Richter 17

VOLXBIBEL

von SCM Verlag
1 In den Bergen von Efraim wohnte mal ein Typ, der Micha hieß.2 Seine Mutter war etwas schusselig, einmal dachte sie, ihre ganze Kohle, die sie unter der Matratze versteckt hatte, sei ihr geklaut worden. Das waren immerhin über 140.000 Euro in großen Scheinen. Als die Mutter am Suchen war, wurde sie plötzlich voll sauer und verfluchte den Dieb, der das Geld jetzt hatte. Beim Mittagessen sagte Micha zu ihr: „Du, Mami, deine Kohle hab ich jetzt übrigens mal zur Bank gebracht und ein Sparbuch eröffnet!“ – „Oh, gut dass du mir das erzählst“, sagte seine Mutter. „Gott, bitte dreh meinen Fluch wieder um, er soll jetzt etwas Gutes bewirken!“3 Als Micha ihr das Sparbuch in die Hand drückte, sagte sie: „Hiermit stelle ich das ganze Geld radikal Gott zur Verfügung! Ich möchte, dass von dem Betrag eine Statue von Gott gemacht wird, so eine aus Holz, die mit Gold überzogen wird. Nimmst du es erst mal wieder an dich?“4 Aber Micha wollte das Sparbuch nicht behalten und gab es ihr zurück. Seine Mutter hob am nächsten Tag 25.000 Euro ab und gab beim Goldschmied einen Auftrag in Zahlung. Er sollte von der Kohle so einen Plastikgott basteln. Als der fertig war, wurde der in dem Haus von Micha aufgestellt.5 Micha hatte sich nämlich in seinem Haus so eine Art Minikirche einbauen lassen. Einer von seinen Söhnen wurde von ihm sogar mit einem Ritual als Priester eingesetzt. Er ließ auch Priesterklamotten nähen und so eine Spezialtasche für Priester, wo die besonderen Lose drin waren.6 Zu der Zeit gab es keinen Präsidenten in Israel, es herrschte so eine Art Anarchie, jeder konnte tun und lassen, was er wollte.7 Ein junger Mann, der aus dem Familienstamm Levi kam, lebte zu der Zeit in Bethlehem.8 Dann verließ er aber wieder die Stadt, um irgendwo anders zu wohnen. Auf dem Weg kam er durch die Berge von Efraim. Auch das Haus von Micha lag auf seiner -Strecke.9 Als er dort eine Pause einlegen wollte, quatschte ihn Micha an. „Woher kommen Sie denn?“, fragte er. Der andere antwortete: „Ich stamme von dem Familienstamm Levi und komme aus Bethlehem. Das liegt im Gebiet von Juda. Ich will mir jetzt irgendwo anders eine Wohnung suchen.“10 „Wenn Sie wollen, können Sie gerne für mich arbeiten! Hier ist ’ne Stelle als Berater und Priester frei! Ich zahle Ihnen 10.000 Euro jährlich. Arbeitsklamotten gibt’s umsonst, dazu können Sie für den Rest Ihres Lebens kostenlos bei mir essen.“11 Der Typ war einverstanden. Er blieb bei Micha und wurde so was wie ein Sohn für ihn.12 Micha setzte ihn dann auch als einen Priester ein. Der arbeitete ab dann nur noch in seinem Haus als sein Privatpriester.13 Micha war begeistert: „Jetzt weiß ich endlich ganz sicher, dass Gott dafür sorgt, dass es mir immer gut geht, weil ich einen von den Levi-Leuten als Priester habe.“

Richter 17

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Es war ein Mann auf dem Gebirge Ephraim mit Namen Micha.2 Der sprach zu seiner Mutter: Die tausendeinhundert Silberstücke, die dir genommen worden sind und derenthalben du den Fluch gesprochen und ihn auch vor meinen eigenen Ohren gesagt hast – siehe, dies Geld ist bei mir; ich selbst hab’s genommen. Da sprach seine Mutter: Gesegnet seist du, mein Sohn, vom HERRN! (3Mo 5,1; Spr 29,24)3 So gab er seiner Mutter die tausendeinhundert Silberstücke zurück. Und seine Mutter sprach: Ich weihe nun das Geld dem HERRN, aus meiner Hand für meinen Sohn, damit man ein geschnitztes und gegossenes Bild davon machen soll. Darum gebe ich’s dir nun wieder. (5Mo 27,15)4 Aber er gab seiner Mutter das Geld zurück. Da nahm seine Mutter zweihundert Silberstücke und gab sie dem Goldschmied; der machte ein geschnitztes und gegossenes Bild daraus; das kam danach in das Haus Michas.5 Der Mann Micha hatte nämlich ein Gotteshaus und machte einen Efod und einen Hausgott[1] und füllte einem seiner Söhne die Hand, sodass er sein Priester wurde. (1Mo 31,19; 2Mo 28,41; Ri 8,27)6 Zu der Zeit war kein König in Israel, und jeder tat, was ihn recht dünkte. (5Mo 12,8; Ri 18,1; Ri 19,1; Ri 21,25)7 Es war aber ein junger Mann von Bethlehem in Juda aus dem Geschlecht Judas; der war ein Levit und war dort fremd. (5Mo 18,6; Ri 18,3; Ri 19,1)8 Er zog aber aus der Stadt Bethlehem in Juda, um einen Ort zu finden, wo er bleiben konnte. Als er so seines Weges zog, kam er aufs Gebirge Ephraim zum Hause Michas.9 Da fragte ihn Micha: Wo kommst du her? Er antwortete ihm: Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda und wandere, um einen Ort zu finden, wo ich bleiben kann.10 Micha sprach zu ihm: Bleibe bei mir, du sollst mir Vater und Priester sein. Ich will dir jährlich zehn Silberstücke geben und was du an Kleidung und Nahrung brauchst. Und der Levit ging hinein11 und willigte ein, bei dem Mann zu bleiben; und er war für ihn wie ein Sohn.12 Und Micha füllte dem Leviten die Hand, dass er sein Priester wurde, und so war er im Haus Michas. (2Mo 28,41)13 Und Micha sprach: Nun weiß ich, dass mir der HERR wohltun wird, weil ich einen Leviten zum Priester habe.