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Markus 14

VOLXBIBEL

von SCM Verlag

Die Oberpriester planen ein Attentat auf Jesus

1 In zwei Tagen sollte das große Passafest steigen. In der gleichen Woche war auch das Fest, wo die Juden nur Brot essen, was ohne Hefe und so gemacht wurde. Die Oberpriester und die Theologen hatten immer noch den Plan, auf Jesus heimlich ein Attentat zu verüben. 2 „Auf keinen Fall beim Passafest, sonst gibt es großen Ärger“, hatten sie dabei beschlossen. 

Für Jesus ist nichts zu wertvoll

3 Jesus war inzwischen in Betanien. Dort hatte ihn Simon zum Essen eingeladen. Simon war durch Jesus von so was wie Krebs geheilt worden. Beim Essen kam eine Frau in den Raum mit einer echt heftig schicken Flasche in der Hand. In der Flasche war ein megateures Hautpflegemittel, so ein Öl, drin. Sie öffnete die Flasche und schüttete das Öl über Jesu Kopf. 4 Ein paar von den Leuten, die mit am Tisch saßen, rasteten voll aus: „Warum wird dieses teure Zeugs einfach so verdaddelt? 5 Sie hätte das doch auch für viel Geld bei eBay-Kleinanzeigen verticken können, und von der Kohle wären bestimmt ein paar arme Schlucker satt geworden!“ 6 Jesus war aber anderer Meinung: „Lasst sie in Ruhe! Was eskaliert ihr überhaupt so? Sie hat das genau richtig gemacht! 7 Die armen Schlucker wird es immer geben, kümmert euch um sie, wenn ich nicht mehr da bin, okay? Ich werde aber nicht mehr lange bei euch sein. 8 Sie hat mich dadurch schon im Voraus auf mein Begräbnis vorbereitet, wie man das sonst eigentlich nur mit Leichen macht. 9 Eins garantier ich euch: Wo man weitergibt, was Gott den Menschen hier bietet, da wird auch die Aktion von dieser Frau ganz vorne mit dabei sein.“ 

Judas verrät Jesus

10 Judas Iskariot, der zu den zwölf besten Bros von Jesus gehörte, kam irgendwann auf die Idee, Jesus an die Oberpriester zu verraten. 11 Die waren natürlich richtig happy und versprachen ihm eine fette Belohnung, falls es klappen sollte. Ab dem Zeitpunkt suchte Judas nur noch die nächstbeste Gelegenheit, um Jesus an die Keks zu snitchen. 

Die Passaparty

12 Am ersten Tag der Passaparty werden immer in einem religiösen Ritual Lämmer geschlachtet. Die Freunde von Jesus wollten von ihm wissen, wo sie denn das Fest feiern sollten. 13 „Geht mal in die City. Auf dem Weg werdet ihr einen Typen sehen, der eine Kiste Bier auf den Schultern trägt. Dem müsst ihr hinterhergehen“, meinte Jesus zu ihnen. 14 „Er wird irgendwann in ein Haus einbiegen, und dem Besitzer könnt ihr dann Folgendes ausrichten: ‚Unser Chef lässt anfragen, wo er ’ne kleine Passaparty mit seinen Freunden feiern kann.‘ 15 Der wird euch dann einen großen Raum im ersten Stock zeigen, da könnt ihr dann schon mal alles vorbereiten.“ 16 Die beiden machten sich auf den Weg, und tatsächlich lief alles genau so ab, wie Jesus es gesagt hatte. Dort bereiteten sie alles vor für die Party. 17 Abends schlug Jesus dann mit den zwölf Schülern da auf. 18 Mitten beim Essen, als sie alle so am Tisch saßen, sagte Jesus ganz plötzlich: „Einer von euch wird mich bodenlos dissen, einer, der mit mir hier sitzt und isst!“ 19 Alle waren total fertig, als sie das hörten. „Ich doch nicht, oder, Jesus?“ 20 „Der Typ, der mit mir zusammen gleich sein Brot in die Tunke dippt, der macht es. 21 Der Auserwählte Gottes muss sterben. Das ist ganz sicher, das steht auch schon lange in den alten Schriften drin. Aber dem Typen, der ihn verraten hat, dem wird es sehr dreckig gehen. Für ihn wäre es besser gewesen, gar nicht erst geboren zu werden!“ 

