1Saulus aber schnaubte noch immer Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohen Priester (Apg 8,3; Apg 22,3; Apg 26,9)2und bat ihn um Briefe an die Synagogen in Damaskus, dass er, wenn er Anhänger dieses neuen Weges dort finde - Männer und auch Frauen -, sie gefesselt nach Jerusalem bringen solle.[1]3Als er unterwegs war, geschah es, dass er in die Nähe von Damaskus kam, und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht vom Himmel; (1Kor 15,8)4er stürzte zu Boden und hörte eine Stimme zu ihm sagen: Saul, Saul, was verfolgst du mich?5Er aber sprach: Wer bist du, Herr? Und er antwortete: Ich bin Jesus, den du verfolgst.6Doch steh auf und geh in die Stadt, und es wird dir gesagt werden, was du tun sollst.7Die Männer aber, die mit ihm unterwegs waren, standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemanden.8Da erhob sich Saulus vom Boden;[2] doch als er die Augen öffnete, konnte er nicht mehr sehen. Sie mussten ihn bei der Hand nehmen und führten ihn nach Damaskus.9Und drei Tage lang konnte er nicht sehen, und er ass nicht und trank nicht.10In Damaskus aber war ein Jünger mit Namen Ananias, und zu diesem sprach der Herr in einer Vision: Ananias! Er sagte: Hier bin ich, Herr. (Apg 10,3; Apg 11,5; Apg 16,9; Apg 18,9; Apg 22,17; Apg 23,11; Apg 27,23)11Der Herr aber sagte zu ihm: Mach dich auf und geh in die Strasse, die man 'die Gerade' nennt, und frag im Haus des Judas nach einem Mann aus Tarsus mit Namen Saulus! Du wirst sehen, er betet, (Apg 21,39)12und er hat in einer Vision einen Mann namens Ananias gesehen, der zu ihm hereinkam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehe. (Apg 6,6)13Ananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen Seiten gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat.14Und von den Hohen Priestern hat er hier die Vollmacht, alle festzunehmen, die deinen Namen anrufen. (Apg 2,21; Apg 9,2)15Der Herr aber sagte zu ihm: Geh hin, denn gerade er ist mein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen zu tragen vor den Augen von Völkern und Königen und vor den Augen der Israeliten. (Apg 13,2; Apg 26,2; Apg 27,24; Gal 1,15)16Ich werde ihm zeigen, wie viel er wird leiden müssen um meines Namens willen. (2Kor 11,23)17Da machte sich Ananias auf und ging in das Haus hinein, legte ihm die Hände auf und sprach: Saul, mein Bruder, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf dem Weg, den du gekommen bist: Du sollst wieder sehen und erfüllt werden von heiligem Geist! (Apg 2,4; Apg 6,6)18Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, und er sah wieder; und er stand auf und liess sich taufen.
Saulus in Damaskus und Jerusalem
19Und er nahm Speise zu sich und kam wieder zu Kräften. Er blieb nun einige Tage bei den Jüngern in Damaskus20und verkündigte sofort in den Synagogen, dass Jesus der Sohn Gottes sei. (Lk 3,22)21Alle, die davon hörten, waren fassungslos und sagten: Ist das nicht der, der alle, die diesen Namen anrufen, in Jerusalem ausrotten wollte? Und ist er nicht zu diesem Zweck hierher gekommen, um sie auch hier gefangen zu nehmen und vor die Hohen Priester zu führen? (Apg 2,21; Apg 8,3)22Saulus aber trat umso entschiedener auf und versetzte die Juden, die in Damaskus wohnten, in grosse Verwirrung, indem er ihnen bewies: Dieser Mann ist der Gesalbte. (Apg 5,42; Apg 17,3; Apg 18,5)23Nachdem darüber einige Tage vergangen waren, beschlossen die Juden, ihn zu töten.24Saulus aber erhielt Kenntnis von ihrem Plan; sie liessen sogar die Stadttore Tag und Nacht überwachen, in der Absicht, ihn zu töten. (2Kor 11,32)25Die Jünger aber nahmen ihn[3] und liessen ihn nachts über die Mauer entkommen, indem sie ihn in einem Korb hinunterliessen.26Als er nach Jerusalem kam, versuchte er, sich zu den Jüngern zu halten; doch alle fürchteten ihn und glaubten nicht, dass er ein Jünger sei. (Apg 22,17; Gal 1,17)27Barnabas aber nahm sich seiner an, führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er unterwegs den Herrn gesehen und dass er mit ihm gesprochen habe und wie er dann in Damaskus öffentlich aufgetreten sei im Namen des Herrn. (Apg 4,36)28Und so kam es, dass er bei ihnen in Jerusalem ein und aus gehen und öffentlich im Namen des Herrn auftreten konnte.29Und er sprach zu den Hellenisten und diskutierte mit ihnen; sie jedoch hatten vor, ihn zu töten.30Als die Brüder und Schwestern davon Kenntnis erhielten, geleiteten sie ihn nach Cäsarea hinab und schickten ihn weiter nach Tarsus. (Gal 1,21)31Die Kirche[4] hatte nun Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samaria; sie wurde auferbaut und ging ihren Weg in der Furcht des Herrn; und sie wuchs durch den Beistand des heiligen Geistes.
