1An dem religiösen Feiertag der Juden, dem Sabbat, streunte Jesus mit seinen Schülern mal wieder durch die Kornfelder. Die Schüler pflückten dabei ein paar Kornähren ab, zerrieben die zwischen den Händen und aßen sie.2Einige von den religiösen Hardlinern sahen das und kamen sofort mit dem Spruch an: „Das dürfen Sie nicht! Das ist verboten! Die Gesetze schreiben vor, dass man am Sabbat nichts ernten und nicht arbeiten darf!“3Jesus konterte: „Darf ich euch mal an die Geschichte vom ehemaligen Präsidenten David erinnern? Als er und seine Begleiter Hunger hatten, was hat er da gemacht?4Er ging in das Haus von Gott und nahm sich was von dem Brot, das nach dem religiösen Gesetz nur die Priester essen durften! Er gab sogar seinen Freunden was davon ab! Damit haben sie auch die Gesetze gebrochen, oder?5Ich darf als Auserwählter Gottes auch bestimmen, was am Sabbat erlaubt ist und was nicht!“6Ein paar Wochen später war da so ein Mann, der hatte eine Behinderung an der Hand. Er hing in der Synagoge rum, als Jesus dort seine Lehrstunde abhielt.7Die Pharisäer und die Sadduzäer, diese religiösen Hardliner und Profis, hatten alles genau im Blick. Sie warteten nur auf die nächstbeste Gelegenheit, wo sie ihn auf frischer Tat ertappen könnten. Wenn er jetzt jemanden heilen würde, wäre das ein guter Grund, Anzeige gegen ihn zu erstatten. Heilen war am Sabbat nämlich verboten.8Jesus konnte aber ihre Gedanken lesen. Also bat er den Mann, sich mal in die Mitte zu stellen, damit ihn alle sehen konnten.9Und dann sagte er zu den Kritikern: „Ich hab mal ’ne Frage an euch: Wofür ist der Sabbat ursprünglich gedacht gewesen? Ist dieser Tag dafür da, gute Sachen zu machen, oder ist dieser Tag dafür da, link drauf zu sein? Soll man an diesem Tag lieber Menschen retten oder Menschen kaputt machen?“10Jesus blickte einem nach dem andern in die Augen. Dann meinte er zu dem kranken Mann: „Mach deine Hand mal wieder gerade!“ Der Typ tat es, und tatsächlich, sie war sofort gesund!11Die Feinde von Jesus waren davon total angefressen. Ab diesem Zeitpunkt begannen sie, ein Attentat auf ihn zu planen.
Jesus sucht zwölf Schüler aus
12Kurze Zeit später zog sich Jesus auf einen Berg zurück, um ’ne Runde zu beten. Er quatschte die ganze Nacht mit Gott.13Als die Sonne aufging, holte er alle Schüler zusammen und wählte zwölf von ihnen in den engeren Kreis. Diese zwölf Freunde nannte er ab dann auch „Apostel“ (das heißt so viel wie „die Botschafter von Gott“). Hier sind jetzt mal ihre Namen:14Simon (den er auch „Petrus“ oder „den Fels“ nannte), Andreas (der Bruder von Simon), Jakobus, Johannes, Philippus, Bartholomäus,15Matthäus, Thomas, Jakobus (ein Sohn von Alphäus), Simon (der früher mal ein Freiheitskämpfer war),16Judas (ein Sohn von Jakobus) und Judas Iskariot (der Jesus später verraten wird).
Heilungssession mit Jesus
17Als Jesus mit seinen Schülern wieder vom Berg runterkam, waren sie auf einer großen Wiese. Mittlerweile waren hier sehr viele Menschen versammelt. Die Leute kamen nicht nur aus der nahen Umgebung, sogar aus Judäa und Jerusalem bis hin zum nördlichen Küstengebiet von Tyrus und Sidon waren welche dabei. Alle wollten die Reden von Jesus hören, und viele wollten auch geheilt werden.18Es gab auch ein paar Leute, die von einem bösen Geist befreit werden wollten. Und alle wurden von Jesus gesund gemacht.19Zum Teil wollten sehr viele Leute ihn einfach nur mal anfassen, weil eine ganz krasse Energie von ihm ausging und jeder dabei geheilt wurde.