Der Startschuss für ein besonderes Ritual

22 Ein paar Augenblicke später nahm Jesus ein Stück vom Brot. Dann betete er darüber und zerteilte es in ein paar Stücke, die er an seine Freunde weitergab. „Hier, das ist jetzt so wie mein Körper“, meinte er dabei. 23 Danach nahm er noch ein Glas mit Wein drin. Er betete darüber und reichte das Teil dann auch an seine Freunde weiter. Einer nach dem anderen trank dann daraus. 24 Jesus sagte dazu dann: „Das ist jetzt wie mein Blut. Damit besiegeln wir einen neuen Vertrag zwischen den Menschen und Gott. Dieses Blut muss fließen, damit der ganze Mist vergeben wird, den alle Menschen machen. 25 Eins ist sicher: Das ist das letzte Mal, dass ich Wein trinke, bis ich an einem anderen Tag neu im Reich von Gott am Start sein werde.“ 26 Dann schmetterten sie noch ein Lied zusammen, das wie ein Gebet zu Gott war. Schließlich machten sie sich alle auf den Weg Richtung Ölberg. 

’ne Ansage, dass Petrus so tun wird, als würde er Jesus nicht kennen

27 Jesus sagte plötzlich: „Hey, ihr werdet alle irgendwann mal null gebacken kriegen, was bei mir gerade passiert. Das haben die Prophetentypen auch schon vorhergesagt. Die meinten mal: ‚Ich werde der Schafherde den Hirten wegnehmen, und dann werden sie alle total verpeilt rumlaufen.‘ 28 Aber nachdem ich wieder lebendig geworden bin, werde ich schon mal vorausgehen und in Galiläa auf euch warten.“ 29 Petrus war da total anderer Meinung: „Jesus, selbst wenn alle anderen sich verdrücken oder dir den Rücken zudrehen, ich werde immer zu dir halten!“ 30 „Also, Petrus“, antwortete Jesus, „gerade du wirst noch in dieser Nacht, bevor ein Hahn zweimal kräht, dreimal so tun, als würdest du mich nicht kennen!“ 31 „Never!“, meinte Petrus dazu. „Und wenn ich mit dir sterben müsste, ich würde immer zu dir halten!“ Die anderen Schüler stießen in dasselbe Horn, keiner würde sich nicht zu Jesus stellen, wenn es drauf ankommt. 

Der Park Gethsemane

32 Schließlich kamen sie in den Park Gethsemane. Jesus sagte zu seinen Freunden: „Wartet hier auf mich. Ich geh jetzt beten.“ 33 Als Begleitung nahm er sich noch Petrus, Jakobus und Johannes mit. Plötzlich hatte Jesus ganz krasse Panik und Angst. 34 „Leute, ich kann bald nicht mehr. Ich sterbe fast innerlich. Bitte lasst mich jetzt nicht alleine!“ 35 Dann ging er ein Stück weiter weg und schmiss sich auf den Boden. Dort fragte er Gott, ob es irgendeine Möglichkeit geben würde, dass er diesen Tod nicht sterben müsste. 36 „Papa, du kannst doch alles machen, was du willst! Bitte sorg doch dafür, dass ich das alles nicht durchmachen muss. Trotzdem soll das laufen, was du geplant hast, nicht das, was ich möchte.“ 37 Als er etwas später nach seinen Freunden sehen wollte, waren die glatt eingepennt. „Hey, Simon! Was geht? Pennst du schon wieder? Kannst du nicht mal eine Stunde mit mir aushalten? 38 Bleibt wach und betet, ihr drei! So werdet ihr nie durchziehen können. Denn auch wenn man ’ne gute Entscheidung getroffen hat, will der Körper doch oft das Gegenteil.“ 39 Dann ging Jesus wieder zurück und betete weiter um dieselbe Sache. 40 Als er dann wieder ’ne Pause machen wollte und zu seinen Freunden ging, waren die schon wieder eingepennt. Sie packten es irgendwann einfach nicht mehr, ihre Augen offen zu halten. Sie hatten auch keine Entschuldigung mehr parat. 41 Beim dritten Mal sagte Jesus: „Jetzt ist genug mit Schlafen, das könnt ihr später noch genug. Gleich werde ich an die Leute ausgeliefert, die sich gegen Gott stellen. 42 Lasst uns losgehen, der Verräter ist auch schon da!“ 

