Im vierzigsten Jahr der Wüstenwanderung: Mirjams Tod und Moses Versagen
1Und die ganze Gemeinde der Kinder Israels kam in die Wüste Zin, im ersten Monat, und das Volk blieb in Kadesch. Und Mirjam starb dort und wurde dort begraben. (1Mo 14,7; 4Mo 12,1; 4Mo 13,26; 4Mo 33,36; 5Mo 1,2; 5Mo 1,19; 5Mo 1,46)2Und die Gemeinde hatte kein Wasser; darum versammelten sie sich gegen Mose und gegen Aaron. (2Mo 17,1)3Und das Volk haderte mit Mose und sprach: Ach, wenn wir doch auch umgekommen wären, als unsere Brüder vor dem HERRN umkamen! (4Mo 14,36)4Und warum habt ihr die Gemeinde des HERRN in diese Wüste gebracht, damit wir hier sterben, wir und unser Vieh? (2Mo 17,3)5Warum habt ihr uns doch aus Ägypten heraufgeführt, um uns an diesen bösen Ort zu bringen, wo man nicht säen kann, wo weder Feigenbäume noch Weinstöcke noch Granatäpfel zu finden sind, ja, nicht einmal Trinkwasser? (4Mo 16,14; 5Mo 8,2; 5Mo 8,15)6Und Mose und Aaron gingen von der Gemeinde weg zum Eingang der Stiftshütte und fielen auf ihr Angesicht. Und die Herrlichkeit des HERRN erschien ihnen. (4Mo 16,19; 4Mo 16,22; 4Mo 17,7; 4Mo 17,10)7Und der HERR redete zu Mose und sprach:8Nimm den Stab und versammle die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und redet zu dem Felsen vor ihren Augen, so wird er sein Wasser geben. So sollst du ihnen Wasser aus dem Felsen verschaffen und der Gemeinde und ihrem Vieh zu trinken geben! (2Mo 17,5; 4Mo 20,10)9Da holte Mose den Stab vor dem HERRN, wie er ihm geboten hatte.10Und Mose und Aaron versammelten die Gemeinde vor dem Felsen; und er sprach zu ihnen: Hört doch, ihr Widerspenstigen: Werden wir euch wohl aus diesem Felsen Wasser verschaffen? (4Mo 20,8; Ps 106,32; Jak 1,19)11Und Mose hob seine Hand auf und schlug den Felsen zweimal mit seinem Stab. Da floß viel Wasser heraus; und die Gemeinde trank und auch ihr Vieh. (2Mo 17,6; 4Mo 20,8; 5Mo 8,15; Neh 9,15; Neh 9,20; Ps 114,8; Jes 48,21; 1Kor 10,4)12Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habt, um mich vor den Kindern Israels zu heiligen, sollt ihr diese Gemeinde nicht in das Land bringen, das ich ihnen gegeben habe! (3Mo 10,3; 4Mo 27,14; 5Mo 1,37; 5Mo 3,23; 5Mo 32,49; Jes 8,13)13Das ist das Haderwasser[1], wo die Kinder Israels mit dem HERRN haderten und er sich an ihnen heilig erwies. (2Mo 17,7; 5Mo 33,8; Ps 95,8; Jes 5,16; Hes 20,41)
Die Edomiter verweigern den Durchzug Israels
14Danach sandte Mose Boten aus Kadesch zu dem König von Edom: So lässt dir dein Bruder Israel sagen: Du kennst alle Not, die uns begegnet ist; (1Mo 32,3; 1Mo 36,31; 5Mo 2,4; 5Mo 23,8; 5Mo 26,7; Ri 11,16; Neh 9,7; Ps 25,22)15dass unsere Väter nach Ägypten hinabgezogen sind; dass wir lange Zeit in Ägypten gewohnt und die Ägypter uns und unsere Väter misshandelt haben; (1Mo 15,13; 5Mo 26,6)16und wir schrien zum HERRN, und er erhörte unsere Stimme und sandte einen Engel und führte uns aus Ägypten heraus. Und siehe, wir sind in Kadesch, einer Stadt am äußersten Ende deines Gebietes. (4Mo 34,3; 5Mo 4,34; 5Mo 4,37; 5Mo 26,7)17So lass uns nun durch dein Land ziehen! Wir wollen weder durch Äcker noch durch Weinberge gehen, auch kein Wasser aus den Brunnen trinken. Wir wollen auf der Straße des Königs ziehen und weder zur rechten noch zur linken Seite abweichen, bis