Prediger 5

Schlachter 2000

1 Übereile dich nicht mit deinem Mund, und lass dein Herz keine unbesonnenen Worte vor Gott aussprechen; denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde; darum sollst du nicht viele Worte machen! (Spr 10,19; Mt 6,7)2 Denn Träume kommen von viel Geschäftigkeit, und dummes Geschwätz vom vielen Reden. (Spr 15,2; Pred 10,12)3 Wenn du Gott ein Gelübde ablegst, so versäume nicht, es zu erfüllen; denn er hat kein Wohlgefallen an den Toren; was du gelobt hast, das sollst du auch erfüllen! (4Mo 30,2; 5Mo 23,21; Ps 50,14; Ps 66,13; Jon 2,10)4 Es ist besser, dass du nichts gelobst, als dass du etwas gelobst und es nicht erfüllst. (Spr 20,25; Apg 5,4)5 Lass dich durch deinen Mund nicht zur Sünde verführen, und sage nicht vor dem Boten: »Es war ein Versehen!« Warum soll Gott über deine Äußerung erzürnen und das Werk deiner Hände verderben? (3Mo 5,4; Hi 9,20; Spr 13,3; Jes 52,7; Mal 2,7)6 Denn wo man viel träumt, da werden auch viel nichtige Worte gemacht. Du aber fürchte Gott! (Spr 23,17; Pred 10,14; Pred 12,13)7 Wenn du Unterdrückung des Armen im Land siehst und Beraubung im Namen von Recht und Gerechtigkeit, so wundere dich nicht darüber. Denn über dem Hohen lauert noch ein Höherer und über ihnen noch Höhere; (Ps 94,3; Ps 95,3; Pred 3,16; Pred 4,1; Pred 8,9; Mt 13,41; 1Petr 4,12)8 doch ein Vorteil für ein Land ist bei alledem ein König, der dem Ackerbau dient. (2Chr 26,10)9 Wer Geld liebt, bekommt vom Geld nicht genug, und wer Reichtum liebt, nicht vom Gewinn. Auch das ist nichtig! (Hi 31,24; Ps 52,9; Ps 62,11; Pred 4,8; Pred 6,7; Lk 12,15; 1Tim 6,9)10 Wo viele Güter sind, da sind auch viele, die davon zehren, und was hat ihr Besitzer mehr davon als eine Augenweide? (1Kön 5,2; Neh 5,17)11 Süß ist der Schlaf des Arbeiters, ob er nun wenig oder viel isst; aber den Reichen lässt seine Übersättigung nicht schlafen. (Ps 4,9; Ps 127,2; Spr 3,24; Jer 51,39; Jer 51,57)12 Es gibt ein böses Übel, das ich gesehen habe unter der Sonne: Reichtum, der von seinem Besitzer zu seinem Schaden aufbewahrt wird. (Pred 5,9)13 Geht solcher Reichtum durch einen Unglücksfall verloren und hat der Betreffende einen Sohn gezeugt, so bleibt diesem gar nichts in der Hand. (Spr 23,4; Mt 6,19; Jak 5,1)14 So nackt, wie er aus dem Leib seiner Mutter gekommen ist, geht er wieder dahin, und er kann gar nichts für seine Mühe mitnehmen, das er in seiner Hand davontragen könnte. (Hi 1,21; Ps 49,18; 1Tim 6,7)15 Das ist auch ein böses Übel, dass er gerade so, wie er gekommen ist, wieder gehen muss; und was bleibt ihm davon, dass er sich um Wind abgemüht hat? (Spr 2,22; Spr 11,29; Hos 12,2)16 Dazu muss er alle seine Tage [sein Brot] in Finsternis essen und hat viel Ärger, Leiden und Zorn. (1Mo 3,17; Hi 5,6)17 Siehe, was ich für gut und für schön ansehe, ist das, dass einer esse und trinke und Gutes genieße bei all seiner Arbeit, womit er sich abmüht unter der Sonne alle Tage seines Lebens, die Gott ihm gibt; denn das ist sein Teil. (Pred 2,24; Pred 3,12; Pred 8,15)18 Auch wenn Gott irgendeinem Menschen Reichtum und Schätze gibt und ihm gestattet, davon zu genießen und sein Teil zu nehmen und sich zu freuen in seiner Mühe, so ist das eine Gabe Gottes. (5Mo 8,18; Ps 112,3; Pred 3,13)19 Denn er denkt nicht viel an [die Kürze] seiner Lebenstage, weil Gott ihm die Freude seines Herzens gewährt. (1Mo 41,51; Ps 28,7; Ps 37,16)

