1.Samuel 3

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und der Knabe Samuel diente dem HERRN vor Eli. Zu jener Zeit war das Wort des HERRN selten; es brach sich keine Offenbarung Bahn. (1Sam 2,11; 1Sam 2,18; 1Sam 3,21; Ps 74,9; Am 8,11)2 Und es geschah eines Tages, dass Eli an seinem Schlafplatz lag; seine Augen hatten angefangen, schwach zu werden, sodass er nicht mehr sehen konnte. (1Mo 27,1; 1Sam 4,15)3 Aber die Lampe Gottes war noch nicht erloschen; und Samuel schlief im Tempel des HERRN, wo die Lade Gottes war. (2Mo 27,20; Ps 91,1)4 Und der HERR rief den Samuel. Er aber antwortete: Hier bin ich! (1Mo 22,1; 2Mo 3,4; Jes 6,8; Jes 45,4)5 Und er lief zu Eli und sprach: Hier bin ich, denn du hast mich gerufen! Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen; leg dich wieder schlafen! Und er ging hin und legte sich schlafen. (Apg 9,4; Gal 1,15)6 Da rief der HERR wiederum: Samuel! Und Samuel stand auf und ging zu Eli und sprach: Hier bin ich; denn du hast mich gerufen! Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen, mein Sohn; leg dich wieder schlafen! (1Mo 43,29; 1Sam 4,16; Mt 9,2)7 Samuel aber kannte den HERRN noch nicht, und das Wort des HERRN war ihm noch nicht geoffenbart. (1Sam 2,12; Apg 19,2)8 Da rief der HERR den Samuel wieder, zum dritten Mal. Und er stand auf und ging zu Eli und sprach: Hier bin ich, denn du hast mich gerufen! Da erkannte Eli, dass der HERR den Knaben rief; (Hi 33,14; 1Kor 13,11)9 und Eli sprach zu Samuel: Geh wieder hin und leg dich schlafen; und wenn Er dich rufen wird, so sprich: Rede, HERR, denn dein Knecht hört! Und Samuel ging hin und legte sich an seinen Ort. (1Sam 3,10)10 Da kam der HERR und trat herzu und rief wie zuvor: Samuel! Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört! (4Mo 22,9; Jos 5,14; Ps 85,9; Jes 6,8; Jer 33,3; Lk 10,39; Apg 9,6)11 Und der HERR sprach zu Samuel: Siehe, ich will eine Sache in Israel tun, dass jedem, der es hören wird, beide Ohren gellen werden. (2Kön 21,12; Jer 19,3)12 An jenem Tag will ich an Eli alles in Erfüllung gehen lassen, was ich gegen sein Haus geredet habe; ich will es anfangen und vollenden! (4Mo 23,19; Jos 23,15; 1Sam 4,10)13 Denn ich habe ihm gesagt, dass ich sein Haus auf ewig richten werde wegen der Sünde, von der er wusste; weil seine Söhne sich den Fluch zugezogen haben, und er hat ihnen nicht gewehrt. (Spr 1,24; Spr 23,13; Hes 3,18; Hes 33,7; Mt 10,37)14 Und darum habe ich dem Haus Elis geschworen, dass die Schuld des Hauses Elis ewiglich nicht gesühnt werden soll, weder durch Schlachtopfer noch durch Speisopfer! (4Mo 15,31; Jes 22,14; Jer 7,16; Hebr 10,26)15 Und Samuel blieb liegen bis zum Morgen; dann öffnete er die Türen am Haus des HERRN. Aber Samuel fürchtete sich, Eli die Offenbarung mitzuteilen. (Ri 6,27; Jer 1,6; Mal 1,10; 1Kor 16,10)16 Da rief Eli den Samuel und sprach: Samuel, mein Sohn! Und er antwortete: Hier bin ich! (1Sam 3,4)17 Und er sprach: Wie lautet das Wort, das Er zu dir geredet hat? Verbirg es doch nicht vor mir! Gott tue dir dies und füge das hinzu, wenn du mir etwas verbirgst von allem, was er zu dir geredet hat! (Rut 1,17; 1Sam 20,13)18 Da sagte ihm Samuel alle Worte und verbarg nichts vor ihm. Er aber sprach: Er ist der HERR; er tue, was ihm wohlgefällt! (2Sam 15,26; Jes 39,8; Mi 7,9)19 Samuel aber wuchs heran, und der HERR war mit ihm und ließ keines von allen seinen Worten auf die Erde fallen. (1Mo 39,2; 1Sam 2,21; 1Kön 8,56; 2Chr 17,3; Jes 55,11)20 Und ganz Israel von Dan bis Beerscheba erkannte, dass Samuel als ein Prophet des HERRN bestätigt war. (1Mo 26,28; 5Mo 18,21; Ri 20,1; 1Sam 1,23; 1Kön 8,20)21 Und der HERR erschien weiterhin in Silo; denn der HERR offenbarte sich dem Samuel in Silo durch das Wort des HERRN. (1Mo 35,9; 2Mo 6,3; 4Mo 12,6; 1Kön 9,2; Hebr 1,1)

