Wer hat Jesus so eine große Vollmacht ausgestellt?
1Jesus war mal wieder im Tempel, um da von den guten Sachen über Gott zu erzählen. Die Oberpriester, die Theologen und die politische Führungsriege der Israeliten kamen an, um mal wieder eine Frage loszuwerden:2„Wer hat Ihnen eigentlich diese Vollmacht dafür ausgestellt, dass Sie die Verkäufer so mal eben aus dem Tempel rausschmeißen dürfen, wer hat Ihnen das erlaubt?“3„Ich stell mal eine Gegenfrage, ja?“, antwortete Jesus.4„Wie war das mit der Taufe, die Johannes gemacht hat? Hat er das getan, weil er da gerade Lust drauf hatte, oder war das Gottes Ding?“5Jetzt wurde erst mal beraten, was sie antworten sollten. „Wenn wir sagen, es war Gottes Ding, dann wird er uns fragen, warum wir nicht auf Johannes gehört haben.6Wenn wir aber sagen, er hat das getan, weil er da gerade Lust zu hatte, dass alles nur seine menschliche Idee war, dann kriegen wir richtig Ärger mit der Bevölkerung. Die werden uns dann bestimmt kaputt schlagen, denn alle glauben, dass Johannes ein Prophet war.“7„Also, keine Ahnung, das wissen wir nicht“, war dann ihre Antwort.8„Okay, dann brauch ich ja auf die Frage auch keine Antwort geben.“
Der Vergleich mit einem Typen, dem ein Weinberg gehört
9Jesus erzählte den Leuten wieder eine Geschichte: „Ein Mann bepflanzte einen Berg mit Weinstöcken. Dann verpachtete er das Teil an ein paar Weinbauern und ging für längere Zeit ins Ausland.10Als Erntezeit angesagt war, schickte der Typ einen seiner Angestellten zu den Weinbauern, um den abgesprochenen Gewinn aus dem Verkauf abzukassieren. Als der Angestellte ankam, prügelten die Bauern ihn grün und blau und schickten ihn ohne Geld nach Hause.11Der Mann schickte noch mal jemanden los, aber der wurde genauso behandelt wie der erste. Sie verprügelten ihn und lachten ihn aus, dann wurde er wieder weggeschickt.12Zum dritten Mal schickte er einen Angestellten von ihm los, aber es passierte wieder das Gleiche, er wurde verprügelt und rausgeschmissen.13‚Was nun?‘, fragte sich der Besitzer. Schließlich kam er auf die Idee: ‚Ich werde meinen einzigen Sohn, den ich über alles liebe, damit beauftragen. Wenn sie den sehen, werden sie bestimmt vor ihm Respekt haben!‘14Als die Weinbauern mitkriegten, dass der Sohn vom -Eigentümer gleich kommen würde, heckten sie einen Plan aus: ‚Da kommt der Junge, der mal alles erben wird. Wenn wir den töten, gehört der Weinberg uns!‘15Und als der da war, jagten sie ihn vom Weinberg und töteten ihn. Was meint ihr, wie wird der Eigentümer jetzt reagieren?16Ich schwör euch, er wird hier alles plattmachen und den Weinberg an jemand anders verpachten!“ – „Oh, nein“, riefen die Leute panisch, „das darf auf keinen Fall passieren!“17„Was meint ihr denn, was mit dieser Bemerkung in den alten Schriften gemeint ist, wo steht: ‚Der Stein, mit dem die Bauarbeiter nichts anfangen konnten und den sie auf den Müll geschmissen haben, der ist als Grundstein und Maßstab für ein neues Haus genutzt worden‘?“18Und dann sagte Jesus abschließend: „Wer über diesen Stein stolpert, wird in den Tod stürzen, und wer von ihm getroffen wird, der wird plattgemacht und muss für immer sterben!“
Gott geben, was ihm gehört
19Nachdem Jesus diesen Vergleich erzählt hatte, waren die Oberpriester und die Theologen total angefressen auf Jesus. Am liebsten hätten sie ihn sofort verhaften lassen. Ihnen war klar, dass mit den Weinbauern in der Geschichte sie gemeint waren. Sie hatten aber Angst vor der Reaktion der Bevölkerung auf eine Festnahme.20Also suchten sie die nächstbeste Gelegenheit, um Jesus in eine Falle zu locken. Unter anderem organisierten sie ein paar Leute, die sich einfach dazustellten, wenn Jesus am Reden war. Es ging darum, Informationen zu sammeln, die gebraucht wurden, um eine Anklage gegen ihn bei der Besatzungsmacht zu rechtfertigen.21Diese Leute kamen dann bei Jesus an und fragten ihn: „Meister, wir wissen, dass die Sachen, die Sie erzählen, gut durchdacht und richtig sind. Ihnen ist egal, was die Leute hören wollen, Sie erzählen ganz klar die Dinge über das Leben mit Gott. Alles, was Sie sagen, stimmt.22Jetzt haben wir noch eine Frage bezüglich der Steuer: Will Gott, dass wir an diesen gottlosen römischen Staat Steuern bezahlen, oder will er das nicht?“23Jesus merkte sofort, dass er aufs Glatteis geführt werden sollte.24„Zeigen Sie mir doch mal eine Münze! Was für ein Typ ist da drauf abgebildet und wessen Name steht darunter?“ – „Na, der vom römischen Präsidenten“, war die Antwort.25„Also, dann gebt dem Präsidenten, was ihm gehört, und vergesst auch nicht, Gott das zu geben, was Gott gehört!“26Damit war alles gesagt. Sie schafften es nicht, Jesus vor allen abzuziehen. Die waren echt sprachlos und sagten erst mal gar nichts mehr.
