Johannes 4

Schlachter 2000

1 Als nun der Herr erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, dass Jesus mehr Jünger mache und taufe als Johannes (Joh 3,26)2 — obwohl Jesus nicht selbst taufte, sondern seine Jünger —, (1Kor 1,17)3 da verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa.4 Er musste aber durch Samaria reisen. (Lk 9,52)5 Da kommt er in eine Stadt Samarias, genannt Sichar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Joseph gab. (1Mo 33,19; 1Mo 48,22; Jos 24,32)6 Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich so an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. (Hebr 4,15)7 Da kommt eine Frau aus Samaria, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! (Ps 50,12; Lk 9,58)8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen. (Lk 9,13; Joh 6,5)9 Nun spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie erbittest du als ein Jude von mir etwas zu trinken, da ich doch eine samaritische Frau bin? (Denn die Juden haben keinen Umgang mit den Samaritern[1].) (Röm 10,12; Kol 3,11)10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes erkennen würdest und wer der ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken!, so würdest du ihn bitten, und er gäbe dir lebendiges Wasser. (Jes 12,3; Jer 2,13; Sach 13,1; Joh 17,3; 1Kor 10,4; 2Kor 9,15)11 Die Frau spricht zu ihm: Herr, du hast ja keinen Eimer, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn das lebendige Wasser?12 Bist du größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, samt seinen Söhnen und seinem Vieh? (Mt 12,41)13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten.14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden, das bis ins ewige Leben quillt. (Ps 36,9; Jes 58,11; Mt 11,28; Joh 7,37)15 Die Frau spricht zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich nicht dürste und nicht hierherkommen muss, um zu schöpfen! (Joh 6,27)16 Jesus spricht zu ihr: Geh hin, rufe deinen Mann und komm her!17 Die Frau antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann! Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann! (Joh 3,20)18 Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Da hast du die Wahrheit gesprochen! (Mt 19,9; Röm 7,3)19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist! (Lk 7,39)20 Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet,[2] und ihr sagt, in Jerusalem sei der Ort, wo man anbeten soll. (5Mo 27,12; Ri 9,7; Ps 122,2; Jes 2,3)21 Jesus spricht zu ihr: Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, wo ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. (Mal 1,11; Mt 18,20)22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil kommt aus den Juden. (Ps 95,6; Lk 1,69; Lk 4,8; Röm 9,5)23 Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Anbeter. (Ps 34,5; Ps 34,11; Jes 58,8; Röm 7,6; Phil 3,3)24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. (Jes 66,1; 2Kor 3,17)25 Die Frau spricht zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, welcher Christus genannt wird; wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. (5Mo 18,18)26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin’s, der mit dir redet! (Mt 11,25; Joh 9,37)27 Unterdessen kamen seine Jünger und verwunderten sich, dass er mit einer Frau redete.[3] Doch sagte keiner: Was willst du? oder: Was redest du mit ihr?28 Nun ließ die Frau ihren Wasserkrug stehen und lief in die Stadt und sprach zu den Leuten: (Joh 4,7)29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Ob dieser nicht der Christus ist? (Joh 1,40; Joh 1,47)30 Da gingen sie aus der Stadt hinaus und kamen zu ihm. (Joh 1,42)31 Inzwischen aber baten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iss!32 Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt! (5Mo 8,3)33 Da sprachen die Jünger zueinander: Hat ihm denn jemand zu essen gebracht?34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe. (Ps 40,9; Lk 2,49; Joh 6,38; Joh 17,4)35 Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht die Felder an; sie sind schon weiß zur Ernte. (Ps 126,5; Mt 9,37; Mk 4,29; Offb 14,15)36 Und wer erntet, der empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich der Sämann und der Schnitter miteinander freuen. (Ps 126,6; Dan 12,3; Röm 6,22; 1Kor 3,5; 1Kor 9,10; Phil 2,14; 1Thess 2,19)37 Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet.38 Ich habe euch ausgesandt zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten. (Apg 8,14; 1Petr 1,12)39 Aus jener Stadt aber glaubten viele Samariter an ihn um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. (Joh 10,41; Joh 11,45)40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei Tage dort. (Lk 9,52; Lk 10,33; Lk 17,16; Lk 24,29; Joh 4,9; Joh 8,48)41 Und noch viel mehr Leute glaubten um seines Wortes willen.42 Und zu der Frau sprachen sie: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; wir haben selbst gehört und erkannt, dass dieser wahrhaftig der Retter der Welt, der Christus ist! (Joh 3,2; Joh 6,69; Joh 17,8; 1Joh 4,14)43 Nach den zwei Tagen aber zog er fort und ging nach Galiläa. (Joh 2,12)44 Jesus selbst bezeugte zwar, dass ein Prophet in seinem eigenen Vaterland nicht geachtet wird. (Mt 13,57; Lk 4,24)45 Als er aber nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er während des Festes in Jerusalem getan hatte; denn auch sie waren zu dem Fest gekommen. (5Mo 16,16; Joh 2,23)46 Jesus kam nun wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und da gab es einen königlichen Beamten, dessen Sohn lag krank in Kapernaum. (Joh 2,1)47 Als dieser hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er zu ihm und bat ihn, er möchte herabkommen und seinen Sohn gesund machen; denn er lag im Sterben. (Mk 5,22)48 Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht! (Joh 11,40; Joh 20,29; 1Kor 1,22)49 Der königliche Beamte spricht zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt! (Ps 88,10)50 Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Und der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sprach, und ging hin. (Mt 8,13; Mt 9,28; Lk 17,14)51 Als er aber noch unterwegs war, kamen ihm seine Knechte entgegen und berichteten ihm und sprachen: Dein Sohn lebt! (1Kön 17,23)52 Nun erkundigte er sich bei ihnen nach der Stunde, in welcher es mit ihm besser geworden war. Und sie sprachen zu ihm: Gestern um die siebte Stunde verließ ihn das Fieber.53 Da erkannte der Vater, dass es eben in der Stunde geschehen war, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt! Und er glaubte samt seinem ganzen Haus. (Ps 107,20; Mk 7,29; Joh 4,50; Apg 16,34; Apg 18,8; Eph 3,20)54 Dies ist das zweite Zeichen, das Jesus wiederum tat, als er aus Judäa nach Galiläa kam. (Joh 2,11)

