1Saulus aber hatte seiner Ermordung zugestimmt. Und an jenem Tag erhob sich eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem, und alle zerstreuten sich in die Gebiete von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel. (Joh 16,2; Apg 1,8; Apg 11,19; Apg 22,20)2Und gottesfürchtige Männer begruben den Stephanus und veranstalteten eine große Trauer um ihn. (1Mo 50,10; 1Thess 4,13)3Saulus aber verwüstete die Gemeinde, drang überall in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und brachte sie ins Gefängnis. (Apg 26,9; Gal 1,13)4Diejenigen nun, die zerstreut worden waren, zogen umher und verkündigten das Wort des Evangeliums. (Apg 4,29; Phil 1,12)
Philippus in Samaria. Simon der Zauberer
5Und Philippus kam hinab in eine Stadt von Samaria[1] und verkündigte ihnen Christus. (Apg 6,5; Apg 8,35)6Und die Volksmenge achtete einmütig auf das, was Philippus sagte, als sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat. (Hebr 2,4)7Denn aus vielen, die unreine Geister hatten, fuhren diese mit großem Geschrei aus; es wurden aber auch viele Gelähmte geheilt und solche, die nicht gehen konnten. (Mk 16,17)8Und es herrschte große Freude in jener Stadt. (Apg 13,48; Apg 13,52)9Aber ein Mann namens Simon hatte zuvor in der Stadt Zauberei getrieben und das Volk von Samaria in seinen Bann gezogen, indem er sich für etwas Großes ausgab. (5Mo 18,10; Apg 5,36; Apg 13,6)10Ihm hingen alle an, Klein und Groß, indem sie sprachen: Dieser ist die große Kraft Gottes. (Jer 6,13)11Sie hingen ihm aber an, weil er sie so lange Zeit durch seine Zaubereien in seinen Bann gezogen hatte. (Mt 24,11; Eph 4,14)12Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündigte, ließen sich Männer und Frauen taufen. (Mk 16,16; Apg 28,23; 1Petr 3,21)13Simon aber glaubte auch und hielt sich, nachdem er getauft war, beständig zu Philippus; und als er sah, dass Zeichen und große Wunder geschahen, geriet er außer sich. (Joh 2,23)
Petrus und Johannes in Samaria
14Als aber die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. (Joh 21,15; Apg 11,21; 1Thess 2,13)15Diese kamen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen; (Apg 2,38)16denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren nur getauft auf den Namen des Herrn Jesus. (Apg 10,48)17Da legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist. (Apg 6,6; Apg 9,17; Apg 19,5)18Als aber Simon sah, dass durch die Handauflegung der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld (1Kor 2,14; 1Tim 6,5)19und sprach: Gebt auch mir diese Vollmacht, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfängt! (Jak 4,3)20Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du meinst, die Gabe Gottes mit Geld erwerben zu können! (2Kön 5,15; Mt 10,8; Apg 10,45; Apg 11,17)21Du hast weder Anteil noch Erbe an diesem Wort; denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott! (Ps 18,27; Hes 14,3; Mt 6,24)22So tue nun Buße über diese deine Bosheit und bitte Gott, ob dir die Tücke deines Herzens vielleicht vergeben werden mag; (Jes 55,7; 2Tim 2,25)23denn ich sehe, dass du in bitterer Galle steckst und in Fesseln der Ungerechtigkeit! (Spr 5,22; Jer 4,18; Joh 8,34)24Da antwortete Simon und sprach: Betet ihr für mich zum Herrn, dass nichts von dem, was ihr gesagt habt, über mich komme! (2Mo 10,17; 4Mo 21,7; 1Kön 13,6)25Sie nun, nachdem sie das Wort des Herrn bezeugt und gelehrt hatten, kehrten nach Jerusalem zurück und verkündigten dabei das Evangelium in vielen Dörfern der Samariter. (Apg 1,8)
Philippus verkündigt dem Kämmerer aus Äthiopien das Evangelium
26Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sprach: Steh auf und wandere nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt; diese ist einsam. (Zef 2,4; Hebr 1,14)27Und er stand auf und machte sich auf den Weg. Und siehe, [da war] ein Äthiopier, ein Kämmerer und Gewaltiger der Kandake[2], der Königin der Äthiopier, welcher über ihren ganzen Schatz gesetzt war; dieser war gekommen, um in Jerusalem anzubeten,[3] (2Chr 6,32; Ps 68,32; Ps 87,4; Jes 56,3; Zef 3,10)28und nun kehrte er zurück und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. (Ps 1,2; 1Tim 4,13)29Da sprach der Geist zu Philippus: Tritt hinzu und halte dich zu diesem Wagen! (Jes 65,24; Apg 11,12)30Da lief Philippus hinzu und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen; und er sprach: Verstehst du auch, was du liest? (Mt 13,51)31Er aber sprach: Wie kann ich denn, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. (Jes 29,11; Mt 10,40; Röm 10,14; 2Kor 3,14)32Die Schriftstelle aber, die er las, war diese: »Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm vor seinem Scherer stumm ist, so tut er seinen Mund nicht auf.33In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht aufgehoben. Wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen!«[4] (Jes 53,7)34Da wandte sich der Kämmerer an Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dies? Von sich selbst oder von einem anderen?35Da tat Philippus seinen Mund auf und begann mit dieser Schriftstelle und verkündigte ihm das Evangelium von Jesus. (Lk 24,27; Apg 5,42; Apg 8,5)36Als sie aber auf dem Weg weiterzogen, kamen sie zu einem Wasser, und der Kämmerer sprach: Siehe, hier ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden? (Joh 6,37; Apg 10,47)37Da sprach Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt! Er antwortete und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist! (Mk 16,16; Joh 11,27; Röm 10,9; 1Joh 4,15)38Und er ließ den Wagen anhalten, und sie stiegen beide in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. (Joh 3,22; Joh 4,1)39Als sie aber aus dem Wasser heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; denn er zog voll Freude seines Weges. (1Kön 18,12; Ps 119,14; Hes 3,14; Lk 24,52; 1Petr 1,8)40Philippus aber wurde in Asdod gefunden, und er zog umher und verkündigte das Evangelium in allen Städten, bis er nach Cäsarea kam. (Apg 21,8)
1Saulus aber hatte Gefallen an seinem Tod. Mit diesem Tag setzte eine große Welle der Verfolgung ein, von der die ganze Gemeinde in Jerusalem erfasst wurde, und außer den Aposteln flohen alle Gläubigen nach Judäa und Samarien. (Apg 7,58)2Einige gottesfürchtige Leute kamen und bestatteten Stephanus unter lautem Klagen.3Saulus zog durch die ganze Stadt und versuchte, die Gemeinde mit allen Mitteln zu vernichten. Er ging von Haus zu Haus und zerrte Männer und Frauen heraus und ließ sie ins Gefängnis werfen. (Apg 9,1; Apg 22,4; Apg 26,9; 1Kor 15,9; Gal 1,13)
Die Predigt des Philippus in Samaria
4Doch die Gläubigen, die aus Jerusalem geflohen waren, zogen umher und verkündeten die Botschaft von Jesus. (Apg 8,1; Apg 11,19)5Philippus ging in die Stadt Samaria und erzählte den Bewohnern von Christus. (Apg 6,5; Apg 21,8)6Die Menge hörte ihm bereitwillig zu, und sie sahen auch die Wunder, die er tat.7Viele böse Geister wurden ausgetrieben und fuhren mit lautem Geschrei aus. Außerdem wurden viele Menschen geheilt, die gelähmt oder verkrüppelt gewesen waren. (Mt 10,1; Mk 6,7; Mk 16,17)8Darüber herrschte große Freude in der Stadt.9Schon seit vielen Jahren lebte in dieser Stadt Simon, ein Magier, der sich für etwas Besonderes hielt. Mit seiner Zauberei zog er die Leute in seinen Bann. (Apg 5,36; Apg 13,6)10In Samaria nannte ihn jeder, den man fragte, nur »den Großen – die Kraft Gottes«.11Durch die Zauberkünste besaß er großen Einfluss, denn er hatte viele Anhänger.12Doch nun glaubten die Menschen an die Botschaft vom Reich Gottes und vom Namen Jesus Christus, die Philippus predigte. Viele Männer und Frauen ließen sich taufen. (Apg 2,38)13Auch Simon wurde gläubig und empfing die