von SCM Verlag1Präsident Nebukadnezzar hat einen seltsamen Traum Als Nebukadnezzar zwei Jahre an der Macht war, hatte er plötzlich in einer Nacht total heftige Albträume. Die waren so heftig, dass er davon aufwachte und nicht wieder einschlafen konnte.2Schließlich organisierte er ein Treffen mit den schlausten Leuten, die in seinem Land wohnten. Von Psychotherapeuten und Ärzten über irgendwelche Wissenschaftler bis hin zu einigen okkulten Heinis wie Astrologen oder Geistheilern war alles vertreten.3Nachdem sie da waren, erklärte er ihnen, warum sie zu dem Treffen eingeladen wurden: „Es ist so, dass ich einen sehr heftigen Traum hatte. Ich bin deswegen ziemlich durcheinander und möchte gerne wissen, ob der Traum irgendwie eine Bedeutung hat, und wenn ja, was für eine.“4Die Astrologen meldeten sich als Erstes: „Lang lebe der Präsident! Erzählen Sie uns, was Sie geträumt haben! Wir werden Ihnen sofort sagen können, was der Traum für eine Bedeutung hat!“5Der Präsident antwortete: „Ich kann Ihnen eins versprechen: Falls Sie die Bedeutung nicht wissen, werde ich Sie mit einer MG durchlöchern lassen. Ihre Häuser werden von mir gesprengt und zu einem Schrottplatz umfunktioniert!6Ich will sehen, was Sie draufhaben! Erzählen Sie mir doch erst einmal, was ich überhaupt geträumt habe! Und dann will ich auch noch die Auslegung von Ihnen hören. Wenn Sie das schaffen, werde ich Ihnen eine fette Summe Geld ausbezahlen, und Sie bekommen einen Orden mit Auszeichnung von mir!“7„Äh, also“, stammelte die Truppe rum, „wenn Sie uns den Traum bitte erzählen würden?! Dann können wir Ihnen auch die passende Auslegung liefern!“8„Sie versuchen ja nur, Zeit zu gewinnen!“, motzte der Präsident zurück. „Da bin ich mir total sicher! Sie haben längst kapiert, dass ich es mit meiner Drohung ernst meine.9Wenn Sie es nicht schaffen, mir erst einmal zu sagen, was ich geträumt habe, dann sind Sie bei mir unten durch! Sie haben sich doch bestimmt vorher abgesprochen, mir nur irgendwelchen Dünnsinn zu erzählen, um etwas Zeit zu schinden. Los jetzt: Was hab ich geträumt? Nur wenn Sie das hinkriegen, kann ich mir auch sicher sein, dass Ihre Deutung wirklich passt.“10Die Psychoexperten sagten alle gleichzeitig: „Hey, so was kann kein Mensch! Es gibt niemanden heutzutage, der so was draufhat! Das hat es auch noch nie gegeben, dass ein Präsident von seinen Experten in Sachen Psychologie, Träumen und okkulten Praktiken so was verlangt.11Was Sie von uns wollen, ist eine Nummer zu groß für uns! Die Einzigen, die diese Frage beantworten könnten, sind irgendwelche übernatürlichen Geister und Kräfte. Aber die sind für uns Menschen leider nicht verfügbar.“12Der Präsident rastete nach dieser Ansage total aus. Er ließ alle Experten sofort festnehmen und verurteilte sie zum Tod. Nicht nur die Leute, welche bei dem Treffen in seinem Büro waren, sondern alle Experten, die zu der Zeit in seinem Land wohnten.13Da auch Daniel und seine Freunde zu diesen Experten gehörten, wurden auch sie festgenommen.14Arjoch, der Chef der Spezialeinheit vom Präsidenten, sollte das Todesurteil bei ihnen vollstrecken. Aber Daniel laberte erst einmal ganz ruhig mit dem.15Er fragte ihn, warum denn die ganze Bestrafungsaktion überhaupt gemacht wurde. Arjoch erzählte ihm die gesamte Story.16Daniel bat daraufhin sofort um einen Termin beim Präsidenten. Als er den bekam, bat er um ein paar Tage Frist, anschließend würde er ihm sowohl den Traum als auch die Bedeutung von diesem Traum sagen. Der Präsident ließ sich auf den Deal ein.17Also ging Daniel schnell nach Hause und erzählte seinen Freunden von der ganzen Sache.18„Hey, Leute“, rief er ihnen zu, „fangt an zu beten wie die Weltmeister! Bittet Gott, den Chef über dieses Universum, dass er mir hilft, dieses Geheimnis zu lüften! Wir wollen schließlich nicht mit den anderen Experten zusammen hingerichtet werden!