1Also, ich hab mir echt den Kopf über das alles gemacht, und ich bin zu folgendem Schluss gekommen: Es ist egal, ob man jetzt radikal gottmäßig lebt und ganz viel gecheckt hat oder nicht, jeder Mensch ist total abhängig von Gott. Er versteht ja noch nicht mal ganz, was Liebe oder Hass wirklich sind. Das sind für ihn Sachen wie von einem anderen Planeten. Außerdem kann keiner in die Zukunft gucken. Es zu versuchen, ist also völlig für umsonst.2Alle müssen mal sterben. Egal, ob man jetzt so gelebt hat, wie Gott es geil findet, oder nicht, ob man die ganze Zeit gute Sachen gebracht hat oder fiese, ob man sauber oder dreckig gelebt hat. In dem Punkt geht es demjenigen, der immer Mist gebaut hat, genauso wie demjenigen, der sein ganzes Leben lang das getan hat, was Gott möchte.3Das finde ich total übel. Jedem Menschen, der lebt, passiert am Ende das Gleiche. Während ihrer Zeit auf der Erde sind Menschen oft voll link unterwegs, sie haben böse Gedanken, bringen total verrückte Sachen, und irgendwann sterben sie.4Aber solange ein Mensch noch lebt, gibt es für ihn noch Hoffnung. Übrigens: Es ist besser, eine lebende Ratte zu sein, als ein toter Superheld.5Wer lebt, weiß, dass er mal sterben muss. Aber wer tot ist, weiß erst mal gar nichts, er hat nichts davon, tot zu sein, und auf der Welt hat man ihn auch schnell wieder vergessen.6Wen auch immer der Mensch geliebt oder gehasst hat, alles, was ihm wichtig war, wird dann total egal. Er wird nie mehr dabei sein bei dem, was auf der Welt abgeht, er ist einfach weg und mausetot.7Darum genieße jeden Tag, genieße jedes Essen, genieße jedes Bier oder jeden Wein und freu dich dadran. Gott findet das gut.8Kauf dir schicke Klamotten, style dich hübsch, leg einen guten Duft auf.9Genieße jeden Tag, den du mit der Frau hast, in die du verknallt bist, und mach das so lange, bis du stirbst. Das ist nämlich im Grunde wie eine Bezahlung für den ganzen Ärger, die Schufterei und was man sonst noch so jeden Tag zu bewältigen hat.10Pack alles an, was dir vor die Füße kommt, und erledige das volles Rohr. Denn wenn du tot bist, gibt es nichts mehr, was du anpacken und erledigen kannst. Dort, wo du dann sein wirst, warten keine Aufgaben auf dich und auch keine Lektionen, die du lernen könntest, oder sonst noch was.
Kann jeder selbst bestimmen, ob er glücklich wird?
11Dann hab ich noch ein paar Dinge gelernt: Nicht die Schnellsten packen ihr Leben. Nicht die Stärksten gewinnen jeden Krieg. Gute Bildung garantiert einem nicht, dass man reich wird. Und viel draufzuhaben sorgt auch nicht dafür, dass man der Klassenliebling wird. Jeder hat mal eine Pechsträhne, jedem passieren mal dumme Sachen.12Kein Mensch weiß vorher, wann genau er sterben wird. So, wie eine Maus plötzlich in die Mausefalle tapst oder wie eine Fliege plötzlich am Klebestreifen hängen bleibt, so gehen auch die -Menschen dem Tod in die Falle. Wenn man nicht damit rechnet, ist er plötzlich da.