1.Samuel 3

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Der junge Samuel diente dem HERRN unter Aufsicht des Priesters Eli[1]. Zu dieser Zeit geschah es nur noch selten, dass der HERR ´zu seinem Volk` sprach oder sich durch Visionen offenbarte.2 Eli war mittlerweile fast erblindet und konnte kaum noch etwas sehen. Eines Abends schlief er an seinem gewohnten Platz3 und Samuel lag im Heiligtum des HERRN, wo sich ´auch` die Bundeslade befand. Die Lampe vor dem Allerheiligsten[2] brannte noch. (2Mo 27,20)4 Der HERR rief Samuel. »Ja?«, antwortete der Junge,5 lief zu Eli und sagte: »Hier bin ich! Du hast mich gerade gerufen.« Doch Eli entgegnete: »Ich habe dich nicht gerufen. Leg dich wieder schlafen.« Samuel ging und legte sich wieder hin.6 Da rief der HERR noch einmal: »Samuel!« ´Wieder` stand Samuel auf, ging zu Eli und sagte: »Hier bin ich, du hast mich gerade gerufen.« Doch Eli erwiderte: »Ich habe dich nicht gerufen, mein Junge. Leg dich wieder hin.«7 Samuel wusste noch nicht, dass es der HERR war, denn der HERR hatte sich ihm bisher noch nie durch ein direktes Wort offenbart.8 Nun rief der HERR ihn zum dritten Mal, und wieder stand Samuel auf, ging zu Eli und sagte: »Hier bin ich, du hast mich gerufen.« Da begriff Eli, dass der HERR den Jungen rief.9 Darum sagte er zu Samuel: »Geh wieder zurück und leg dich schlafen. Wenn dich noch einmal jemand ruft, dann antworte: ›Rede, HERR, dein Diener hört!‹« Samuel ging und legte sich wieder an seinem Platz schlafen.10 Da trat der HERR zu ihm und rief wie die vorigen Male: »Samuel, Samuel!« Und Samuel antwortete: »Rede, HERR, dein Diener hört!«11 »Ich werde in Israel ´etwas Schreckliches` tun«, sagte der HERR. »Jedem, der davon hört, wird es in den Ohren gellen.12 An jenem Tag lasse ich über Eli und seine Familie hereinbrechen, was ich ihnen angekündigt habe. ´Alles wird eintreffen` - von Anfang bis Ende.13 Ich habe Eli vorausgesagt, dass seine Familie für alle Zeiten unter meinem Urteil stehen wird. Denn sie haben große Schuld auf sich geladen. Eli wusste genau, dass seine Söhne ´durch ihr Verhalten` mich gelästert haben, aber er hat sie nicht daran gehindert.14 Darum habe ich der Familie Elis geschworen: Niemals wird sich ihre Schuld sühnen lassen – weder durch Schlachtopfer noch durch andere Opfergaben[3]15 Samuel blieb bis zum Morgen liegen. Dann öffnete er die Türen vom Heiligtum des HERRN. Er fürchtete sich davor, Eli zu erzählen, was Gott ihm offenbart hatte.16 Aber Eli rief ihn: »Samuel, mein Junge!« »Hier bin ich«, antwortete dieser.17 »Was hat Gott dir gesagt?«, fragte Eli. »Verschweige mir nichts! Gott soll dich bestrafen[4], wenn du mir irgendetwas verheimlichst!«18 Da berichtete Samuel ihm alles, ohne etwas zu verschweigen. »Er ist der HERR«, sagte Eli, »er wird tun[5], was in seinen Augen gut ist.«19 Samuel wuchs heran. Der HERR stand ihm bei und ließ nichts von dem unerfüllt, was er durch Samuel ankündigen ließ[6].20 Alle Israeliten, von Dan ´im Norden` bis Beerscheba ´im Süden`, erkannten, dass der HERR ihn als Prophet bestätigt hatte.21 Auch in den nächsten Jahren offenbarte sich der HERR weiterhin in Schilo, er erschien Samuel dort im Heiligtum und sprach zu ihm.[7]