Hesekiel 31

VOLXBIBEL

von SCM Verlag
1 In dem elften Jahr, wo wir in Kriegsgefangenschaft waren, redete Gott mal wieder mit mir. Und zwar war das am 1. Juni, als er zu mir sagte:2 „Hey du, Mensch! Geh zu dem Präsidenten der Ägypter und sag etwas zu ihm und zu seinen Leuten. ‚Du bist der Größte!‘, musst du ihm von mir sagen. ‚Wer kann sich mit dir und deiner Macht vergleichen?3 Du warst wie eine riesengroße Zeder, die auf dem Libanongebirge wächst. Du hattest große Zweige, die viel Schatten gegeben haben. Du bist so hoch gewachsen, dass deine Spitze bis zu den Wolken reichte.4 Diese Zeder hatte immer genug Wasser, darum konnte sie so groß werden. Es kam aus der Tiefe, aus unterirdischen Wasserquellen, die dort überall waren, wo die Zeder gestanden hat. Diese Quellen geben auch den ganzen Bäumen und Wiesen ringsherum Wasser.5 Darum wurde sie immer größer, sie wuchs höher als alle anderen Bäume. Sie bekam auch mehr Äste, die länger wuchsen als normal. Das lag alles an dem vielen Wasser, welches ihr zur Verfügung stand.6 In ihren Zweigen haben alle möglichen Vogelarten ihre Nester gebaut. Unter ihr brachten alle möglichen Tiere ihre Babys zur Welt. In ihrem Schatten lebten ganz viele unterschiedliche Nationen.7 Sie war richtig schön groß gewachsen, sowohl in der Länge als auch in der Breite. Das lag vor allem an den ausreichenden Wasservorräten.8 Keine andere Zeder war mit ihr vergleichbar, keine Kiefer hatte so schöne Äste. Nicht ein Baum in meinem Garten, dem Garten von Gott, konnte es mit ihr aufnehmen, sie war ganz klar der schönste von allen.9 Ich hatte sie so schön gemacht, sie so krass wachsen lassen, dass die anderen Bäume in meinem Garten voll neidisch auf sie waren.10 Doch jetzt stelle ich, der Chef, fest, dass sie wohl zu eingebildet geworden ist. Sie ist vielleicht etwas zu groß geworden. Ihre Spitze ragt etwas zu weit in die Wolken, und darum denkt sie, sie sei jetzt etwas Besseres als die anderen.11 Darum werde ich sie an einen mächtigen Präsidenten ausliefern, der mich nicht kennt. Er soll sie so behandeln wie jemanden, der ohne mich lebt. Ich habe keinen Bock mehr auf sie, ich habe sie aus meinem Garten rausgeschmissen.12 Aus dem Ausland kam eine Nation an, die dafür bekannt ist, sehr brutal zu sein. Die haben diese Zeder gefällt. Jetzt liegt sie da auf dem Berg, die abgesägten Äste wurden überall in den Tälern im Land verstreut. Die Völker, die in ihrem Schatten gelebt haben, sind abgehauen und haben sie einfach da liegen lassen.13 Auf dem abgesägten Stamm sitzen jetzt die Vögel, und auf ihren Ästen laufen die Tiere aus dem Wald rum.14 Das ist so, damit nie wieder ein Baum, der direkt an der Quelle steht, so hoch wachsen kann wie dieser hier. Nie mehr soll so eine Zeder mit ihrer Spitze bis über die Wolke wachsen. Nie mehr soll ein Baum sich auf die Art über andere stellen. Jeder von ihnen wird irgendwann sterben. Jeder muss irgendwann in das Land, wo die Toten sind, denn jeder muss mal ins Gras beißen.‘15 Gott, der Chef über alles, sagt: ‚An dem Tag, als die große Zeder in das Land von den Toten gestoßen wurde, war das viele Wasser im Untergrund nicht mehr da. Ich hab den Hahn zugedreht, es ist nicht mehr so viel Wasser geflossen. Wegen ihr hab ich dafür gesorgt, dass der ganze Libanon-Wald frustig war und alle Bäume auf dem Feld vertrocknet sind.16 Von dem lauten Krachen, was durch den Fall der Zeder kam, waren alle Menschen auf der Erde erst einmal geschockt. Sie wurde damit ja auch in das Land gestoßen, wo alle Toten sind. Aber die anderen Bäume, die besonderen Bäume, die besten im Libanonwald, haben sich damit getröstet, dass die große Zeder ja jetzt auch dort gelandet war, wo sie sind.17 Denn die waren auch alle in dieses Land runtergezogen worden, dorthin, wo die toten Soldaten alle liegen.18 Ach du gigantisch schöne Zeder, wer kann sich mit dir messen? Welcher Baum in Eden ist so krass wie du? Bald musst du mit den ganzen anderen Bäumen aus Eden runter in das Land der Toten. Mitten unter den Menschen, die ohne mich gelebt haben, wirst du dann liegen, dort wo die ganzen toten Soldaten auch sind.‘ Das war jetzt ein Bild für das, was mit dem Präsidenten von Ägypten und seinem ganzen Reichtum passieren wird. Und das kam von Gott, dem Chef über alles.“

