1„Kannst du mir sagen, wann genau die Katzen ihre nächsten Jungen kriegen? Und wie ist das mit den Kühen, kannst du das bei denen steuern?2Hast du den Plan, wie viele Tage sie genau brauchen, um ein Baby zu gebären? Okay, wann genau ist der Geburtstermin von dir angesetzt worden?3Sie legen sich auf den Boden, dann kriegen sie ihre Jungen, und nach einer Zeit sind die Krämpfe und Wehen vorbei.4Die Jungen wachsen im Freien auf, sie werden stark, und irgendwann sind sie so groß, dass sie ohne die Eltern klarkommen und von ihnen weggehen.5Wie war das mit den Rehen im Wald? Wer hat sie gemacht, wer hat dafür gesorgt, dass sie überhaupt laufen können?6Im Wald und auf den Wiesen sind sie zu Hause. Sie leben überall auf der Welt.7Sie halten sich fern von den großen Städten, und auch der Förster kann sie nicht zwingen, dorthin zu gehen.8Sie suchen ihr Futter im Wald, dort, wo grüne Pflanzen wachsen.9Denkst du vielleicht, ein wilder Bär würde tun, was du sagst? Denkst du, du könntest den dressieren?10Würde er sich von dir einfangen lassen, für dich rumtanzen und Bälle jonglieren?11Würdest du dich trauen, ihn alleine in deiner Wohnung zu lassen? Würde er dort nicht alles kaputt machen, was grade so rumsteht?12Oder denkst du, er würde deine Bude sogar aufräumen und erst mal das Bad schrubben?13Und wie ist das mit dem Hahn und den Hennen? Meinst du, ein Hahn könnte auf einmal fliegen wie ein Adler, wenn er da Bock drauf hat?14Eine Henne legt die Eier einfach in ein Nest und wartet dadrauf, dass ihre Küken schlüpfen.15Sie hat keine Angst, dass irgendwelche Leute vorbeikommen und die Dinger zertrampeln.16Ihre Küken lässt sie schnell laufen, so als wären die gar nicht von ihr. Wenn sie umsonst geschuftet hätte, wäre es ihr auch egal.17Als ich die gemacht habe, haben sie von mir nicht gerade die große Intelligenz abbekommen.18Aber wenn man sie aus ihrem Nest scheucht, dann springen sie hoch und laufen total schnell weg. Der Bauer und jeder Mensch, der dran vorbeifährt, lachen sich schlapp dadrüber.19Hast du eigentlich auch Pferde gemacht? Hast du ihnen die Stärke gegeben und sie mit einer Mähne gestylt?20Hast du dafür gesorgt, dass Pferde springen können? Wenn ein Pferd ganz plötzlich schnaubt, erschrecken sich die Menschen.21Es scharrt vor einem Rennen mit den Hufen, weil es so heiß darauf ist, gleich loszulaufen.22Angst kennt es nicht, es hat keinen Schiss vor Gefahren.23Die Peitsche knallt, und die Scheinwerfer werfen ihre Strahlen auf die Rennbahn.24Dann galoppieren sie wie wild über die Bahn, nach dem Start kann sie keiner mehr halten.25Vor dem Schuss heißt es:‚Auf die Plätze, fertig, los!‘ Und dann geht das Rennen ab, und das Publikum fängt an zu brüllen.26Ach ja, und die Gänse, waren die bei dir in der Flugschule? Hast du ihnen beigebracht, wie man seine Flügel ausstreckt und Richtung Süden fliegt?27Und bist du derjenige, der einer Taube sagt, dass sie wegfliegen soll, wenn ein Auto kommt? Sagst du ihr auch, wo sie ihr Nest bauen muss?28Im U-Bahn-Schacht oder oben unter der Supermarktwerbung baut sie sich ihr Zuhause.29Von dort sieht sie auf die Straße runter und kriegt genau mit, wenn irgendwas Essbares dort liegt.30Denn ihre Jungen brauchen was zu essen und sind hungrig. Wenn da mal ein Stück Pizza landet, sind gleich ganze Schwärme von Tauben dort.“
Hiob 39
Lutherbibel 2017
von Deutsche Bibelgesellschaft1Weißt du die Zeit, wann die Gämsen gebären, oder hast du aufgemerkt, wann die Hirschkühe kreißen?2Zählst du die Monde, die sie erfüllen müssen, oder weißt du die Zeit, wann sie gebären?3Sie kauern sich nieder, werfen ihre Jungen und werden los ihre Wehen.4Ihre Jungen werden stark und groß im Freien und gehen davon und kommen nicht wieder zu ihnen.5Wer hat dem Wildesel die Freiheit gegeben, wer hat ihm die Bande gelöst,6dem ich die Steppe zum Hause gegeben habe und die Salzwüste zur Wohnung?7Er verlacht das Lärmen der Stadt, die Schreie des Treibers hört er nicht;8er durchstreift die Berge, wo seine Weide ist, und sucht, wo es grün ist.9Meinst du, der Wildstier wird dir dienen wollen und nachts bleiben an deiner Krippe?10Kannst du ihm das Seil anknüpfen, um Furchen zu machen, oder wird er hinter dir in den Tälern den Pflug ziehen?11Kannst du dich auf ihn verlassen, weil er so stark ist, und kannst du ihn für dich arbeiten lassen?12Kannst du ihm trauen, dass er dein Korn einbringt und in deine Scheune sammelt?13Der Fittich der Straußin hebt sich fröhlich; aber ist er wie die Schwinge eines Storchs oder Falken?14Lässt sie doch ihre Eier auf der Erde liegen zum Ausbrüten auf dem Boden15und vergisst, dass ein Fuß sie zertreten und ein wildes Tier sie zerbrechen kann!16Sie ist so hart gegen ihre Jungen, als wären es nicht ihre; es kümmert sie nicht, dass ihre Mühe umsonst war.17Denn Gott hat ihr die Weisheit versagt und hat ihr keinen Verstand zugeteilt.18Doch wenn sie auffährt, verlacht sie Ross und Reiter.19Kannst du dem Ross Kräfte geben oder seinen Hals zieren mit einer Mähne?20Kannst du es springen lassen wie die Heuschrecken? Schrecklich ist sein prächtiges Schnauben.21Es stampft auf den Boden und freut sich, mit Kraft zieht es aus, den Geharnischten entgegen.22Es spottet der Furcht und erschrickt nicht und flieht nicht vor dem Schwert.23Über ihm klirrt der Köcher und glänzen Spieß und Lanze.24Mit Donnern und Tosen fliegt es über die Erde dahin und lässt sich nicht halten beim Schall der Trompete.25Sooft die Trompete erklingt, wiehert es »Hui!« und wittert den Kampf von ferne, das Rufen der Fürsten und Kriegsgeschrei.26Fliegt der Habicht empor dank deiner Einsicht und breitet seine Flügel aus, dem Süden zu?27Fliegt der Adler auf deinen Befehl so hoch und baut sein Nest in der Höhe?28Auf Felsen wohnt er und nächtigt auf Zacken der Felsen und steilen Klippen.29Von dort schaut er aus nach Beute, und seine Augen sehen sie von ferne.30Seine Jungen gieren nach Blut, und wo Erschlagene liegen, da ist er. (Hab 1,8; Mt 24,28)