Apostelgeschichte 11

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und die Apostel und die Brüder, die in Judäa waren, hörten, dass auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hatten. (Apg 8,14)2 Und als Petrus nach Jerusalem hinaufkam, machten die aus der Beschneidung ihm Vorwürfe (Apg 10,45; Apg 15,5; Gal 2,11)3 und sprachen: Zu unbeschnittenen Männern bist du hineingegangen und hast mit ihnen gegessen! (Apg 6,14; Apg 21,21; Gal 2,12)4 Da begann Petrus und erzählte ihnen alles der Reihe nach und sprach: (Apg 10,9)5 Ich war in der Stadt Joppe und betete; da sah ich in einer Verzückung ein Gesicht: Ein Gefäß kam herab, wie ein großes, leinenes Tuch, das an vier Enden vom Himmel herabgelassen wurde, und es kam bis zu mir. (2Kor 12,1)6 Als ich nun hineinblickte und es betrachtete, sah ich die vierfüßigen Tiere der Erde und die Raubtiere und die kriechenden Tiere und die Vögel des Himmels.7 Und ich hörte eine Stimme, die zu mir sprach: Steh auf, Petrus, schlachte und iss!8 Ich aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn nie ist etwas Gemeines oder Unreines in meinen Mund gekommen! (3Mo 11,1; 5Mo 14,3; Röm 14,14)9 Aber eine Stimme vom Himmel antwortete mir zum zweiten Mal: Was Gott gereinigt hat, das halte du nicht für gemein! (1Tim 4,4)10 Dies geschah aber dreimal; und alles wurde wieder in den Himmel hinaufgezogen. (Apg 10,16)11 Und siehe, in dem Augenblick standen vor dem Haus, in dem ich war, drei Männer, die aus Cäsarea zu mir gesandt worden waren. (Apg 10,17)12 Und der Geist sprach zu mir, ich solle ohne Bedenken mit ihnen ziehen. Es kamen aber auch diese sechs Brüder mit mir, und wir gingen in das Haus des Mannes hinein. (Joh 16,13)13 Und er berichtete uns, wie er den Engel in seinem Haus stehen sah, der zu ihm sagte: Sende Männer nach Joppe und lass Simon mit dem Beinamen Petrus holen; (Hebr 1,14)14 der wird Worte zu dir reden, durch die du gerettet werden wirst, du und dein ganzes Haus. (Apg 16,31; Röm 1,16; 2Tim 3,15)15 Als ich aber zu reden anfing, fiel der Heilige Geist auf sie, gleichwie auf uns am Anfang. (Apg 2,4)16 Da gedachte ich an das Wort des Herrn, wie er sagte: Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden. (Joe 3,1; Mt 3,11; Joh 1,33; Joh 14,26; Apg 1,5)17 Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe verliehen hat wie auch uns, nachdem sie an den Herrn Jesus Christus gläubig geworden sind, wer war ich denn, dass ich Gott hätte wehren können? (Apg 15,8)18 Als sie aber das hörten, beruhigten sie sich und priesen Gott und sprachen: So hat denn Gott auch den Heiden die Buße zum Leben gegeben! (Lk 24,47; Röm 10,12; Röm 15,9; Eph 3,6)19 Die nun, welche sich zerstreut hatten seit der Verfolgung, die sich wegen Stephanus erhoben hatte, zogen bis nach Phönizien und Zypern und Antiochia und redeten das Wort zu niemand als nur zu Juden. (Mt 10,6; Apg 8,1)20 Unter ihnen gab es aber einige, Männer aus Zypern und Kyrene, die, als sie nach Antiochia kamen, zu den Griechischsprechenden[1] redeten und ihnen das Evangelium von dem Herrn Jesus verkündigten. (Mt 27,32; Joh 12,20; Apg 8,5; Apg 8,35; Apg 20,21; Röm 1,16; Röm 2,9; 1Kor 1,23; 1Tim 2,5)21 Und die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine große Zahl wurde gläubig und bekehrte sich zum Herrn. (Mk 16,20; Apg 13,48; 1Thess 1,9)22 Es kam