Jesus wird gefangen genommen

43 Mitten im Gespräch kommt plötzlich Judas angelaufen, gefolgt von einer bezahlten Schutztruppe, die im Auftrag der Oberpriester, der Theologen und der Leiter der Gemeinde unterwegs war. 44 Judas hatte mit den Leuten eine Vereinbarung getroffen. „Den Typen, dem ich zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange gebe, den könnt ihr dann festnehmen und abführen.“ 45 Als sie bei Jesus waren, ging Judas auf ihn zu und sagte: „Hallo, mein Lehrer!“, und dann küsste er ihn zur Begrüßung auf die Wange. 46 Sofort packten die Männer Jesus am Arm und führten ihn ab. 47 Einer von den Freunden von Jesus hatte ein langes Messer dabei. Er fuchtelte damit rum und schnitt dabei ein Ohr von einem der bezahlten Wachleute der Oberpriester ab. 48 Jesus blieb ganz ruhig und fragte nur: „Bin ich jetzt auch noch ein Schwerverbrecher, dass ihr hier schwer bewaffnet anrücken müsst, um mich zu verhaften? 49 Ihr hättet mich ja schon vor Monaten im Tempel hopsgehen lassen können. Da war ich doch jeden Tag und hab unterrichtet. Nun ja, es muss wohl alles so abgehen, wie es schon in den alten heiligen Schriften über mich vorhergesagt wurde.“ 50 Alle seine Freunde kriegten aber voll die Panik und rannten davon. 51 Nur ein junger Mann, der bloß mit einem Tuch bekleidet war, hielt die Stellung. Die Truppe wollte ihn dann auch noch festnehmen. 52 Als sie versuchten, ihn zu packen, wehrte er sich, verlor seinen Umhang und rannte nackt davon. 

Jesus vor Gericht

53 Jesus wurde abgeführt und vor die Oberpriester gebracht. Alle religiösen Führer, die Theologen und die Leiter der Gemeinde waren auch dabei. 54 Petrus schlich immer im sicheren Abstand hinterher, bis in den Hof des Oberpriesters. Dort hatten sie eine Feuertonne aufgestellt, wo er sich wärmte. 55 Die Oberpriester und die ganze politische Führungsetage versuchten nun, genug Zeugen zusammenzukriegen, um eine Anklage mit Todesstrafe hinzukriegen. Aber vergeblich. 56 Denn viele von den Zeugen, die ins Gericht gerufen wurden, widersprachen sich in ihren Aussagen total. 57 Ein paar der Zeugen logen einfach das Blaue vom Himmel. Zum Beispiel sagten sie: 58 „Wir haben mitbekommen, dass er behauptete, er würde unseren Tempel plattmachen, und dann könnte er ihn in drei Tagen wieder ganz neu aufbauen.“ 59 Aber ihre Aussagen passten immer nicht so richtig zusammen. 60 Dann griff der oberste Priester in die Verhandlung ein. Er stand auf und ging zu Jesus: „Haben Sie nichts zu Ihrer Verteidigung zu sagen?“ 61 Jesus sagte aber nichts. Der oberste Priester fragte dann: „Sind Sie der Auserwählte, der Christus, der Sohn vom einzigartigen Gott?“ 62 Jesus antwortete: „Ja, genau der bin ich! Ihr werdet es alle erleben, wie der Auserwählte, der Menschensohn, neben Gott im Himmel sitzen wird, dem Gott, dem nichts unmöglich ist, wenn er sein großes Comeback feiern wird!“ 63 Supersauer zerfetzte der Oberpriester theatralisch seinen Mantel und schrie: „Es reicht! Wir brauchen keine Zeugen mehr zu befragen! 64 Das ist eindeutig Gotteslästerung! Das habt ihr alle mitbekommen! Wie wird euer Urteil ausfallen?“ Einstimmig wurde beschlossen: „Todesstrafe!“ 65 Einige spuckten Jesus an, dann warf jemand ein Tuch über seinen Kopf und schlug ihn mit der Faust ins Gesicht. „Na, du Prophet, du? Wer war das denn jetzt, wer hat dich gerade geschlagen?“, verarschten sie ihn. Selbst die Wachleute prügelten auf Jesus los, als sie ihn abführten. 66 Petrus war in der Zeit unten im Hof. Eine Frau, die vom Oberpriester angestellt war, 67 erkannte ihn aber, als er da an der Feuertonne stand und sich wärmte. Sie beobachtete ihn und meinte: „Hey, Sie! Sie waren doch auch einer von den Freunden von diesem Jesus!“ 68 Petrus spielte den Nonchecker. „Nö, was erzählen Sie da für ’nen Blödsinn?“, sagte er und verdünnisierte sich aus dem Innenhof. Dann krähte auch schon der Hahn. 69 Draußen traf er die Frau wieder, die sofort loslegte: „Der Typ hing auch immer mit diesem Jesus ab!“ 70 Petrus schüttelte wild mit dem Kopf und sagte: „Nein, hab ich nicht!“ Ein paar Minuten später sagte einer der Leute, die da rumstanden, zu Petrus: „Sie müssen doch auch zu ihm gehören! Sie kommen doch auch aus Galiläa!“ 71 Schon wieder meinte Petrus: „Hey, Mann, ich schwör, ich weiß gar nicht, wovon Sie reden, ich kenn den Typen überhaupt nicht!“ 72 Dann krähte in dieser Sekunde der Hahn zum zweiten Mal und fiel Petrus wieder ein, was Jesus zu ihm gesagt hatte: „Bevor der Hahn zweimal kräht, hast du schon dreimal so getan, als würdest du mich nicht kennen.“ Petrus war völlig fertig und fing voll an zu weinen. 

