1.Korinther 7

Zürcher Bibel

1 Nun zu der Ansicht, die ihr in eurem Brief vertretet, dass es für einen Mann gut sei, keine Frau zu berühren:[1] (1Kor 7,25; 1Kor 7,26; 1Kor 8,1; 1Kor 12,1; 1Kor 16,1)2 Wegen der Versuchungen zur Unzucht soll jeder Mann seine Frau und jede Frau ihren Mann haben. (1Kor 6,13)3 Der Frau gegenüber erfülle der Mann seine Pflicht, ebenso die Frau dem Mann gegenüber.4 Die Frau verfügt nicht über ihren Körper, sondern der Mann; ebenso verfügt auch der Mann nicht über seinen Körper, sondern die Frau.5 Entzieht euch einander nicht, es sei denn in gegenseitigem Einverständnis für eine bestimmte Zeit, um euch dem Gebet zu widmen; dann sollt ihr wieder zusammenkommen, damit der Satan euch nicht versuche, weil ihr dem Begehren nicht widerstehen könnt.6 Was ich hier sage, ist aber ein Zugeständnis, kein Befehl. (2Kor 8,8)7 Ich wünschte freilich, alle Menschen wären wie ich.[2] Doch hat jeder von Gott seine besondere Gabe, der eine so, der andere anders. (1Kor 12,4)8 Ich sage aber den Unverheirateten und den Witwen: Es ist gut für sie, wenn sie so bleiben wie ich. (1Kor 7,40; 1Tim 5,14)9 Wenn sie aber nicht enthaltsam leben können, sollen sie heiraten. Denn es ist besser zu heiraten, als vom Begehren verzehrt zu werden.10 Den Verheirateten aber gebiete ich - nicht ich, sondern der Herr: Eine Frau soll sich von ihrem Mann nicht scheiden lassen, (Mk 10,11; 1Kor 7,25; 1Kor 9,14; 1Kor 14,37)11 hat sie sich aber scheiden lassen, soll sie unverheiratet bleiben oder sich wieder versöhnen mit ihrem Mann, und ein Mann soll seine Frau nicht entlassen.12 Den Übrigen aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und diese einverstanden ist, mit ihm zusammenzuleben, so soll er sie nicht entlassen. (1Kor 7,10)13 Und wenn eine Frau einen ungläubigen Mann hat und dieser einverstanden ist, mit ihr zusammenzuleben, so soll sie den Mann nicht entlassen.14 Denn der ungläubige Mann ist durch die Frau geheiligt, und die ungläubige Frau ist durch den Bruder geheiligt. Sonst wären ja eure Kinder unrein, jetzt aber gilt: Sie sind heilig.15 Wenn aber der ungläubige Ehepartner die Scheidung will, so soll er sich scheiden lassen. In solchen Fällen ist der Bruder oder die Schwester nicht gebunden wie ein Sklave. In Frieden zu leben, hat Gott euch berufen.16 Denn was weisst du, Frau, ob du den Mann nicht doch retten wirst? Oder was weisst du, Mann, ob du die Frau nicht doch retten wirst?[3]17 Im Übrigen gilt: Ein jeder führe sein Leben so, wie es der Herr ihm zugeteilt, wie Gott ihn berufen hat. So ordne ich es in allen Gemeinden an. (1Kor 4,17)18 Ist einer als Beschnittener berufen worden, mache er seine Beschneidung nicht rückgängig; ist einer als Unbeschnittener berufen worden, lasse er sich nicht beschneiden. (Gal 5,2)19 Beschnittensein gilt nichts, und Unbeschnittensein gilt nichts; allein die Beachtung der Gebote Gottes gilt. (Gal 5,6; Gal 6,15)20 Jeder aber bleibe an seinem Ort, an den er berufen worden ist.21 Bist du als Sklave berufen worden, soll es dich nicht kümmern; kannst du aber frei werden, so nutze die Gelegenheit dazu erst recht.