aber die Kunde von ihnen zu den Ohren der Gemeinde in Jerusalem, und sie sandten Barnabas, dass er hingehe nach Antiochia. (Apg 4,36; Apg 8,14)23 Und als er ankam und die Gnade Gottes sah, freute er sich und ermahnte alle, mit festem Herzen bei dem Herrn zu bleiben; (Lk 10,21; Lk 15,7; Lk 15,10; Joh 4,36; Apg 13,43; Apg 14,22; 3Joh 1,4)24 denn er war ein guter Mann und voll Heiligen Geistes und Glaubens; und es wurde dem Herrn eine beträchtliche Menge hinzugetan. (Apg 6,5; Apg 11,21)25 Und Barnabas zog aus nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen, (Apg 9,27; Apg 9,30)26 und als er ihn gefunden hatte, brachte er ihn nach Antiochia. Es begab sich aber, dass sie ein ganzes Jahr zusammen in der Gemeinde blieben und eine beträchtliche Menge lehrten; und in Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt. (Mt 28,19; 1Tim 4,13; 2Tim 4,2; 1Petr 4,16)27 In diesen Tagen aber kamen Propheten von Jerusalem herab nach Antiochia. (Apg 2,17; Apg 13,1; Eph 4,11)28 Und einer von ihnen, mit Namen Agabus, trat auf und zeigte durch den Geist eine große Hungersnot an, die über den ganzen Erdkreis kommen sollte; diese trat dann auch ein unter dem Kaiser Claudius. (Apg 18,2; Apg 21,10)29 Da beschlossen die Jünger, dass jeder von ihnen gemäß seinem Vermögen den Brüdern, die in Judäa wohnten, eine Hilfeleistung senden solle; (Mk 14,8; Röm 15,26; 2Kor 8,11; Gal 2,10)30 das taten sie auch und sandten sie an die Ältesten durch die Hand von Barnabas und Saulus.

Apostelgeschichte 11

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Die Neuigkeit, dass jetzt auch die Nichtjuden Gottes Botschaft angenommen hatten, erreichte schon bald die Apostel und die Christen[1] in Judäa.2 Als Petrus nun nach Jerusalem zurückkehrte, stellten ihn die Gläubigen der dortigen Gemeinde, die ja alle beschnitten waren,[2] zur Rede.3 »Du bist in ein Haus gegangen, in dem Unbeschnittene[3] wohnen, und hast sogar mit ihnen gegessen!«, hielten sie ihm vor.[4]4 Da gab Petrus ihnen einen ausführlichen Bericht über das[5], was geschehen war.5 »Als ich«, so begann er, »in der Stadt Joppe war und gerade betete, hatte ich[6] eine Vision: Ich sah etwas wie ein riesiges leinenes Tuch herabkommen, das – gehalten an seinen vier Ecken – aus dem Himmel heruntergelassen wurde, bis es sich unmittelbar vor mir befand.6 Gespannt schaute ich hinein und erblickte die verschiedensten Tiere – Haustiere[7], wilde Tiere, Reptilien und Vögel.7 Jetzt hörte ich auch eine Stimme, die zu mir sagte: ›Auf, Petrus, schlachte und iss!‹ –8 ›Auf gar keinen Fall, Herr!‹, entgegnete ich. ›Noch nie in meinem Leben habe ich von etwas Unheiligem oder Unreinem auch nur einen Bissen gegessen!‹9 Doch die Stimme aus dem Himmel wiederholte die Aufforderung. ›Was Gott für rein erklärt hat, das behandle du nicht, als wäre es unrein[8]!‹, sagte sie.10 Und noch ein drittes Mal wurde ich zum Essen aufgefordert.[9] Danach wurde das Tuch mit allem, was darin war,[10] wieder in den Himmel hinaufgezogen.11 Die Vision war kaum vorüber, da standen drei Männer vor dem Haus, in dem wir[11] uns befanden; sie kamen aus Cäsarea und waren zu mir geschickt worden.12 Der Geist ´Gottes` sagte mir, ich solle ohne Bedenken[12] mit ihnen gehen, was ich dann auch tat. Diese sechs Brüder hier, ´die ich aus Joppe mitgebracht habe,` begleiteten mich. Wir betraten das Haus des Mannes, ´der nach mir geschickt hatte,`13 und er erzählte uns, er habe einen[13] Engel in seinem Haus stehen sehen, der zu ihm gesagt habe: ›Schicke Boten nach Joppe zu einem Simon mit dem Beinamen Petrus und bitte ihn, zu dir zu kommen!14 Was er dir zu sagen hat, wird dir Rettung bringen, dir und allen, die in deinem Haus leben.