Wer nach Jesu Ansicht richtig glücklich ist und wer nicht
20Irgendwann redete Jesus mit seinen Schülern und meinte zu denen: „Richtig glücklich seid ihr Leute, die keine Kohle haben, weil euch der Himmel auf Erden gehört.21Richtig glücklich seid ihr Leute, die ihr jetzt Hunger habt, weil Gott euch fett zu essen geben wird! Richtig glücklich seid ihr Leute, die jetzt noch voll traurig sind, denn ihr werdet bald abgehen vor Freude!22Richtig glücklich dran seid ihr, wenn man euch hasst und ihr gedisst werdet oder euch auslacht und über euch irgendwelche Gerüchte verbreitet, nur weil ihr zu mir gehört.23Wenn das passiert, könnt ihr euch total freuen! Denn im Himmel wartet eine fette Belohnung auf euch! Und vergesst dabei nicht: Den Propheten ging es kein Stück besser.24Übel wird es für euch Leute, die jetzt viel Kohle besitzen. Denn ihr habt ja schon hier auf der Erde ganz fett gelebt.25Übel wird es auch für die Menschen, die einen prallen Bauch haben und satt sind. Ihr werdet ständig hungern müssen. Übel für die Menschen, die jetzt lachen, denn ihr werdet dann den Frust schieben, Depressionen bekommen und viel weinen.26Wie übel steht es um die Stars und die Berühmtheiten, die jetzt von allen Seiten umschleimt werden! Falsche Propheten waren ja damals auch schon überall beliebt.“
Leute, die ätzend zu dir sind, sollst du lieben
27„Ich erzähl euch, die ihr mir jetzt zuhört, noch mal was“, redete Jesus -weiter. „Gerade die Menschen, die ätzend zu euch sind, sollt ihr lieben! Geht freundlich mit den Typen um, die euch irgendwie dissen oder hassen. Helft denen sogar, wenn sie Hilfe brauchen.28Betet für die Leute, die euch die Krätze an den Hals wünschen. Betet für die, die euch verletzt haben, und wünscht ihnen das Beste.29Wenn dir einer in die Fresse haut, sag ihm, er soll dir auch noch in den Magen treten. Wenn dir einer deine Jacke klaut, dann gib ihm deine Jeans noch dazu.30Wenn jemand dich um etwas bittet, dann gib es ihm. Wenn du mal angeschnorrt wirst, dann gib auch was. Wenn dir jemand etwas wegnimmt, dann fordere es nicht zurück.31Behandle die Leute so, wie du von ihnen auch behandelt werden willst.32Oder willst du auch noch ein lautes,Danke‘ dafür hören, wenn du mal nett zu jemanden warst, der vorher auch nett mit dir umgegangen ist? Das können auch die Leute, die ohne Gott leben. Die lieben jeden, der sie auch liebt.33Was ist daran schon so besonders toll, denen etwas Gutes zu tun, die euch auch gut behandeln? Das kann jeder, auch die Menschen, die keinen Bock auf Gott haben.34Was ist schon so heldenhaft daran, jemandem Geld zu leihen, von dem man sowieso ganz sicher weiß, dass man es zurückbekommt?35Ihr sollt anders drauf sein. Liebt eure Feinde und seid nett zu den Menschen, die euch dumm finden. Helft denen, und zwar ohne große Erwartung, dass ihr dafür was bekommt. Von Gott könnt ihr dagegen alles erwarten, er wird euch fett dafür belohnen. Ihr gehört zu seiner Familie, ihr seid dann schließlich seine Kinder. Gott liebt sogar die miesen Typen und Leute, die es null verdient hätten.“
Wie du mir, so ich dir?
