Hiob 1

VOLXBIBEL

von SCM Verlag
1 Früher lebte mal so ein Mann, der den Namen Hiob hatte. Er wohnte in dem Land Uz und war einfach total gottmäßig unterwegs. Hiob hatte großen Respekt vor Gott und machte um alles, was link und nicht gut war, einen -großen Bogen.2 Mit seiner Frau hatte er zehn Kinder, und zwar sieben Söhne und drei Töchter.3 Dazu hatte er auch einige Fabriken, in denen Computer, Handys und Flachbildfernseher produziert wurden. In seinem Konzern arbeiteten total viele Menschen. Er war einfach echt reich, und es gab zu der Zeit keinen Menschen in dem ganzen Gebiet im Osten, vor dem die Leute mehr Respekt hatten als vor ihm, Hiob.4 Seine Söhne hatten sich angewöhnt, in regelmäßigen Abständen eine Party bei sich zu feiern, wozu die ganze Familie, inklusive der drei Schwestern, eingeladen wurde. Dabei wechselten sie sich immer ab. Dort wurde richtig abgefeiert, mit kaltem Buffet und Freibier bis zum Abwinken.5 Immer wenn so eine Party vorbei war, verbrannte Hiob am nächsten Morgen für jedes seiner Kinder etwas für Gott, damit spirituell wieder alles okay war. Seine Idee war dabei nämlich, dass ja vielleicht während der Party einer von ihnen aus Versehen etwas gemacht hatte, was Gott nicht so toll findet. „Vielleicht haben sie ja als sie breit waren irgendetwas Ätzendes über Gott gedacht, und das steht jetzt zwischen ihnen und Gott“, war seine Überlegung.6 Im Himmel spielte sich in der Zeit folgende Szene ab: Alle Minister vom göttlichen Staat trafen sich zu einem großen Meeting. Plötzlich ging die Tür auf, und Satan, der menschenhassende Chefjurist, kam in den Raum rein.7 „Hä? Was willst du? Wo kommst du denn her?“, fragte ihn Gott. „Äh, ich war gerade unterwegs und hab mir die ganze Welt mal genauer angesehen.“8 „Und?“, fragte ihn Gott. „Hast du auch mal bei meinem Hiob vorbeigeschaut? Ich kann dir eins versprechen: So einen wie den findest du nirgendwo sonst auf der Erde! Der ist cool drauf, er lebt korrekt, er hat Respekt vor mir und macht um alle miesen Sachen einen großen Bogen!“9 „Das macht der doch nicht einfach so!“, konterte Satan. „Der kriegt ja auch was dafür, dass er so drauf ist.10 Du hast ja höchstpersönlich dafür gesorgt, dass es ihm und seiner Familie richtig gut geht. Alles, was er anpackt, läuft super, er verdient megaviel Kohle und wird jeden Tag reicher.11 Ich schwör dir, wenn du ihm nur mal seinen ganzen Besitz wegnehmen würdest, dann würde der voll abdrehen. Hiob würde dir öffentlich die Krätze an den Hals wünschen und dich verfluchen!“12 „Deal!“, antwortete Gott. „Du kannst ab sofort mit allen Sachen von Hiob machen, was du willst. Aber seinen Körper selbst, also seine Gesundheit und so, musst du in Ruhe lassen. Ist das klar?“ Satan war einverstanden und zog ab.13 Irgendwann später war Hiobs ganze Familie im Haus von seinem ältesten Sohn zum Essen eingeladen. Es gab lecker Pizza und genug zu trinken.14 Hiob selbst war aber in seinem Büro. Plötzlich klingelte es an der Tür, und einer von seinen Angestellten kam hechelnd in den Raum rein. „Chef, ich war gerade noch im Industriegebiet, wo alle unsere Computer produziert werden.15 Plötzlich sind ein paar Mafiosi aus Seba in die Halle gestürmt und haben wie wild um sich geschossen! Alle Angestellten wurden getötet! Und das gesamte Lager haben die auch ausgeräumt! Ich bin der Einzige, der fliehen konnte, darum bin nur ich hier, um Ihnen das zu erzählen!“16 Er war gerade fertig mit seiner Ansage, da klingelte es schon wieder an der Tür. Ein Mann kam rein und sagte: „Ich komme gerade aus der Halle, wo Ihre neue Handykollektion hergestellt wird. Ein Blitz hat in das Dach eingeschlagen, es gab einen Riesenknall, und dann ist alles abgebrannt. Es gab viele Tote, ich bin der Einzige, der die Sache heil überlebt hat. Darum bin ich jetzt hier.“17 Der Typ hatte gerade seinen letzten Satz ausgesprochen, da klingelte es zum dritten Mal an der Tür. „Chef, etwas Schreckliches ist passiert“, rief der Mann. „Eine Gang hat gerade Ihre Fabrik für Flachbildfernseher überfallen. Die kamen mit einem großen Lkw an und haben das ganze Lager leer geräumt. Alle Arbeiter wurden in die Ecke getrieben und erschossen! Ich bin der Einzige, der das Massaker überlebt hat.“18-19 Kaum hatte der Typ zu Ende gesprochen, da klingelte es zum vierten Mal an der Tür. Diesmal war es der Butler von Hiobs ältestem Sohn: „Ich komme gerade aus dem Haus von Ihrem ältesten Sohn. Dort gab es eine große Naturkatastrophe. Ihre Kinder hatten sich gerade mal wieder bei ihm zum Essen getroffen, als ein ganz heftiges Erdbeben der Stärke sieben losging. Dabei ist das ganze Haus in sich zusammengestürzt. Keiner hat überlebt, nur ich konnte mich aus den Trümmern befreien, um Ihnen die schreckliche Nachricht zu bringen.“20 Nachdem Hiob diese ganzen heftigen Sachen nacheinander gehört hatte, war er natürlich voll fertig. Er schmiss sich lang auf den Boden, um mit Gott zu reden.21 „Als kleines Baby, gleich nachdem meine Mutter mich geboren hatte, gehörte mir gar nichts. Und so arm werde ich auch wieder sterben. Gott hat mir viel geschenkt, und er hat mir viel wieder weggenommen. Es ist sein Ding, er ist und bleibt der Boss, und ich will ihm dankbar sein!“22 Obwohl Hiob diese ätzenden Sachen passiert waren, ließ er nichts zwischen sich und Gott kommen. Er beschwerte sich noch nicht mal bei ihm.

