1Und die Prophetensöhne sprachen zu Elisa: Sieh doch, der Ort, wo wir vor dir wohnen, ist uns zu eng! (1Sam 19,20; 2Kön 4,38)2Wir wollen doch an den Jordan gehen und dort jeder einen Balken holen, damit wir uns dort eine Niederlassung bauen. Und er sprach: Geht hin! (2Kön 2,7; 2Kön 2,13; 2Kön 5,10; 2Kön 5,14; 2Kön 6,4)3Es sprach aber einer: Tu uns doch den Gefallen und komm mit deinen Knechten! Und er sprach: Ich will mitkommen! (2Mo 33,15; Joh 14,18)4Und er ging mit ihnen. Als sie nun an den Jordan kamen, schnitten sie Holz. (5Mo 19,5; 5Mo 29,11)5Und es geschah, als einer einen Stamm fällte, da fiel das Eisen ins Wasser. Da schrie er und sprach: O weh, mein Herr! Und es ist noch dazu entliehen! (2Mo 22,14)6Aber der Mann Gottes sprach: Wohin ist es gefallen? Und als er ihm die Stelle zeigte, schnitt er ein Holz ab und warf es dort hinein. Da brachte er das Eisen zum Schwimmen. (2Kön 2,21; 2Kön 4,41; Mt 14,31)7Und er sprach: Hole es dir heraus! Da streckte er seine Hand aus und nahm es. (2Mo 4,4; 2Kön 4,7; 2Kön 4,36; Mt 14,31; Lk 7,15; Apg 9,41)
Die Aramäer werden mit Blindheit geschlagen
8Und der König von Aram führte Krieg gegen Israel; und er beratschlagte sich mit seinen Knechten und sprach: Da und da soll mein Lager sein! (Ps 33,10; Spr 21,30; Jes 8,9; Jes 41,11; Jes 54,17)9Aber der Mann Gottes sandte zum König von Israel und ließ ihm sagen: Hüte dich, an jenem Ort vorbeizugehen; denn die Aramäer kommen dort hinab! (Hi 5,12; Am 3,7)10Und der König von Israel sandte hin an den Ort, den ihm der Mann Gottes genannt und vor dem er ihn gewarnt hatte, und er nahm sich dort in Acht. Dies geschah nicht bloß einmal oder zweimal. (2Chr 20,20; Am 7,1; Apg 27,24)11Da wurde das Herz des Königs von Aram unruhig darüber, und er rief seine Knechte[1] zu sich und sprach zu ihnen: Könnt ihr mir denn nicht sagen, wer von den Unsrigen es mit dem König von Israel hält? (1Sam 22,7; Jes 57,20)12Da sprach einer seiner Knechte: Nicht doch, mein Herr und König; sondern Elisa, der Prophet in Israel, verrät dem König von Israel alles, was du in deiner Schlafkammer redest! (Ps 139,1; Pred 10,20; Jer 23,23; Dan 2,18)13Er sprach: So geht hin und seht, wo er ist, dass ich hinsende und ihn ergreifen lasse! Und sie meldeten es ihm und sprachen: Siehe, er ist in Dotan! (1Mo 37,17; 1Sam 23,22; Ps 37,32; Jer 36,26)14Da sandte er Pferde und Streitwagen und eine große Streitmacht dorthin. Und sie kamen bei Nacht und umzingelten die Stadt. (Ps 121,4; Lk 22,53)15Als nun der Diener des Mannes Gottes am Morgen früh aufstand und hinausging, siehe, da lag um die Stadt ein Heer mit Pferden und Streitwagen. Da sprach sein Knecht zu ihm: O weh, mein Herr! Was wollen wir nun tun? (2Kön 3,11; 2Kön 5,20; 2Kön 6,5; 2Chr 20,12; Mt 20,26; Apg 13,5)16Er sprach: Fürchte dich nicht! Denn die, welche bei uns sind, sind zahlreicher als die, welche bei ihnen sind! (5Mo 20,1; 2Chr 20,15; 2Chr 32,8; Ps 27,1; Ps 27,3; Ps 55,19; Jes 8,10; Röm 8,31)17Und Elisa betete und sprach: HERR, öffne ihm doch die Augen, damit er