36Jesus redete weiter: „Ihr müsst so liebevoll drauf sein wie Gott, euer Vater.37Hört auf, über andere abzulästern und sie zu verurteilen, damit Gott euch auch nicht verurteilt. Macht euch nicht vorschnell eine Meinung über jemand, das tut Gott auch nicht mit euch! Wenn ihr anderen verzeiht, wird man euch ebenfalls verzeihen.38Seid locker dabei, wenn es darum geht, Sachen zu verschenken, dann wird Gott euch auch fett beschenken können, so viel, dass ihr mehr als genug habt.“39Jesus erzählte dann noch mal so ein Beispiel, was er ja oft tat: „Was bringt es einem Blinden, wenn er von einem Blinden geführt wird? Früher oder später werden beide in die nächste Baugrube fallen!40Ein Schüler kann nur so viel lernen, wie sein Lehrer auch weiß. Selbst wenn er alles von ihm gelernt hat, ist er nur genauso schlau wie sein Lehrer.41Warum regst du dich so über ein kleines Problem von deinem Bruder auf und übersiehst dabei, was für ein Mega-Problem du selber hast?42Du sagst dann: ‚Freundchen, komm mal her! Ich will dir mal sagen, wo du überall falschliegst!‘ Und dabei hast du überhaupt nicht kapiert, dass du selber total daneben bist.43An einem gesunden Baum können keine schlechten Früchte wachsen, oder? Und so kann ein kranker Baum auch keine gesunden Früchte tragen!44Man kann daran erkennen, ob ein Baum gesund ist oder nicht, wenn man sich seine Früchte mal ansieht. Äpfel wachsen auch nicht in Dornenhecken und Weintrauben nicht an Brombeerbüschen.45Wenn einer gut drauf ist und ein gutes Herz hat, bringt er gute Sachen. Wenn einer link drauf ist, bringt der auch nur linke Aktionen, weil seine Gedanken und seine Motivation schlecht sind.“
Auf Jesus kann man bauen
46„Warum sagt ihr ständig ‚Meister‘ und ‚Chef‘ zu mir, tut dann aber doch nicht das, was ich euch sage?47Ich gebe noch mal ein Beispiel, wie das abgeht bei Leuten, die das tun, was ich sage.48Und zwar ist das so wie ein Mensch, der ein Haus auf einem stabilen Betonfundament baut. Wenn es dann mal eine Überschwemmung gibt, dann können die Wellen das Haus nicht zerstören, weil es eine feste Grundlage hat und solide gebaut wurde.49Wer mir aber zuhört und dann so weitermacht wie bisher, der ist zu vergleichen mit einem Haus, das nur auf lockerer Erde ohne ein richtiges Fundament gebaut wurde. Wenn mal eine Flut kommt, dann unterspült das Wasser das Haus und alles bricht zusammen. Und am Ende bleibt nur ein Haufen Schrott übrig.“
1Und es begab sich an einem Sabbat, dass er durch die Kornfelder ging; und seine Jünger rauften Ähren aus und zerrieben sie mit den Händen und aßen. (5Mo 23,26; Mt 12,1; Mk 2,23; Lk 13,10; Lk 14,1)2Einige der Pharisäer aber sprachen: Warum tut ihr, was am Sabbat nicht erlaubt ist? (2Mo 20,8; 5Mo 5,12)3Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht das gelesen, was David tat, als ihn hungerte, und die, die bei ihm waren? (1Sam 21,2)4Wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote nahm und aß, die doch niemand essen darf als die Priester allein, und wie er sie auch denen gab, die bei ihm waren? (3Mo 24,5)5Und er sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.
Die Heilung eines Mannes am Sabbat
6Es geschah aber an einem andern Sabbat, dass er in die Synagoge ging und lehrte. Und da war ein Mensch, dessen rechte Hand war verdorrt. (Mt 12,9; Mk 3,1)7Aber die Schriftgelehrten und die Pharisäer gaben acht, ob er auch am Sabbat heilen würde, damit sie etwas fänden, ihn zu verklagen. (2Mo 20,8; 5Mo 5,12)8Er aber kannte ihre Gedanken und sprach zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und tritt in die Mitte! Und er stand auf und trat vor.9Da sprach Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Ist’s erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, Leben zu retten oder zu verderben?10Und er sah sie alle ringsum an und sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus! Und er tat’s; da wurde seine Hand wieder gesund.11Sie aber wurden ganz von Sinnen und beredeten sich miteinander, was sie Jesus tun wollten.
