Psalm 10

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 HERR, warum stehst du so fern, verbirgst dich in Zeiten der Not? (Hi 10,2; Ps 13,2; Ps 89,47; Jer 15,18)2 Vom Übermut des Gottlosen wird dem Elenden bange; mögen doch von der Arglist die betroffen werden, die sie ausgeheckt haben! (Ps 11,2; Ps 37,12; Ps 94,3)3 Denn der Gottlose rühmt sich der Gelüste seines Herzens, und der Habsüchtige sagt sich los vom HERRN und lästert ihn. (Ps 74,10; Ps 74,18; Spr 14,31; Jak 4,16; 2Petr 2,12)4 Der Gottlose sagt in seinem Hochmut: »Er wird nicht nachforschen!« Alle seine Gedanken sind: »Es gibt keinen Gott«! (Ps 10,13; Ps 14,1; Ps 36,2; Ps 53,2; Zef 1,12)5 Seine Unternehmungen gelingen immer; hoch droben sind deine Gerichte, fern von ihm; er tobt gegen alle seine Gegner. (Ps 73,3; Ps 73,12)6 Er spricht in seinem Herzen: »Ich werde niemals wanken; nie und nimmer wird mich ein Unglück treffen!« (1Thess 5,3; 2Petr 3,3)7 Sein Mund ist voll Fluchen, Trug und Bedrückung; unter seiner Zunge verbirgt sich Leid und Unheil. (Ps 52,4; Jer 9,3; Röm 3,14; Jak 3,6)8 Er sitzt im Hinterhalt in den Dörfern; im Verborgenen ermordet er den Unschuldigen; seine Augen spähen den Wehrlosen aus. (Spr 1,11)9 Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe im dichten Gebüsch; er lauert, um den Elenden zu fangen; er fängt den Elenden und schleppt ihn fort in seinem Netz. (Ps 7,3; Ps 10,8; Ps 37,32; Kla 3,8; Mi 7,2; 1Petr 5,8)10 Er duckt sich, kauert nieder, und durch seine starken Pranken fallen die Wehrlosen.11 Er spricht in seinem Herzen: »Gott hat es vergessen, er hat sein Angesicht verborgen, er sieht es niemals!« (Hi 22,13; Ps 9,13; Ps 73,11; Jes 49,15; Am 8,7)12 Steh auf, o HERR! Erhebe, o Gott, deine Hand! Vergiss die Elenden nicht! (Ps 9,20; Ps 10,11; Ps 17,13; Ps 74,19; Jes 26,11; Mi 5,8)13 Warum soll der Gottlose Gott lästern und in seinem Herzen denken, dass du nicht danach fragst? (Ps 10,3)14 Du hast es wohl gesehen! Denn du gibst auf Elend und Kränkung acht, um es in deine Hand zu nehmen; der Wehrlose überlässt es dir, der du der Helfer der Waisen bist! (Ps 31,8; Ps 33,13; Ps 146,9; Jes 40,27; Hos 14,4)15 Zerbrich den Arm des Gottlosen und des Bösen, suche seine Gottlosigkeit heim, bis du nichts mehr von ihm findest! (Ps 9,6; Ps 37,17; Spr 10,7; Spr 10,25; Jer 23,15; Röm 1,18)16 Der HERR ist König immer und ewig; die Heidenvölker sind verschwunden aus seinem Land. (Ps 44,3; Jer 10,10; Dan 4,34; Dan 7,13; 1Tim 1,17)17 Das Verlangen der Elenden hast du, o HERR, gehört; du machst ihr Herz fest, leihst ihnen dein Ohr, (Ps 10,14; Jes 26,3; Hebr 13,9)18 um der Waise Recht zu schaffen und dem Unterdrückten, damit der Mensch von der Erde nicht weiter Schrecken verbreite. (1Mo 6,6; 5Mo 10,18; Ps 8,5; Mt 10,17; Joh 3,19)

Psalm 10

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Warum bist du so weit weg, HERR? Warum verbirgst du dich vor uns? Wir sind vor Elend am Ende![1] (Ps 22,2)2 Schamlose Schurken stellen den Armen nach und fangen sie in heimtückischen Fallen.3 Sie geben auch noch damit an, dass sie so unersättlich sind. Nichts zählt bei ihnen, nur ihr Gewinn. Sie danken dir nicht, Gott, sie lästern dich nur!4 In ihrem Größenwahn reden sie sich ein: »Wie sollte Gott uns zur Rechenschaft ziehen? Wo er doch gar nicht existiert!« Weiter reicht ihr vermessenes Denken nicht. (Ps 14,1)5 Sie tun, was sie wollen, und alles gelingt. Ob du sie verurteilst, berührt sie nicht; du bist ja so fern dort oben! Sie lachen spöttisch über jeden Gegner. (Ps 73,3; Ps 73,11)6 »Was soll uns erschüttern?«, sagen sie. »An uns geht jedes Unglück vorüber; so war es immer, so bleibt es auch!«7 Sie fluchen, sie lügen und drohen, was sie reden, bringt Verderben und Unheil. (Röm 3,14)8 Im Hinterhalt liegen sie nah bei den Dörfern, warten auf Leute, die nichts Böses ahnen, heimlich ermorden sie schuldlose Menschen.9 Sie liegen und lauern wie Löwen im Dickicht, sie spähen nach hilflosen Opfern aus und fangen sie ein mit ihren Netzen.10 Sie ducken sich, werfen sich auf die Armen und stoßen sie nieder mit roher Gewalt.11 Bei alledem sagen diese Verbrecher: »Gott fragt nicht danach, er sieht niemals her, er will von uns gar nichts wissen.« (Ps 14,1)12 Steh auf, HERR! Greif doch ein, Gott! Vergiss nicht die Schwachen, nimm sie in Schutz!13 Lass nicht zu, dass die Schurken dich missachten! Warum dürfen sie sagen: »Er straft uns ja nicht«?14 Aber du bist nicht blind! Du siehst all das Leiden und Unheil und du kannst helfen. Darum kommen die Schwachen und Waisen zu dir und vertrauen dir ihre Sache an. (Ps 9,13; Ps 68,6)15 Zerschlage die Macht der Unheilstifter, rechne mit ihnen ab, mach dem Verbrechen ein Ende!16 Du, HERR, bist König für immer und ewig. Die Fremden, die nichts von dir wissen wollen, müssen aus deinem Land verschwinden.17 Du nimmst die Bitten der Armen an, du hörst ihr Rufen, HERR, du machst ihnen Mut.18 Den Waisen und Unterdrückten verschaffst du Recht und lässt keinen Menschen mehr Schrecken verbreiten auf der Erde.

Psalm 10

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 HERR, warum bist du so fern? Warum verbirgst du dich, wenn ich dich am nötigsten habe? (Ps 13,2; Ps 22,2; Ps 55,2)2 Stolz unterdrückt der Gottlose die Armen. Sie werden Opfer seiner Anschläge. (Ps 9,17; Ps 73,6)3 Er prahlt damit, dass er so habgierig ist, und lästert und verflucht den HERRN. (Ps 49,7; Ps 94,3)4 Der gottlose Mensch meint in seinem Stolz, Gott würde nicht danach fragen. Er denkt, Gott gibt es nicht. (Ps 14,1; Ps 36,2)5 Alles, was er tut, gelingt ihm. Er sieht die Strafe nicht, die ihn erwartet, und verspottet seine Feinde. (Ps 28,5; Ps 52,9)6 Er sagt sich: »Mir wird nichts geschehen und kein Unglück wird mir jemals zustoßen!« (Ps 30,7; Ps 49,12)7 Mit seinem Mund flucht, lügt und droht er und was er redet, bringt Unrecht und Unheil. (Ps 59,13; Ps 73,8; Ps 140,4; Röm 3,14)8 Er lauert im Hinterhalt und mordet die Unschuldigen. Unablässig sucht er sich hilflose Opfer. (Ps 11,2; Ps 94,6)9 Er wartet im Hinterhalt wie ein Löwe im Dickicht und lauert auf eine Gelegenheit, seine Opfer zu überwältigen. Wie ein Jäger fängt er seine Opfer und schleppt sie in Netzen fort. (Ps 10,2; Ps 17,13; Ps 59,4; Ps 140,6)10 Er stürzt sich auf die Schwachen und überwältigt sie. Sie erliegen seiner gewaltigen Kraft.11 Er sagt sich: »Gott hat es vergessen, er sieht nicht hin und wird es nicht merken!« (Ps 10,4)12 Erhebe dich, HERR! Bestrafe die Bösen, mein Gott! Vergiss die Hilflosen nicht! (Ps 9,13; Ps 17,7)13 Warum dürfen die Bösen Gott fluchen? Wie können sie denken: »Gott wird uns schon nicht zur Rechenschaft ziehen«?14 Du siehst Kummer und Leid, das sie anrichten. Du merkst es und du bestrafst sie. Die Hilflosen vertrauen auf dich. Du hilfst den Waisen. (Ps 9,13; Ps 22,10; Ps 37,5)15 Zerbrich die Macht dieser gottlosen Menschen und bestrafe ihre Bosheit, damit sie aufhören! (Ps 37,17; Ps 140,12)16 Der HERR ist König für immer und ewig! Wer andere Götter anbetet, soll aus seinem Land verschwinden. (5Mo 8,20; Ps 29,10)17 HERR, du hörst das Verlangen der Hilflosen. Du schenkst ihnen Gewissheit und leihst ihnen dein Ohr. (Ps 9,19; Ps 34,16; Ps 145,19; Jes 29,20)18 Du verhilfst Waisen und Unterdrückten zu ihrem Recht und machst aller Gewalt auf Erden ein Ende. (Ps 9,10; Ps 74,21; Ps 146,9; Jes 29,20)

Psalm 10

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Warum, Jahwe, stehst du fern, / verbirgst dich in Zeiten der Not?[1]2 Und das beim Hochmut des Gottlosen, der den Armen hetzt! / Sollen die Bösen sich doch verfangen im eigenen Plan!3 Der Gottlose rühmt sich seiner Gier, / der Habsüchtige prahlt; er verachtet Jahwe.4 Der Gottlose sagt im Größenwahn: „Gott forscht nicht nach!“ / Und im Stillen denkt er sich: „Es gibt keinen Gott.“5 Sein Tun glückt ihm zu jeder Zeit. / Deine Gerichte interessieren ihn nicht, / und seine Feinde verachtet er nur.6 Er sagt zu sich selbst: „Was kann mich schon erschüttern? / An mir geht jedes Unglück vorbei – und dabei bleibt es auch!“7 Er flucht, er lügt, er droht. / Nichts als Unheil richtet er an.8 Er liegt auf der Lauer in den Gehöften, / mordet den Unschuldigen im Versteck. / Seine Augen spähen dem Wehrlosen nach.9 Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, / er lauert darauf, den Schwachen zu fangen, / er fängt sein Opfer, zieht ihn ins Netz.10 Er schlägt zu, und die Schwachen fallen, / sie erliegen seiner gewaltigen Kraft.11 Er sagt sich: „Gott hat es vergessen, / er wendet sich ab und sieht uns nicht mehr.“12 Steh auf, Jahwe! / Gott, erhebe deine Hand! / Vergiss die Armen nicht!13 Weshalb darf der Böse Gott lästern? / Weshalb darf er sich sagen: „Du forschst ja nicht nach“?14 Aber du hast es gesehen, / du schaust ja auf Kummer und Not / und nimmst die Sache in die Hand. / Dir überlässt es der Schwache, / dir, dem Helfer der Waisen.15 Zerbrich den Arm des gottlosen Bösen! / Bestrafe seine Gottlosigkeit, / dass du sie nicht mehr ansehen musst!16 Jahwe ist König für immer und ewig! / Alle, die ihn missachten, verschwinden aus seinem Land.17 Du hast die Sehnsucht der Armen gestillt, Jahwe, / du stärkst ihr Herz, du hörst auf sie.18 Du schaffst den Waisen und Bedrückten Recht, / dass kein Mensch auf Erden mehr zusammenschrickt.