Das einmalige, vollkommene Sühnopfer Jesu Christi bewirkt ein vollkommenes Heil
1Denn weil das Gesetz nur einen Schatten der zukünftigen [Heils-] Güter hat, nicht die Gestalt der Dinge selbst, so kann es auch mit den gleichen alljährlichen Opfern, die man immer wieder darbringt, die Hinzutretenden niemals zur Vollendung bringen. (Hebr 7,19; Hebr 8,5; Hebr 9,9; Hebr 10,11)2Hätte man sonst nicht aufgehört, Opfer darzubringen, wenn die, welche den Gottesdienst verrichten, einmal gereinigt, kein Bewusstsein von Sünden mehr gehabt hätten?3Stattdessen geschieht durch diese [Opfer] alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden. (3Mo 16,34)4Denn unmöglich kann das Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnehmen! (Mi 6,6; Hebr 9,9; Hebr 10,11)5Darum spricht er bei seinem Eintritt in die Welt: »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet. (Ps 40,7; Ps 40,9; Phil 2,7; Hebr 2,14)6An Brandopfern[1] und Sündopfern[2]hast du kein Wohlgefallen. (1Sam 15,22; Ps 50,13; Ps 51,18)7Da sprach ich: Siehe, ich komme — in der Buchrolle steht von mir geschrieben —, um deinen Willen, o Gott, zu tun!«[3] (Ps 40,7; Ps 40,8; Mt 6,10; Lk 22,42; Joh 4,34; Joh 5,30; Joh 5,39; Joh 6,38)8Oben sagt er: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, du hast auch kein Wohlgefallen an ihnen« — die ja nach dem Gesetz dargebracht werden —, (3Mo 1,1)9dann fährt er fort: »Siehe, ich komme, um deinen Willen, o Gott, zu tun«. [Somit] hebt er das Erste auf, um das Zweite einzusetzen. (Hebr 7,18; Hebr 10,7)10Aufgrund dieses Willens sind wir geheiligt durch die Opferung des Leibes Jesu Christi, [und zwar] ein für alle Mal. (Joh 17,17; Joh 17,19; 1Kor 6,11; Hebr 9,26; Hebr 9,28; Hebr 10,14; 1Joh 2,2)11Und jeder Priester steht da und verrichtet täglich den Gottesdienst und bringt oftmals dieselben Opfer dar, die doch niemals Sünden hinwegnehmen können; (2Mo 29,38; Hebr 7,27; Hebr 10,4)12Er aber hat sich, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, das für immer gilt, zur Rechten Gottes gesetzt, (Apg 7,55; Hebr 1,3; Hebr 9,12; Hebr 9,24)13und er wartet hinfort, bis seine Feinde als Schemel für seine Füße hingelegt werden. (Ps 110,1; 1Kor 15,25)14Denn mit einem einzigen Opfer hat er die für immer vollendet, welche geheiligt werden. (Eph 5,27; Hebr 9,12; Hebr 9,28; Hebr 10,10)15Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist; denn nachdem zuvor gesagt worden ist: (Mk 12,36; Hebr 9,8)16»Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will meine Gesetze in ihre Herzen geben und sie in ihre Sinne schreiben«, (Jer 31,33; Hebr 8,10)17sagt er auch: »An ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten will ich nicht mehr gedenken.«[4] (Jer 31,33)18Wo aber Vergebung für diese ist, da gibt es kein Opfer mehr für Sünde. (Röm 8,1; Röm 8,31; Hebr 10,2; Hebr 10,10; Hebr 10,14)
Ermunterung zum freimütigen Eintreten ins Heiligtum und zum gläubigen Festhalten am Bekenntnis
19Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum, (Eph 2,18; Eph 3,12; Hebr 9,8)20den er uns eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt, durch sein Fleisch, (Mt 27,51; Joh 10,9; 1Tim 3,16; 1Joh 4,2)21und da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben, (Hebr 3,1; Hebr 3,6)22so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in völliger Gewissheit des Glaubens, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und am Leib gewaschen mit reinem Wasser. (Ps 32,2; Ps 51,12; Hes 36,25; Joh 4,24; Eph 5,26; Hebr 4,16; Hebr 9,14; Hebr 11,6; 1Petr 1,2; 1Joh 1,7)23Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken — denn er ist treu, der die Verheißung gegeben hat —, (1Kor 1,9; 1Thess 5,24; 2Thess 3,3; Hebr 4,14)24und lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken, (Eph 2,10; Kol 1,10; 1Tim 6,18; Tit 2,7; Hebr 2,14; Hebr 3,8; Hebr 3,12; 1Joh 4,7)25indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr den Tag herannahen seht! (Spr 18,1; Röm 13,11; 2Tim 3,14; Jak 5,8)26Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig, (4Mo 15,30; Hebr 6,4)27sondern nur ein schreckliches Erwarten des Gerichts und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird. (Mal 3,19; 2Thess 1,8)28Wenn jemand das Gesetz Moses verwirft, muss er ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin; (5Mo 17,6; Mt 18,16)29wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? (Mt 12,31; 1Kor 11,27; Hebr 6,6; Hebr 10,10; Hebr 10,14)30Denn wir kennen ja den, der sagt: »Die Rache ist mein; ich will vergelten!, spricht der Herr«, und weiter: »Der Herr wird sein Volk richten«.[5] (5Mo 32,35; Ps 94,1; Nah 1,2; Röm 12,19)31Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! (5Mo 32,41; Lk 12,5; Offb 20,11)32Erinnert euch aber an die früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet wurdet, viel Kampf erduldet habt, der mit Leiden verbunden war, (5Mo 8,2; Phil 1,29; 1Thess 2,14; Hebr 6,4)33da ihr teils selbst Schmähungen und Bedrängnissen öffentlich preisgegeben wart, teils mit denen Gemeinschaft hattet, die so behandelt wurden. (1Kor 4,9; Hebr 10,34; Hebr 13,3)34Denn ihr hattet Mitleid mit mir in meinen Ketten bewiesen und den Raub eurer Güter mit Freuden hingenommen, weil ihr in euch selbst gewiss seid, dass ihr ein besseres und bleibendes Gut in den Himmeln besitzt. (Mt 6,20; 2Tim 1,8; 2Tim 1,16; Hebr 11,26; Jak 1,2; 1Petr 4,13)35So werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat! (Hebr 3,14; Offb 2,10)36Denn standhaftes Ausharren tut euch not, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung erlangt. (Röm 2,7; Röm 5,3; Hebr 6,12; Hebr 6,15; Offb 1,9; Offb 13,10)37Denn noch eine kleine, ganz kleine Weile, dann wird der kommen, der kommen soll, und wird nicht auf sich warten lassen. (Hab 2,6; Jak 5,7)38»Der Gerechte aber wird aus Glauben leben«; doch: »Wenn er feige zurückweicht, so wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben«.