Die Berufung der Zwölf auf dem Berg
12Es begab sich aber zu der Zeit, dass er auf einen Berg ging, um zu beten; und er blieb über Nacht im Gebet zu Gott. (Mt 10,1; Mt 14,23; Mk 1,35; Mk 3,13)13Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger und erwählte zwölf von ihnen, die er auch Apostel nannte: (Apg 1,13)14Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes; Philippus und Bartholomäus;15Matthäus und Thomas; Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot;16Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde. (Lk 22,3)17Und er ging mit ihnen hinab und trat auf ein ebenes Feld, er und eine große Schar seiner Jünger und eine große Menge des Volkes aus dem ganzen jüdischen Land und Jerusalem und aus dem Küstenland von Tyrus und Sidon, (Mt 4,23; Mt 12,15; Mk 3,7)18die gekommen waren, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden; und die von unreinen Geistern umgetrieben wurden, die wurden gesund.19Und alles Volk suchte ihn anzurühren; denn es ging Kraft von ihm aus und heilte sie alle. (Lk 5,17; Lk 8,46)
Die Seligpreisungen
20Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. (Jes 61,1; Mt 5,3; Lk 4,18; Jak 2,5)21Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen. (Jes 49,10; Jes 61,2; Offb 7,16; Offb 21,4)22Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen. (Lk 21,17; Joh 15,18; 1Petr 4,14)23Freut euch an jenem Tage und tanzt; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn das Gleiche haben ihre Väter den Propheten getan. (2Chr 36,16; Neh 9,26)
Die Weherufe
24Aber dagegen: Weh euch Reichen; denn ihr habt euren Trost schon gehabt. (Mt 19,23; Jak 5,1)25Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet weinen und klagen. (Jes 65,13)26Wehe, wenn jedermann gut über euch redet; denn das Gleiche haben ihre Väter den falschen Propheten getan. (Jer 5,31)
Von der Feindesliebe
27Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; (Mt 5,39)28segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen. (Röm 12,14; 1Kor 4,12; 1Petr 3,9)29Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht. (Jes 50,6; Kla 3,30)30Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück.31Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch! (Mt 7,12)32Und wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder lieben, die ihnen Liebe erweisen.33Und wenn ihr euren Wohltätern wohltut, welchen Dank habt ihr davon? Das tun die Sünder auch.34Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr etwas zu bekommen hofft, welchen Dank habt ihr davon? Auch Sünder leihen Sündern, damit sie das Gleiche zurückbekommen.35Vielmehr liebt eure Feinde und tut Gutes und leiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. So wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
Vom Umgang mit dem Nächsten
36Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. (Mt 7,1)37Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. (Mt 6,14; Mk 11,25)38Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen. (Mk 4,24)39Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis: Kann denn ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen? (Mt 15,14)40Ein Jünger[1] steht nicht über dem Meister; wer aber alles gelernt hat, der ist wie sein Meister. (Mt 10,24)41Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken im eigenen Auge nimmst du nicht wahr?42Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, danach kannst du sehen und den Splitter aus deines Bruders Auge ziehen.
Vom Baum und seinen Früchten
43Denn es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht trägt, noch einen faulen Baum, der gute Frucht trägt. (Mt 7,16; Mt 12,33)44Ein jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Denn man pflückt nicht Feigen von den Dornen, auch liest man nicht Trauben von den Hecken.45Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser bringt Böses hervor aus dem bösen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.46Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage? (Mal 1,6; Mt 7,21)
Vom Hausbau
47Wer zu mir kommt und hört meine Rede und tut sie – ich will euch zeigen, wem er gleicht. (Mt 7,24)48Er gleicht einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf Fels. Als aber eine Wasserflut kam, da riss der Fluss an dem Haus und konnte es nicht erschüttern; denn es war gut gebaut.49Wer aber hört und nicht tut, der gleicht einem Menschen, der ein Haus baute auf die Erde, ohne Grund zu legen; und der Fluss riss an ihm, und es fiel gleich zusammen, und der Einsturz dieses Hauses war gewaltig.
