Matthäus 20

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Denn das Reich der Himmel gleicht einem Hausherrn, der am Morgen früh ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg einzustellen. (Jes 5,7; Jer 12,10; Mt 21,28; Mt 21,33)2 Und nachdem er mit den Arbeitern um einen Denar für den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg. (Mt 18,28; 1Kor 3,5)3 Als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere auf dem Markt untätig stehen4 und sprach zu diesen: Geht auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, will ich euch geben! (Hi 41,3; 1Kor 3,8; 1Tim 5,18)5 Und sie gingen hin. Wiederum ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und tat dasselbe.6 Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andere untätig dastehen und sprach zu ihnen: Warum steht ihr hier den ganzen Tag untätig? (Joh 9,4)7 Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand eingestellt! Er spricht zu ihnen: Geht auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, das werdet ihr empfangen! (Röm 10,15)8 Als es aber Abend geworden war, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und bezahle ihnen den Lohn, indem du bei den Letzten anfängst, bis zu den Ersten. (5Mo 24,15)9 Und es kamen die, welche um die elfte Stunde [eingestellt worden waren], und empfingen jeder einen Denar. (Lk 23,40)10 Als aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; da empfingen auch sie jeder einen Denar.11 Und als sie ihn empfangen hatten, murrten sie gegen den Hausherrn (Mt 19,27; Lk 15,29)12 und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgemacht, die wir die Last und Hitze des Tages getragen haben! (Röm 10,3; 1Kor 4,7)13 Er aber antwortete und sprach zu einem unter ihnen: Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen? (Mt 22,12; Mt 26,50)14 Nimm das Deine und geh hin! Ich will aber diesem Letzten so viel geben wie dir.15 Oder habe ich nicht Macht, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Blickst du darum neidisch, weil ich gütig bin? (Röm 9,15)16 So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein. Denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt. (Mt 19,30; Mt 21,31; Mk 10,31; Lk 13,30)17 Und als Jesus nach Jerusalem hinaufzog, nahm er die zwölf Jünger auf dem Weg beiseite und sprach zu ihnen: (1Mo 22,5)18 Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den obersten Priestern und Schriftgelehrten ausgeliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen (Mt 16,21; Mt 26,66; Mt 27,2; Joh 12,33; Joh 19,7; Apg 2,23)19 und werden ihn den Heiden ausliefern, damit diese ihn verspotten und geißeln und kreuzigen; und am dritten Tag wird er auferstehen.20 Da trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm und warf sich vor ihm nieder, um etwas von ihm zu erbitten. (Mt 4,21)21 Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie sagt zu ihm: Sprich, dass diese meine beiden Söhne einer zu deiner Rechten, der andere zur Linken sitzen sollen in deinem Reich! (Mt 19,28; Lk 19,11; 2Tim 4,8)22 Aber Jesus antwortete und sprach: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet! Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, womit ich getauft werde? Sie sprechen zu ihm: Wir können es! (Spr 16,18; Jak 4,3)23 Und er spricht zu ihnen: Ihr werdet zwar meinen Kelch trinken und getauft werden mit der Taufe, womit ich getauft werde. Aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken zu verleihen, steht nicht mir zu, sondern es wird denen zuteil, denen es von meinem Vater bereitet ist. (Mt 26,42; Joh 17,1; Joh 18,11; Phil 3,10; 1Thess 3,3; Jak 1,17)24 Und als die Zehn es hörten, wurden sie unwillig über die beiden Brüder. (Gal 5,26)25 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Ihr wisst, dass die Fürsten der Heidenvölker sie unterdrücken und dass die Großen Gewalt über sie ausüben. (Lk 22,25)26 Unter euch aber soll es nicht so sein; sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener, (Mt 23,11; Lk 9,48; 1Petr 5,3)27 und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, (Mk 9,35; 2Kor 4,5)28 gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. (Mk 10,45; Joh 10,18; Röm 5,15; Hebr 2,10; 1Joh 3,16; Offb 5,9)29 Und als sie von Jericho auszogen, folgte ihm eine große Volksmenge nach. (Lk 18,35)30 Und siehe, zwei Blinde saßen am Weg. Als sie hörten, dass Jesus vorüberziehe, riefen sie und sprachen: Herr, du Sohn Davids, erbarme dich über uns! (Mt 15,22; Mt 21,9; Mt 22,42)31 Aber das Volk gebot ihnen, sie sollten schweigen. Sie aber riefen nur noch mehr und sprachen: Herr, du Sohn Davids, erbarme dich über uns! (Mt 19,13; Lk 18,15)32 Und Jesus stand still, rief sie und sprach: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll? (Mt 9,28)33 Sie sagten zu ihm: Herr, dass unsere Augen geöffnet werden! (Ps 119,18; Mk 10,51)34 Da erbarmte sich Jesus über sie und rührte ihre Augen an, und sogleich wurden ihre Augen wieder sehend, und sie folgten ihm nach. (Jes 35,5; Mt 7,9)