Taufe. Er begann, Philippus auf Schritt und Tritt zu folgen, und staunte über die großartigen Wunder und Zeichen, die dieser vollbrachte. (Apg 19,11)14Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass das Volk in Samaria die Botschaft Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes. (Apg 8,1)15In Samaria angekommen, beteten die beiden für die neuen Gläubigen, damit sie den Heiligen Geist empfingen. (Apg 2,38; Apg 19,2)16Bis dahin war der Heilige Geist noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur auf den Namen von Jesus, dem Herrn, getauft worden. (Apg 10,44)17Petrus und Johannes legten den Gläubigen nun die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist. (Apg 6,6; Apg 19,6)18Als Simon sah, dass der Heilige Geist gegeben wurde, wenn die Apostel den Leuten die Hände auflegten, bot er ihnen Geld19und sagte: »Gebt auch mir diese Macht, damit die Menschen den Heiligen Geist auch empfangen, wenn ich ihnen die Hände auflege!«20Doch Petrus erwiderte: »Dein Geld soll zusammen mit dir verderben, weil du glaubst, du könntest Gottes Geschenk kaufen! (Mt 10,8; Apg 2,38)21Du hast kein Recht darauf, weil dein Herz vor Gott nicht aufrichtig ist. (Ps 78,37)22Kehre dich ab von deiner Verdorbenheit und bete zum Herrn. Vielleicht vergibt er dir deine bösen Gedanken, (Apg 2,38)23denn ich sehe, dass du voll Bitterkeit bist und gefangen in der Ungerechtigkeit.« (5Mo 29,17; Jes 58,6)24»Betet für mich zum Herrn«, rief Simon, »dass mir nichts von dem Schrecklichen zustoße, wovon ihr gesprochen habt!« (2Mo 8,4; 4Mo 21,7)25Nachdem Petrus und Johannes in Samaria das Wort des Herrn bezeugt und gelehrt hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück. Unterwegs machten sie in vielen Städten Samariens Halt, um auch dort die Botschaft zu verkünden.
Philippus und der äthiopische Schatzmeister
26Zu Philippus aber sagte ein Engel des Herrn: »Geh nach Süden[1] auf der einsamen Straße, die von Jerusalem nach Gaza führt.« (Apg 5,19; Apg 6,5)27Philippus ging und begegnete auf dem Weg dem Schatzmeister Äthiopiens, einem Eunuchen der äthiopischen Königin[2], der großen Einfluss hatte. Er war nach Jerusalem gekommen, um dort anzubeten, (1Kön 8,41; Ps 68,32; Jes 56,3; Zef 3,10)28und befand sich nun auf dem Heimweg. Er saß in seinem Wagen und las im Buch des Propheten Jesaja.29Der Heilige Geist sagte zu Philippus: »Lauf hinüber und geh neben dem Wagen her.«30Da lief Philippus hin und hörte, wie der Mann aus dem Propheten Jesaja las. Er fragte ihn: »Verstehst du auch, was du da liest?«31Der Mann erwiderte: »Wie soll ich es verstehen, wenn es mir niemand erklärt?« Und er bat Philippus, einzusteigen und sich neben ihn zu setzen.32Er hatte gerade folgende Schriftstelle gelesen: »Er wurde wie ein Schaf zum Schlachten geführt. Und wie ein Lamm vor dem Scherer verstummt, so machte er den Mund nicht auf. (Jes 53,7)33Er wurde gedemütigt und erfuhr kein gerechtes Urteil. Wer kann von seinen Nachkommen sprechen? Denn sein Leben wurde von der Erde fortgenommen.«[3]34Der Hofbeamte fragte Philippus: »Von wem spricht der Prophet? Von sich selbst oder von jemand anderem?«35Da begann Philippus bei dieser Schriftstelle und erklärte ihm die gute Botschaft von Jesus. (Lk 24,27; Apg 18,28)36-37Unterwegs kamen sie an einem Gewässer vorbei, und der Hofbeamte meinte: »Sieh, da ist Wasser! Kann ich mich nicht hier taufen lassen?«[4] (Apg 10,47)38Er ließ den Wagen anhalten. Sie stiegen in das Wasser, und Philippus taufte ihn.39Als sie wieder aus dem Wasser herauskamen, nahm der Geist Gottes Philippus fort und der Hofbeamte sah ihn nicht mehr. Aber er setzte seine Reise voller Freude fort. (1Kön 18,12; 2Kön 2,16; Hes 3,12)40Philippus fand sich in der Stadt Aschdod wieder. Er verkündete die Botschaft Gottes dort und in jeder Stadt auf dem Weg, bis er nach Cäsarea kam.