Hesekiel 31

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und es begab sich im elften Jahr am ersten Tag des dritten Monats, da geschah des HERRN Wort zu mir:2 Du Menschenkind, sage zum Pharao, dem König von Ägypten, und zu seinem stolzen Volk: Wem bist du gleich in deiner Herrlichkeit?3 Siehe, Assur war ein Zedernbaum auf dem Libanon, mit schönen Ästen und dichtem Laub und sehr hoch, sodass sein Wipfel in die Wolken ragte.4 Wasser ließ ihn groß werden und die Flut der Tiefe in die Höhe wachsen. Ihre Ströme gingen rings um seinen Stamm her, und ihre Wassergräben sandte sie zu allen Bäumen auf dem Felde.5 Darum ist er höher geworden als alle Bäume auf dem Felde und trieb viele Äste und lange Zweige; denn er hatte Wasser genug, sich auszubreiten.6 Alle Vögel des Himmels nisteten auf seinen Ästen und alle Tiere des Feldes hatten Junge unter seinen Zweigen, und unter seinem Schatten wohnten alle großen Völker.7 Er war schön geworden in seiner Größe mit seinen langen Ästen; denn seine Wurzeln hatten viel Wasser.8 So war ihm kein Zedernbaum gleich in Gottes Garten, und die Zypressen waren seinen Ästen nicht zu vergleichen, und die Platanen waren nichts gegen seine Zweige. Ja, er war so schön wie kein Baum im Garten Gottes.9 Ich hatte ihn so schön gemacht mit seinen vielen Ästen, dass ihn alle Bäume von Eden im Garten Gottes beneideten.10 Darum, so spricht Gott der HERR: Weil er so hoch geworden war, dass sein Wipfel bis in die Wolken ragte, und weil sein Herz sich erhob, da er so hoch geworden war,11 darum gab ich ihn dem Mächtigsten unter den Völkern in die Hände, dass der mit ihm umginge, wie er verdient hat mit seinem gottlosen Tun. So habe ich ihn vertrieben.12 Fremde hieben ihn um, die Gewalttätigsten unter den Völkern, und ließen ihn liegen. Seine Äste fielen auf die Berge und in alle Täler, und seine Zweige lagen zerbrochen an allen Bächen im Lande, sodass alle Völker auf Erden aus seinem Schatten wegziehen mussten und ihn liegen ließen.13 Alle Vögel des Himmels saßen auf seinem gefällten Stamm, und alle Tiere des Feldes legten sich auf seine Äste,14 damit sich fortan kein Baum am Wasser wegen seiner Höhe überhebe und seinen Wipfel bis in die Wolken recke und kein Baum am Wasser sich erhebe über die andern. Denn sie müssen alle unter die Erde und dem Tod übergeben werden zu den Menschen, die in die Grube fahren.15 So spricht Gott der HERR: An dem Tage, an dem er hinunter ins Totenreich fuhr, da ließ ich die Flut der Tiefe um ihn trauern und hielt ihre Ströme an, dass die großen Wasser nicht fließen konnten. Ich ließ den Libanon um ihn trauern, dass alle Bäume auf dem Felde um seinetwillen verdorrten.16 Ich erschreckte die Völker, als sie ihn fallen hörten, da ich ihn hinunterstieß ins Totenreich, zu denen, die in die Grube gefahren sind. Damit trösteten sich unter der Erde alle Bäume von Eden, die edelsten und besten vom Libanon, alle, die am Wasser gestanden hatten. (Hes 28,8)17 Denn sie mussten auch mit ihm hinunter ins Totenreich, zu den mit dem Schwert Erschlagenen, weil sie unter dem Schatten seines Arms gewohnt hatten inmitten der Völker.18 Wem bist du gleich, Pharao, mit deiner Pracht und Herrlichkeit unter den Bäumen von Eden? Und du musst mit den Bäumen von Eden unter die Erde hinabfahren und unter den Unbeschnittenen liegen, die mit dem Schwert erschlagen sind. So soll es dem Pharao gehen und seinem stolzen Volk, spricht Gott der HERR.