Hiob will sich vor Gott rechtfertigen und verteidigen
1Siehe, dies alles hat mein Auge gesehen, mein Ohr hat’s gehört und sich gemerkt; (Hi 5,27; Ps 78,3; 1Joh 1,3)2was ihr wisst, weiß auch ich; ich stehe nicht hinter euch zurück. (Hi 12,3; 1Kor 8,1)3Ich aber will nun zu dem Allmächtigen reden; mit Gott zu rechten begehre ich. (Hi 9,3; Hi 9,14; Hi 23,3; Jes 1,18; Mi 6,2)4Ihr hingegen streicht ja nur Lügenpflaster und seid nichts als Quacksalber, ihr alle! (Hi 6,15; Jer 6,14; Jer 8,22)5O dass ihr doch schweigen könntet; das würde euch als Weisheit angerechnet! (Spr 17,28; Am 5,13; Jak 1,19)6So hört nun meine Rechtfertigung, und achtet auf die Verteidigung meiner Lippen! (Ri 9,7; Hi 21,2; Spr 8,6)7Wollt ihr Gott zuliebe Unrechtes reden und zu seinen Gunsten lügen? (Hi 36,2; Röm 3,5; 2Kor 4,2)8Wollt ihr seine Partei ergreifen oder Gottes Anwalt spielen? (2Mo 23,2; Hi 32,21; Spr 24,23)9Wäre es gut [für euch], wenn er euch erforschte? Könnt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht? (Ps 11,4; Mal 3,7; Apg 5,3; Hebr 4,13)10Nein, strafen wird er euch, wenn ihr im Geheimen die Person anseht! (2Chr 19,6)11Wird nicht seine Majestät euch in Furcht versetzen und Schrecken vor ihm euch überfallen? (Ps 119,120; Jer 10,10; Mt 10,28; Offb 1,17)12Eure Denksprüche sind Sprüche aus Asche, und eure Schutzwehren sind Schutzwehren aus Lehm. (Hi 18,17; Ps 34,17; Spr 10,7)13Schweigt vor mir und lasst mich reden; es komme über mich, was will! (Hi 13,3; Hi 13,5; Hi 21,3)14Warum sollte ich mein Fleisch in meine Zähne nehmen und mein Leben in meine Hand legen? (Hi 10,1; Hi 18,4; Pred 4,5)15Siehe, er soll mich töten — ich will auf ihn warten; nur will ich meine Wege ihm ins Angesicht verteidigen! (Hi 40,4; Hi 42,6)16Auch das schon wird mir zur Rettung dienen; denn kein Gottloser kommt vor sein Angesicht. (Ps 1,5; Mt 7,23)17Hört doch, hört auf meine Rede, und meine Erklärung dringe in eure Ohren! (Hi 13,6; Hi 33,1)18Gebt acht, ich habe die Verteidigung vorgebracht; ich weiß, dass ich Recht bekommen werde. (Hi 9,2; Hi 9,20; Hi 23,4; Jes 43,26; Röm 8,33)19Wer ist es, der noch mit mir rechten will? Denn dann wollte ich verstummen und sterben. (Hi 7,15; Hi 9,21; Jes 50,8)20Nur zweierlei tue mir nicht an, dann will ich mich vor deinem Angesicht nicht verbergen: (1Mo 3,8; 5Mo 25,13; Hi 13,24; Spr 30,7; Offb 6,15)21Tue deine Hand von mir und ängstige mich nicht mit deinem Schrecken! (Hi 9,34; Hi 13,11; Hi 27,20; Hi 30,15)22Dann rufe du, und ich will antworten, oder ich will reden, und du erwidere mir! (Hi 14,15; Hi 19,7)23Wie viele Sünden und Vergehen habe ich? Lass mich meine Übertretungen und Missetaten wissen! (Hi 6,24; Hi 10,2; Ps 139,23)24Warum verbirgst du dein Angesicht und hältst mich für deinen Feind? (Hi 19,11; Hi 30,21; Hi 33,10; Ps 88,15)25Verscheuchst du ein verwehtes Blatt und verfolgst einen dürren Halm? (Ps 103,14)26Denn du verschreibst mir Bitteres und lässt mich erben die Sünden meiner Jugend; (Hi 7,20; Ps 25,7)27du legst meine Füße in den Stock[1] und lauerst auf alle meine Schritte und zeichnest dir meine Fußspuren auf, (Hi 33,11)28da ich doch wie Moder vergehe, wie ein Kleid, das die Motten fressen! (Hi 7,5; Hi 19,20; Ps 39,12)