Wissen und Dummheit
13Noch etwas, was ich lernen konnte: Es geht wieder um das Thema Wissen, was mir ja wichtig ist. Ich erzähl es mal in einer Geschichte:14Es war einmal eine kleine Stadt, in der nur wenig Leute wohnten. Schließlich kam eine große Armee, die ein Präsident geschickt hatte, und wollte die Stadt mit Panzern einnehmen.15In der Stadt wohnte ein alter Mann, der total arm war. Aber dieser Typ hatte es voll drauf, und mit seinen Tipps hätte man die Stadt retten können. Trotzdem hat man ihn noch nicht mal gefragt.16Jetzt sagt man ja, dass Wissen besser ist als Macht. Trotzdem ist das Wissen von einfachen Menschen egal, sie werden gar nicht beachtet, keiner fragt sie um ihren Rat.17Noch was: Es ist besser, auf den Rat von einem schlauen Menschen zu hören, der das Ganze entspannt vorträgt, als auf den Rat von einem hektischen Typen zu hören, der etwas durchgeknallt ist.18Etwas zu wissen ist wichtiger, als die tödlichsten Waffen zu besitzen. Jemand, der ohne Gott lebt, kann viel Gutes kaputt machen.
1Denn ich habe das alles zu Herzen genommen, um dies alles zu erforschen: Gerechte und Weise und ihre Werke sind in Gottes Hand. Der Mensch erkennt nicht alles, was er vor sich hat – weder Liebe noch Hass.2Es begegnet dasselbe Geschick dem einen wie dem andern: dem Gerechten wie dem Gottlosen, dem Guten und Reinen wie dem Unreinen; dem, der opfert, wie dem, der nicht opfert. Wie es dem Guten geht, so geht’s auch dem Sünder. Wie es dem geht, der schwört, so geht’s auch dem, der den Eid scheut. (Hi 9,22; Pred 2,14)3Das ist das Unglück bei allem, was unter der Sonne geschieht, dass es dem einen geht wie dem andern. Und dazu ist das Herz der Menschen voll Bosheit, und Torheit ist in ihrem Herzen, solange sie leben; danach müssen sie sterben. (Pred 8,11)4Denn wer noch bei den Lebenden weilt, der hat Hoffnung; denn ein lebender Hund ist besser als ein toter Löwe.5Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, die Toten aber wissen nichts; sie haben auch keinen Lohn mehr, denn ihr Andenken ist vergessen.6Ihr Lieben und ihr Hassen und ihr Eifern ist längst dahin; für immer haben sie keinen Teil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.7So geh hin und iss dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein mit gutem Mut; denn dein Tun hat Gott schon längst gefallen. (Pred 2,24)8Lass deine Kleider immer weiß sein und lass deinem Haupte Salbe nicht mangeln.9Genieße das Leben mit der Frau, die du lieb hast, solange du das eitle Leben hast, das dir Gott unter der Sonne gegeben hat; denn das ist dein Teil am Leben und bei deiner Mühe, mit der du dich mühst unter der Sonne. (Spr 5,18)10Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu; denn im Totenreich, in das du fährst, gibt es weder Tun noch Denken, weder Erkenntnis noch Weisheit.
Wertlosigkeit der Weisheit
11Wiederum sah ich, wie es unter der Sonne zugeht: Zum Laufen hilft nicht schnell sein, zum Kampf hilft nicht stark sein, zur Nahrung hilft nicht geschickt sein, zum Reichtum hilft nicht klug sein; dass einer angenehm sei, dazu hilft nicht, dass er etwas gut kann, sondern alles liegt an Zeit und Glück. (Spr 16,9)12Auch weiß der Mensch seine Zeit nicht, sondern wie die Fische gefangen werden mit dem verderblichen Netz und wie die Vögel mit dem Garn gefangen werden, so werden auch die Menschen verstrickt zur bösen Zeit, wenn sie plötzlich über sie fällt.13Ich habe unter der Sonne auch diese Weisheit gesehen, die mich groß dünkte:14Da war eine kleine Stadt und wenig Männer darin, und es kam ein großer König, der belagerte sie und baute große Bollwerke gegen sie.15Und es fand sich darin ein armer, weiser Mann, der die Stadt rettete durch seine Weisheit; aber kein Mensch dachte an diesen armen Mann.16Da sprach ich: Weisheit ist besser als Stärke, doch des Armen Weisheit wird verachtet, und auf seine Worte hört man nicht.17Der Weisen Worte, in Ruhe vernommen, sind besser als des Herrschers Schreien unter den Törichten.18Weisheit ist besser als Kriegswaffen; aber ein einziger Bösewicht verdirbt viel Gutes.