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Markus 14

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft

Der Plan der Hohenpriester und der Schriftgelehrten

1 Es waren noch zwei Tage bis zum Passafest und den Tagen der Ungesäuerten Brote. Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List ergreifen und töten könnten. (5Mo 16,1; Mt 26,1; Mk 11,18; Lk 22,1; Joh 11,47; Joh 13,1; Joh 18,1) 2 Denn sie sprachen: Ja nicht bei dem Fest, damit es nicht einen Aufruhr im Volk gebe. 

Die Salbung in Betanien

3 Und als er in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen und saß zu Tisch, da kam eine Frau, die hatte ein Alabastergefäß mit unverfälschtem, kostbarem Nardenöl, und sie zerbrach das Gefäß und goss das Öl auf sein Haupt. (Lk 7,36; Joh 12,1) 4 Da wurden einige unwillig und sprachen untereinander: Was soll diese Vergeudung des Salböls? 5 Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Silbergroschen verkaufen können und das Geld den Armen geben. Und sie fuhren sie an. (Mk 10,21) 6 Jesus aber sprach: Lasst sie! Was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan. 7 Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit. (5Mo 15,11) 8 Sie hat getan, was sie konnte; sie hat meinen Leib im Voraus gesalbt zu meinem Begräbnis. (Mk 16,1) 9 Wahrlich, ich sage euch: Wo das Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat. (Mk 13,10) 

Der Verrat des Judas

10 Und Judas Iskariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, dass er ihn an sie verriete. 11 Da sie das hörten, wurden sie froh und versprachen, ihm Geld zu geben. Und er suchte, wie er ihn bei guter Gelegenheit verraten könnte. 

Das Abendmahl

12 Und am ersten Tage der Ungesäuerten Brote, da man das Passalamm opferte, sprachen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, dass wir hingehen und das Passalamm bereiten, damit du es essen kannst? 13 Und er sandte zwei seiner Jünger und sprach zu ihnen: Geht hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Krug mit Wasser; folgt ihm, (Mk 11,1) 14 und wo er hineingeht, da sprecht zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dir sagen: Wo ist die Herberge für mich, in der ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern? 15 Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der schön ausgelegt und vorbereitet ist; und dort richtet für uns zu. 16 Und die Jünger gingen hin und kamen in die Stadt und fanden’s, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passalamm. 17 Und am Abend kam er mit den Zwölfen. 18 Und als sie bei Tisch waren und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten. 19 Da wurden sie traurig und sagten zu ihm, einer nach dem andern: Bin ich’s? 20 Er aber sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir seinen Bissen in die Schüssel taucht. 21 Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre. (Mk 9,12) 22 Und als sie aßen, nahm er das Brot, dankte und brach’s und gab’s ihnen und sprach: Nehmet; das ist mein Leib. (Mk 6,41; 1Kor 10,16; 1Kor 11,23) 23 Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. 24 Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes[1], das für viele vergossen wird. (2Mo 24,8; Mk 10,45; Hebr 9,15) 25 Wahrlich, ich sage euch, dass ich nicht mehr trinken werde vom Gewächs des Weinstocks bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinke im Reich Gottes. 26 Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. 

Die Ankündigung der Verleugnung des Petrus

27 Und Jesus sprach zu ihnen: Ihr werdet alle Ärgernis nehmen; denn es steht geschrieben: »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden sich zerstreuen.« (Joh 16,32) 28 Wenn ich aber auferstanden bin, will ich vor euch hingehen nach Galiläa. (Mk 16,7) 29 Petrus aber sagte zu ihm: Wenn auch alle Ärgernis nehmen, so doch ich nicht! 30 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute, in dieser Nacht, ehe denn der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. 31 Er aber redete noch weiter: Auch wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen! Das Gleiche sagten sie alle. (Joh 11,16) 