sieht! Da öffnete der HERR dem Knecht die Augen, sodass er sah. Und siehe, der Berg war voll feuriger Rosse und Streitwagen rings um Elisa her. (1Mo 21,19; 4Mo 22,31; 2Kön 2,11; Ps 34,8; Ps 119,18; 1Kor 2,9; Eph 1,18; Offb 3,18)18Und als sie zu ihm hinkamen, bat Elisa den HERRN und sprach: Schlage doch diese Heiden mit Blindheit! Da schlug er sie mit Blindheit nach dem Wort Elisas. (1Mo 19,11; Ps 124,1; Apg 13,11)19Und Elisa sprach zu ihnen: Das ist nicht der Weg noch die Stadt; folgt mir nach, so will ich euch zu dem Mann führen, den ihr sucht! Und er führte sie nach Samaria. (2Kön 3,8; 2Kön 17,13; 2Kön 19,28; Jes 37,29; Jes 37,34)20Und es geschah, als sie nach Samaria gekommen waren, da sprach Elisa: HERR, öffne diesen die Augen, damit sie sehen! Und der HERR öffnete ihnen die Augen, sodass sie sahen. Und siehe, da waren sie mitten in Samaria. (2Kön 6,17; Lk 24,31)21Und als der König von Israel sie sah, sprach er zu Elisa: Mein Vater, soll ich sie schlagen? Soll ich sie schlagen? (1Sam 24,5; 1Sam 24,7; 1Sam 24,19; 1Sam 26,8; Lk 9,54; Lk 22,49)22Er sprach: Du sollst sie nicht schlagen! Würdest du die schlagen, welche du mit deinem Schwert und mit deinem Bogen gefangen nimmst? Setze ihnen Brot und Wasser vor, dass sie essen und trinken und zu ihrem Herrn ziehen! (Spr 25,21; Röm 12,20)23Da wurde ein großes Mahl zubereitet. Und als sie gegessen und getrunken hatten, ließ er sie gehen, und sie zogen zu ihrem Herrn. Von da an kamen die Streifscharen der Aramäer nicht mehr in das Land Israel. (2Chr 28,15; Ps 46,9; Mi 4,3)
Die Belagerung Samarias
24Und danach geschah es, dass Benhadad, der König von Aram, sein ganzes Heer versammelte und heraufzog und Samaria belagerte. (1Kön 20,1; 2Kön 17,5; 2Kön 18,9; 2Kön 25,1; Pred 9,14)25Da entstand in Samaria eine große Hungersnot; und siehe, sie belagerten die Stadt so lange, bis ein Eselskopf 80 Silberlinge und ein Viertel Kab Taubenmist 5 Silberlinge wert war. (3Mo 26,26; Hes 4,13)26Als aber der König von Israel auf der Mauer entlangging, flehte ihn eine Frau an und sprach: Hilf mir, mein Herr und König! (Hi 5,8; Ps 121,1; Ps 146,3; Jes 45,22)27Er aber sprach: Wenn dir der HERR nicht hilft, von woher soll ich dir Hilfe bringen? Von der Tenne oder von der Kelter? (Ps 33,16; Ps 60,13)28Und der König fragte sie: Was willst du? Sie sprach: Diese Frau da sprach zu mir: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn heute essen; morgen wollen wir dann meinen Sohn essen! (3Mo 26,29; 5Mo 28,53; Jes 49,15)29So haben wir meinen Sohn gekocht und ihn gegessen; und am anderen Tag sprach ich zu ihr: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn essen! Aber sie hat ihren Sohn versteckt! (1Kön 3,26; Kla 4,10)30Und es geschah, als der König die Worte der Frau hörte, da zerriss er seine Kleider, während er auf der Mauer entlangging. Da sah das Volk, dass er darunter auf seinem Leib Sacktuch trug. (1Kön 21,27; Jes 58,5; Joe 2,13)31Und er sprach: Gott tue mir dies und das, wenn das Haupt Elisas, des Sohnes Saphats, heute auf ihm