wir durch dein Gebiet gezogen sind! (4Mo 21,1; 4Mo 21,22; 5Mo 2,1; 5Mo 2,4; 5Mo 2,27; 5Mo 2,29)18Der Edomiter aber sprach zu ihnen: Du sollst nicht durch mein Land ziehen, sonst werde ich dir mit dem Schwert entgegenziehen! (4Mo 21,23)19Und die Kinder Israels sprachen zu ihm: Wir wollen auf der gebahnten Straße ziehen, und wenn wir von deinem Wasser trinken, wir und unser Vieh, so wollen wir es bezahlen; wir wollen weiter nichts, als nur zu Fuß hindurchziehen! (5Mo 2,6; 5Mo 2,28)20Er aber sprach: Du sollst nicht hindurchziehen! Und der Edomiter zog ihnen entgegen mit mächtigem Volk und mit starker Hand. (Ri 11,17; Ri 11,20; Ps 120,7; Am 1,11; Ob 1,10)21So verweigerte der Edomiter Israel die Erlaubnis, durch sein Gebiet zu ziehen. Und Israel wich ihm aus. (5Mo 2,27; Ri 11,18; Ri 11,24; Lk 9,51)
Aarons Tod
22Da brachen sie auf von Kadesch, und die ganze Gemeinde der Kinder Israels kam zum Berg Hor. (4Mo 13,26; 4Mo 20,1; 4Mo 20,14; 4Mo 33,37)23Und der HERR redete mit Mose und Aaron am Berg Hor, an der Grenze des Landes der Edomiter, und er sprach:24Aaron soll zu seinem Volk versammelt werden; denn er soll nicht in das Land kommen, das ich den Kindern Israels gegeben habe, weil ihr meinem Befehl ungehorsam gewesen seid beim Haderwasser. (1Mo 25,8; 1Mo 25,17; 4Mo 20,10; 4Mo 27,13)25Nimm aber Aaron und seinen Sohn Eleasar und führe sie auf den Berg Hor, (4Mo 20,23; 4Mo 33,38)26und ziehe Aaron seine Kleider aus und lege sie seinem Sohn Eleasar an; und Aaron soll dort [zu seinem Volk] versammelt werden und sterben. (2Mo 29,29; Jes 22,21)27Da machte es Mose so, wie der HERR es geboten hatte; und sie stiegen auf den Berg Hor vor den Augen der ganzen Gemeinde. (4Mo 33,28)28Und Mose zog Aaron seine Kleider aus und zog sie seinem Sohn Eleasar an. Und Aaron starb dort, auf dem Gipfel des Berges. Mose aber und Eleasar stiegen vom Berg herab. (4Mo 20,26; 4Mo 33,39; 5Mo 10,6; Hebr 7,23)29Und als die ganze Gemeinde sah, dass Aaron gestorben war, beweinte ihn das ganze Haus Israel 30 Tage lang. (5Mo 34,8)
1Im ersten Monat des vierzigsten Jahres[1] erreichte die ganze Gemeinschaft der Israeliten die Wüste Zin und schlug ihr Lager in Kadesch auf. Dort starb Mirjam und wurde begraben. (4Mo 20,22; 4Mo 33,36)2´In Kadesch` gab es nicht genug Trinkwasser für das Volk, darum rebellierten sie gegen Mose und Aaron.3Sie machten Mose schwere Vorwürfe: »Wären wir doch auch umgekommen, als der HERR unsere Landsleute dahinraffte!4Warum habt ihr das Volk des HERRN in diese Wüste geführt? Damit wir und unser Vieh hier sterben?5Warum habt ihr uns aus Ägypten geholt und an diesen schrecklichen Ort gebracht? Hier wächst ja gar nichts: kein Getreide, keine Feigenbäume, Weinstöcke oder Granatapfelbäume. Nicht einmal Trinkwasser haben wir!«6Mose und Aaron wichen vor der ´aufgebrachten` Menge bis zum Eingang des Begegnungszeltes zurück und warfen sich dort nieder. Da erschien ihnen die Herrlichkeit des HERRN.7Der HERR sagte zu Mose:8»Nimm deinen Stab! Ruf gemeinsam mit deinem Bruder Aaron das ganze Volk zusammen. Vor ihren Augen sollt ihr dem Felsen dort befehlen, euch Wasser zu geben. Auf dein Wort hin wird Wasser aus ihm sprudeln[2], damit Menschen und Tiere zu trinken haben.