Joel 2

Schlachter 2000

1 Stoßt in das Schopharhorn in Zion und blast Lärm auf meinem heiligen Berg, dass alle Bewohner des Landes erzittern; denn der Tag des HERRN kommt, ja, er ist nahe — (4Mo 10,3; Jes 2,3; Jer 4,5; Joe 1,15; Joe 2,15; Joe 3,5; Joe 4,17; Mi 4,2)2 ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels. Wie Morgenrot breitet sich über die Berge aus ein großes, mächtiges Volk, wie es seinesgleichen von Ewigkeit her nicht gegeben hat und auch in künftigen Zeiten und Generationen nicht mehr geben wird. (2Mo 10,14; Joe 1,2; Joe 1,6; Am 5,18; Am 5,20; Zef 1,15)3 Fressendes Feuer geht vor ihm her, und hinter ihm her eine lodernde Flamme: Ist das Land vor ihm wie der Garten Eden gewesen, hinter ihm ist es eine öde Wüste; und man kann ihm nicht entfliehen! (1Mo 2,8; 1Mo 13,10; Jes 51,3; Jer 5,17; Joe 1,19)4 Wie Rosse sehen sie aus, und wie Reiter rennen sie. (Offb 9,7)5 Wie rasselnde Streitwagen kommen sie über die Höhen der Berge her, wie eine Feuerflamme, die prasselnd das Stroh verzehrt, gleich einem mächtigen Heer, das zum Kampf gerüstet ist. (Offb 9,17)6 Vor ihm erzittern die Völker; alle Angesichter verfärben sich. (Jer 30,6; Nah 2,11)7 Wie Helden laufen sie, wie Krieger ersteigen sie die Mauer; jeder geht auf seinem Weg, und keiner kreuzt den Pfad des anderen. (Jer 6,23; Jer 48,14)8 Keiner drängt den anderen, jeder geht seine eigene Bahn; zwischen den Wurfgeschossen stürzen sie hindurch und lassen sich nicht aufhalten. (Spr 30,27)9 Sie dringen in die Stadt ein, rennen auf die Mauer, erklimmen die Häuser, steigen wie Diebe zum Fenster hinein. (Jer 5,10)10 Vor ihnen erbebt die Erde, der Himmel erzittert; Sonne und Mond verfinstern sich, und die Sterne verlieren ihren Schein. (Jes 13,10; Mt 24,29)11 Und der HERR lässt seine Stimme hören vor seinem Kriegsvolk her; denn sehr groß ist sein Heerlager und gewaltig sind, die sein Wort vollstrecken. Ja, groß ist der Tag des HERRN und sehr schrecklich; wer kann ihn ertragen? (Ps 18,14; Ps 68,18; Jes 46,10; Joe 4,16; Mal 3,2; Offb 6,17)12 Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt um zu mir von ganzem Herzen, mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! (5Mo 4,29; 1Sam 7,6; Neh 9,1; Jes 22,12; Hos 12,7; Sach 1,3)13 Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider, und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott; denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und von großer Gnade, und das Übel reut ihn. (Ps 34,19; Ps 86,15; Ps 103,8; Jes 57,15; Jes 58,5; Jer 18,8; Kla 3,31; Jon 4,2)14 Wer weiß, ob er sich wieder abkehrt und es ihn nicht reut, und ob er nicht einen Segen zurücklassen wird, Speisopfer und Trankopfer für den HERRN, euren Gott? (Jes 6,13; Am 5,15; Jon 3,9; Hag 2,19)15 Stoßt in das Horn in Zion, heiligt ein