1Saulus war mit der Steinigung von Stephanus völlig einverstanden. Noch am selben Tag setzte eine schwere Verfolgung der Gemeinde in Jerusalem ein. Alle außer den Aposteln flohen und zerstreuten sich in die Landbezirke von Judäa und Samarien.2Stephanus wurde von einigen frommen Männern begraben, die für ihn eine große Totenklage hielten.3Saulus aber setzte alles daran, die Gemeinde auszurotten. Er ließ die Häuser durchsuchen, Männer und Frauen fortschleppen und ins Gefängnis werfen.
Die rettende Botschaft in Samarien
4Die aus Jerusalem geflohenen Gläubigen verkündeten überall die rettende Botschaft von Jesus.5Einer von ihnen war Philippus. Er kam in eine Stadt in Samarien[1] und verkündete den Menschen dort, dass Jesus der von Gott gesandte Retter ist.6Die Einwohner hörten ihm aufmerksam zu. Alle waren beeindruckt von seinen Worten und von den Wundern, die er wirkte.7Böse Geister wurden ausgetrieben und verließen mit lautem Geschrei ihre Opfer. Es wurden auch viele Menschen geheilt, die gelähmt waren oder andere körperliche Gebrechen hatten.8Darüber herrschte große Freude in der ganzen Stadt.
Gottes Geschenk lässt sich nicht kaufen
9In jener Stadt lebte auch Simon, ein Mann, der seit vielen Jahren Zauberei getrieben und durch seine Künste viele in Erstaunen versetzt hatte. Er behauptete, etwas Besonderes zu sein,10und wurde von allen, ob jung oder alt, bewundert. »Dieser Mann ist die große Kraft Gottes in Person!«, sagten die Leute.11Sie standen ganz in seinem Bann, weil er sie jahrelang mit seinen Zauberkünsten beeinflusst hatte.12Aber nun glaubten sie Philippus, der ihnen die rettende Botschaft von Gottes Reich und von Jesus Christus verkündet hatte. Männer und Frauen ließen sich taufen,13unter ihnen auch der Zauberer Simon. Nach seiner Taufe begleitete er Philippus überallhin und sah dabei voller Staunen die großen Zeichen und Wunder, die geschahen.14Als nun die Apostel in Jerusalem davon hörten, dass die Leute in Samarien Gottes Botschaft angenommen hatten, schickten sie Petrus und Johannes dorthin.15Die beiden Apostel kamen in die Stadt und beteten für die Gläubigen, dass Gott ihnen seinen Heiligen Geist schenken möge.16Denn bisher hatte keiner von ihnen den Geist empfangen; sie waren nur auf den Namen des Herrn Jesus getauft worden.17Als ihnen die Apostel nach dem Gebet die Hände auflegten, empfingen sie den Heiligen Geist.18Simon hatte dies alles gesehen. Da bot er Petrus und Johannes Geld an19und sagte: »Verhelft auch mir dazu, dass jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist bekommt.«20Doch Petrus wies ihn zurecht: »Fahr zur Hölle mit deinem Geld! Denkst du wirklich, dass man Gottes Geschenk kaufen kann?21Für dich gibt es Gottes Gaben nicht, denn du bist ihm gegenüber nicht aufrichtig.22Bereu deine Bosheit und kehr um zu Gott! Bitte ihn, dass er dir diese abscheulichen Absichten vergibt.23Denn ich sehe, dass dein Denken ganz vergiftet ist. Du bist in deiner Schuld gefangen.«24Da rief Simon erschrocken: »Betet ihr für mich zum Herrn, damit mir erspart bleibt, was ihr mir angedroht habt!«25Nachdem sie in jener Stadt bezeugt und gepredigt hatten, dass Jesus der Herr ist, kehrten Petrus und Johannes nach Jerusalem zurück. Unterwegs verkündeten sie auch in vielen Dörfern Samariens die rettende Botschaft von Jesus.