Zum Thema, was nach dem Tod passiert
27Jetzt kamen ein paar Jungs von der Sadduzäer-Partei an, die nicht daran glauben, dass man nach dem Tod bei Gott weiterlebt.28Die hatten auch eine Frage an ihn: „Meister, Mose hatte uns mal diese Ansage gemacht: Wenn ein Ehemann stirbt und eine Frau ohne Kinder hinterlässt, dann soll sein Bruder die Frau heiraten. Auf diese Art hat er dann indirekt auch Kinder, denen er etwas vererben kann.29Nehmen wir mal an, da ist einer, der noch jüngere sechs Brüder hat. Und der stirbt, ohne ein Kind in die Welt gesetzt zu haben.30Sein Bruder heiratet nun die Frau, aber er stirbt auch plötzlich.31Das Gleiche passiert jetzt genauso mit den anderen Brüdern, bis alle sieben die Frau geheiratet haben und gestorben sind, ohne ihr ein Kind zu machen.32Am Ende stirbt dann auch die Frau.33Jetzt kommt unsere Frage: Mit wem wird sie dann in der Welt nach dem Tod verheiratet sein, wenn wir alle wieder lebendig werden? Sie war ja immerhin mit sieben Männern verheiratet?“34„Hier auf der Erde heiraten Leute und werden verheiratet, das ist normal“, antwortete Jesus.35„Aber in der Welt, die in der Zukunft mal an den Start kommt, wird das ganz anders sein. Die Leute, die es packen und die für Gott okay sind, die werden in dieser Welt leben. Und dort wird nicht mehr geheiratet,36weil man auch nicht mehr sterben kann. Man wird dort so einen Engelsstatus haben, und man wird zu Gottes Familie gehören, die in ein neues Leben durchstartet.37Die Frage, ob es generell möglich ist, vom Tod wieder lebendig zu werden, hat Mose ja schon beantwortet, als er diese Erscheinung in der brennenden Dornenhecke gehabt hat. Da hat er ja Gott als den Meister von Abraham, Isaak und Jakob bezeichnet.38Weil Gott nur für lebendige Menschen da ist und nicht für Tote, müssen seine Vorfahren für ihn zu diesem Zeitpunkt lebendig gewesen sein.“39„Gut gesprochen!“, meinten die Theologen zu ihm.40Jetzt hatte erst mal keiner mehr irgendeine Frage an ihn.
Wer ist der Auserwählte, wer ist der Christus?
41Jesus stellte seinen Zuhörern eine Frage: „Wie kommt ihr eigentlich darauf, dass der Auserwählte aus der Familie vom David kommen soll?42David hat doch selbst in den Psalmen geschrieben: ‚Der Meister sagte zu meinem Meister: Setz dich auf die Ehrentribüne, direkt neben mich.43Ich werde deine Feinde demütigen, bis sie dir die Füße küssen.‘44Wenn David aber ‚Meister‘ zu ihm sagt, wie kann er dann gleichzeitig sein Sohn sein?“45Dann sagte er zu seinen Schülern, sodass alle mithören konnten:46„Checkt genau ab, was die Theologen euch erzählen wollen! Sie finden sich ganz toll, wie sie in ihren schicken Dienstklamotten umherlaufen, und lassen sich gerne von den Leuten auf der Straße grüßen. Sie wollen im Gottesdienst immer in der ersten Reihe sitzen und bei Feiern immer den Platz gleich neben dem Gastgeber haben.47Hintenrum ziehen sie die Frauen, deren Männer gestorben sind, ab und zocken deren Häuser. Aber nach außen veranstalten sie vor allen Leuten ein großes Show-Beten. Sie werden dafür einmal hart von Gott bestraft werden.“
1Und es begab sich eines Tages, als er das Volk lehrte im Tempel und predigte das Evangelium, da traten zu ihm die Hohenpriester und die Schriftgelehrten mit den Ältesten (Mt 21,23; Mk 11,27)2und sprachen zu ihm: Sage uns, aus welcher Vollmacht tust du das? Oder wer hat dir diese Macht gegeben? (Lk 4,32)3Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch eine Sache fragen; sagt mir:4Die Taufe des Johannes – war sie vom Himmel oder von Menschen? (Lk 3,3)5Sie aber bedachten’s bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm nicht geglaubt? (Lk 7,29)6Sagen wir aber, von Menschen, so wird uns alles Volk steinigen; denn sie sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet war. (Lk 1,76)7Und sie antworteten, sie wüssten nicht, wo sie her wäre.8Und Jesus sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue.