Hiob 13
Lutherbibel 2017
von Deutsche Bibelgesellschaft1Siehe, das hat alles mein Auge gesehen und mein Ohr gehört, und ich hab’s verstanden.2Was ihr wisst, das weiß ich auch, und ich bin nicht geringer als ihr.3Doch ich wollte gern zu dem Allmächtigen reden und wollte rechten mit Gott.4Aber ihr seid Lügentüncher und seid alle unnütze Ärzte.5Wollte Gott, dass ihr geschwiegen hättet, so wäret ihr weise geblieben. (Spr 17,28)6Hört doch, wie ich mich verantworte, und merkt auf die Streitsache, von der ich rede!7Wollt ihr Gott verteidigen mit Unrecht und Trug für ihn reden?8Wollt ihr für ihn Partei ergreifen? Wollt ihr Gottes Sache vertreten?9Wird’s euch auch wohlgehen, wenn er euch verhören wird? Meint ihr, dass ihr ihn täuschen werdet, wie man einen Menschen täuscht?10Er wird euch hart zurechtweisen, wenn ihr heimlich Partei ergreift.11Werdet ihr euch nicht entsetzen, wenn er sich erhebt, und wird sein Schrecken nicht über euch fallen?12Was ihr zu bedenken gebt, sind Sprüche aus Asche; eure Bollwerke werden zu Lehmhaufen.13Schweigt still und lasst mich reden; es komme über mich, was da will.14Was soll ich mein Fleisch mit meinen Zähnen festhalten und mein Leben aufs Spiel setzen?15Siehe, auch wenn er mich umbringt, warte ich auf ihn; fürwahr, ich will meine Wege vor ihm verantworten.16Auch das muss mir zum Heil sein; denn es kommt kein Ruchloser vor ihn.17Hört meine Rede und was ich darlege, mit euren Ohren!18Siehe, ich bin zum Rechtsstreit gerüstet; ich weiß, dass ich recht behalten werde.19Wer ist, der mit mir rechten könnte? Denn dann wollte ich schweigen und zugrunde gehen.20Nur zweierlei tu mir nicht, so will ich mich vor dir nicht verbergen:21Lass deine Hand fern von mir sein, und dein Schrecken erschrecke mich nicht; (Hi 9,34)22dann rufe, ich will dir antworten, oder ich will reden, dann antworte du mir!23Wie groß ist meine Schuld und Sünde? Lass mich wissen meine Übertretung und Sünde.24Warum verbirgst du dein Antlitz und hältst mich für deinen Feind? (Hi 19,11)25Willst du ein verwehendes Blatt schrecken und einen dürren Halm verfolgen,26dass du so Bitteres über mich verhängst und über mich bringst die Sünden meiner Jugend? (Ps 25,7)27Du hast meinen Fuß in den Block gelegt und hast acht auf alle meine Pfade und zeichnest meine Fußstapfen nach,28der ich doch wie Moder vergehe und wie ein Kleid, das die Motten fressen.
