1In der Zwischenzeit ging Boas zum Bürgerbüro, das im Stadtzentrum lag. Als er dort war, kam zufällig dieser andere Mann vorbei, der auch über drei Ecken mit Noomi verwandt war. Eigentlich wäre der verpflichtet gewesen, Rut zu heiraten, da er näher als Boas mit Ruts verstorbenem Ehemann verwandt war. „Hallo! Haben Sie gerade mal ein bisschen Zeit?“, rief ihm Boas zu. Der Typ kam zu ihm hin und setzte sich.2Boas rief schnell ein paar Leute aus der Stadt an, die dort was zu sagen hatten. Als alle da waren, begrüßte er sie. „Setzen Sie sich hierher zu uns!“ Als alle einen Platz gefunden hatten,3sagte er zu diesem Typen: „Du hast bestimmt auch gehört, dass diese Noomi aus Moab wieder zurückgekommen ist und jetzt wieder hier wohnt. Sie hat jetzt ihren Anteil von dem Land, das sie von Elimelech geerbt hat, zum Verkauf in die Zeitung gesetzt.4Ich hatte jetzt folgende Idee: Warum kaufst du es nicht? Du könntest hier gleich vor Zeugen den Kaufvertrag abschließen. Wirst du deine Pflicht als Verwandter erfüllen? Oder hast du da keinen Bock drauf? Ich würde das gerne wissen, denn dann wäre ich der Nächste an der Reihe, der gefragt wird.“ Der andere Typ antwortete: „Nee, ist in Ordnung. Ich übernehme das! Ich kümmer mich um das Land.“5„Okay“, sagte Boas. „Wenn du dieses Stück Land von Elimelech übernimmst, was jetzt Noomi gehört, musst du dich aber auch um Rut aus Moab kümmern. Du musst sie heiraten und sie schwängern, damit sie einen Sohn kriegen kann, was ja mit ihrem ersten Mann nicht geklappt hat. Der Sohn wird dann das Grundstück erben. So wird die Familie nicht ganz aussterben, und sie wird weiter auf ihrem eigenen Land leben können.“6„Hm, wenn das so ist, dann hab ich da nicht so den Bock drauf. Ich würde ja selbst den Kürzeren dabei ziehen und meinem Eigentum schaden. Ich trete hiermit offiziell mein Recht als Verwandter an dich ab. Ich will das nicht machen.“7Damals war es üblich, wenn man so eine Sache vereinbarte, am Ende zur Bestätigung dem anderen seinen Schuh zu geben. Damit war das wie ein Vertrag, der unterschrieben worden ist.8Als dieser Typ zu Boas gesagt hatte, dass er das jetzt übernehmen könnte, gab er ihm also seinen Schuh.9Zu den Leuten, die drumrum standen, sagte Boas: „Sie sind jetzt Zeugen, ja? Ich habe von Noomi alles bekommen, was vorher Elimelech und seinen Söhnen Kiljon und Machlon gehörte.10Außerdem hab ich auch Rut bekommen, die aus Moab stammt. Sie war die Frau von Machlon, der schon tot ist. Ich übernehme damit auch die Verpflichtung, ihr ein Kind zu machen, was ja mit Machlon nicht geklappt hat. Das Kind soll dann alles mal erben. Machlons Familie soll nicht aussterben. Sie soll in seinem Familienstamm in dieser Stadt in Israel weiterleben. Sie sind jetzt alle Zeugen von dem, was ich gerade gesagt habe.“11Die Chefs und auch die anderen Männer, die dabei waren, sagten: „Okay, einverstanden! Gott soll dafür sorgen, dass Ihre neue Frau viele Kinder bekommt. Mehr Babys als Rahel oder Lea soll sie kriegen, die ja beide dafür gesorgt haben, dass es viele Israeliten gibt. Wir wünschen Ihnen, dass Sie in diesem Familienstamm gut klarkommen. Sie sollen immer genug Geld haben und auch einen guten Ruf. Man soll über Sie nur Gutes in Bethlehem erzählen.12Durch die Kinder, die Sie von dieser Frau bekommen, soll Ihre Familie mal an Einfluss gewinnen. Sie soll so eine Macht haben, die vergleichbar ist mit der Familie vom Perez, der ein Sohn von Tamar und Juda war.“
Rut wird die Ur-Ur-Oma vom Präsidenten David
13So passierte das damals, dass Boas die Rut geheiratet hat. Gott sorgte dafür, dass Rut bald schwanger wurde, und sie kriegte einen Jungen.14Die Freundinnen von Noomi waren begeistert. „Siehst du, Gott ist der Größte! Er hat dir mit diesem Kind einen echten Nachkommen geschenkt. Wir wünschen dir, dass dieses Kind mal richtig berühmt wird in Israel!15Dieser Junge wird dich voll aufbauen. Und er wird sich um deine Altersvorsorge kümmern. Er ist ja der Sohn von deiner Schwiegertochter, die immer zu dir gehalten hat und dich sehr liebt. Sie bringt es mehr als sieben Söhne gleichzeitig!“16Noomi wurde dann die Pflegemutter von dem Jungen.17Später kamen ein paar Frauen aus der Nachbarschaft vorbei. „Herzlichen Glückwunsch!“, sagten sie. „Yeah! Noomi hat einen Sohn bekommen!“ Sie suchten für das Baby einen Namen aus und kamen auf Obed. Dieser Obed wurde dann der Vater von Isai. Und Isai ist der Vater von dem berühmten Präsidenten David!18Jetzt kommt noch mal eine Liste von den Nachfahren vom Perez: Perez bekam einen Sohn, den Hezron.19Hezron bekam einen Sohn namens Ram. Ram wurde der Vater von Amminadab.20Der bekam den Sohn Nachschon. Als Nachschon groß war, heiratete er und bekam einen Sohn, den er Salmon nannte.21Salmon war der Vater von Boas. Boas kriegte dann den Obed als Sohn.22Und dieser Obed war der Vater von Isai, der wiederum der Vater von David war.
