1Für den Chormeister. Von David. Ein Psalm. HERR, du hast mich erforscht, und du kennst mich. (Jer 12,3)2Ob ich sitze oder stehe, du weisst es, du verstehst meine Gedanken von fern. (2Kön 19,27; Jes 37,27)3Ob ich gehe oder liege, du hast es bemessen, und mit allen meinen Wegen bist du vertraut. (Hi 31,4)4Kein Wort ist auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht ganz und gar kennst.5Hinten und vorne hältst du mich umschlossen, und deine Hand hast du auf mich gelegt.6Zu wunderbar ist es für mich, dies zu erkennen, zu hoch, ich kann es nicht fassen. (Ps 131,1)7Wohin soll ich gehen vor deinem Geist und wohin fliehen vor deinem Angesicht?8Stiege ich hinauf zum Himmel, du bist dort, und schlüge ich mein Lager auf im Totenreich, sieh, du bist da. (Spr 15,11; Am 9,2)9Nähme ich die Flügel der Morgenröte und liesse mich nieder am äussersten Ende des Meeres,10auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen.11Und spräche ich: Finsternis breche über mich herein, und Nacht sei das Licht um mich her, (Hi 34,22)12so wäre auch die Finsternis nicht finster für dich, und die Nacht wäre licht wie der Tag, Finsternis wie das Licht.13Denn du bist es, der meine Nieren geschaffen, der mich im Leib meiner Mutter gewoben hat.14Ich preise dich, dass ich so herrlich, so wunderbar geschaffen bin; wunderbar sind deine Werke, meine Seele weiss dies wohl. (Ps 119,73)15Mein Gebein war dir nicht verborgen, als ich im Dunkeln gemacht wurde, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde.16Noch bevor ich geboren war, sahen mich deine Augen, in deinem Buch war alles verzeichnet, die Tage waren schon geformt, als noch keiner von ihnen da war.17Mir aber, wie schwer sind mir deine Gedanken, Gott, wie gewaltig ist ihre Zahl. (Ps 40,6)18Wollte ich sie zählen, es wären mehr als der Sand, wache ich auf, ist mein Sinn noch bei dir.19Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten! Ihr Mörder, weicht von mir.20Sie sprechen von dir voller Tücke, es erheben sich deine Feinde im Wahn.21Sollte ich nicht hassen, HERR, die dich hassen, sollten mich nicht ekeln, die sich gegen dich auflehnen?22Ich hasse sie mit glühendem Hass, auch mir sind sie zu Feinden geworden.23Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. (Ps 26,2)24Sieh, ob ein gottloser Weg mich verführt, und leite mich auf ewigem Weg. (Ps 25,4)
1Ein Lied von David. HERR, du durchschaust mich, du kennst mich durch und durch.2Ob ich sitze oder stehe – du weißt es, aus der Ferne erkennst du, was ich denke.3Ob ich gehe oder liege – du siehst mich, mein ganzes Leben ist dir vertraut.4Schon bevor ich anfange zu reden, weißt du, was ich sagen will.5Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine schützende Hand über mir.6Dass du mich so genau kennst, übersteigt meinen Verstand; es ist mir zu hoch, ich kann es nicht begreifen!7Wie könnte ich mich dir entziehen; wohin könnte ich fliehen, ohne dass du mich siehst?8Stiege ich in den Himmel hinauf – du bist da! Wollte ich mich im Totenreich verbergen – auch dort bist du!9Eilte ich dorthin, wo die Sonne aufgeht, oder versteckte ich mich im äußersten Westen, wo sie untergeht,[1]10dann würdest du auch dort mich führen und nicht mehr loslassen.11Wünschte ich mir: »Völlige Dunkelheit soll mich umhüllen, das Licht um mich her soll zur Nacht werden!« –12für dich ist auch das Dunkel nicht finster; die Nacht scheint so hell wie der Tag und die Finsternis so strahlend wie das Licht.13Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet.14Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich!15Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter[2], da war ich dir dennoch nicht verborgen.16Als ich gerade erst entstand, hast du mich schon gesehen. Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben – noch bevor einer von ihnen begann!17Wie überwältigend sind deine Gedanken für mich, o Gott, es sind so unfassbar viele!18Sie sind zahlreicher als der Sand am Meer; wollte ich sie alle zählen, ich käme nie zum Ende[3]!19Mein Gott! Wie sehr wünsche ich, dass du alle tötest, die sich dir widersetzen! Ihr Mörder, an euren Händen klebt Blut! Mit euch will ich nichts zu tun haben!20HERR, wenn diese Leute von dir reden, dann tun sie es in böser Absicht, sie missbrauchen deinen Namen.21HERR, wie hasse ich alle, die dich hassen! Wie verabscheue ich alle, die dich bekämpfen!22Deine Feinde sind auch meine Feinde. Mein Hass auf sie ist grenzenlos!23Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz, prüfe meine Gedanken und Gefühle!24Sieh, ob ich in Gefahr bin, dir untreu zu werden, und wenn ja: Hol mich zurück auf den Weg, den du uns für immer gewiesen hast![4]