Philippus und der äthiopische Hofbeamte
26Ein Engel des Herrn forderte Philippus auf: »Geh in Richtung Süden, und zwar auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza führt und nur selten genutzt wird.«27-28Philippus machte sich sofort auf den Weg. Zur selben Zeit war auf dieser Straße auch ein Mann aus Äthiopien mit seinem Wagen unterwegs. Er war ein Hofbeamter der Königin von Äthiopien, die den Titel Kandake führte, ein Eunuch, der ihr Vermögen verwaltete. Eben kehrte er von Jerusalem zurück, wo er als Pilger im Tempel Gott angebetet hatte. Während der Fahrt las er im Buch des Propheten Jesaja.29Da sprach der Heilige Geist zu Philippus: »Geh zu diesem Wagen und bleib in seiner Nähe.«30Philippus lief hin und hörte, dass der Mann laut aus dem Buch Jesaja las. Er fragte den Äthiopier: »Verstehst du eigentlich, was du da liest?«31»Nein«, erwiderte der Mann, »wie soll ich das denn verstehen, wenn es mir niemand erklärt!« Er bat Philippus, einzusteigen und sich neben ihn zu setzen.32Gerade hatte er die Stelle gelesen, wo es heißt: »Er war stumm wie ein Schaf, das man zur Schlachtung führt. Und wie ein Lamm, das sich nicht wehrt, wenn es geschoren wird, hat er alles widerspruchslos ertragen.33Er wurde gedemütigt, nicht einmal ein gerechtes Urteil war er seinen Peinigern wert. Niemand glaubte, dass er noch eine Zukunft haben würde. Denn man hat sein Leben auf dieser Erde ausgelöscht.« (Jes 53,7)34Der Äthiopier fragte Philippus: »Von wem spricht hier der Prophet? Von sich selbst oder von einem anderen?«35Da begann Philippus, ihm die rettende Botschaft von Jesus ausgehend von diesem Prophetenwort zu erklären.36-37Als sie schließlich an einer Wasserstelle vorüberfuhren, sagte der äthiopische Hofbeamte: »Dort ist Wasser! Spricht etwas dagegen, dass ich jetzt gleich getauft werde?«[2]38Er ließ den Wagen anhalten. Gemeinsam stiegen sie ins Wasser, und Philippus taufte ihn.39Nachdem sie aus dem Wasser gestiegen waren, wurde Philippus vom Geist des Herrn an einen anderen Ort versetzt. Der Äthiopier sah ihn nicht mehr, aber er reiste mit frohem Herzen weiter.40Philippus wurde danach in Aschdod gesehen. Von da aus zog er nach Cäsarea und verkündete auf dem Weg dorthin in allen Städten die rettende Botschaft von Jesus.
Apostelgeschichte 8
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag Zürich1Saulus war einverstanden mit dieser Hinrichtung. An jenem Tag nun kam eine grosse Verfolgung über die Gemeinde in Jerusalem. Alle wurden versprengt über das ganze Land, über Judäa und Samaria, nur die Apostel nicht. (Apg 8,4)2Fromme Männer bestatteten den Stephanus und hielten eine grosse Totenklage für ihn. (Apg 6,5)3Saulus aber fügte der Gemeinde grosses Leid zu: Er drang in ihre Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und liess sie ins Gefängnis werfen. (Lk 21,12; Apg 9,1; Apg 22,4; Apg 26,10; Gal 1,13)
Philippus in Samaria
4Die Vertriebenen nun zogen umher und verkündigten das Evangelium. (Apg 8,1; Apg 11,19)5Philippus ging hinab in die Hauptstadt Samarias und verkündigte den Leuten dort den Christus. (Apg 6,5)6Und sie kamen in Scharen und folgten aufmerksam den Ausführungen des Philippus; und sie stimmten ihm zu, als sie seine Worte hörten und die Zeichen sahen, die er tat.7Viele hatten unreine Geister, die laut brüllend ausfuhren, viele waren verkrüppelt oder gelähmt und wurden geheilt.