“19In der nächsten Nacht hatte Daniel dann selbst einen Traum, in dem Gott ihm den Traum des Präsidenten und auch noch die Deutung zeigte. Am nächsten Morgen war er total happy und freute sich sehr über Gott.20Er betete: „Hey, Gott, du bist der Größte, und das wirst du auch immer bleiben! Du hast die Macht, und du hast es einfach drauf, du weißt alles!21Du kannst die Zeit zurückdrehen, wenn du da Bock drauf hast. Du setzt Präsidenten ein und setzt sie auch wieder ab. Du sorgst dafür, dass jemand alles weiß und Ahnung von Dingen hat. Wenn einer wirklich schlau ist, dann liegt das nur an dir.22Du hast eine Erklärung für die seltsamsten Geheimnisse. Du kapierst Sachen, die niemand kapieren kann. Denn du weißt, was im Dunkeln ist, und bei dir ist immer Licht.23Du bist der gleiche Gott, an den schon mein Vater und die Leute vor ihm geglaubt haben. Danke, Gott, du bist der Beste! Danke, dass du mir Schnall von solchen Sachen gegeben hast, dass ich so was wie Träume gut auslegen kann. Danke, dass du mir gezeigt hast, worum es in dieser Sache vom Präsidenten geht!“24Als er zu Ende war, stand Daniel auf und ging zu Arjoch, der ja vom Präsidenten den Befehl bekommen hatte, alle Experten von Babylonien töten zu lassen. Daniel betrat Arjochs Büro und sagte zu ihm: „Bitte warten Sie noch einen Moment mit dem Vollzug der Todesstrafe! Bringen Sie mich vorher noch mal zum Präsidenten, denn ich glaube, ich hab die Antwort auf seine Frage gefunden!“25Arjoch stand sofort von seinem Schreibtisch auf und brachte Daniel zum Präsidenten. Nachdem er das Büro betreten hatte, sagte er: „Herr Präsident, draußen steht ein Mann, der zu den Juden gehört, die bei uns in Kriegsgefangenschaft festsitzen. Er behauptet, dass er die Bedeutung von Ihrem Traum weiß!“26Nachdem der Präsident Daniel in sein Büro gerufen hatte, fragte er ihn sofort: „Sie glauben also zu wissen, was ich genau geträumt habe, und können mir auch erzählen, was dieser Traum bedeutet? Dann mal raus damit!“27„Herr Präsident! Eins will ich mal vorweg sagen: Es gibt keine Wissenschaftler, Psychologen, Astrologen oder sonst was für okkulte Heinis, die Ihre Forderung wirklich erfüllen können. Keiner von denen kann den Traum oder seine Bedeutung wissen.28Aber es gibt einen Gott, der so was kann! Er ist der Gott, der über das ganze Universum regiert. Ich glaube, er möchte Ihnen mit diesem Traum sagen, was irgendwann sehr viel später passieren wird. Aber erst einmal zu den Fakten: Folgendes haben Sie in dieser besonderen Nacht geträumt:29Und zwar haben Sie an dem Abend noch lange wach in Ihrem Bett gelegen und sich voll die Sorgen über die Zukunft gemacht. Gott wollte Ihnen mit dem Traum sagen, was in der Zukunft passieren wird. Der weiß so was nämlich.30Vorweg will ich nur noch mal klarmachen, dass ich das nicht durch irgendeinen besonderen Trick rausgefunden habe. Ich hab auch nicht irgendwie mehr Schnall von den Dingen als jeder andere Mensch. Gott hat mir das deswegen erzählt, damit Sie kapieren, was in Ihrem Innersten gerade abgeht.31Und zwar haben Sie Folgendes geträumt: Da war so eine riesengroße Figur, und das Teil war echt richtig groß! Es war auf Hochglanz poliert und sah einfach sehr krass aus. Man bekam richtig Angst, wenn man es ansah.32Der Kopf von der Figur war aus Gold. Der Oberkörper war aus Silber. Der Bauch und die Arme waren aus Bronze.33Die Beine waren aus Eisen. Die Füße waren zum Teil aus Eisen, zum Teil aber auch aus Ton.34In ihrem Traum sahen Sie von unten zu dieser Figur hoch. Plötzlich löste sich irgendwie ein Stein aus der Decke, auf jeden Fall hatten Sie damit nichts zu tun. Der Stein traf mit voller Wucht die Füße von der Figur, die ja aus Eisen und Ton bestanden. Durch den Stein wurden die komplett zerstört.35Das Ganze löste eine Kettenreaktion aus. Eisen, Ton, Bronze, Silber und Gold fielen nacheinander wie ein Kartenhaus in sich zusammen und wurden zu Staub. Dann kam eine Windbrise, und der Staub flog in alle Himmelsrichtungen davon. Am Ende konnte man nichts