[4]22 Denn wer im Herrn als Sklave berufen wurde, ist ein Freigelassener des Herrn; ebenso ist, wer im Stande der Freiheit berufen wurde, ein Sklave Christi. (Phlm 1,16)23 Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht Sklaven von Menschen! (1Kor 6,20)24 Jeder aber, liebe Brüder und Schwestern, bleibe am Ort seiner Berufung bei Gott.25 Was aber die unverheirateten jungen Frauen betrifft, so habe ich keine Weisung des Herrn. Ich tue aber meine Meinung kund als einer, der Vertrauen verdient, weil ihm vom Herrn Barmherzigkeit widerfahren ist. (1Kor 7,1; 1Kor 7,10; 1Kor 7,40; 2Kor 8,10)26 Ich meine nun, dass dies angesichts der gegenwärtigen Not gut ist: Für einen Menschen ist es gut, so zu bleiben, wie er ist.[5] (1Kor 7,1)27 Bist du an eine Frau gebunden, suche keine Trennung; bist du getrennt von deiner Frau, suche keine andere Frau!28 Wenn du aber doch heiratest, sündigst du nicht, und wenn die unverheiratete junge Frau heiratet, sündigt sie nicht. Die es aber tun, werden Bedrängnis erfahren am eigenen Leib; das möchte ich euch ersparen.29 Dies aber sage ich, liebe Brüder und Schwestern: Die Zeit drängt. Darum sollen künftig auch die, die eine Frau haben, sie haben, als hätten sie sie nicht,30 die weinen, sollen weinen, als weinten sie nicht, die sich freuen, sollen sich freuen, als freuten sie sich nicht, die etwas kaufen, sollen kaufen, als behielten sie es nicht,31 und die sich die Dinge dieser Welt zunutze machen, sollen sie sich zunutze machen, als nutzten sie sie nicht. Denn die Gestalt dieser Welt vergeht.32 Ich möchte aber, dass ihr ohne Sorge seid. Der Unverheiratete kümmert sich um die Dinge des Herrn, er sorgt sich, wie er dem Herrn gefalle. (Mt 6,25)33 Der Verheiratete aber kümmert sich um die Dinge der Welt, er sorgt sich, wie er seiner Frau gefalle,34 und so ist er gespalten. Und die unverheiratete Frau, ob alt oder jung, kümmert sich um die Dinge des Herrn, um heilig zu sein an Körper und Geist. Die verheiratete Frau aber kümmert sich um die Dinge der Welt, sie sorgt sich, wie sie ihrem Mann gefalle.35 Das sage ich aber zu eurem Besten, nicht um euch eine Schlinge überzuwerfen, sondern damit ihr in Anstand und Würde lebt und euch an den Herrn haltet, ohne euch ablenken zu lassen.36 Wenn aber einer meint, sich seiner Verlobten gegenüber ungehörig zu verhalten, wenn sie schon in der Zeit der Reife ist und geschehen soll, was geschehen muss,[6] dann soll er es tun; er sündigt nicht, sie sollen heiraten. (1Kor 13,5)37 Wer aber in seinem Herzen gefestigt ist und sich nicht in einer Zwangslage befindet, sondern Gewalt hat über seinen Willen und in seinem Herzen zum Entschluss gekommen ist, seine Verlobte so zu bewahren, wie sie ist, der handelt gut.38 So gilt: Wer seine Verlobte heiratet, handelt gut, und wer sie nicht heiratet, handelt besser.39 Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; ist ihr Mann aber entschlafen, so ist sie frei, sich zu verheiraten, mit wem sie will - nur soll es im Herrn geschehen. (Röm 7,2)40 Seliger aber ist sie, wenn sie unverheiratet bleibt, jedenfalls nach meiner Meinung. Ich glaube aber, dass auch ich den Geist Gottes habe. (1Kor 7,8; 1Kor 7,25; 2Kor 8,10)