1Boas ging hinauf ins Tor und setzte sich daselbst. Und siehe, als der Löser vorüberging, von dem er geredet hatte, sprach Boas: Komm, setz dich her, es geht um dich! Und er kam herüber und setzte sich dort hin.2Und Boas nahm zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sprach: Setzt euch hierher! Und sie setzten sich.3Da sprach er zu dem Löser: Noomi, die aus dem Lande der Moabiter zurückgekommen ist, bietet feil den Anteil an dem Feld, der unserm Bruder Elimelech gehörte.4Darum gedachte ich’s vor deine Ohren zu bringen und zu sagen: Willst du es lösen, so kaufe es vor den Bürgern und vor den Ältesten meines Volks; willst du es aber nicht lösen, so sage mir’s, dass ich’s wisse; denn es ist kein anderer Löser[1] da als du und ich nach dir. Er sprach: Ich will’s lösen. (3Mo 25,25; Jer 32,6)5Boas sprach: An dem Tage, da du von Noomi das Feld kaufst, musst du auch Rut, die Moabiterin, die Frau des Verstorbenen, nehmen, um den Namen des Verstorbenen zu erhalten auf seinem Erbteil. (5Mo 25,5)6Da antwortete er: Ich vermag es nicht zu lösen, sonst würde ich mein Erbteil schädigen. Löse dir zugut, was ich hätte lösen sollen; denn ich vermag es nicht zu lösen.7Es war aber von alters her ein Brauch in Israel: Wenn einer eine Sache bekräftigen wollte, die eine Lösung oder einen Tausch betraf, so zog er seinen Schuh aus und gab ihn dem andern; das diente zur Bezeugung in Israel. (5Mo 25,7)8Und der Löser sprach zu Boas: Kaufe du es!, und zog seinen Schuh aus.9Und Boas sprach zu den Ältesten und zu allem Volk: Ihr seid heute Zeugen, dass ich von Noomi alles gekauft habe, was Elimelech, und alles, was Kiljon und Machlon gehört hat.10Dazu habe ich mir auch Rut, die Moabiterin, die Frau Machlons, zur Frau genommen, dass ich den Namen des Verstorbenen erhalte auf seinem Erbteil und sein Name nicht ausgerottet werde unter seinen Brüdern und aus dem Tor seiner Stadt; dessen seid ihr heute Zeugen.11Und alles Volk, das im Tor war, samt den Ältesten sprach: Wir sind Zeugen. Der HERR mache die Frau, die in dein Haus kommt, wie Rahel und Lea, die beide das Haus Israel gebaut haben; sei stark in Efrata, und dein Name werde gepriesen zu Bethlehem.12Und dein Haus werde wie das Haus des Perez, den Tamar dem Juda gebar, durch die Nachkommen, die dir der HERR geben wird von dieser jungen Frau. (1Mo 38,29)
Boas heiratet Rut, die Stammmutter Davids
13So nahm Boas die Rut, dass sie seine Frau wurde. Und als er zu ihr einging, gab ihr der HERR, dass sie schwanger ward, und sie gebar einen Sohn.14Da sprachen die Frauen zu Noomi: Gelobt sei der HERR, der dir heute den Löser nicht versagt hat! Sein Name werde gerühmt in Israel!15Der wird dich erquicken und dein Alter versorgen. Denn deine Schwiegertochter, die dich geliebt hat, hat ihn geboren, die dir mehr wert ist als sieben Söhne.16Und Noomi nahm das Kind und legte es auf ihren Schoß und ward seine Wärterin.17Und ihre Nachbarinnen gaben ihm einen Namen und sprachen: Noomi ist ein Sohn geboren; und sie nannten ihn Obed. Der ist der Vater Isais, welcher Davids Vater ist. (Mt 1,5; Lk 3,32)18Dies ist das Geschlecht des Perez: Perez zeugte Hezron; (1Mo 46,12; 1Chr 2,5)19Hezron zeugte Ram; Ram zeugte Amminadab; (1Chr 2,9)20Amminadab zeugte Nachschon; Nachschon zeugte Salmon; (4Mo 1,7)21Salmon zeugte Boas; Boas zeugte Obed;22Obed zeugte Isai; Isai zeugte David. (1Sam 16,1; 1Sam 16,11)