mehr sehen. Von der Statue war kein Fitzel übrig geblieben. Der Stein, der von oben runtergefallen war, wuchs plötzlich zu einem großen Berg, der die ganze Erde überragte.36So, das war der Traum, den Sie geträumt haben. Jetzt kommen wir mal zu der Bedeutung.37Herr Präsident, Sie sind zurzeit der mit Abstand mächtigste Präsident auf der ganzen Welt! Sie sind die Nummer eins! Der Gott dieses Universums hat Ihnen diese Macht gegeben, er hat dafür gesorgt, dass alle Respekt vor Ihnen haben.38Egal, wo Menschen auf der Erde wohnen und wo die Tiere auf den Wiesen grasen oder die Vögel im Himmel rumfliegen, Sie sind überall der Boss. Was ich damit sagen will: In ihrem Traum sind Sie der Kopf aus Gold von der Figur.39Wenn Ihre Zeit abgelaufen ist, wird es einen neuen Präsidenten geben, der nicht ganz so mächtig sein wird, wie Sie es waren. Danach kommt noch ein dritter Präsident, dessen Macht wieder etwas weniger sein wird als die von seinem Vorgänger, auch wenn er noch immer über die ganze Erde das Sagen hat.40Aber dann kommt ein Präsident, der wird hart wie Eisen sein. Damit mein ich, dass er wie ein Eisenhammer alles zerschlagen wird, was ihm vor die Flinte kommt.41Zu der Bedeutung von den Füßen, die teilweise aus Ton, teilweise aus Eisen waren: Das heißt, Ihre Macht wird aufgeteilt, ein Land wird sich teilen. Trotzdem wird es sehr stabil sein, so wie Eisen stabil ist. Denn Sie haben ja in dem Traum gesehen, wie das Eisen sich mit dem lehmigen Ton vermischt hat.42Die Zehen waren ja teilweise aus Eisen, teilweise aus Ton. Das bedeutet, dass ein Teil von diesem Reich stark sein wird und ein anderer Teil eher schwach.43Die Vermischung von Ton und Eisen bedeutet auch, dass sich dort die beiden Reiche in der Form verbinden werden, dass die Machthaber ihre Kinder miteinander verheiraten. Aber diese Ehen werden irgendwann geschieden, die halten nicht lange. Es ist ja bei Ton und Eisen auch so, dass die beiden Materialien sich nicht so gut verbinden lassen.44In der Zeit, wo es diese beiden Reiche gibt, wird der Gott des Universums aber nebenbei sein eigenes Reich aufbauen, ein Reich, das nie mehr zerstört werden kann. Keine Regierung wird es schaffen, noch einmal an die Macht zu kommen, nachdem dieses Reich entstanden ist. Dieses Reich wird von Gott installiert werden, und es macht Schluss mit allen anderen Reichen, die es bis dahin gibt. Es wird ab dann für immer existieren.45Das haben Sie ja auch in Ihrem Traum gesehen! Erinnern Sie sich, wie sich der große Stein einfach so aus dem Felsen gelöst hat und auf die Figur gefallen ist? Dieser Stein hat dann ja das ganze Teil aus Ton, Eisen, Bronze, Silber und Gold kaputt gemacht! Der Gott, dem nichts unmöglich ist, hat Sie, Herr Präsident, in das eingeweiht, was in der Zukunft passieren wird. Der Traum ist hundertprozentig von Gott, und auch meine Auslegung stimmt voll und ganz!“46Der Präsident Nebukadnezzar war buchstäblich platt, als er diese Worte von Daniel hörte. Er schmiss sich erst einmal pauschal auf den Boden, auch um Daniel zu zeigen, dass er echt Respekt vor ihm hatte. Als Nächstes befahl er ein paar Angestellten, erst einmal für ihn ein paar Opfer durchzuziehen.47Er sagte zu Daniel: „Auf jeden Fall ist Ihr Gott der krasseste Gott von allen! Er steckt alle anderen Götter in die Tasche und die Präsidenten sowieso. Dieser Gott kennt anscheinend alle Geheimnisse. Er weiß, was sonst niemand herausbekommen würde. Nur so kann ich mir erklären, dass er Ihnen diesen Traum gedeutet hat.“48Der Präsident richtete für Daniel ein Konto ein und überwies ihm ohne Ende Kohle. Daniel bekam einen höheren Posten in der Regierung und hatte ab da das Sagen über die ganze Provinz Babylonien. Dazu wurde er ab sofort der erste Berater in allen Fragen des Präsidenten.49Daniel bat den Präsidenten, seine Freunde Schadrach, Meschach und Abed-Nego als Verwalter über die Provinz Babylonien einzusetzen, und der machte das sofort. Daniel wohnte dann in der Präsidentenvilla und ging im Regierungsgebäude ein und aus.