‹15 Ich hatte eben erst begonnen[14], zu den Versammelten zu sprechen, als der Heilige Geist auf sie herabkam – genau wie damals am Pfingsttag[15] auf uns.16 Da musste ich an das Wort denken, das der Herr gesagt hatte: ›Johannes hat mit Wasser getauft; ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden.‹[16]17 Gott hat ihnen also, als sie zum Glauben an Jesus Christus, den Herrn, kamen, dieselbe Gabe geschenkt wie uns.[17] Wer bin ich, dass ich es da noch hätte wagen dürfen, mich Gott in den Weg zu stellen?«18 Als diejenigen, ´die von Petrus Rechenschaft gefordert hatten,` diesen Bericht hörten, verstummte ihre Kritik[18]. Sie priesen Gott und sagten: »Jetzt hat Gott also auch den Nichtjuden die Umkehr zu ihm ermöglicht und hat ihnen damit den Weg zum Leben eröffnet[19]19 Die ´Christen`, die sich in der Verfolgungszeit nach dem Tod des Stephanus ´über ganz Judäa und Samarien hin` zerstreut hatten, zogen ´zum Teil` noch weiter und kamen bis nach Phönizien und Zypern und bis nach Antiochia[20], aber sie machten die Botschaft Gottes nach wie vor ausschließlich unter Juden bekannt.20 Doch einige von ihnen – Männer von Zypern und aus der Gegend von Zyrene – wandten sich, als sie nach Antiochia kamen, auch an die nichtjüdischen Einwohner der Stadt[21] und verkündeten ihnen das Evangelium von Jesus, dem Herrn.21 Und Gott wirkte so mächtig durch sie, dass[22] eine große Zahl ´Nichtjuden ihrer Botschaft` glaubte und sich dem Herrn zuwandte. (Lk 1,66)22 Von dieser Entwicklung erfuhr auch die Gemeinde in Jerusalem, und Barnabas reiste in ihrem Auftrag[23] nach Antiochia.23 Als er sah, was dort durch Gottes Gnade geschah, war er glücklich. Er machte allen Mut und forderte sie dazu auf, dem Herrn mit ungeteilter Hingabe[24] treu zu bleiben.24 Denn er hatte einen edlen Charakter, war mit dem Heiligen Geist erfüllt und hatte einen festen Glauben. Durch seinen Dienst stieg die Zahl derer, die an den Herrn glaubten, ständig an.[25]25 Schließlich reiste er nach Tarsus, um Saulus zu suchen,26 und als er ihn gefunden hatte, nahm er ihn mit nach Antiochia. Die beiden waren dann ein ganzes Jahr miteinander in der Gemeinde ´tätig` und unterrichteten viele Menschen ´im Glauben`. Hier in Antiochia wurden die Jünger ´des Herrn` zum ersten Mal Christen genannt.27 Während dieser Zeit kamen einige Propheten aus Jerusalem nach Antiochia.28 Einer von ihnen – ein Mann namens Agabus – wurde vom Geist ´Gottes` dazu gedrängt, vor ´die Gemeinde` zu treten und anzukündigen, dass eine schwere Hungersnot über die ganze Welt hereinbrechen werde (was während der Regierungszeit von Kaiser Klaudius dann auch tatsächlich geschah).[26]29 Da beschlossen die Jünger, den Geschwistern in Judäa ´eine Geldspende` zukommen zu lassen; jeder sollte entsprechend seinen Möglichkeiten zu ihrer Unterstützung beitragen.30 Das taten sie dann auch. Sie schickten ´das Geld` an die Ältesten ´der Gemeinde von Jerusalem`, und Barnabas und Saulus waren die Überbringer.