Johannes 4

Lutherbibel 2017

1 Als nun Jesus erfuhr, dass den Pharisäern zu Ohren gekommen war, dass Jesus mehr zu Jüngern machte und taufte als Johannes – (Joh 3,22; Joh 3,26)2 obwohl Jesus nicht selber taufte, sondern seine Jünger –,3 verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa.4 Er musste aber durch Samarien reisen. (Lk 9,51)5 Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gegeben hatte. (1Mo 48,22; Jos 24,32)6 Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.7 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen.9 Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du, ein Jude, erbittest etwas zu trinken von mir, einer samaritischen Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. – (Lk 9,52)10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser. (Joh 7,37)11 Spricht zu ihm die Frau: Herr, du hast doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn lebendiges Wasser?12 Bist du etwa mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Söhne und sein Vieh.13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; (Joh 6,58)14 wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt. (Ps 36,10; Joh 6,35; Joh 7,38)15 Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muss, um zu schöpfen!16 Spricht er zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm wieder her!17 Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast richtig gesagt: »Ich habe keinen Mann.«18 Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt.19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. (Joh 9,17)20 Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll. (5Mo 12,5; Ps 122,1)21 Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. (2Kön 17,29; Jes 2,3)23 Aber es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. (Röm 12,1; 2Kor 3,17)25 Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. (Joh 1,41)26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin’s, der mit dir redet.27 Unterdessen kamen seine Jünger, und sie wunderten sich, dass er mit einer Frau redete; doch sagte niemand: Was willst du?, oder: Was redest du mit ihr?28 Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten:29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei!30 Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm.31 Unterdessen mahnten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iss!32 Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisst.33 Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht?34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. (Joh 6,38; Joh 17,4)35 Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder: sie sind schon reif zur Ernte. (Mt 9,37)36 Wer erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf dass sich miteinander freuen, der da sät und der da erntet.37 Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet.38 Ich habe euch gesandt zu ernten, wo ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.39 Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, dass er bei ihnen bleibe; und er blieb dort zwei Tage.41 Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen.42 Und sie sprachen zu der Frau: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland. (Apg 8,5; 1Joh 4,14)43 Aber nach den zwei Tagen zog er von dort nach Galiläa. (Mt 4,12)44 Denn er selber, Jesus, bezeugte, dass ein Prophet in seiner Vaterstadt nichts gilt. (Mt 13,57)45 Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, die alles gesehen hatten, was er in Jerusalem auf dem Fest getan hatte; denn sie waren auch zum Fest gekommen. (Joh 2,23)46 Und Jesus kam abermals nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein Mann im Dienst des Königs; dessen Sohn lag krank in Kapernaum. (Mt 8,5; Lk 7,1; Joh 2,1; Joh 2,9)47 Dieser hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen war, und ging hin zu ihm und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn der war todkrank.48 Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht. (Joh 2,18; 1Kor 1,22)49 Der königliche Beamte sprach zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt!50 Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin.51 Und während er noch hinabging, begegneten ihm seine Knechte und sagten: Dein Kind lebt.52 Da fragte er sie nach der Stunde, in der es besser mit ihm geworden war. Und sie antworteten ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber.53 Da merkte der Vater, dass es zu der Stunde war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte mit seinem ganzen Hause.54 Das ist nun das zweite Zeichen, das Jesus tat, als er aus Judäa nach Galiläa kam. (Joh 2,11)