Hiobs Warnung der Freunde vor der Gerechtigkeit Gottes – Vorsichtige Aufforderung an Gott zum Rechtsstreit
1Siehe, das alles hat mein Auge gesehen, mein Ohr gehört und sich gemerkt.2Soviel ihr erkannt habt, habe ich auch erkannt, ich stehe nicht hinter euch zurück. (Hi 12,3; Hi 15,9)3Doch ich will zum Allmächtigen reden, und vor Gott will ich mich verteidigen. (Hi 13,15; Hi 23,3)4Ihr dagegen seid Lügendichter[1], Kurpfuscher, ihr alle! (Hi 6,15; Hi 16,2)5Hieltet ihr euch doch still! Das würde euch zur Weisheit gereichen.6Hört doch meine Entgegnung und achtet auf die Streitreden meiner Lippen!7Wollt ihr für Gott Verkehrtes vorbringen und für ihn Falsches vortragen? (2Kön 10,18)8Wollt ihr seine Partei ergreifen[2], oder wollt ihr für Gott den Rechtsstreit führen?9Wird es gut für euch sein, wenn er euch erforscht? Oder wollt ihr ihn täuschen, wie man einen Menschen täuscht? (Apg 5,4)10Hart zurechtweisen wird er euch, wenn ihr insgeheim die Person anseht[3]. (2Chr 19,7)11Wird seine Hoheit euch nicht aufschrecken und sein Schrecken nicht auf euch fallen?12Was ihr vorbringt[4], sind Sprüche von Asche, eure Bollwerke[5] erweisen sich als Bollwerke aus Lehm. (Hi 21,34)13Schweigt still vor mir, und ich will reden, was auch über mich ergehen möge! (Hi 7,11)14Warum sollte ich mein Fleisch zwischen meine Zähne nehmen und mein Leben in meine Hand legen?[6]15Siehe, er wird mich töten, ich will auf ihn warten[7], nur will ich meine Wege ihm ins Angesicht rechtfertigen. (Hi 13,3)16Schon das wird mir zur Rettung sein, denn kein Ruchloser darf vor sein Angesicht kommen. (Mt 7,23)17Hört, hört meine Rede, und meine Darlegung dringe in eure Ohren! (Hi 21,2)18Siehe doch, ich habe den Rechtsfall vorgebracht, ich habe erkannt, dass ich recht behalten werde.19Wer ist der, der mit mir den Rechtsstreit führen könnte? Denn dann wollte ich schweigen und verscheiden. (Jes 50,8)20Nur zweierlei tue nicht mit mir, dann werde ich mich nicht vor deinem Angesicht verbergen! (Hi 9,34)21Entferne deine Hand von mir, und dein Schrecken soll mich nicht ängstigen!22Dann rufe, und ich will antworten, oder ich will reden, und du erwidere mir! (Hi 14,15; Hi 31,35)23Wie viele Sünden und Vergehen habe ich? Lass mich mein Verbrechen und mein Vergehen wissen! (Hi 6,24; Hi 10,2)24Warum verbirgst du dein Angesicht und hältst mich für deinen Feind? (Hi 10,16; Hi 16,9; Hi 19,11; Hi 30,21; Hi 33,10; Ps 44,24)25Willst du ein verwehtes Blatt erschrecken und einem dürren Halm nachjagen?26Denn Bitteres verhängst[8] du über mich, und die Sünden meiner Jugend lässt du mich entgelten. (1Kön 17,18; Ps 25,7; Jer 31,19)27Und meine Füße legst du in den Block und beobachtest all meine Pfade, zeichnest dir die Sohlen[9] meiner Füße auf, (Hi 3,23; Hi 14,16)28da ich doch wie Moder zerfalle[10], wie ein Kleid, das die Motte zerfressen hat. (Hi 7,5; Ps 39,12; Jak 5,2)
Hiob 13
Menge Bibel
1»Seht, dies alles hat mein Auge gesehen, hat mein Ohr gehört und es sich gemerkt.2Soviel ihr wißt, weiß ich auch: ich stehe hinter euch nicht zurück.3Doch ich will zum Allmächtigen reden und trage Verlangen, mich mit Gott auseinanderzusetzen.4Ihr dagegen seid nur Lügenschmiede, Pfuscherärzte allesamt.5O wolltet ihr doch ganz stille schweigen: das würde euch als Weisheit angerechnet werden.6Hört doch meine Rechtfertigung an und achtet auf die Entgegnungen meiner Lippen!7Wollt ihr Gott zur Ehre Lügen reden und ihm zuliebe Trug vorbringen?8Wollt ihr Parteilichkeit zu seinen Gunsten üben oder Gottes Sachwalter[1] spielen?9Würde es gut für euch ablaufen, wenn er euch ins Verhör nimmt, oder könnt ihr ihn narren, wie man Menschen narrt?10Mit aller Strenge wird er euch strafen, wenn ihr im geheimen[2] Partei (für ihn) ergreift.11Wird nicht sein bloßes Sich-Erheben euch fassungslos machen und Schrecken vor ihm euch befallen?12Eure Denksprüche sind Sprüche so lose wie Asche, eure Schanzen erweisen sich als Schanzen von Lehm!«