Matthäus 20

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 »Wenn Gott sein Werk vollendet, wird es sein wie bei dem Weinbergbesitzer,[1] der früh am Morgen auf den Marktplatz ging, um Leute zu finden und für die Arbeit in seinem Weinberg anzustellen.2 Er einigte sich mit ihnen auf den üblichen Tageslohn von einem Silberstück, dann schickte er sie in den Weinberg.3 Um neun Uhr ging er wieder auf den Marktplatz und sah dort noch ein paar Männer arbeitslos herumstehen.4 Er sagte auch zu ihnen: ›Ihr könnt in meinem Weinberg arbeiten, ich will euch angemessen bezahlen.‹5 Und sie gingen hin. Genauso machte er es mittags und gegen drei Uhr.6 Selbst als er um fünf Uhr das letzte Mal zum Marktplatz ging, fand er noch einige herumstehen und sagte zu ihnen: ›Warum tut ihr den ganzen Tag nichts?‹7 Sie antworteten: ›Weil uns niemand eingestellt hat.‹ Da sagte er: ›Geht auch ihr noch hin und arbeitet in meinem Weinberg!‹8 Am Abend sagte der Weinbergbesitzer zu seinem Verwalter: ›Ruf die Leute zusammen und zahl allen ihren Lohn! Fang bei denen an, die zuletzt gekommen sind, und höre bei den ersten auf.‹ (3Mo 19,13; 5Mo 24,15)9 Die Männer, die erst um fünf Uhr angefangen hatten, traten vor und jeder bekam ein Silberstück.10 Als nun die an der Reihe waren, die ganz früh angefangen hatten, dachten sie, sie würden entsprechend besser bezahlt, aber auch sie bekamen jeder ein Silberstück.11 Da murrten sie über den Weinbergbesitzer12 und sagten: ›Diese da, die zuletzt gekommen sind, haben nur eine Stunde lang gearbeitet, und du behandelst sie genauso wie uns? Dabei haben wir den ganzen Tag über in der Hitze geschuftet!‹13 Da sagte der Weinbergbesitzer zu einem von ihnen: ›Mein Lieber, ich tue dir kein Unrecht. Hatten wir uns nicht auf ein Silberstück geeinigt?14 Das hast du bekommen, und nun geh! Ich will nun einmal dem Letzten hier genauso viel geben wie dir!15 Ist es nicht meine Sache, was ich mit meinem Eigentum mache? Oder bist du neidisch, weil ich großzügig bin?‹«16 Jesus schloss: »So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten.« (Mt 19,30; Lk 13,30)17 Jesus war auf dem Weg nach Jerusalem. Da rief er einmal die zwölf Jünger allein zu sich und sagte zu ihnen: (Mk 8,31; Mk 10,32; Lk 18,31)18 »Hört zu! Wir gehen nach Jerusalem. Dort wird der Menschensohn nach dem Willen Gottes an die führenden Priester und die Gesetzeslehrer ausgeliefert werden. Sie werden ihn zum Tod verurteilen19 und den Fremden übergeben, die Gott nicht kennen,[2] damit sie ihren Spott mit ihm treiben, ihn auspeitschen und ans Kreuz nageln. Doch am dritten Tag wird er vom Tod auferweckt werden.« (Mt 27,26; Mt 28,6)20 Damals ging die Mutter der beiden Söhne von Zebedäus zusammen mit ihren Söhnen zu Jesus hin und warf sich vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte. (Mk 10,35; Lk 22,24)21 »Was möchtest du denn?«, fragte Jesus. Sie sagte: »Ordne doch an, dass meine beiden Söhne rechts und links neben dir sitzen, wenn du deine Herrschaft angetreten hast!« (Mt 19,28)22 Jesus sagte zu den beiden Söhnen: »Ihr wisst nicht, was ihr da verlangt. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?«[3] »Das können wir!«, antworteten sie. (Mt 26,39; Joh 18,11)23 Jesus erwiderte: »Ihr werdet tatsächlich den gleichen Kelch trinken wie ich, aber ich kann nicht darüber verfügen, wer rechts und links neben mir sitzen wird. Auf diesen Plätzen werden die sitzen, die mein Vater dafür bestimmt hat.« (Apg 12,2)24 Die anderen zehn Jünger hatten das Gespräch mit angehört und ärgerten sich über die beiden Brüder.25 Darum rief Jesus alle zwölf zu sich her und sagte: »Ihr wisst: Die Herrscher der Völker, die Großen in der Welt, unterdrücken ihre Leute und lassen sie ihre Macht spüren.26 Bei euch muss es anders sein! Wer unter euch groß sein will, soll euer Diener sein, (Mt 23,11)27 und wer an erster Stelle stehen will, soll euch Sklavendienste leisten.28 Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für alle Menschen hinzugeben.« (Mk 10,45)29 Als Jesus mit seinen Jüngern Jericho verließ, folgte ihm eine große Menschenmenge. (Mt 9,27; Mk 10,46; Lk 18,35)30 Am Straßenrand saßen zwei Blinde. Sie hörten, dass Jesus vorbeikam, und riefen laut: »Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!« (Mt 1,1; Mt 9,27; Mt 12,23; Mt 15,22; Mt 21,9; Mt 21,15; Mt 22,41; Mk 11,10; Lk 1,32; Lk 1,69; Lk 2,11; Joh 7,42; Offb 5,5)31 Die Leute fuhren die beiden an, sie sollten still sein; aber die schrien nur noch lauter: »Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!«32 Jesus blieb stehen, rief die beiden zu sich und fragte sie: »Was wollt ihr? Was soll ich für euch tun?«33 »Herr«, sagten sie, »wir möchten sehen können.«34 Jesus hatte Erbarmen mit ihnen und berührte ihre Augen. Sofort konnten sie sehen und folgten ihm.