Petrus in Lydda und Joppe
32Es begab sich nun, dass Petrus, als er alle Gemeinden ringsum besuchte, auch zu den Heiligen hinabkam, die in Lydda wohnten.33Dort fand er einen Menschen mit Namen Äneas, der seit acht Jahren ans Bett gefesselt war, er war nämlich gelähmt. (Lk 5,18)34Und Petrus sprach zu ihm: Äneas, Jesus Christus heilt dich. Steh auf und klappe deine Bahre zusammen! Und sogleich stand er auf.35Und alle Bewohner von Lydda und der Scharon-Ebene sahen ihn; und sie wandten sich dem Herrn zu.36In Joppe aber war eine Jüngerin mit Namen Tabita, das heisst 'Gazelle'. Die tat viel Gutes und gab reichlich Almosen.37Es geschah aber in jenen Tagen, dass sie krank wurde und starb. Man wusch sie und bahrte sie im Obergemach auf.38Da Lydda nahe bei Joppe liegt, vernahmen die Jünger, dass Petrus dort sei, schickten zwei Männer zu ihm und liessen ihn bitten: Säume nicht, zu uns herüberzukommen.39Da machte sich Petrus auf und ging mit ihnen. Als er dort ankam, führten sie ihn in das Obergemach; alle Witwen traten zu ihm und zeigten ihm unter Tränen die Kleider und Gewänder, die die Gazelle gemacht hatte, als sie noch unter ihnen war.40Petrus aber wies alle hinaus. Und er kniete nieder und betete; und zu dem Leichnam gewandt sprach er: Tabita, steh auf! Sie öffnete ihre Augen, sah Petrus an und setzte sich auf. (Mk 5,41; Lk 7,14)41Er gab ihr die Hand und half ihr auf. Dann rief er die Heiligen und die Witwen herein und zeigte ihnen, dass sie lebte.42Dies wurde in ganz Joppe bekannt, und viele kamen zum Glauben an den Herrn.43Und so blieb er einige Tage in Joppe bei einem Gerber namens Simon.
Apostelgeschichte 9
Lutherbibel 2017
Die Bekehrung des Saulus
1Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn und ging zum Hohenpriester (Apg 8,3; Apg 22,3; Apg 26,9)2und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, dass er Anhänger dieses Weges[1], Männer und Frauen, wenn er sie fände, gefesselt nach Jerusalem führe. (Apg 22,4)3Als er aber auf dem Wege war und in die Nähe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; (1Kor 15,8)4und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich?5Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst.6Steh auf und geh in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst.7Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen sprachlos da; denn sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemanden.8Saulus aber richtete sich auf von der Erde; und als er seine Augen aufschlug, sah er nichts. Sie nahmen ihn aber bei der Hand und führten ihn nach Damaskus;9und er konnte drei Tage nicht sehen und aß nicht und trank nicht.10Es war aber ein Jünger in Damaskus mit Namen Hananias; dem erschien der Herr und sprach: Hananias! Und er sprach: Hier bin ich, Herr.11Der Herr sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Straße, die die Gerade heißt, und frage in dem Haus des Judas nach einem Mann mit Namen Saulus von Tarsus. Denn siehe, er betet12und hat in einer Erscheinung einen Mann gesehen mit Namen Hananias, der zu ihm hereinkam und ihm die Hände auflegte, dass er wieder sehend werde.13Hananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört über diesen Mann, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat;14und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle gefangen zu nehmen, die deinen Namen anrufen.15Doch der Herr sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug, dass er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel. (Apg 13,46; Apg 26,2; Apg 27,24; Gal 1,15)16Ich will ihm zeigen, wie viel er leiden muss um meines Namens willen. (Mt 10,22; Lk 21,12; 2Kor 11,23)17Und Hananias ging hin und kam in das Haus und legte die Hände auf ihn und sprach: Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist, dass du wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt werdest.18Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er wurde wieder sehend; und er stand auf, ließ sich taufen
