Sprüche 7

Schlachter 2000

1 Mein Sohn, bewahre meine Worte und birg meine Gebote bei dir! (Spr 2,1; Spr 3,1)2 Bewahre meine Gebote, so wirst du leben, und bewahre meine Lehre wie deinen Augapfel! (3Mo 18,5; 5Mo 32,10; Ps 17,8; Spr 4,4; Spr 8,35; Jes 55,3; Sach 2,12)3 Binde sie um deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens! (5Mo 6,8; 5Mo 11,18; Spr 3,3; Spr 4,21; Spr 6,21; Jer 31,33)4 Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester! und sage zur Einsicht: Du bist meine Vertraute!, (Spr 4,6; Spr 4,8; Spr 8,17)5 damit du bewahrt bleibst vor der Verführerin, vor der Fremden, die glatte Worte gibt! (Spr 2,16)6 Denn als ich am Fenster meines Hauses durch das Gitter schaute (Ri 5,28; Hl 2,9)7 und die Unverständigen beobachtete, bemerkte ich unter den Söhnen einen jungen Mann ohne Einsicht. (Spr 6,32)8 Der strich auf der Gasse herum, nicht weit von ihrem Winkel, und betrat den Weg zu ihrem Haus, (Spr 5,8)9 in der Dämmerung, am Abend des Tages, beim Einbruch der Nacht, als es dunkelte. (Hi 24,15)10 Siehe, da lief ihm eine Frau entgegen, in Hurenkleidung und mit arglistigem Herzen. (1Mo 39,7; 1Mo 39,10; Jer 4,30)11 Sie ist unbändig und zügellos, ihre Füße können nicht zu Hause bleiben; (Spr 9,13; 1Tim 5,13; Tit 2,5)12 bald ist sie auf der Straße, bald auf den Plätzen; an allen Ecken lauert sie. (Ps 10,9; Spr 23,28)13 Da ergriff sie ihn und küsste ihn, und mit unverschämter Miene sprach sie zu ihm:14 »Ich war Friedensopfer schuldig, heute habe ich meine Gelübde bezahlt; (Spr 21,27)15 darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um eifrig dein Angesicht zu suchen, und ich fand dich auch!16 Ich habe mein Lager mit Teppichen bedeckt, mit bunten Decken aus ägyptischem Garn; (Hes 27,7)17 ich habe mein Bett besprengt mit Myrrhe, mit Aloe und Zimt. (Ps 45,9; Hl 3,6; Hl 4,14)18 Komm, wir wollen uns an Liebe berauschen bis zum Morgen, uns an Liebkosungen erfreuen!19 Denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist auf eine weite Reise gegangen;20 er hat den Geldbeutel mitgenommen und kommt erst am Tag des Vollmonds wieder heim!«21 Durch ihr eifriges Zureden verleitete sie ihn und riss ihn fort mit ihren glatten Worten, (Spr 5,3; Spr 26,28)22 sodass er ihr plötzlich nachlief, wie ein Ochse zur Schlachtbank geht, und wie ein Gefesselter zur Bestrafung der Toren,23 bis ihm der Pfeil die Leber spaltet; wie ein Vogel hastig ins Netz hineinfliegt und nicht weiß, dass es ihn sein Leben kostet! (Spr 6,26; Pred 9,12)24 So hört nun auf mich, ihr Söhne, und achtet auf die Worte meines Mundes! (Spr 4,1)25 Dein Herz neige sich nicht ihren Wegen zu, und verirre dich nicht auf ihre Pfade; (Spr 4,14; Spr 5,8)26 denn sie hat viele verwundet und zu Fall gebracht, und gewaltig ist die Zahl derer, die sie getötet hat. (Ri 16,18; Neh 13,26)27 Ihr Haus ist der Eingang zum Totenreich, der hinabführt zu den Kammern des Todes! (Spr 2,18; Spr 5,5; Spr 8,36; Spr 9,18; Röm 6,23)

Sprüche 7

Lutherbibel 2017

1 Mein Sohn, behalte meine Rede und verwahre meine Gebote bei dir.2 Behalte meine Gebote, so wirst du leben, und hüte meine Weisung wie deinen Augapfel.3 Binde sie an deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens.4 Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester, und nenne die Klugheit deine Freundin,5 dass sie dich behüte vor der fremden Frau, vor der Fremden, die glatte Worte gibt.6 Denn am Fenster meines Hauses guckte ich durchs Gitter7 und sah einen unter den Unverständigen und erblickte unter den jungen Leuten einen Jüngling ohne Verstand.8 Der ging über die Gasse zu ihrer Ecke und schritt daher auf dem Wege zu ihrem Hause9 in der Dämmerung, am Abend des Tages, als es Nacht wurde und dunkel war.10 Und siehe, da begegnete ihm eine Frau im Hurengewand, listig,11 wild und unbändig, dass ihre Füße nicht in ihrem Hause bleiben können.12 Jetzt ist sie draußen, jetzt auf der Gasse und lauert an allen Ecken.13 Und sie erwischt ihn und küsst ihn, wird dreist und spricht:14 »Ich hatte Dankopfer zu bringen, heute habe ich meine Gelübde erfüllt. (3Mo 7,15)15 Darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um nach dir zu suchen, und habe dich gefunden.16 Ich habe mein Bett schön geschmückt mit bunten Decken aus Ägypten.17 Ich habe mein Lager mit Myrrhe besprengt, mit Aloe und Zimt.18 Komm, wir wollen uns satt trinken an der Liebe bis zum Morgen, lass uns die Liebe genießen.19 Denn der Mann ist nicht daheim, er ist auf eine weite Reise gegangen.20 Er hat den Geldbeutel mit sich genommen; er wird erst zum Vollmond wieder heimkommen.«21 Sie überredet ihn mit vielen Worten und gewinnt ihn mit ihrem glatten Munde.22 Er folgt ihr alsbald nach, wie ein Stier zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Hirsch, der ins Netz rennt,23 bis ihm der Pfeil die Leber spaltet; wie ein Vogel zur Schlinge eilt und weiß nicht, dass es das Leben gilt.24 So hört nun auf mich, meine Söhne, und merkt auf die Rede meines Mundes.25 Lass dein Herz nicht abweichen auf ihren Weg und irre nicht ab auf ihre Bahn.26 Denn zahlreich sind die Erschlagenen, die sie gefällt hat, und viele sind, die sie getötet hat.27 Ihr Haus ist der Weg ins Totenreich, da man hinunterfährt in des Todes Kammern.