Amos 5

Zürcher Bibel

1 Hört dieses Wort, das ich über euch anstimme als Totenklage, Haus Israel:2 Sie ist gefallen, sie steht nicht wieder auf, die Jungfrau Israel! Niedergestreckt liegt sie auf ihrem Boden, da ist keiner, der sie aufrichtet. (Am 8,14)3 Denn so spricht Gott der HERR: Von der Stadt, die ausrückt mit tausend, bleiben hundert übrig, und von der, die ausrückt mit hundert, bleiben dem Haus Israel zehn.4 Denn so spricht der HERR zum Haus Israel: Sucht mich und bleibt am Leben! (Zef 2,3)5 Und sucht nicht Bet-El auf, und geht nicht nach Gilgal, und zieht nicht hinüber nach Beer-Scheba! Denn Gilgal muss in die Verbannung, und Bet-El wird zunichte! (Am 4,4; Am 6,7; Am 8,14)6 Sucht den HERRN und bleibt am Leben, damit er im Haus Josef nicht aufflammt wie das Feuer, das um sich frisst und dann keiner da ist von Bet-El, der löscht.7 Die das Recht in Wermut verkehren und die Gerechtigkeit zu Boden geworfen haben! (Am 6,12; Mi 3,9)8 Der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat und tiefste Dunkelheit in Morgen verwandelt und den Tag verfinstert zu Nacht, der das Wasser des Meeres rief und es ausgegossen hat über den Erdboden: HERR ist sein Name! (Hi 4,13; Hi 9,9; Am 9,6)9 Verwüstung lässt er hereinbrechen über das, was stark ist, und Verwüstung kommt über das, was befestigt ist.10 Sie hassen den, der den Entscheid fällt im Tor, und verabscheuen den, der untadelig redet. (Am 7,10)11 Darum, weil ihr dem Hilflosen Pachtzins auferlegt und Abgaben vom Getreide von ihm nehmt: Häuser aus Quadersteinen habt ihr gebaut, doch darin wohnen werdet ihr nicht; prächtige Weinberge habt ihr gepflanzt, doch ihren Wein werdet ihr nicht trinken! (5Mo 28,39; Hos 9,2; Am 2,7; Am 3,15; Mi 6,15; Zef 1,13; Hag 2,16)12 Denn ich weiss, dass eure Vergehen zahlreich und eure Sünden gewaltig sind, die ihr den Gerechten bedrängt, Bestechung annehmt und die Armen wegstosst im Tor. (2Mo 23,6; Am 4,1)13 Darum schweigt, wer klug ist, in jener Zeit, denn es ist eine böse Zeit. (Mi 2,3)14 Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr am Leben bleibt! Dann wird der HERR, der Gott der Heerscharen, bei euch sein, so wie ihr es immer gesagt habt. (Mi 3,2; Mi 3,11; Zef 2,3)15 Hasst das Böse und liebt das Gute und bringt das Recht zur Geltung im Tor. Vielleicht ist der HERR, der Gott der Heerscharen, dem Rest Josefs gnädig. (Joe 2,14)16 Darum, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Herr: Auf allen Plätzen herrscht Trauer, und auf allen Gassen schreit man: Ach! Weh! Und den Landarbeiter ruft man zur Klage und zur Trauer, zu denen, die des Klagens kundig sind. (Joe 1,11)17 Und in allen Weinbergen herrscht Trauer, denn ich werde durch dich hindurchschreiten!, spricht der HERR. (2Mo 11,4)18 Wehe denen, die hoffen auf den Tag des HERRN! Was erwartet ihr denn vom Tag des HERRN? Er ist Finsternis und nicht Licht: (Joe 1,15; Joe 2,2)19 wie wenn einer vor dem Löwen flieht, und der Bär fällt über ihn her, und er ins Haus kommt und sich mit der Hand an die Wand stützt, und die Schlange beisst ihn.20 Ist der Tag des HERRN nicht Finsternis und ohne Licht, Dunkel und ohne Glanz? (Am 5,18)21 Ich hasse, ich verabscheue eure Feste, und eure Feiern kann ich nicht riechen! - (Jes 1,13; Jes 11,10; Hos 2,13; Hos 6,6; Am 8,10; Mal 1,10)22 Es sei denn, ihr brächtet mir Brandopfer dar! - Und eure Speiseopfer - sie gefallen mir nicht! Und das Heilsopfer von eurem Mastvieh - ich sehe nicht hin!23 Weg von mir mit dem Lärm deiner Lieder! Und das Spiel deiner Harfen - ich höre es mir nicht an!24 Möge das Recht heranrollen wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein Fluss, der nicht versiegt.25 Habt ihr mir in der Wüste vierzig Jahre lang Schlachtopfer und Speiseopfer dargebracht, Haus Israel? (Apg 7,42)26 Ihr werdet Sikkut, euren König, forttragen und Kijun, eure Bilder, den Stern eurer Götter, die ihr euch gemacht habt![1]27 Und ich werde euch in die Verbannung führen, über Damaskus hinaus!, spricht der HERR, Gott der Heerscharen ist sein Name. (Am 4,13; Am 7,11)