Hiob tritt in diesen Rechtsstreit zuversichtlich ein, vorausgesetzt daß Gott ihm die erforderliche Rücksicht durch Fernhalten seines Schreckens gewähren wollte
13»So schweigt denn vor mir still: ich will reden, es mag über mich hereinfahren, was da will!14Warum sollte ich mein Fleisch in meinen Zähnen forttragen und meine Seele[3] in meine offene Hand legen?15Er wird mich ja doch töten, ich habe auf nichts mehr zu hoffen; nur meinen bisherigen Wandel will ich offen vor ihm darlegen.16Schon das muß mir zugute kommen, denn kein Heuchler darf ihm vor die Augen treten.17So hört denn meine Rede aufmerksam an und laßt meine Darlegung in euer Ohr dringen!18Seht doch: ich bin zum Rechtsstreit gerüstet! Ich weiß, daß ich, ja ich, recht behalten werde.19Wer ist es, der mit mir rechten dürfte? Denn in diesem Fall wollte ich lieber verstummen und den Tod erleiden!20Nur zweierlei tu mir dabei nicht an (o Gott), dann will ich mich vor deinem Angesicht nicht verbergen:21ziehe deine Hand von mir zurück und laß deine schreckliche Erscheinung mich nicht ängstigen!22Dann rufe mich[4], so will ich mich verantworten; oder ich will reden, und du entgegne mir!«
In der Hoffnung darauf legt er Gott schon jetzt die Frage nach seiner Schuld vor
23»Wie viele Übertretungen und Missetaten habe ich (begangen)? Meine Übertretung und meine Sünde laß mich wissen!24Warum verbirgst du dein Angesicht vor mir und siehst in mir deinen Feind?25Willst du ein verwehtes Blatt noch aufschrecken und einem dürren Strohhalm noch nachjagen,26daß du mir so bittere Arzneien verschreibst und mich sogar die Verfehlungen meiner Jugend büßen läßt?27Daß du meine Füße in den Block legst und alle meine Pfade überwachst, meinen Füßen jede freie Bewegung entziehst,28mir, einem Manne, der wie ein vom Wurm zerfressenes Gerät zerfällt, wie ein Kleid, das die Motten zernagt haben?«
Hiob 13
King James Version
1Lo, mine eye hath seen all this , mine ear hath heard and understood it.2What ye know, the same do I know also: I am not inferior unto you.3Surely I would speak to the Almighty, and I desire to reason with God.4But ye are forgers of lies, ye are all physicians of no value.5O that ye would altogether hold your peace! and it should be your wisdom.6Hear now my reasoning, and hearken to the pleadings of my lips.7Will ye speak wickedly for God? and talk deceitfully for him?8Will ye accept his person? will ye contend for God?9Is it good that he should search you out? or as one man mocketh another, do ye so mock him?10He will surely reprove you, if ye do secretly accept persons.11Shall not his excellency make you afraid? and his dread fall upon you?12Your remembrances are like unto ashes, your bodies to bodies of clay.13Hold your peace, let me alone, that I may speak, and let come on me what will .14Wherefore do I take my flesh in my teeth, and put my life in mine hand?15Though he slay me, yet will I trust in him: but I will maintain mine own ways before him.16He also shall be my salvation: for an hypocrite shall not come before him.17Hear diligently my speech, and my declaration with your ears.18Behold now, I have ordered my cause; I know that I shall be justified.19Who is he that will plead with me? for now, if I hold my tongue, I shall give up the ghost.20Only do not two things unto me: then will I not hide myself from thee.21Withdraw thine hand far from me: and let not thy dread make me afraid.22Then call thou, and I will answer: or let me speak, and answer thou me.23How many are mine iniquities and sins? make me to know my transgression and my sin.24Wherefore hidest thou thy face, and holdest me for thine enemy?25Wilt thou break a leaf driven to and fro? and wilt thou pursue the dry stubble?26For thou writest bitter things against me, and makest me to possess the iniquities of my youth.27Thou puttest my feet also in the stocks, and lookest narrowly unto all my paths; thou settest a print upon the heels of my feet.28And he, as a rotten thing, consumeth, as a garment that is moth eaten.