[6] (Hes 18,23; Hab 2,3; Hab 2,4; Röm 1,17; 1Kor 10,5; Gal 3,1)39Wir aber gehören nicht zu denen, die feige zurückweichen zum Verderben, sondern zu denen, die glauben zur Errettung der Seele. (1Petr 1,9)
Hebräer 10
Lutherbibel 2017
Das Ende der Opfer
1Denn das Gesetz hat den Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht die Gestalt der Dinge selbst. Deshalb kann es die, die opfern, niemals vollkommen machen durch die Jahr für Jahr gleichen Opfer, welche man immer wieder darbringt. (Hebr 8,5)2Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die Gott dienen, ein für alle Mal rein geworden wären und kein von Sünden beschwertes Gewissen mehr hätten?3Vielmehr geschieht durch die Opfer alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden. (3Mo 16,34)4Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.5Darum spricht er[1], wenn er in die Welt kommt: »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet.6Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht.7Da sprach ich: Siehe, ich komme – im Buch steht von mir geschrieben –, dass ich tue, Gott, deinen Willen.«8Zuerst hatte er gesagt: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt und sie gefallen dir nicht«, welche doch nach dem Gesetz geopfert werden.9Dann aber sprach er: »Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen.« Da hebt er das Erste auf, damit er das Zweite einsetze.10Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.11Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können.12Dieser aber hat ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht, das ewiglich gilt, und hat sich zur Rechten Gottes gesetzt (Apg 2,33; Röm 8,34; Hebr 12,2; 1Petr 3,22)13und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel unter seine Füße gelegt werden. (Ps 110,1)14Denn mit einem einzigen Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.15Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist. Denn nachdem er gesagt hat:16»Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«, spricht der Herr: »Ich will meine Gesetze in ihr Herz geben, und in ihren Sinn will ich sie schreiben, (Hebr 8,10)17und ihrer Sünden und ihrer Missetaten will ich nicht mehr gedenken.«18Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde. (Hebr 8,12)
Das Bekenntnis der Hoffnung und das Gericht Gottes
19Weil wir denn nun, Brüder und Schwestern, durch das Blut Jesu den Freimut haben zum Eingang in das Heiligtum, (Mt 27,51)20den er uns eröffnet hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist: durch sein Fleisch, (Hebr 9,8)21und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes,22so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in der Fülle des Glaubens, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser. (Eph 5,26; Hebr 4,16; 1Petr 3,21)23Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; (Hebr 4,14)24und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken25und nicht verlassen unsre Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht. (Röm 13,11; Hebr 3,13)26Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt hinfort kein Opfer mehr für die Sünden, (4Mo 15,30; Hebr 6,4)27sondern ein schreckliches Warten auf das Gericht und ein wütendes Feuer, das die Widersacher verzehren wird. (Jes 26,11)28Wenn jemand das Gesetz des Mose missachtet, muss er sterben ohne Erbarmen auf zwei oder drei Zeugen hin. (5Mo 17,6)29Eine wie viel härtere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes für unrein hält, durch das er doch geheiligt wurde, und den Geist der Gnade schmäht? (Hebr 2,3; Hebr 12,25)30Denn wir kennen den, der gesagt hat: »Die Rache ist mein, ich will vergelten«, und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.« (5Mo 32,35)31Schrecklich ist’s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. (Hebr 12,29)32Gedenkt aber der früheren Tage, an denen ihr, die ihr erleuchtet wurdet, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens, (Hebr 6,4)33indem ihr zum Teil selbst durch Schmähungen und Bedrängnisse zum Schauspiel geworden seid, zum Teil Gemeinschaft hattet mit denen, welchen es so erging. (1Kor 4,9)34Denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt. (Mt 6,20; Mt 19,21)35Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. (Hebr 4,16)36Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.37Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben.38Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm« (Röm 1,17)39Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen und verdammt werden, sondern solche, die glauben und die Seele erretten.