1Als Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder ging, rissen seine Jünger ein paar Ähren aus, zerrieben sie mit den Händen und aßen die Körner. (5Mo 23,26)2Da sagten ein paar Pharisäer zu ihnen: »Das dürft ihr nicht! Es ist nicht erlaubt, am Sabbat zu arbeiten, indem man Getreide erntet.« (Joh 5,10)3Jesus erwiderte ihnen: »Habt ihr nie in der Schrift gelesen, was David tat, als er und seine Begleiter hungrig waren? (1Sam 21,7)4Er ging in das Haus Gottes, aß von den Broten, die den Priestern vorbehalten sind, und gab auch seinen Freunden davon zu essen.« (3Mo 24,5)5Und Jesus fügte hinzu: »Der Menschensohn ist auch Herr über den Sabbat.«
Jesus heilt am Sabbat
6An einem anderen Sabbat befand sich ein Mann mit einer verkrüppelten Hand in der Synagoge, während Jesus lehrte.7Die Schriftgelehrten und Pharisäer passten genau auf, ob Jesus den Mann am Sabbat heilen würde, denn sie suchten nach einem Vorwand, Anklage gegen ihn zu erheben. (Lk 14,1)8Doch Jesus wusste sehr wohl, was sie dachten. Er sagte zu dem Mann mit der verkrüppelten Hand: »Komm her und stell dich hier in die Mitte.« Da stand der Mann auf. (Lk 5,22; Lk 9,47)9Dann sagte Jesus zu ihnen: »Ich habe eine Frage an euch. Entspricht es dem Gesetz, am Sabbat Gutes zu tun, oder ist der Sabbat ein Tag, um Schaden zuzufügen? Ist er ein Tag, um Leben zu retten oder zu vernichten?«10Er sah einen nach dem anderen an und sagte dann zu dem Mann: »Streck deine Hand aus.« Der Mann streckte seine Hand aus, und sie wurde wieder gesund!11Darüber gerieten die Gegner von Jesus außer sich vor Zorn und sie begannen, Pläne zu schmieden, was sie gegen ihn unternehmen könnten.
Jesus wählt die zwölf Apostel
12Nicht lange danach stieg Jesus auf einen Berg, um zu beten. Er betete die ganze Nacht hindurch zu Gott.13Bei Tagesanbruch rief er alle seine Jünger zusammen und wählte zwölf von ihnen aus, die er Apostel nannte. Dies sind ihre Namen: (Joh 6,70)14Simon (den er auch Petrus nannte), Andreas (der Bruder von Petrus), Jakobus, Johannes, Philippus, Bartholomäus, (Apg 1,13)15Matthäus, Thomas, Jakobus (der Sohn des Alphäus), Simon (der Zelot),16Judas (der Sohn des Jakobus) und Judas Iskariot (der ihn später verriet).
Viele Menschen folgen Jesus
17Als Jesus und die Jünger wieder von dem Berg herunterkamen, befanden sie sich in einer weiten Ebene, umringt von den Anhängern von Jesus und vielen anderen Menschen. Es waren Leute aus ganz Judäa und Jerusalem und von weit her aus den nördlichen Küstengebieten von Tyrus und Sidon.18Sie waren gekommen, um ihn predigen zu hören und geheilt zu werden, und Jesus trieb viele böse Geister aus.19Alle wollten ihn berühren, weil eine heilende Kraft von ihm ausging, und alle wurden geheilt. (Mt 9,20; Mk 5,30)
Die Seligpreisungen
20Dann wandte Jesus sich an seine Jünger und sagte: »Glücklich seid ihr, die ihr in Armut lebt, denn euch wird das Reich Gottes geschenkt. (Mt 5,1)21Glücklich seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Glücklich seid ihr, die ihr jetzt weint, denn die Zeit wird kommen, in der ihr vor Freude lachen werdet. (Jes 55,1; Jes 61,3; Offb 7,16)22Glücklich seid ihr, die ihr gehasst und ausgeschlossen und verspottet und verflucht werdet, weil ihr zum Menschensohn gehört. (Joh 15,19; Joh 16,2; 1Petr 4,14)23Wenn das geschieht, dann freut euch, springt vor Freude! Denn im Himmel erwartet euch eine große Belohnung. Und denkt daran, dass die Propheten früher von euren Vorfahren genauso behandelt wurden. (2Chr 36,16; Apg 5,41; Apg 7,52; Jak 1,2)
Ankündigung künftigen Leids
24Euch wird es schlimm ergehen, die ihr reich seid, denn ihr habt euren Trost jetzt schon erhalten. (Jak 5,1)25Euch wird es schlimm ergehen, die ihr jetzt satt seid, denn ein nagender Hunger steht euch bevor. Euch wird es schlimm ergehen, die ihr unbekümmert lacht, denn euer Lachen wird sich in Traurigkeit und Weinen verwandeln. (Jes 5,22; Jes 65,13)26Euch wird es schlimm ergehen, die ihr von der Menge gerühmt werdet, denn ihre Vorfahren haben auch den falschen Propheten zugejubelt. (Jak 4,4)