Von den bösen Weingärtnern
9Er fing aber an, dem Volk dies Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes für eine lange Zeit. (Jes 5,1; Mt 21,33; Mk 12,1)10Und als die Zeit kam, sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, damit sie ihm seinen Anteil gäben an der Frucht des Weinbergs. Aber die Weingärtner schlugen ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort. (2Chr 36,15)11Und er sandte noch einen zweiten Knecht; sie aber schlugen den auch und schmähten ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort.12Und er sandte noch einen dritten; sie aber schlugen auch den blutig und stießen ihn hinaus.13Da sprach der Herr des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen lieben Sohn senden; vielleicht werden sie sich vor dem scheuen.14Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, dachten sie bei sich selbst und sprachen: Das ist der Erbe; lasst uns ihn töten, damit das Erbe unser sei!15Und sie stießen ihn hinaus vor den Weinberg und töteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen tun?16Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und seinen Weinberg andern geben. Als sie das hörten, sprachen sie: Das sei ferne!17Er aber sah sie an und sprach: Was bedeutet dann das, was geschrieben steht: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden«? (Apg 4,11)18Wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen. (Jes 8,14; Dan 2,34; Dan 2,44)19Und die Schriftgelehrten und die Hohenpriester trachteten danach, Hand an ihn zu legen noch in derselben Stunde, und fürchteten sich doch vor dem Volk; denn sie verstanden, dass er auf sie hin dies Gleichnis gesagt hatte. (Lk 19,47; Lk 22,2)
Die Frage nach der Steuer (Der Zinsgroschen)
20Und sie beobachteten ihn und sandten Leute aus, die sich stellen sollten, als wären sie gerecht; die sollten ihn fangen in seinen Worten, damit man ihn überantworten könnte der Obrigkeit und Gewalt des Statthalters. (Mt 22,15; Mk 12,13; Lk 11,54; Lk 20,26; Lk 23,2)21Und sie fragten ihn und sprachen: Meister, wir wissen, dass du aufrichtig redest und lehrst und achtest nicht das Ansehen der Menschen, sondern du lehrst den Weg Gottes wahrhaftig. (Apg 10,34; Apg 18,26)22Ist’s recht, dass wir dem Kaiser Steuern zahlen, oder nicht?23Er aber merkte ihre List und sprach zu ihnen:24Zeigt mir einen Silbergroschen! Wessen Bild und Aufschrift hat er? Sie sprachen: Des Kaisers.25Er aber sprach zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! (Röm 13,1; Röm 13,7)26Und sie konnten ihn in seinen Worten nicht fangen vor dem Volk und wunderten sich über seine Antwort und schwiegen still.
Die Frage nach der Auferstehung
27Da traten zu ihm einige der Sadduzäer, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn (Mt 22,23; Mt 22,46; Mk 12,18; Mk 12,32; Mk 12,34; Apg 23,8)28und sprachen: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: »Wenn jemand stirbt, der eine Frau hat, aber keine Kinder, so soll sein Bruder sie zur Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken.« (1Mo 38,6; 5Mo 25,5)29Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos.30Und der zweite31nahm sie zur Frau, dann der dritte, desgleichen alle sieben: Sie hinterließen keine Kinder und starben.32Zuletzt starb auch die Frau.33Die Frau nun – wessen Frau wird sie in der Auferstehung sein? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt.34Und Jesus sprach zu ihnen: Die Kinder dieser Welt heiraten und lassen sich heiraten;35welche aber gewürdigt werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder heiraten noch sich heiraten lassen.36Denn sie können hinfort nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, weil sie Kinder der Auferstehung sind. (1Joh 3,1)37Dass aber die Toten auferstehen, darauf hat auch Mose hingedeutet beim Dornbusch, wo er den Herrn nennt Gott Abrahams und Gott Isaaks und Gott Jakobs. (2Mo 3,6)38Gott aber ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden; denn ihm leben sie alle. (Röm 14,8)39Da antworteten einige der Schriftgelehrten und sprachen: Meister, du hast recht geredet.40Denn sie wagten nicht mehr, ihn etwas zu fragen.
