle Frauen, und sie fand Gnade und Gunst bei ihm vor allen Jungfrauen. Und er setzte die königliche Krone auf ihr Haupt und machte sie zur Königin an Waschtis statt.18Und der König machte ein großes Festmahl für alle seine Fürsten und Großen, das Festmahl Esters, und gewährte den Provinzen Steuererlass und teilte königliche Geschenke aus.
Mordechai entdeckt eine Verschwörung gegen den König
19Und als man noch einmal Jungfrauen zusammenbrachte, saß Mordechai im Tor des Königs.20Und Ester sagte nichts von ihrer Herkunft und von ihrem Volk, wie ihr Mordechai geboten hatte; denn Ester tat nach dem Wort Mordechais wie zur Zeit, als er ihr Pflegevater war.21In jenen Tagen, als Mordechai im Tor des Königs saß, gerieten zwei Kämmerer des Königs, Bigtan und Teresch, die an der Schwelle die Wache hielten, in Zorn und trachteten danach, Hand an den König Ahasveros zu legen. (Est 6,1)22Als das Mordechai zu wissen bekam, sagte er es der Königin Ester, und Ester sagte es dem König in Mordechais Namen.23Und als man nachforschte, wurde es als richtig befunden, und sie wurden beide an den Galgen gehängt. Und es wurde vor dem König in die Chronik geschrieben.