[1] (Apg 5,16)8Und es kehrte grosse Freude ein in jener Stadt.9Ein Mann aber mit Namen Simon war zuvor in der Stadt als Magier aufgetreten und hatte die Bevölkerung von Samaria in Bann geschlagen mit der Behauptung, er sei etwas ganz Grosses,10und alle, Gross und Klein, hingen ihm an und sagten: Dieser Mann ist die Kraft Gottes, die man 'die Grosse' nennt.11Sie hingen ihm an, weil sie lange Zeit gebannt waren von seinen Künsten.12Als sie nun Philippus Glauben schenkten, der das Evangelium verkündigte vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi, liessen sie sich taufen, Männer und Frauen. (Apg 19,8)13Auch Simon selbst kam zum Glauben; er liess sich taufen und hielt sich fortan an Philippus; und er war fassungslos angesichts der grossen Zeichen und Wunder, die da geschahen.14Als aber die Apostel in Jerusalem vernahmen, dass Samaria das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. (Apg 1,8; Apg 11,1)15Die kamen herab und beteten für sie, dass sie den heiligen Geist empfangen möchten (Apg 1,8; Apg 2,33; Apg 10,47; Apg 19,2)16- er war nämlich noch auf keinen von ihnen herabgekommen, sie waren erst auf den Namen des Herrn Jesus getauft. (Apg 19,2)17Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den heiligen Geist. (Apg 6,6)18Als nun Simon sah, dass durch die Handauflegung der Apostel der Geist gegeben wurde, bot er ihnen Geld an19und sagte: Gebt auch mir diese Vollmacht, dass jeder den heiligen Geist empfängt, dem ich die Hände auflege.20Petrus aber sprach zu ihm: Ins Verderben mit dir und deinem Geld! Du hast wohl gemeint, die Gabe Gottes mit Geld erwerben zu können. (Mt 10,8)21Du hast weder Anteil an dieser Sache noch ein Anrecht darauf, denn deine Gesinnung gegenüber Gott ist nicht lauter.22Wende dich ab von deiner Bosheit und bete zum Herrn; vielleicht wird dir dieses Ansinnen vergeben werden. (Apg 17,30)23Denn ich sehe dich hineingeraten in bittere Galle und in die Fänge des Unrechts. (5Mo 29,17)24Simon entgegnete: Betet ihr für mich zum Herrn, dass nichts von dem, was ihr gesagt habt, über mich komme.25Nachdem sie Zeugnis abgelegt und das Wort des Herrn verkündigt hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück; unterwegs verkündigten sie in vielen Dörfern Samarias das Evangelium.
Philippus und der äthiopische Hofbeamte
26Ein Engel des Herrn aber sprach zu Philippus: Mach dich auf und geh nach Süden auf die Strasse, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt; sie ist menschenleer. (Apg 6,5)27Und er machte sich auf und ging. Da kam ein äthiopischer Hofbeamter vorüber, ein Eunuch der Kandake,[2] der Königin der Äthiopier; er war ihr Schatzmeister. Der war nach Jerusalem gereist, um dort zu beten. (Ps 68,32; Jes 56,6)28Nun befand er sich auf dem Heimweg; er sass auf seinem Wagen und las im Propheten Jesaja.29Da sprach der Geist zu Philippus: Geh und folge diesem Wagen. (Apg 10,19)30Philippus holte ihn ein und hörte, wie er im Propheten Jesaja las, und sagte: Verstehst du, was du da liest?31Der sagte: Wie könnte ich, wenn niemand mich anleitet? Und er bat Philippus, auf den Wagen zu steigen und sich zu ihm zu setzen.32Der Abschnitt der Schrift, den er las, war folgender: Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtbank geführt; und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. (Jes 53,7)33In seiner Erniedrigung wurde aufgehoben das Urteil gegen ihn; doch von seinem Geschlecht, wer wird davon erzählen? Denn weggenommen von der Erde wird sein Leben.34Der Eunuch sagte nun zu Philippus: Ich bitte dich, sage mir, von wem spricht hier der Prophet? Von sich oder von einem anderen?35Da tat Philippus seinen Mund auf und begann, ihm von dieser Schriftstelle ausgehend das Evangelium von Jesus zu verkündigen.36-37Als sie weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle, und der Eunuch sagte: Schau, hier ist Wasser; was steht meiner Taufe noch im Weg?[3] Er sagte zu ihm: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, ist es möglich. Er antwortete: Ich glaube, dass der Sohn Gottes Jesus Christus ist. (Apg 10,47)38Und er liess den Wagen anhalten, und sie stiegen beide ins Wasser hinab, Philippus und der Eunuch, und er taufte ihn.39Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Eunuch sah ihn nicht mehr; doch er zog voll Freude seines Weges. (1Kön 18,12; 2Kön 2,16; 2Kor 12,2)40Philippus aber wurde in Asdod gesehen. Und er zog durch alle Städte und verkündigte das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam. (Apg 6,5; Apg 8,4)