Hiob 1

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse. (Jer 25,20; Kla 4,21; Hes 14,14; Hes 14,20; Jak 5,11)2 Und er zeugte sieben Söhne und drei Töchter,3 und er besaß siebentausend Schafe, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen und sehr viel Gesinde, und er war reicher als alle, die im Osten wohnten.4 Und seine Söhne gingen hin und machten ein Gastmahl, ein jeder in seinem Hause an seinem Tag, und sie sandten hin und luden ihre drei Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trinken.5 Und wenn die Tage des Mahles um waren, sandte Hiob hin und heiligte sie und machte sich früh am Morgen auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob dachte: Meine Söhne könnten gesündigt und Gott abgesagt haben in ihrem Herzen. So tat Hiob allezeit.6 Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten, kam auch der Satan mit ihnen.[1] (1Mo 6,2; 1Chr 21,1; Hi 2,1)7 Der HERR aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen.8 Der HERR sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse.9 Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst du, dass Hiob Gott umsonst fürchtet? (Ps 73,13)10 Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher bewahrt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande.11 Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat: Was gilt’s, er wird dir ins Angesicht fluchen!12 Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN. (5Mo 8,2)13 Eines Tages aber, da seine Söhne und Töchter aßen und Wein tranken im Hause ihres Bruders, des Erstgeborenen,14 kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügten und die Eselinnen gingen neben ihnen auf der Weide,15 da fielen die aus Saba ein und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts, und ich allein bin entronnen, dass ich dir’s ansagte.16 Als der noch redete, kam ein anderer und sprach: Feuer Gottes fiel vom Himmel und verbrannte Schafe und Knechte und verzehrte sie, und ich allein bin entronnen, dass ich dir’s ansagte. (Ps 78,48)17 Als der noch redete, kam einer und sprach: Die Chaldäer machten drei Abteilungen und fielen über die Kamele her und nahmen sie weg und erschlugen die Knechte mit der Schärfe des Schwerts, und ich allein bin entronnen, dass ich dir’s ansagte. (Jer 51,24)18 Als der noch redete, kam einer und sprach: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken im Hause ihres Bruders, des Erstgeborenen,19 und siehe, da kam ein großer Wind von der Wüste her und stieß an die vier Ecken des Hauses; da fiel es auf die jungen Leute, dass sie starben, und ich allein bin entronnen, dass ich dir’s ansagte.20 Da stand Hiob auf und zerriss sein Kleid und schor sein Haupt und fiel auf die Erde und neigte sich tief21 und sprach: Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt! – (Pred 5,14; 1Tim 6,7; Jak 5,11)22 In diesem allen sündigte Hiob nicht und tat nichts Törichtes wider Gott.