1Im zweiten Jahr seiner Herrschaft hatte Nebukadnezar einen Traum, über den sein Geist so erschrak, dass er aufwachte. (Dan 7,1)2Und der König ließ alle Zeichendeuter und Weisen und Zauberer und Wahrsager zusammenrufen, dass sie ihm seinen Traum sagen sollten. Und sie kamen und traten vor den König. (2Mo 7,11; Jes 47,12)3Und der König sprach zu ihnen: Ich hatte einen Traum, und mein Geist war unruhig zu verstehen, was der Traum bedeutet.4Da sprachen die Wahrsager zum König auf Aramäisch: Der König lebe ewig! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten. (1Mo 41,8)5Der König antwortete und sprach zu den Wahrsagern: Mein Wort steht fest: Werdet ihr mir nun den Traum nicht kundtun und deuten, so sollt ihr in Stücke gehauen und eure Häuser sollen zu Schutthaufen gemacht werden.6Werdet ihr mir aber den Traum kundtun und deuten, so sollt ihr Geschenke, Gaben und große Ehre von mir empfangen. Darum sagt mir den Traum und seine Deutung.7Sie antworteten wiederum und sprachen: Der König sage seinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten.8Der König antwortete und sprach: Wahrlich, ich merke, dass ihr Zeit gewinnen wollt, weil ihr seht, dass mein Wort fest steht.9Aber werdet ihr mir den Traum nicht sagen, so ergeht ein Urteil über euch alle, weil ihr euch vorgenommen habt, Lug und Trug vor mir zu reden, bis die Zeiten sich ändern. Darum sagt mir den Traum; so kann ich merken, dass ihr auch die Deutung trefft.10Da antworteten die Wahrsager vor dem König und sprachen zu ihm: Es ist kein Mensch auf Erden, der sagen könnte, was der König fordert. Ebenso gab es auch keinen König, wie groß oder mächtig er auch war, der solches von irgendeinem Zeichendeuter, Weisen oder Wahrsager gefordert hätte.11Denn was der König fordert, ist zu schwer, und es gibt auch sonst niemand, der es vor dem König sagen könnte, ausgenommen die Götter, die nicht bei den Menschen wohnen.12Da wurde der König sehr zornig und befahl, alle Weisen von Babel umzubringen.13Und das Urteil ging aus, dass man die Weisen töten sollte. Auch Daniel und seine Gefährten suchte man, um sie zu töten.14Da wandte sich Daniel mit einem Rat und Vorschlag an Arjoch, den Obersten der Leibwache des Königs, der ausgezogen war, um die Weisen von Babel zu töten. (Dan 1,20)15Und er fing an und sprach zu Arjoch, dem der König Vollmacht gegeben hatte: Warum ist ein so strenges Urteil vom König ergangen? Und Arjoch teilte es Daniel mit.16Da ging Daniel hinein und bat den König, ihm eine Frist zu geben, damit er die Deutung dem König sagen könne.17Und Daniel ging heim und teilte es seinen Gefährten Hananja, Mischaël und Asarja mit,18damit sie den Gott des Himmels um Gnade bäten wegen dieses Geheimnisses und Daniel und seine Gefährten nicht samt den andern Weisen von Babel umkämen.19Da wurde Daniel das Geheimnis durch ein Gesicht in der Nacht offenbart. Und Daniel lobte den Gott des Himmels,20fing an und sprach: Gelobet sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn ihm gehören Weisheit und Stärke!21Er ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand,22er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis liegt, und nur bei ihm ist das Licht.23Ich danke dir und lobe dich, Gott meiner Väter, denn du hast mir Weisheit und Stärke verliehen und mich jetzt wissen lassen, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns des Königs Sache kundgetan.24Daraufhin ging Daniel hinein zu Arjoch, der vom König Befehl hatte, die Weisen von Babel umzubringen. Er trat ein und sprach zu ihm: Du sollst die Weisen von Babel nicht umbringen, sondern führe mich hinein vor den König, ich will dem König die Deutung sagen.25Arjoch brachte Daniel eilends hinein vor den König und sprach zu ihm: Ich habe einen Mann gefunden unter den Gefangenen aus Juda, der dem König die Deutung sagen kann.26Der König antwortete und