1Und die zwei Boten kamen am Abend nach Sodom, als Lot gerade im Tor von Sodom sass. Lot sah sie, stand auf, ging ihnen entgegen und warf sich mit dem Gesicht zur Erde nieder. (1Mo 13,12; 1Mo 18,22)2Und er sprach: Ihr meine Herren, kehrt doch ein im Haus eures Dieners, bleibt über Nacht, und wascht eure Füsse. Morgen früh mögt ihr eures Weges ziehen. Sie aber sprachen: Nein, wir wollen auf dem Platz übernachten. (1Mo 18,4; Hi 31,32)3Da er aber in sie drang, kehrten sie bei ihm ein und kamen in sein Haus. Und er bereitete ihnen ein Mahl und backte ungesäuerte Brote, und sie assen. (1Mo 18,6)4Sie hatten sich noch nicht schlafen gelegt, da umstellten die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, Jung und Alt, das ganze Volk bis zum letzten Mann.5Sie riefen nach Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die heute Abend zu dir gekommen sind? Gib sie uns heraus, wir wollen mit ihnen verkehren. (3Mo 18,22; Ri 19,22)6Da ging Lot zu ihnen hinaus an den Eingang - die Tür aber verschloss er hinter sich -7und sprach: Nicht doch, meine Brüder, tut nichts Böses!8Seht, ich habe zwei Töchter, die noch von keinem Mann wissen. Die will ich euch herausgeben, und dann macht mit ihnen, was gut ist in euren Augen. Diesen Männern aber tut nichts, sind sie doch unter den Schatten meines Daches getreten. (Ri 19,23)9Sie aber sagten: Weg mit dir!, und sie sagten: Da ist einer als Fremder hergekommen und will den Richter spielen. Schlimmeres noch als ihnen wollen wir jetzt dir antun. Und sie drangen mit Gewalt auf den Mann ein, auf Lot, und machten sich daran, die Tür aufzubrechen. (2Mo 2,14)10Da streckten die Männer ihre Hand aus und zogen Lot zu sich ins Haus herein, und die Tür verschlossen sie.11Die Männer am Eingang des Hauses, Klein und Gross, schlugen sie mit Blindheit, so dass sie sich vergeblich mühten, den Eingang zu finden. (2Kön 6,18)12Dann sprachen die Männer zu Lot: Hast du noch jemand hier, einen Schwiegersohn, deine Söhne und Töchter und wer sonst in der Stadt zu dir gehört, führe sie hinaus aus diesem Ort.13Denn wir werden diesen Ort verderben, weil das Klagegeschrei über sie gross geworden ist vor dem HERRN. So hat uns der HERR gesandt, die Stadt zu verderben. (1Mo 13,13; 4Mo 16,21)14Da ging Lot hinaus und redete mit seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter nehmen sollten, und sprach: Auf, zieht weg aus diesem Ort, denn der HERR will die Stadt verderben. Aber seine Schwiegersöhne glaubten, er scherze. (4Mo 16,21)15Als nun die Morgenröte aufstieg, drängten die Boten Lot zur Eile und sprachen: Auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht im Strafgericht über die Stadt weggerafft wirst. (4Mo 16,26; Offb 18,4)16Er aber zögerte. Da packten die Männer ihn und seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der HERR ihn verschonen wollte, und sie führten ihn hinaus und liessen ihn draussen vor der Stadt wieder los.17Als diese sie hinausgeführt hatten, sprach er: Rette dich, es geht um dein Leben. Blick nicht zurück und bleib in der ganzen Ebene nirgends stehen. Rette dich ins Gebirge, damit nicht auch du weggerafft wirst. (Mt 24,16; Lk 17,31)18Lot aber sprach zu ihnen: Nicht doch, Herr!19Sieh, dein Diener hat Gnade gefunden in deinen Augen, und du hast mir grosse Gunst erwiesen, dass du mich am Leben erhalten hast. Aber ins Gebirge kann ich mich nicht retten, das Verderben würde mich ereilen, und ich müsste sterben. (1Mo 6,8)20Sieh, diese Stadt da ist nahe, dahin kann ich fliehen, sie ist klein. Dorthin will ich mich retten. Ist sie nicht klein? So kann ich am Leben bleiben.21Da sprach er zu ihm: Sieh, auch dies will ich dir gewähren: Die Stadt, von der du gesprochen hast, zerstöre ich nicht. (2Mo 33,17)22Schnell, rette dich dorthin, denn ich kann nichts tun, bis du dort angekommen bist. Darum nennt man die Stadt Zoar.