1.Korinther 7

Lutherbibel 2017

1 Nun zu dem, wovon ihr geschrieben habt: Es ist gut für den Mann, keine Frau zu berühren.2 Aber um Unzucht zu vermeiden, soll jeder seine eigene Frau haben und jede Frau ihren eigenen Mann.3 Der Mann gebe der Frau, was er ihr schuldig ist, desgleichen die Frau dem Mann.4 Die Frau verfügt nicht über ihren Leib, sondern der Mann. Ebenso verfügt der Mann nicht über seinen Leib, sondern die Frau.5 Entziehe sich nicht eins dem andern, es sei denn eine Zeit lang, wenn beide es wollen, dass ihr zum Beten Ruhe habt; und dann kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht versuche, weil ihr euch nicht enthalten könnt.6 Das sage ich aber als Erlaubnis und nicht als Gebot.7 Ich wollte zwar lieber, alle Menschen wären, wie ich bin, aber jeder hat seine eigene Gabe von Gott, der eine so, der andere so. (Mt 19,12)8 Den Ledigen und Witwen sage ich: Es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich.9 Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten, als in Begierde zu brennen. (1Tim 5,14)10 Den Verheirateten aber gebiete ich – nein, nicht ich, sondern der Herr –, dass die Frau sich nicht von ihrem Manne scheiden lassen soll – (Mt 5,32)11 hat sie sich aber scheiden lassen, soll sie ohne Ehe bleiben oder sich mit ihrem Mann versöhnen – und dass der Mann seine Frau nicht fortschicken soll.12 Den andern aber sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und es gefällt ihr, bei ihm zu wohnen, so soll er sie nicht fortschicken.13 Und wenn eine Frau einen ungläubigen Mann hat und es gefällt ihm, bei ihr zu wohnen, so soll sie den Mann nicht fortschicken.14 Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den gläubigen Mann. Sonst wären eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig. (Röm 11,16)15 Wenn aber der Ungläubige sich scheiden will, so lass ihn sich scheiden. Der Bruder oder die Schwester ist nicht gebunden in solchen Fällen. Zum Frieden hat euch Gott berufen. (Röm 14,19)16 Denn was weißt du, Frau, ob du den Mann retten wirst? Oder du, Mann, was weißt du, ob du die Frau retten wirst? (1Petr 3,1)17 Doch soll jeder so leben, wie der Herr es ihm zugemessen, wie Gott einen jeden berufen hat. Und so ordne ich es an in allen Gemeinden. (1Kor 4,17)18 Ist jemand als Beschnittener berufen, der bleibe beschnitten. Ist jemand als Unbeschnittener berufen, der lasse sich nicht beschneiden.19 Die Beschneidung ist nichts, und die Unbeschnittenheit ist nichts, sondern: Gottes Gebote halten. (Gal 5,6; Gal 6,15)20 Ein jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde.21 Bist du als Knecht berufen, so sorge dich nicht; doch kannst du frei werden, so nutze es umso lieber.22 Denn wer im Herrn als Knecht berufen ist, der ist ein Freigelassener des Herrn; desgleichen wer als Freier berufen ist, der ist ein Knecht Christi. (Eph 6,6; Phlm 1,16)23 Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte. (1Kor 6,20)24 Brüder und Schwestern, bleibt alle vor Gott, worin ihr berufen seid.25 Über die Jungfrauen habe ich kein Gebot des Herrn; ich sage aber meine Meinung als einer, der durch die Barmherzigkeit des Herrn verlässlich ist.26 So meine ich nun, solches sei gut um der kommenden Not willen: Es ist gut für den Menschen, in dem Stand zu bleiben, in dem er ist. (1Kor 10,11)27 Bist du an eine Frau gebunden, so suche nicht, von ihr loszukommen; bist du nicht gebunden, so suche keine Frau.28 Wenn du aber doch heiratest, sündigst du nicht, und wenn eine Jungfrau heiratet, sündigt sie nicht; doch werden solche in äußere Bedrängnis kommen. Ich aber möchte euch gerne schonen.29 Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Auch sollen die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine; (Lk 14,26; Röm 13,11)30 und die weinen, als weinten sie nicht; und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die kaufen, als behielten sie es nicht;31 und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht. (1Joh 2,15)32 Ich möchte aber, dass ihr ohne Sorge seid. Wer ledig ist, der sorgt sich um die Sache des Herrn, wie er dem Herrn gefalle;33 wer aber verheiratet ist, der sorgt sich um die Dinge der Welt, wie er der Frau gefalle, (Lk 14,20)34 und so ist er geteilten Herzens. Und die ledige Frau und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, dass sie heilig seien am Leib und auch am Geist; aber die verheiratete Frau sorgt sich um die Dinge der Welt, wie sie dem Mann gefalle.35 Das aber sage ich zu eurem eigenen Nutzen; nicht um euch in einem Netz zu fangen, sondern damit es recht zugehe und ihr stets und ungehindert dem Herrn dienen könnt.36 Wenn aber jemand meint, er handle unrecht an seiner Jungfrau[1], – wenn die Zeit längst reif ist und es geschehen soll, so tue er, was er will; er sündigt nicht, sie sollen heiraten.37 Wer aber in seinem Herzen fest bleibt und nicht unter Zwang steht, sondern seinen freien Willen hat und in seinem Herzen beschließt, seine Jungfrau unberührt zu lassen, der tut gut daran.38 Also, wer seine Jungfrau heiratet, der handelt gut; wer sie aber nicht heiratet, der handelt besser.39 Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann entschlafen ist, so ist sie frei, zu heiraten, wen sie will; nur dass es in dem Herrn geschehe! (Röm 7,2)40 Seliger ist sie aber, nach meiner Meinung, wenn sie unverheiratet bleibt. Ich meine aber, dass auch ich den Geist Gottes habe.