Hebräer 10

Schlachter 2000

1 Denn weil das Gesetz nur einen Schatten der zukünftigen [Heils-] Güter hat, nicht die Gestalt der Dinge selbst, so kann es auch mit den gleichen alljährlichen Opfern, die man immer wieder darbringt, die Hinzutretenden niemals zur Vollendung bringen. (Hebr 7,19; Hebr 8,5; Hebr 9,9; Hebr 10,11)2 Hätte man sonst nicht aufgehört, Opfer darzubringen, wenn die, welche den Gottesdienst verrichten, einmal gereinigt, kein Bewusstsein von Sünden mehr gehabt hätten?3 Stattdessen geschieht durch diese [Opfer] alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden. (3Mo 16,34)4 Denn unmöglich kann das Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnehmen! (Mi 6,6; Hebr 9,9; Hebr 10,11)5 Darum spricht er bei seinem Eintritt in die Welt: »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet. (Ps 40,7; Ps 40,9; Phil 2,7; Hebr 2,14)6 An Brandopfern[1] und Sündopfern[2]hast du kein Wohlgefallen. (1Sam 15,22; Ps 50,13; Ps 51,18)7 Da sprach ich: Siehe, ich komme — in der Buchrolle steht von mir geschrieben —, um deinen Willen, o Gott, zu tun!«[3] (Ps 40,7; Ps 40,8; Mt 6,10; Lk 22,42; Joh 4,34; Joh 5,30; Joh 5,39; Joh 6,38)8 Oben sagt er: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, du hast auch kein Wohlgefallen an ihnen« — die ja nach dem Gesetz dargebracht werden —, (3Mo 1,1)9 dann fährt er fort: »Siehe, ich komme, um deinen Willen, o Gott, zu tun«. [Somit] hebt er das Erste auf, um das Zweite einzusetzen. (Hebr 7,18; Hebr 10,7)10 Aufgrund dieses Willens sind wir geheiligt durch die Opferung des Leibes Jesu Christi, [und zwar] ein für alle Mal. (Joh 17,17; Joh 17,19; 1Kor 6,11; Hebr 9,26; Hebr 9,28; Hebr 10,14; 1Joh 2,2)11 Und jeder Priester steht da und verrichtet täglich den Gottesdienst und bringt oftmals dieselben Opfer dar, die doch niemals Sünden hinwegnehmen können; (2Mo 29,38; Hebr 7,27; Hebr 10,4)12 Er aber hat sich, nachdem er ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht hat, das für immer gilt, zur Rechten Gottes gesetzt, (Apg 7,55; Hebr 1,3; Hebr 9,12; Hebr 9,24)13 und er wartet hinfort, bis seine Feinde als Schemel für seine Füße hingelegt werden. (Ps 110,1; 1Kor 15,25)14 Denn mit einem einzigen Opfer hat er die für immer vollendet, welche geheiligt werden. (Eph 5,27; Hebr 9,12; Hebr 9,28; Hebr 10,10)15 Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist; denn nachdem zuvor gesagt worden ist: (Mk 12,36; Hebr 9,8)16 »Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will meine Gesetze in ihre Herzen geben und sie in ihre Sinne schreiben«, (Jer 31,33; Hebr 8,10)17 sagt er auch: »An ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten will ich nicht mehr gedenken.«[4] (Jer 31,33)18 Wo aber Vergebung für diese ist, da gibt es kein Opfer mehr für Sünde. (Röm 8,1; Röm 8,31; Hebr 10,2; Hebr 10,10; Hebr 10,14)19 Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum, (Eph 2,18; Eph 3,12; Hebr 9,8)20 den er uns eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt, durch sein Fleisch, (Mt 27,51; Joh 10,9; 1Tim 3,16; 1Joh 4,2)21 und da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben, (Hebr 3,1; Hebr 3,6)22 so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in völliger Gewissheit des Glaubens, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und am Leib gewaschen mit reinem Wasser. (Ps 32,2; Ps 51,12; Hes 36,25; Joh 4,24; Eph 5,26; Hebr 4,16; Hebr 9,14; Hebr 11,6; 1Petr 1,2; 1Joh 1,7)23 Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken — denn er ist treu, der die Verheißung gegeben hat —, (1Kor 1,9; 1Thess 5,24; 2Thess 3,3; Hebr 4,14)24 und lasst uns aufeinander achtgeben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken, (Eph 2,10; Kol 1,10; 1Tim 6,18; Tit 2,7; Hebr 2,14; Hebr 3,8; Hebr 3,12; 1Joh 4,7)25 indem wir unsere eigene Versammlung nicht verlassen, wie es einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr den Tag herannahen seht! (Spr 18,1; Röm 13,11; 2Tim 3,14; Jak 5,8)26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt für die Sünden kein Opfer mehr übrig, (4Mo 15,30; Hebr 6,4)27 sondern nur ein schreckliches Erwarten des Gerichts und ein Zorneseifer des Feuers, der die Widerspenstigen verzehren wird. (Mal 3,19; 2Thess 1,8)28 Wenn jemand das Gesetz Moses verwirft, muss er ohne Erbarmen sterben auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin; (5Mo 17,6; Mt 18,16)29 wie viel schlimmerer Strafe, meint ihr, wird derjenige schuldig erachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? (Mt 12,31; 1Kor 11,27; Hebr 6,6; Hebr 10,10; Hebr 10,14)30 Denn wir kennen ja den, der sagt: »Die Rache ist mein; ich will vergelten!, spricht der Herr«, und weiter: »Der Herr wird sein Volk richten«.[5] (5Mo 32,35; Ps 94,1; Nah 1,2; Röm 12,19)31 Es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! (5Mo 32,41; Lk 12,5; Offb 20,11)32 Erinnert euch aber an die früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet wurdet, viel Kampf erduldet habt, der mit Leiden verbunden war, (5Mo 8,2; Phil 1,29; 1Thess 2,14; Hebr 6,4)33 da ihr teils selbst Schmähungen und Bedrängnissen öffentlich preisgegeben wart, teils mit denen Gemeinschaft hattet, die so behandelt wurden. (1Kor 4,9; Hebr 10,34; Hebr 13,3)34 Denn ihr hattet Mitleid mit mir in meinen Ketten bewiesen und den Raub eurer Güter mit Freuden hingenommen, weil ihr in euch selbst gewiss seid, dass ihr ein besseres und bleibendes Gut in den Himmeln besitzt. (Mt 6,20; 2Tim 1,8; 2Tim 1,16; Hebr 11,26; Jak 1,2; 1Petr 4,13)35 So werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat! (Hebr 3,14; Offb 2,10)36 Denn standhaftes Ausharren tut euch not, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung erlangt. (Röm 2,7; Röm 5,3; Hebr 6,12; Hebr 6,15; Offb 1,9; Offb 13,10)37 Denn noch eine kleine, ganz kleine Weile, dann wird der kommen, der kommen soll, und wird nicht auf sich warten lassen. (Hab 2,6; Jak 5,7)38 »Der Gerechte aber wird aus Glauben leben«; doch: »Wenn er feige zurückweicht, so wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben«.[6] (Hes 18,23; Hab 2,3; Hab 2,4; Röm 1,17; 1Kor 10,5; Gal 3,1)39 Wir aber gehören nicht zu denen, die feige zurückweichen zum Verderben, sondern zu denen, die glauben zur Errettung der Seele. (1Petr 1,9)