Der Sohn Davids
41Er sprach aber zu ihnen: Wieso sagen sie, der Christus sei Davids Sohn? (Mt 22,41; Mk 12,35; Joh 7,42)42Denn David selbst sagt im Buch der Psalmen: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, (Apg 2,34)43bis ich deine Feinde zum Schemel unter deine Füße lege.«44David nennt ihn also »Herr«; wie ist er dann sein Sohn?
Warnung vor den Schriftgelehrten
45Als aber alles Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern: (Mt 23,5; Mk 12,38)46Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die gern in langen Gewändern umhergehen und es lieben, sich auf dem Markt grüßen zu lassen und obenan in den Synagogen und beim Gastmahl zu sitzen; (Lk 11,43)47sie fressen die Häuser der Witwen und verrichten zum Schein lange Gebete. Die werden ein umso härteres Urteil empfangen. (Jes 5,8; Jes 10,2)
1Eines Tages, als Jesus gerade im Tempel die Botschaft Gottes verkündete, traten die obersten Priester, die Schriftgelehrten und die übrigen führenden Männer des Volkes auf ihn zu2und fragten: »In wessen Vollmacht hast du die Händler aus dem Tempel vertrieben?[1] Wer hat dir diese Vollmacht erteilt?« (Joh 2,18; Apg 4,7; Apg 7,27)3»Lasst mich euch erst eine Frage stellen«, entgegnete er.4»War die Taufe des Johannes eine Handlung im Auftrag Gottes oder war es nur die Tat eines Menschen?« (Mk 1,4)5Sie besprachen eine Weile, was sie antworten sollten. »Wenn wir sagen, dass es eine Handlung im Auftrag Gottes war, wird er fragen, warum wir ihm dann nicht geglaubt haben.6Sagen wir jedoch, dass sie nur die Tat eines Menschen war, wird das Volk uns steinigen, denn die Leute sind überzeugt, dass er ein Prophet war.« (Lk 7,29)7Schließlich antworteten sie: »Wir wissen es nicht.«8Da entgegnete Jesus: »Dann beantworte ich eure Frage auch nicht.«
Das Gleichnis von den bösen Bauern
9Danach erzählte Jesus dem Volk folgendes Gleichnis: »Ein Mann pflanzte einen Weinberg, verpachtete ihn an einige Bauern und zog für mehrere Jahre in ein anderes Land. (Jes 5,1)10Zur Zeit der Weinlese schickte er einen seiner Diener, um seinen Anteil an der Ernte einzufordern. Doch die Bauern überfielen den Diener, verprügelten ihn und schickten ihn mit leeren Händen zurück. (2Chr 36,15)11Darauf sandte der Besitzer einen anderen Diener, doch dem erging es genauso: Er wurde geschlagen, verspottet und musste mit leeren Händen wieder umkehren.12Ein dritter Mann wurde geschickt und wieder geschah das Gleiche; auch er wurde verwundet und fortgejagt.13›Was mache ich jetzt?‹, überlegte der Besitzer. ›Ich weiß! Ich werde meinen geliebten Sohn schicken. Vor ihm werden sie Respekt haben.‹14Doch als die Bauern seinen Sohn sahen, sagten sie sich: ›Da kommt der Erbe dieses Weinguts. Lasst uns ihn umbringen; dann gehört alles uns!‹ (Hebr 1,2)15Und sie warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und töteten ihn. Was, glaubt ihr, wird der Besitzer des Weinbergs mit diesen Bauern machen?«, fragte Jesus.16»Ich sage euch: Er wird kommen, sie alle töten und den Weinberg an andere verpachten.« Seine Zuhörer erwiderten entsetzt: »Das soll niemals geschehen!«17Jesus sah sie an und sagte: »Was hat dann die Schriftstelle zu bedeuten: ›Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.‹[2]? (Ps 118,22; Apg 4,11)18Wer über diesen Stein stolpert, wird daran zerbrechen, und auf wen er fällt, den wird er zerschmettern.« (Jes 8,14; Dan 2,34)19Als die Schriftgelehrten und obersten Priester dies hörten, hätten sie Jesus am liebsten sofort verhaftet. Sie merkten, dass mit den Bauern in dieser Geschichte sie gemeint waren. Doch sie fürchteten sich vor der Reaktion des Volkes, wenn sie ihn gefangen nehmen ließen.