Saulus in Damaskus und Jerusalem
19und nahm Speise zu sich und stärkte sich. Saulus blieb aber einige Tage bei den Jüngern in Damaskus.20Und alsbald predigte er in den Synagogen von Jesus, dass dieser Gottes Sohn sei. (Lk 1,35; Lk 3,22; Lk 22,70; Joh 1,49; Joh 11,27)21Alle aber, die es hörten, entsetzten sich und sprachen: Ist das nicht der, der in Jerusalem alle vernichten wollte, die diesen Namen anrufen, und ist er nicht deshalb hierher gekommen, dass er sie gefesselt zu den Hohenpriestern führe? (Apg 8,1; Apg 8,3; Apg 26,10)22Saulus aber gewann immer mehr an Kraft und trieb die Juden in die Enge, die in Damaskus wohnten, und bewies, dass dieser der Christus ist. (Apg 18,28)23Und nach vielen Tagen hielten die Juden einen Rat, dass sie ihn töteten.24Ihr Plan aber wurde Saulus bekannt. Sie bewachten Tag und Nacht auch die Tore, um ihn zu töten. (2Kor 11,32)25Da nahmen ihn seine Jünger bei Nacht und ließen ihn in einem Korb die Mauer hinab.26Als er aber nach Jerusalem kam, versuchte er, sich zu den Jüngern zu halten; doch sie fürchteten sich alle vor ihm und glaubten nicht, dass er ein Jünger wäre. (Gal 1,17)27Barnabas aber nahm ihn zu sich und führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie Saulus auf dem Wege den Herrn gesehen und dass der mit ihm geredet und wie er in Damaskus im Namen Jesu frei und offen gepredigt habe. (Apg 4,36)28Und er ging bei ihnen in Jerusalem ein und aus und predigte im Namen des Herrn frei und offen.29Er redete und stritt auch mit den griechischen Juden; aber sie stellten ihm nach, um ihn zu töten.30Als das die Brüder erfuhren, geleiteten sie ihn nach Cäsarea und schickten ihn weiter nach Tarsus. (Apg 11,25; Gal 1,21)31So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samarien und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes.
Petrus in Lydda
32Es geschah aber, als Petrus überall im Land umherzog, dass er auch zu den Heiligen kam, die in Lydda wohnten.33Dort fand er einen Mann mit Namen Äneas, der hatte acht Jahre auf dem Bett gelegen, er war gelähmt.34Und Petrus sprach zu ihm: Äneas, Jesus Christus macht dich gesund; steh auf und mach dir selber das Bett. Und sogleich stand er auf.35Da sahen ihn alle, die in Lydda und in Scharon wohnten, und bekehrten sich zu dem Herrn.
Die Auferweckung der Tabita
36In Joppe war eine Jüngerin mit Namen Tabita, das heißt übersetzt: Gazelle. Die tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen.37Es begab sich aber zu der Zeit, dass sie krank wurde und starb. Da wuschen sie sie und legten sie in das Obergemach.38Weil aber Lydda nahe bei Joppe ist, sandten die Jünger, als sie hörten, dass Petrus dort war, zwei Männer zu ihm und baten ihn: Säume nicht, zu uns zu kommen!39Petrus aber stand auf und ging mit ihnen. Und als er hingekommen war, führten sie ihn hinauf in das Obergemach und es traten alle Witwen zu ihm, weinten und zeigten ihm die Röcke und Kleider, die Tabita gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war.40Und als Petrus sie alle hinausgetrieben hatte, kniete er nieder, betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabita, steh auf! Und sie schlug ihre Augen auf; und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf. (Mk 5,41)41Er aber gab ihr die Hand und ließ sie aufstehen und rief die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebendig vor sie.42Und das wurde in ganz Joppe bekannt und viele kamen zum Glauben an den Herrn.43Und es geschah, dass Petrus einige Zeit in Joppe blieb bei einem Simon, der ein Gerber war.