Über die Feindesliebe
27Doch wenn ihr bereit seid, wirklich zu hören, dann sage ich euch: Liebt eure Feinde. Tut denen Gutes, die euch hassen. (Spr 25,21; Röm 12,20)28Betet für das Glück derer, die euch verfluchen. Betet für die, die euch verletzen. (Röm 12,14)29Wenn jemand dich auf die eine Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin. Wenn jemand deinen Mantel will, biete ihm auch dein Hemd an.30Wer dich bittet, dem gib, was du hast; und wenn dir etwas weggenommen wird, versuche nicht, es wiederzubekommen. (5Mo 15,7)31Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest. (Mt 7,12)32Glaubt ihr, ihr hättet dafür Anerkennung verdient, dass ihr die liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Sünder!33Und wenn ihr nur denen Gutes erweist, die euch Gutes tun, was ist daran so anerkennenswert? Selbst Sünder verhalten sich so! (3Mo 25,35)34Oder wenn ihr nur denen Geld leiht, die es euch zurückzahlen können, was ist daran außergewöhnlich? Selbst Sünder leihen ihresgleichen Geld in der Hoffnung, die volle Summe zurückzuerhalten.35Liebt eure Feinde! Erweist ihnen Gutes! Leiht ihnen Geld! Und macht euch keine Sorgen, weil sie es euch vielleicht nicht wiedergeben werden. Dann wird euer Lohn im Himmel groß sein und ihr handelt wirklich wie Kinder des Allerhöchsten, denn er erweist auch den Undankbaren und den Bösen Gutes.36Ihr sollt gütig sein, wie euer Vater gütig ist. (Mt 5,48)
Andere nicht verurteilen
37Hört auf, andere zu verurteilen, und ihr werdet auch nicht verurteilt werden. Hört auf, andere zu tadeln, oder es wird euch ebenso ergehen. Vergebt, und euch wird auch vergeben werden.38Gebt, und ihr werdet bekommen. Was ihr verschenkt, wird anständig, ja großzügig bemessen, mit beträchtlicher Zugabe zu euch zurückfließen. Nach dem Maß, mit dem ihr gebt, werdet ihr zurückbekommen.« (Ps 79,12; Mk 4,24)39Er gab ihnen auch folgendes Gleichnis: »Was nützt es, wenn ein Blinder den anderen führt? Er wird in eine Grube fallen und den anderen mitreißen. (Mt 15,14)40Ein Schüler ist nicht besser als sein Lehrer. Aber der Schüler, der hart arbeitet, kann werden wie sein Lehrer. (Mt 10,24; Joh 13,16; Joh 15,20)41Was hältst du dich mit dem Splitter im Auge deines Freundes[1] auf, wenn du einen Balken im eigenen Auge hast?42Wie kommst du auf den Gedanken zu sagen: ›Freund, lass mich dir helfen, diesen Splitter aus deinem Auge zu ziehen‹, wenn du nicht über den Balken in deinem eigenen Auge hinausschauen kannst? Du Heuchler! Entferne zuerst einmal den Balken aus deinem eigenen Auge; dann wirst du vielleicht gut genug sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Freundes zu ziehen.
Der Baum und seine Früchte
43Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte tragen und ein schlechter Baum keine guten.44Man erkennt einen Baum an seiner Frucht. Feigen wachsen nicht an Dornensträuchern und Weintrauben nicht an Brombeerbüschen. (Mt 12,33)45Ein guter Mensch bringt aus einem guten Herzen gute Taten hervor, und ein böser Mensch bringt aus einem bösen Herzen böse Taten hervor. Was immer in deinem Herzen ist, das bestimmt auch dein Reden.
Auf ein festes Fundament bauen
46Warum nennt ihr mich also ›Herr‹, wenn ihr nicht tut, was ich sage? (Mal 1,6; Mt 7,21)47Ich sage euch, wie es ist, wenn jemand zu mir kommt, auf meine Worte hört und danach handelt.48Das ist wie bei einem Menschen, der ein Haus mit festem Fundament auf einen Felsen baut. Wenn es dann zu einer Überschwemmung kommt und die Wellen gegen das Haus schlagen, steht das Haus fest, weil es solide gebaut wurde.49Wer aber hört und nicht danach handelt, gleicht einem Menschen, der ein Haus ohne Fundament baut. Wenn dann die Flut kommt, stürzt das Haus ein, und es bleibt nichts als ein Trümmerhaufen.«