sprach zu Daniel, den sie Beltschazar nannten: Bist du es, der mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung kundtun kann?27Daniel fing an vor dem König und sprach: Das Geheimnis, nach dem der König fragt, vermögen die Weisen, Zauberer, Zeichendeuter und Sternkundigen dem König nicht zu sagen.28Aber es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart. Der hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was am Ende der Tage geschehen soll. Mit deinem Traum und deinen Gesichten, als du schliefst, verhielt es sich so: (1Mo 41,16; 1Mo 41,25)29Du, König, dachtest auf deinem Bett, was dereinst geschehen würde; und der, der Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird.30Mir aber ist dies Geheimnis offenbart worden, nicht als wäre meine Weisheit größer als die Weisheit aller, die da leben, sondern damit dem König die Deutung kundwürde und du deines Herzens Gedanken erführest. (1Mo 41,39)31Du, König, schautest, und siehe, ein sehr großes und hohes und hell glänzendes Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen.32Das Haupt dieses Bildes war von feinem Gold, seine Brust und seine Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Bronze,33seine Schenkel waren von Eisen, seine Füße waren teils von Eisen und teils von Ton.34Das schautest du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie.35Da wurden miteinander zermalmt Eisen, Ton, Bronze, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie, dass man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem großen Berg und füllte die ganze Welt.36Das ist der Traum. Nun wollen wir die Deutung vor dem König sagen.37Du, König, König aller Könige, dem der Gott des Himmels Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat (Hes 26,7)38und dem er alle Länder, in denen Leute wohnen, dazu die Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel in die Hände gegeben und dem er über alles Gewalt verliehen hat! Du bist das goldene Haupt. (Jer 27,6; Jer 28,14)39Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines, und dann ein drittes Königreich, das aus Bronze ist und über alle Länder herrschen wird.40Und das vierte Königreich wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen.41Dass du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: Das wird ein zerteiltes Königreich sein; doch wird etwas von des Eisens Härte darin bleiben, wie du ja gesehen hast Eisen mit Ton vermengt.42Und dass die Zehen an seinen Füßen teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: Zum Teil wird’s ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein.43Und dass du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: Sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen, aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht mengen lässt.44Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben, (Jes 9,6; Dan 7,14; Dan 7,27; 1Kor 15,24; Offb 11,15)45wie du ja gesehen hast, dass ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden vom Berg herunterkam, der Eisen, Bronze, Ton, Silber und Gold zermalmte. Ein großer Gott hat dem König kundgetan, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist zuverlässig und die Deutung ist richtig.46Da fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht und warf sich nieder vor Daniel und befahl, man sollte ihm Speisopfer und Räucheropfer darbringen.47Und der König antwortete Daniel und sprach: Wahrhaftig, euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige, der Geheimnisse offenbaren kann, wie du dies Geheimnis hast offenbaren können. (Ps 86,8; Jes 42,8; Dan 3,29)48Und der König erhöhte Daniel und gab ihm große und viele Geschenke und machte ihn zum Fürsten über das ganze Land Babel und setzte ihn zum Obersten über alle Weisen in Babel. (Dan 5,29; Dan 6,1)49Und Daniel bat den König, Schadrach, Meschach und Abed-Nego über die Ämter des Landes Babel zu setzen. Daniel aber blieb am Hof des Königs. (Dan 3,12)