«9Mose holte den Stab aus dem Heiligtum[3], wie der HERR es ihm aufgetragen hatte.10Gemeinsam mit Aaron ließ er die ganze Gemeinschaft beim Felsen zusammenkommen und sagte: »Ihr seid ein widerspenstiges Volk! Schaut her! Wir werden jetzt für euch Wasser aus diesem Felsen fließen lassen!«[4]11Mose hob seine Hand und schlug mit seinem Stab zweimal gegen den Felsen. Da strömte so viel Wasser heraus, dass alle Menschen und Tiere genug zu trinken hatten.12Aber der HERR sagte zu Mose und Aaron: »Ihr habt mir nicht vertraut und mich nicht vor den Israeliten als heiligen und mächtigen Gott geehrt.[5] Darum dürft ihr dieses Volk nicht in das Land bringen, das ich ihnen geben werde.«13Die Quelle bekam den Namen Meriba (»Vorwurf«)[6], weil die Israeliten dort schwere Vorwürfe gegen den HERRN erhoben hatten. Er aber hatte ihnen seine Heiligkeit und Macht gezeigt.[7] (2Mo 17,7)
Die Edomiter verweigern den Israeliten den Durchzug
14Von Kadesch aus sandte Mose Boten zum König von Edom ´mit folgender Botschaft`: »Dein Brudervolk Israel lässt dir ausrichten: Du weißt, wie viel Leid wir schon erfahren haben.15Unsere Vorfahren zogen nach Ägypten und haben dort eine lange Zeit gelebt. Aber die Ägypter zwangen uns zum Sklavendienst[8].16Da schrien wir zum HERRN um Hilfe. Er hörte uns und schickte einen Engel[9], der uns aus Ägypten führte. Jetzt sind wir in der Stadt Kadesch an der Grenze deines Gebiets.17Bitte gestatte uns, durch dein Land zu ziehen! Wir werden eure Äcker und Weinberge nicht betreten und kein Wasser aus euren Brunnen trinken. Wir bleiben auf der Königsstraße und weichen keinen Schritt von ihr ab, bis wir dein Land durchquert haben.«18Aber die Edomiter antworteten: »Ihr dürft unser Land nicht durchqueren, sonst kommen wir euch mit dem Schwert in der Hand entgegen!«19Die Israeliten versicherten noch einmal: »Wir werden auf der befestigten Straße bleiben. Sollten wir oder unser Vieh Wasser brauchen, werden wir auf jeden Fall dafür bezahlen. Wir möchten nur zu Fuß durch euer Land ziehen, sonst nichts.«20Doch die Edomiter blieben dabei: »Ihr dürft nicht durchziehen!« Sie zogen den Israeliten mit einem großen und starken Heer entgegen.21Weil die Edomiter ihnen den Durchzug verweigerten, schlugen die Israeliten einen anderen Weg ein.
Aaron stirbt, und Eleasar wird Hoherpriester
22Die ganze Gemeinschaft der Israeliten verließ Kadesch und zog an der Grenze Edoms entlang zum Berg Hor.23Dort sagte[10] der HERR zu Mose und Aaron:24» ´Auf diesem Berg` wird Aaron sterben und ´im Tod` mit seinen Vorfahren[11] vereint werden. Er darf das Land nicht betreten, das ich den Israeliten geben werde. Denn ihr habt euch bei der Quelle Meriba meinen Anweisungen widersetzt.«25´Zu Mose sagte er:` »Steig mit Aaron und seinem Sohn Eleasar auf den Berg Hor.26Zieh dort Aaron die Priestergewänder aus und lege sie seinem Sohn Eleasar an. Danach wird Aaron sterben und ´im Tod mit seinen Vorfahren` vereint werden.«27Mose tat, was der HERR befohlen hatte. Vor den Augen des ganzen Volkes stieg er mit den beiden auf den Berg Hor.28Oben auf dem Gipfel zog er Aaron die Priestergewänder aus und legte sie dessen Sohn Eleasar an. Dann starb Aaron. Mose und Eleasar kamen ´ohne ihn` zurück.29Als die Israeliten sahen, dass Aaron gestorben war, trauerte das ganze Volk dreißig Tage um ihn.