Steuern für den Kaiser
20Deshalb suchten sie nach einer günstigen Gelegenheit und beauftragten Männer, die sich als ehrliche Zuhörer ausgaben, um Jesus auszuhorchen. Sie brauchten einen Vorwand, unter dem sie Jesus durch den römischen Statthalter verhaften lassen konnten.21Sie sprachen zu Jesus: »Meister, wir wissen, dass das, was du sagst und lehrst, richtig ist, und du dich nicht von der Meinung anderer beeinflussen lässt. Du lehrst die Wege Gottes, und was du sagst, ist wahr.22Sage uns nun: Ist es richtig, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?«23Jesus durchschaute aber ihre List und sagte:24»Zeigt mir eine römische Münze[3]. Wessen Bild und Titel ist darauf eingeprägt?« Sie antworteten: »Bild und Titel des Kaisers.«25Da sagte er: »Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört. Und gebt Gott, was Gott gehört.« (Lk 23,2; Röm 13,6)26So gelang es ihnen nicht, Jesus vor dem Volk eine Falle zu stellen. Stattdessen waren sie erstaunt über seine Antwort und schwiegen.
Gespräch über die Auferstehung
27Nun traten einige Sadduzäer vor – eine jüdische Gruppierung, die nicht an die Auferstehung nach dem Tod glaubt. (Apg 23,8)28Sie stellten ihm eine Frage: »Meister, Mose hat uns folgendes Gesetz gegeben: Wenn ein Mann stirbt und zwar eine Frau, aber keine Kinder hinterlässt, soll sein Bruder die Witwe heiraten und ihm auf diese Weise zu einem Erben verhelfen.[4] (5Mo 25,1)29Nun waren einmal sieben Brüder. Der älteste heiratete und starb kinderlos.30Sein Bruder nahm die Witwe zur Frau, aber auch er starb.31Das Gleiche wiederholte sich mit den anderen Brüdern, bis alle sieben sie geheiratet hatten, gestorben waren und keine Kinder hinterlassen hatten.32Schließlich starb auch die Frau.33Sage uns nun: Wessen Frau wird sie bei der Auferstehung sein? Denn alle sieben waren mit ihr verheiratet!«34Jesus erwiderte: »Hier auf der Erde heiraten die Menschen und werden geheiratet,35doch in der zukünftigen Welt wird es anders sein. Die Menschen, die der Auferstehung für würdig befunden werden, werden nicht mehr verheiratet sein,36und sie werden auch nicht mehr sterben. In dieser Hinsicht werden sie den Engeln gleichen. Sie werden Kinder Gottes sein, die zu neuem Leben auferweckt wurden. (Joh 1,12; Gal 4,5; 1Joh 3,1)37Die Auferstehung der Toten hat Mose schon am brennenden Dornbusch angedeutet, als er vom Herrn als ›dem Gott Abrahams, dem Gott Isaaks und dem Gott Jakobs‹[5] sprach, obwohl Abraham, Isaak und Jakob längst gestorben waren. (2Mo 3,1)38So ist Gott also der Gott der Lebenden und nicht der Toten. Denn für ihn sind sie alle am Leben.«39»Du hast gut geantwortet, Meister!«, bemerkten einige Schriftgelehrte, die dabeistanden.40Und keiner wagte mehr, ihn noch etwas zu fragen.
Wessen Sohn ist der Christus?
41Dann stellte Jesus ihnen eine Frage. »Warum wird der Christus als Sohn Davids bezeichnet?«, fragte er.42»David selbst schrieb doch in den Psalmen: ›Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setz dich auf den Ehrenplatz zu meiner Rechten, (Ps 110,1)43bis ich deine Feinde demütige und sie zum Schemel unter deinen Füßen mache.‹[6]44Wenn David ihn Herr nannte, wie kann er dann gleichzeitig sein Sohn sein?«45Und er wandte sich seinen Jüngern zu und sagte vor den Ohren der Menge zu ihnen:46»Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie lieben es, in wehenden Gewändern über die Marktplätze zu flanieren und die Ehrenbezeugungen der Leute entgegenzunehmen. Und sie beanspruchen, in den Synagogen und bei Festen auf den Ehrenplätzen zu sitzen!47Doch gleichzeitig betrügen sie Witwen schamlos um ihren Besitz, und um zu verbergen, wie sie wirklich sind, sprechen sie in der Öffentlichkeit lange Gebete. Deshalb wird ihre Strafe umso härter ausfallen.«