Jesus in Gethsemane

32 Und sie kamen zu einem Garten mit Namen Gethsemane. Und er sprach zu seinen Jüngern: Setzt euch hierher, bis ich gebetet habe. 33 Und er nahm mit sich Petrus und Jakobus und Johannes und fing an zu zittern und zu zagen (Mt 17,1) 34 und sprach zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet! (Ps 42,6; Joh 12,27) 35 Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an ihm vorüberginge, 36 und sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst! (Mk 10,38; Joh 6,38; Gal 4,6) 37 Und er kam und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? 38 Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. (Lk 21,36) 39 Und er ging wieder hin und betete und sprach dieselben Worte 40 und kam wieder und fand sie schlafend; denn ihre Augen waren voller Schlaf, und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. 41 Und er kam zum dritten Mal und sprach zu ihnen: Ach, wollt ihr weiter schlafen und ruhen? Es ist genug; die Stunde ist gekommen. Siehe, der Menschensohn wird überantwortet in die Hände der Sünder. (Mk 9,31; Mk 10,33) 42 Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe. (Joh 14,31) 

Jesu Gefangennahme

43 Und alsbald, während er noch redete, kam herzu Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine Schar mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten und Ältesten. 44 Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s; den ergreift und führt ihn sicher ab. 45 Und als er kam, trat er alsbald zu ihm und sprach: Rabbi!, und küsste ihn. 46 Die aber legten Hand an ihn und ergriffen ihn. 47 Einer aber von denen, die dabeistanden, zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. 48 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen, mich gefangen zu nehmen? (Mk 15,27) 49 Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen und habe gelehrt, und ihr habt mich nicht ergriffen. Aber so muss die Schrift erfüllt werden. (Mk 9,12) 50 Da verließen ihn alle und flohen. 51 Und ein junger Mann folgte ihm nach, der war mit einem Leinengewand bekleidet auf der bloßen Haut; und sie griffen nach ihm. 52 Er aber ließ das Gewand fahren und floh nackt. (Am 2,16) 

Jesus vor dem Hohen Rat

53 Und sie führten Jesus zu dem Hohenpriester; und es versammelten sich alle Hohenpriester und Ältesten und Schriftgelehrten. 54 Petrus aber folgte ihm nach von ferne, bis hinein in den Palast des Hohenpriesters, und saß da bei den Knechten und wärmte sich am Feuer. 55 Aber die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat suchten Zeugnis gegen Jesus, auf dass sie ihn zu Tode brächten, und fanden nichts. 56 Denn viele gaben falsches Zeugnis gegen ihn; aber ihr Zeugnis stimmte nicht überein. (Ps 27,12) 57 Und einige standen auf und gaben falsches Zeugnis gegen ihn und sprachen: 58 Wir haben gehört, dass er gesagt hat: Ich will diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen und in drei Tagen einen andern bauen, der nicht mit Händen gemacht ist. (Mk 8,31; Mk 12,10; Mk 13,2) 59 Aber ihr Zeugnis stimmte auch darin nicht überein. 60 Und der Hohepriester stand auf, trat in die Mitte und fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich bezeugen? 61 Er aber schwieg still und antwortete nichts. Da fragte ihn der Hohepriester abermals und sprach zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten? (Jes 53,7; Mk 8,29; Mk 15,5) 62 Jesus aber sprach: Ich bin’s; und ihr werdet sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels. (Ps 110,1; Dan 7,13; Mk 12,36; Mk 13,26) 63 Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Was bedürfen wir weiterer Zeugen? 64 Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was meint ihr? Sie aber verurteilten ihn alle, dass er des Todes schuldig sei. 65 Da fingen einige an, ihn anzuspeien und sein Angesicht zu verdecken und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage uns! Und die Knechte schlugen ihn ins Angesicht. (Mk 15,19) 

Die Verleugnung des Petrus

66 Und Petrus war unten im Hof. Da kam eine von den Mägden des Hohenpriesters; 67 und als sie Petrus sah, wie er sich wärmte, schaute sie ihn an und sprach: Und du warst auch mit dem Jesus von Nazareth. 68 Er leugnete aber und sprach: Ich weiß nicht und verstehe nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof, und der Hahn krähte. 69 Und die Magd sah ihn und fing abermals an, denen zu sagen, die dabeistanden: Dieser ist einer von denen. 70 Und er leugnete abermals. Und nach einer kleinen Weile sprachen die, die dabeistanden, abermals zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von denen; denn du bist auch ein Galiläer. 71 Er aber fing an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht, von dem ihr redet. 72 Und alsbald krähte der Hahn zum zweiten Mal. Da gedachte Petrus an das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er fing an zu weinen. 

Die Bibel nach Martin Luthers Übersetzung, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.
Die Verwendung des Textes erfolgt mit Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft.

www.die-bibel.de