[1] (5Mo 34,3; Jes 15,5)23Als die Sonne über dem Land aufgegangen und Lot nach Zoar gekommen war,24liess der HERR Schwefel und Feuer auf Sodom und Gomorra regnen, vom HERRN vom Himmel herab. (1Mo 13,10; Ps 11,6; Lk 17,29)25Und er zerstörte diese Städte und die ganze Ebene, alle Bewohner der Städte und was auf der Erde wuchs. (5Mo 29,22; Jer 20,16)26Lots Frau aber, hinter ihm, blickte zurück und wurde zu einer Salzsäule. (Lk 17,32)27Früh am Morgen machte sich Abraham auf, an den Ort, wo er vor dem HERRN gestanden hatte. (1Mo 18,22)28Und er blickte hinab auf Sodom und Gomorra und auf das ganze Gebiet der Ebene. Er sah hin, sieh, da stieg Qualm von dem Land auf wie der Qualm von einem Schmelzofen. (2Mo 19,18; Mal 3,2; Offb 9,2)29Und als Gott die Städte der Ebene verdarb, da dachte Gott an Abraham, und er geleitete Lot mitten aus der Zerstörung fort, als er die Städte zerstörte, in denen Lot gewohnt hatte. (1Mo 8,1; 2Petr 2,7)
Lots Töchter
30Lot aber zog von Zoar hinauf und liess sich mit seinen beiden Töchtern im Gebirge nieder, denn er fürchtete sich, in Zoar zu bleiben. Und er wohnte mit seinen beiden Töchtern in einer Höhle.31Da sprach die Ältere zur Jüngeren: Unser Vater ist alt, und es ist kein Mann mehr im Land, der zu uns kommen könnte, wie es in aller Welt Brauch ist.32Komm, wir wollen unserem Vater Wein zu trinken geben und uns zu ihm legen, damit wir von unserem Vater Nachkommen erhalten. (1Mo 9,22; 3Mo 18,7)33So gaben sie ihrem Vater in jener Nacht Wein zu trinken. Dann ging die Ältere hinein und legte sich zu ihrem Vater, und er merkte weder, wie sie sich hinlegte, noch, wie sie aufstand.34Am anderen Tag sprach die Ältere zur Jüngeren: Sieh, ich habe gestern Abend bei meinem Vater gelegen. Wir wollen ihm auch heute Nacht Wein zu trinken geben. Dann geh du hinein und lege dich zu ihm, damit wir von unserem Vater Nachkommen erhalten.35So gaben sie ihrem Vater auch in jener Nacht Wein zu trinken. Dann stand die Jüngere auf und legte sich zu ihm, und er merkte weder, wie sie sich hinlegte, noch, wie sie aufstand.36So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater.37Und die Ältere gebar einen Sohn und nannte ihn Moab. Er ist der Stammvater von Moab bis auf den heutigen Tag. (5Mo 23,4; 1Sam 14,47)38Und auch die Jüngere gebar einen Sohn und nannte ihn Ben-Ammi. Er ist der Stammvater der Ammoniter bis auf den heutigen Tag.
1.Mose 19
Lutherbibel 2017
Untergang von Sodom und Gomorra. Lots Errettung
1Die zwei Engel kamen nach Sodom am Abend; Lot aber saß zu Sodom unter dem Tor. Und als er sie sah, stand er auf, ging ihnen entgegen und neigte sich bis zur Erde (1Mo 18,22)2und sprach: Siehe, liebe Herren, kehrt doch ein im Hause eures Knechts, bleibt über Nacht und lasst eure Füße waschen. Frühmorgens mögt ihr aufbrechen und eure Straße ziehen. Aber sie sprachen: Nein, wir wollen über Nacht im Freien bleiben.3Da nötigte er sie sehr und sie kehrten zu ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl und backte ungesäuerte Brote, und sie aßen.4Aber ehe sie sich legten, kamen die Männer der Stadt Sodom und umgaben das Haus, Jung und Alt, das ganze Volk aus allen Enden,5und riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? Gib sie heraus, dass wir ihnen beiwohnen. (3Mo 18,22; Ri 19,22; Röm 1,27)6Lot ging heraus zu ihnen vor die Tür und schloss die Tür hinter sich zu7und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel!8Siehe, ich habe zwei Töchter, die wissen noch von keinem Manne; die will ich euch herausgeben, und dann tut mit ihnen, was euch gefällt; aber diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie unter den Schatten meines Dachs gekommen.9Sie aber sprachen: Weg mit dir! Und sprachen auch: Du bist der einzige Fremdling hier und willst regieren? Wohlan, wir wollen dich noch übler plagen als jene. Und sie drangen hart ein auf den Mann Lot. Doch als sie hinzuliefen und die Tür aufbrechen wollten, (2Petr 2,7)10griffen die Männer hinaus und zogen Lot herein zu sich ins Haus und schlossen die Tür zu.11Und sie schlugen die Leute vor der Tür des Hauses, Klein und Groß, mit Blindheit, sodass sie sich vergebens mühten, die Tür zu finden. (2Kön 6,18)12Und die Männer sprachen zu Lot: Hast du noch jemanden hier? Einen Schwiegersohn? Deine Söhne und Töchter? Wer noch zu