Fasten, beruft eine allgemeine Versammlung! (Joe 1,14; Joe 2,1)16 Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde, bringt die Ältesten herbei, versammelt die Kinder und die Säuglinge; der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach! (2Chr 20,13; Mt 19,14)17 Die Priester, die Diener des HERRN, sollen zwischen der Halle und dem Altar weinen und sagen: HERR, habe Mitleid mit deinem Volk und gib dein Erbteil nicht der Beschimpfung preis, dass die Heidenvölker über sie spotten! Warum soll man unter den Völkern sagen: »Wo ist [nun] ihr Gott?« (5Mo 30,3; 5Mo 32,36; Ps 79,10; Jer 12,15; Hes 8,16; Hos 11,8; Joe 1,13; Joe 4,17; Mt 23,35; Hebr 4,15)18 Dann gerät der HERR in Eifer für sein Land und hat Mitleid mit seinem Volk. (Hes 36,6; Joe 2,17; Sach 1,14)19 Und der HERR wird antworten und zu seinem Volk sprechen: Siehe, ich sende euch Korn, Most und Öl, dass ihr davon satt werden sollt, und ich will euch nicht mehr der Beschimpfung preisgeben unter den Heidenvölkern; (Hes 36,30; Sach 8,12; Mal 3,10)20 sondern ich will den von Norden [Kommenden] von euch entfernen und ihn verstoßen in ein dürres und wüstes Land, seine Vorhut ins östliche Meer[1] und seine Nachhut ins westliche Meer,[2] und sein Gestank soll aufsteigen und sein Verwesungsgeruch sich erheben; denn er hat großgetan! (2Mo 10,19; Jer 1,14; Sach 14,8)21 Fürchte dich nicht, o Land, sondern frohlocke und freue dich; denn der HERR hat Großes getan! (Ps 126,2; Joe 2,26; Lk 1,49; Joh 1,50)22 Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes; denn die Auen der Steppe sollen grünen, und die Bäume sollen ihre Früchte tragen, der Weinstock und der Feigenbaum, so viel sie nur können. (3Mo 26,4)23 Und ihr Kinder Zions, frohlockt und freut euch über den HERRN, euren Gott; denn er gibt euch den Frühregen in rechtem Maß, und er lässt euch am ersten [Tag] Regengüsse herabkommen, Frühregen und Spätregen. (5Mo 11,14; Ps 149,2; Jes 41,16; Hes 34,26; Hab 3,18; Zef 3,14; Sach 10,1)24 Und die Tennen sollen voll Korn werden und die Keltern von Most und Öl überfließen. (Spr 3,9)25 Und ich werde euch die Jahre zurückerstatten, welche die Heuschrecke, der Fresser, der Verwüster und der Nager verzehrt haben — mein großes Kriegsheer, das ich gegen euch gesandt habe; (2Chr 25,9; Joe 1,12)26 und ihr sollt genug zu essen haben und satt werden und den Namen des HERRN, eures Gottes, loben, der wunderbar an euch gehandelt hat; und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden! (5Mo 8,10; Ps 22,27; Jes 25,1; Jes 45,17; Joe 2,27)27 Und ihr sollt erkennen, dass ich in Israels Mitte bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin und keiner sonst; und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden! (3Mo 26,12; Jes 12,6; Jes 44,6; Jes 45,6; Hes 37,27; Zef 3,17)