Hebräer 10

Lutherbibel 2017

1 Denn das Gesetz hat den Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht die Gestalt der Dinge selbst. Deshalb kann es die, die opfern, niemals vollkommen machen durch die Jahr für Jahr gleichen Opfer, welche man immer wieder darbringt. (Hebr 8,5)2 Hätte nicht sonst das Opfern aufgehört, wenn die, die Gott dienen, ein für alle Mal rein geworden wären und kein von Sünden beschwertes Gewissen mehr hätten?3 Vielmehr geschieht durch die Opfer alle Jahre eine Erinnerung an die Sünden. (3Mo 16,34)4 Denn es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen.5 Darum spricht er[1], wenn er in die Welt kommt: »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet.6 Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht.7 Da sprach ich: Siehe, ich komme – im Buch steht von mir geschrieben –, dass ich tue, Gott, deinen Willen.«8 Zuerst hatte er gesagt: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt und sie gefallen dir nicht«, welche doch nach dem Gesetz geopfert werden.9 Dann aber sprach er: »Siehe, ich komme, zu tun deinen Willen.« Da hebt er das Erste auf, damit er das Zweite einsetze.10 Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für alle Mal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.11 Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können.12 Dieser aber hat ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht, das ewiglich gilt, und hat sich zur Rechten Gottes gesetzt (Apg 2,33; Röm 8,34; Hebr 12,2; 1Petr 3,22)13 und wartet hinfort, bis seine Feinde zum Schemel unter seine Füße gelegt werden. (Ps 110,1)14 Denn mit einem einzigen Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.15 Das bezeugt uns aber auch der Heilige Geist. Denn nachdem er gesagt hat:16 »Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen«, spricht der Herr: »Ich will meine Gesetze in ihr Herz geben, und in ihren Sinn will ich sie schreiben, (Hebr 8,10)17 und ihrer Sünden und ihrer Missetaten will ich nicht mehr gedenken.«18 Wo aber Vergebung der Sünden ist, da geschieht kein Opfer mehr für die Sünde. (Hebr 8,12)19 Weil wir denn nun, Brüder und Schwestern, durch das Blut Jesu den Freimut haben zum Eingang in das Heiligtum, (Mt 27,51)20 den er uns eröffnet hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist: durch sein Fleisch, (Hebr 9,8)21 und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes,22 so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in der Fülle des Glaubens, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser. (Eph 5,26; Hebr 4,16; 1Petr 3,21)23 Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; (Hebr 4,14)24 und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken25 und nicht verlassen unsre Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht. (Röm 13,11; Hebr 3,13)26 Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt hinfort kein Opfer mehr für die Sünden, (4Mo 15,30; Hebr 6,4)27 sondern ein schreckliches Warten auf das Gericht und ein wütendes Feuer, das die Widersacher verzehren wird. (Jes 26,11)28 Wenn jemand das Gesetz des Mose missachtet, muss er sterben ohne Erbarmen auf zwei oder drei Zeugen hin. (5Mo 17,6)29 Eine wie viel härtere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes für unrein hält, durch das er doch geheiligt wurde, und den Geist der Gnade schmäht? (Hebr 2,3; Hebr 12,25)30 Denn wir kennen den, der gesagt hat: »Die Rache ist mein, ich will vergelten«, und wiederum: »Der Herr wird sein Volk richten.« (5Mo 32,35)31 Schrecklich ist’s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. (Hebr 12,29)32 Gedenkt aber der früheren Tage, an denen ihr, die ihr erleuchtet wurdet, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens, (Hebr 6,4)33 indem ihr zum Teil selbst durch Schmähungen und Bedrängnisse zum Schauspiel geworden seid, zum Teil Gemeinschaft hattet mit denen, welchen es so erging. (1Kor 4,9)34 Denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt. (Mt 6,20; Mt 19,21)35 Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. (Hebr 4,16)36 Geduld aber habt ihr nötig, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.37 Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben.38 Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm« (Röm 1,17)39 Wir aber sind nicht solche, die zurückweichen und verdammt werden, sondern solche, die glauben und die Seele erretten.