dir gehört in der Stadt, den führe weg von dieser Stätte.13Denn wir werden diese Stätte verderben, weil das Geschrei über sie groß ist vor dem HERRN; der hat uns gesandt, sie zu verderben. (1Mo 18,20)14Da ging Lot hinaus und redete mit den Männern, die seine Töchter heiraten sollten: Macht euch auf und geht aus diesem Ort, denn der HERR wird diese Stadt verderben. Die aber meinten, er scherze. (4Mo 16,21)15Als nun die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile und sprachen: Mach dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht auch umkommst in der Missetat dieser Stadt.16Als er aber zögerte, ergriffen die Männer ihn und seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der HERR ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt wieder los.17Und als sie ihn hinausgebracht hatten, sprach der eine: Rette dein Leben und sieh nicht hinter dich, bleib auch nicht stehen in dieser ganzen Gegend. Auf das Gebirge rette dich, damit du nicht umkommst! (Mt 24,16)18Aber Lot sprach zu ihnen: Ach nein, Herr!19Siehe, dein Knecht hat Gnade gefunden vor deinen Augen, und du hast deine Barmherzigkeit groß gemacht, die du an mir getan hast, als du mich am Leben erhieltest. Ich kann mich nicht auf das Gebirge retten; es könnte mich sonst das Unheil ereilen, sodass ich stürbe.20Siehe, da ist eine Stadt nahe, in die ich fliehen kann, und sie ist klein. Dahin will ich mich retten, dass ich am Leben bleibe. Ist sie nicht klein?[1]21Da sprach er zu ihm: Siehe, ich habe auch darin dich angesehen, dass ich die Stadt nicht zerstöre, von der du geredet hast.22Eile und rette dich dahin; denn ich kann nichts tun, bis du hineinkommst. Daher ist diese Stadt Zoar genannt.23Und die Sonne war aufgegangen auf Erden, als Lot nach Zoar kam.24Da ließ der HERR Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra (5Mo 29,22; Ps 11,6; Jes 1,9; Jes 13,19; Am 4,11; Lk 17,29; 2Petr 2,6; Offb 14,10)25und vernichtete die Städte und die ganze Gegend und alle Einwohner der Städte und was auf dem Lande gewachsen war.26Und Lots Frau sah hinter sich und ward zur Salzsäule. (Lk 17,32)27Abraham aber machte sich früh am Morgen auf an den Ort, wo er vor dem HERRN gestanden hatte,28und wandte sein Angesicht gegen Sodom und Gomorra und alles Land dieser Gegend und schaute, und siehe, da ging ein Rauch auf vom Lande wie der Rauch von einem Ofen.29Und es geschah, als Gott die Städte in der Gegend vernichtete, gedachte er an Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er zerstörte, in denen Lot gewohnt hatte.
Lot und seine Töchter
30Und Lot zog weg von Zoar und blieb auf dem Gebirge mit seinen beiden Töchtern; denn er fürchtete sich, in Zoar zu bleiben; und so blieb er in einer Höhle mit seinen beiden Töchtern.31Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater ist alt und kein Mann ist mehr im Lande, der zu uns eingehen könnte nach aller Welt Weise.32So komm, lass uns unserm Vater Wein zu trinken geben und bei ihm schlafen, dass wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater. (3Mo 18,7)33Da gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und die erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; und er ward’s nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand.34Am Morgen sprach die ältere zu der jüngeren: Siehe, ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Lass uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, dass du hineingehst und dich zu ihm legst, damit wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater.35Da gaben sie ihrem Vater auch diese Nacht Wein zu trinken. Und die jüngere machte sich auch auf und legte sich zu ihm; und er ward’s nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand.36So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater.37Und die ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von dem kommen her die Moabiter bis auf den heutigen Tag. (5Mo 2,9)38Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den nannte sie Ben-Ammi. Von dem kommen her die Ammoniter bis auf den heutigen Tag. (5Mo 2,19; 5Mo 23,4)