bleibt! (1Kön 18,17; 1Kön 19,2; Jes 37,15)32Elisa aber saß in seinem Haus, und die Ältesten saßen bei ihm. Und [der König] sandte einen Mann vor sich her; aber ehe der Bote zu ihm kam, sprach er zu den Ältesten: Seht ihr nicht, wie dieser Mördersohn hersendet, um mir den Kopf abzuhauen? Habt acht, wenn der Bote kommt, verschließt die Tür und stemmt euch mit der Tür gegen ihn! Höre ich nicht die Fußtritte seines Herrn hinter ihm her? (1Kön 21,10; 1Kön 21,19; Jer 20,3; Hes 8,1; Hes 20,1)33Während er noch mit ihnen redete, siehe, da kam der Bote zu ihm hinab, und er sprach: Siehe, dieses Unglück kommt vom HERRN, was soll ich noch auf den HERRN warten? (Hi 1,21; Hi 2,9; Hi 5,17; Spr 19,3; Jes 8,17; Jer 2,25; Jer 2,29; Jer 30,15; Hos 6,1)
2.Könige 6
Lutherbibel 2017
Elisa macht Eisen schwimmen
1Die Prophetenjünger sprachen zu Elisa: Siehe, der Raum, wo wir vor dir wohnen, ist uns zu eng.2Lass uns an den Jordan gehen, und jeder von uns soll dort einen Stamm holen, damit wir uns eine Stätte bauen, wo wir wohnen können. Er sprach: Geht hin!3Und einer sprach: Geh doch mit deinen Knechten! Er sprach: Ich will mitgehen.4Und er ging mit ihnen. Und als sie an den Jordan kamen, hieben sie Bäume um.5Und als einer einen Stamm fällte, fiel ihm das Eisen ins Wasser. Und er schrie: O weh, mein Herr! Und dazu ist’s noch entliehen!6Aber der Mann Gottes sprach: Wo ist’s hingefallen? Und als er ihm die Stelle zeigte, schnitt er einen Stock ab und stieß dahin. Da schwamm das Eisen.7Und er sprach: Heb’s auf! Da streckte er seine Hand aus und nahm es.
Die Aramäer werden mit Blindheit geschlagen
8Und der König von Aram führte Krieg mit Israel und beriet sich mit seinen Obersten und sprach: Da und da wollen wir uns lagern.9Aber der Mann Gottes sandte zum König von Israel und ließ ihm sagen: Hüte dich, dass du nicht an diesem Ort vorüberziehst, denn die Aramäer lauern dort.10So sandte denn der König von Israel hin an den Ort, den ihm der Mann Gottes gesagt und vor dem er ihn gewarnt hatte, und war dort auf der Hut; und tat das nicht nur einmal oder zweimal.11Da wurde das Herz des Königs von Aram voller Unmut darüber, und er rief seine Obersten und sprach zu ihnen: Wollt ihr mir denn nicht sagen, wer von den Unsern es mit dem König von Israel hält?12Da sprach einer seiner Obersten: Nicht doch, mein Herr und König, sondern Elisa, der Prophet in Israel, sagt alles dem König von Israel, auch was du in der Kammer redest, wo dein Lager ist.13Er sprach: So geht hin und seht, wo er ist, dass ich hinsende und ihn holen lasse. Und sie sagten es ihm an und sprachen: Siehe, er ist in Dotan.14Da sandte er hin Rosse und Wagen und ein großes Heer. Und als sie bei Nacht hinkamen, umstellten sie die Stadt.15Und der Diener des Mannes Gottes stand früh auf und trat heraus, und siehe, da lag ein Heer um die Stadt mit Rossen und Wagen. Da sprach sein Diener zu ihm: O weh, mein Herr! Was sollen wir nun tun?16Er sprach: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind!17Und Elisa betete und sprach: HERR, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der HERR dem Diener die Augen, und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her.18Und als die Aramäer zu ihm herabkamen, betete Elisa und sprach: HERR, schlage dies Volk mit Blindheit! Und er schlug sie mit Blindheit nach dem Wort Elisas. (1Mo 19,11)19Und Elisa sprach zu ihnen: Dies ist nicht der Weg und nicht die Stadt. Folgt mir nach! Ich will euch führen zu dem Mann, den ihr sucht. Und er führte sie nach Samaria.20Und als sie nach Samaria kamen, sprach Elisa: HERR, öffne diesen die Augen, dass sie sehen! Und der HERR öffnete ihnen die Augen, und sie sahen, und siehe, da waren sie mitten in Samaria.21Und als der König von Israel sie sah, sprach er zu Elisa: Mein Vater, soll ich sie erschlagen?22Er sprach: Du sollst sie nicht erschlagen. Erschlägst du denn die, die du mit Schwert und Bogen gefangen hast? Setze ihnen Brot und Wasser vor, dass sie essen und trinken, und lass sie zu ihrem Herrn ziehen! (3Mo 19,18; 2Chr 28,9; Spr 25,21)23Da wurde ein großes Mahl bereitet. Und als sie gegessen und getrunken hatten, ließ er sie gehen, dass sie zu ihrem Herrn zogen. Seitdem kamen streifende Rotten der Aramäer nicht mehr ins Land Israel.
Belagerung und Errettung Samarias
24Danach begab es sich, dass Ben-Hadad, der König von Aram, sein ganzes Heer versammelte, und er zog herauf und belagerte Samaria.25Und es war eine große Hungersnot in Samaria. Sie aber belagerten die Stadt, bis ein Eselskopf achtzig Silberstücke und eine Handvoll Taubenmist fünf Silberstücke galt.26Und als der König von Israel auf der Mauer einherging, schrie ihn eine Frau an und sprach: Hilf mir, mein Herr und König!27Er sprach: Hilft dir der HERR nicht, woher soll ich dir helfen? Von der Tenne oder von der Kelter?28Und der König sprach zu ihr: Was ist dir? Sie sprach: Diese Frau da sprach zu mir: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn heute essen; morgen wollen wir meinen Sohn essen. (3Mo 26,29; 5Mo 28,53; Kla 4,10)29So haben wir meinen Sohn gekocht und gegessen. Und ich sprach zu ihr am nächsten Tage: Gib deinen Sohn her und lass uns ihn essen! Aber sie hat ihren Sohn versteckt.30Als der König die Worte der Frau hörte, zerriss er seine Kleider, während er auf der Mauer ging. Da sah alles Volk, dass er darunter den Sack auf seinem Leib trug.31Und er sprach: Gott tue mir dies und das, wenn Elisa, der Sohn Schafats, heute seinen Kopf behält!32Elisa aber saß in seinem Hause, und die Ältesten saßen bei ihm. Und der König sandte einen Mann vor sich her. Aber ehe der Bote zu ihm kam, sprach Elisa zu den Ältesten: Habt ihr gesehen, wie dieser Mörder hergesandt hat, dass er mir das Haupt abschlage? Seht zu, wenn der Bote eintritt, dass ihr die Tür zuschließt und ihn mit der Tür wegstoßt. Hört man nicht schon das Geräusch der Tritte seines Herrn hinter ihm her?33Als er noch so mit ihnen redete, siehe, da kam schon der König zu ihm hinab und sprach: Siehe, dies Übel kommt von dem HERRN! Was soll ich noch von dem HERRN erwarten? (Am 3,6)