Amos 5

Lutherbibel 2017

1 Hört dies Wort, ein Klagelied, das ich über euch anstimme, Haus Israel:2 Die Jungfrau Israel ist gefallen, dass sie nicht wieder aufstehen wird; sie ist zu Boden gestoßen und niemand ist da, der ihr aufhelfe.3 Ja, so spricht Gott der HERR: Die Stadt, aus der tausend zum Kampf ausziehen, soll nur hundert übrig behalten, und aus der hundert ausziehen, die soll nur zehn übrig behalten – dies für das Haus Israel.4 Ja, so spricht der HERR zum Hause Israel: Suchet mich, so werdet ihr leben. (Jer 29,13)5 Suchet nicht Bethel und kommt nicht nach Gilgal und geht nicht nach Beerscheba; denn Gilgal wird gefangen weggeführt werden, und Bethel wird zunichtewerden. (Hos 4,15; Am 4,4)6 Suchet den HERRN, so werdet ihr leben, dass er nicht daherfahre über das Haus Josef wie ein verzehrendes Feuer, das niemand löschen kann – dies für Bethel –,7 die ihr das Recht in Wermut verwandelt und die Gerechtigkeit zu Boden gestoßen habt. (Jes 5,20; Am 6,12)8 Der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat, der Finsternis in Morgen verwandelt und Tag in Nacht verfinstert hat, der das Wasser des Meeres gerufen und auf dem Erdboden ausgegossen hat – er heißt »HERR« –, (Hi 38,31; Am 9,6)9 der über den Starken Verderben kommen lässt und bringt Verderben über die feste Stadt.10 Sie hassen den, der im Tor Recht spricht, und verabscheuen den, der die Wahrheit sagt. (Jes 29,21)11 Darum, weil ihr die Armen unterdrückt und nehmt von ihnen hohe Abgaben an Korn, so sollt ihr in den Häusern nicht wohnen, die ihr von Quadersteinen gebaut habt, und den Wein nicht trinken, den ihr in den feinen Weinbergen gepflanzt habt. (Zef 1,13)12 Denn ich kenne eure Frevel, die so viel sind, und eure Sünden, die so groß sind, wie ihr die Gerechten bedrängt und Bestechungsgeld nehmt und die Armen im Tor unterdrückt.13 Darum muss der Kluge zu dieser Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit. (Mi 2,3)14 Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr lebet und der HERR, der Gott Zebaoth, mit euch sei, wie ihr rühmt.15 Hasst das Böse und liebt das Gute, richtet das Recht auf im Tor, vielleicht wird der HERR, der Gott Zebaoth, gnädig sein dem Rest Josefs. (Ps 34,15; Röm 12,9)16 Darum, so spricht der HERR, der Gott Zebaoth, der Herr: Es wird in allen Gassen Wehklagen sein, und auf allen Straßen wird man sagen: »Weh! Weh!« Und man wird den Ackermann zum Trauern rufen und zum Wehklagen, wer die Totenklage erheben kann.17 In allen Weinbergen wird Wehklagen sein; denn ich will unter euch dreinfahren, spricht der HERR. (2Mo 11,4)18 Weh! Die ihr den Tag des HERRN herbeiwünscht, was soll er euch? Denn des HERRN Tag ist Finsternis und nicht Licht, (Joe 2,11)19 gleich als wenn jemand vor dem Löwen flieht und der Bär begegnet ihm, und er kommt ins Haus und lehnt sich mit der Hand an die Wand, da beißt ihn die Schlange!20 Ist nicht des HERRN Tag finster und nicht licht, dunkel und nicht hell?21 Ich hasse und verachte eure Feste und mag eure Versammlungen nicht riechen – (Jes 1,11)22 es sei denn, ihr bringt mir rechte Brandopfer dar –, und an euren Speisopfern habe ich kein Gefallen, und euer fettes Schlachtopfer sehe ich nicht an. (Mi 6,6)23 Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören!24 Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.25 Habt ihr vom Hause Israel mir in der Wüste die vierzig Jahre lang Schlachtopfer und Speisopfer geopfert? (Jer 7,22; Apg 7,42)26 Ihr trugt den Sakkut, euren König, und Kewan[1], den Stern eures Gottes, eure Bilder, welche ihr euch selbst gemacht habt;27 so will ich euch wegführen lassen bis jenseits von Damaskus, spricht der HERR, der Gott Zebaoth heißt.