Prediger 5

Lutherbibel 2017

1 Sei nicht schnell mit deinem Munde und lass dein Herz nicht eilen, etwas zu reden vor Gott; denn Gott ist im Himmel und du auf Erden; darum lass deiner Worte wenig sein. (Mt 6,7; Jak 1,19)2 Denn wo viel Mühe ist, da kommen Träume, und wo viel Worte sind, da hört man den Toren. (Spr 10,19; Pred 10,14)3 Wenn du Gott ein Gelübde tust, so zögere nicht, es zu halten; denn er hat kein Gefallen an den Toren; was du gelobst, das halte. (5Mo 23,22; Ps 50,14)4 Es ist besser, du gelobst nichts, als dass du nicht hältst, was du gelobst.5 Lass nicht zu, dass dein Mund dich in Schuld bringe, und sprich vor dem Boten nicht: Es war ein Versehen. Gott könnte zürnen über deine Worte und verderben das Werk deiner Hände.6 Wo viel Träume sind, da ist Eitelkeit und viel Gerede; darum fürchte Gott! (Jer 23,27)7 Siehst du, wie im Lande der Arme Unrecht leidet und Recht und Gerechtigkeit zum Raub geworden sind, dann wundere dich nicht darüber; denn ein Hoher schützt den andern, und noch Höhere sind über beiden. (2Mo 23,6)8 Aber immer ist ein König, der dafür sorgt, dass das Feld bebaut werden kann, ein Gewinn für das Land.9 Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt, und wer Reichtum liebt, wird keinen Nutzen davon haben. Das ist auch eitel. (Spr 28,22; Lk 12,15)10 Mehrt sich das Gut, so mehren sich, die es verzehren; und was hat sein Besitzer davon als das Nachsehen?11 Wer arbeitet, dem ist der Schlaf süß, er habe wenig oder viel gegessen; aber die Fülle lässt den Reichen nicht schlafen.12 Es ist ein böses Übel, das ich sah unter der Sonne: Reichtum, wohl verwahrt, wird zum Schaden dem, der ihn hat.13 Denn dieser Reichtum geht durch ein böses Geschick verloren. Und wer einen Sohn gezeugt hat, dem bleibt nichts in der Hand.14 Wie einer nackt von seiner Mutter Leib gekommen ist, so fährt er wieder dahin, wie er gekommen ist, und nichts behält er von seiner Arbeit, das er mit sich nähme. (Hi 1,21; Ps 49,18; 1Tim 6,7)15 Das ist ein böses Übel, dass er dahinfährt, wie er gekommen ist. Und was gewinnt er dadurch, dass er in den Wind gearbeitet hat?16 Sein Leben lang hat er im Finstern gegessen, in großem Grämen und Krankheit und Verdruss.17 Siehe, was ich Gutes gesehen habe: dass es fein sei, wenn man isst und trinkt und guten Mutes ist bei allem Mühen, das einer sich macht unter der Sonne sein Leben lang, das Gott ihm gibt; denn das ist sein Teil.18 Denn wenn Gott einem Menschen Reichtum und Güter gibt und lässt ihn davon essen und trinken und sein Teil nehmen und fröhlich sein bei seinem Mühen, so ist das eine Gottesgabe.19 Denn er denkt nicht viel an die Kürze seines Lebens, weil Gott sein Herz erfreut. (Ps 73,26)