Joel 2

Lutherbibel 2017

1 Blast die Posaune zu Zion, ruft laut auf meinem heiligen Berge! Erzittert, alle Bewohner des Landes! Denn der Tag des HERRN kommt und ist nahe, (Joe 1,15)2 ein finsterer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebliger Tag! Gleichwie die Morgenröte sich ausbreitet über die Berge, so kommt ein großes und mächtiges Volk, desgleichen vormals nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird auf ewige Zeiten für und für. (2Mo 10,13; Joe 1,6; Am 5,18; Zef 1,15)3 Vor ihm her geht ein verzehrendes Feuer und hinter ihm eine brennende Flamme. Das Land ist vor ihm wie der Garten Eden, aber nach ihm wie eine wüste Einöde, und niemand wird ihm entgehen.4 Sie sind gestaltet wie Pferde und rennen wie die Rosse.5 Sie sprengen daher über die Höhen der Berge, wie die Wagen rasseln und wie eine Flamme prasselt im Stroh, wie ein mächtiges Volk, das zum Kampf gerüstet ist.6 Völker entsetzen sich vor ihm, und jedes Angesicht erbleicht. (Nah 2,11)7 Sie laufen wie Helden und ersteigen die Mauern wie Krieger; ein jeder geht stracks seinen Weg, weicht nicht von seinen Pfaden.8 Keiner drängt den andern, sondern ein jeder zieht auf seinem Weg daher; sie durchbrechen die feindlichen Waffen und dabei reißt ihr Zug nicht ab.9 Sie stürzen sich auf die Stadt, laufen auf der Mauer, in die Häuser steigen sie ein, wie ein Dieb kommen sie durch die Fenster.10 Vor ihm erzittert das Land und bebt der Himmel, Sonne und Mond werden finster, und die Sterne halten ihren Schein zurück. (Jes 13,10; Joe 3,4; Joe 4,16)11 Und der HERR lässt seinen Donner vor seinem Heer erschallen. Denn sein Heer ist sehr groß; denn es ist mächtig und richtet seinen Befehl aus. Ja, der Tag des HERRN ist groß und voller Schrecken, wer kann ihn ertragen?12 Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! (Hes 33,11)13 Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es reut ihn bald die Strafe. (2Mo 34,6; Neh 9,17; Ps 86,15; Ps 103,8; Ps 145,8; Jon 4,2)14 Wer weiß, ob er nicht umkehrt und es ihn reut und er Segen zurücklässt, sodass ihr opfern könnt Speisopfer und Trankopfer dem HERRN, eurem Gott. (Jon 3,9)15 Blast die Posaune zu Zion, sagt ein heiliges Fasten an, ruft einen Feiertag aus! (Joe 1,14)16 Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde, sammelt die Ältesten, bringt zusammen die Kinder und die Säuglinge! Der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach!17 Lasst die Priester, des HERRN Diener, weinen zwischen Vorhalle und Altar und sagen: HERR, schone dein Volk und lass dein Erbteil nicht zuschanden werden, dass Völker über sie herrschen! Warum willst du unter den Völkern sagen lassen: Wo ist nun ihr Gott? (Ps 79,10; Mi 7,10)18 Da eiferte der HERR um sein Land und verschonte sein Volk.19 Und der HERR antwortete und sprach zu seinem Volk: Siehe, ich will euch Getreide, Wein und Öl die Fülle schicken, dass ihr genug daran haben sollt, und will euch nicht mehr unter den Völkern zuschanden werden lassen.20 Und ich will den Feind aus Norden von euch wegtreiben und ihn in ein dürres und wüstes Land verstoßen, seine Spitze in das östliche Meer und sein Ende in das westliche Meer; er soll verfaulen und stinken, denn er hat Großes getan.21 Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR hat Großes getan.22 Fürchtet euch nicht, ihr Tiere auf dem Felde; denn die Auen in der Steppe grünen, und die Bäume bringen ihre Früchte, und die Feigenbäume und Weinstöcke tragen reichlich.23 Und ihr, Kinder Zions, freut euch und seid fröhlich im HERRN, eurem Gott, der euch den Lehrer zur Gerechtigkeit gibt und euch herabsendet Regen, Frühregen und Spätregen wie zuvor, (Jer 5,24)24 dass die Tennen voll Korn werden und die Keltern Überfluss an Wein und Öl haben.25 Und ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken, Larven, Geschmeiß und Raupen gefressen haben, mein großes Heer, das ich unter euch schickte.26 Ihr sollt genug zu essen haben und den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen, der Wunder unter euch getan hat, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden. (5Mo 8,10)27 Und ihr sollt’s erfahren, dass ich mitten unter Israel bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin, und sonst keiner mehr, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden.