Hiobs Antwort auf Eliphas: Er will seine Rechtssache vor Gott bringen
1Da antwortete Hiob und sprach: (Hi 6,1; Hi 9,1; Hi 12,1; Hi 16,1; Hi 19,1; Hi 21,1)2Auch heute noch ist meine Klage bitter; die Hand, die mich trifft, presst mir schwere Seufzer aus! (Hi 7,11; Hi 10,1; Ps 77,3; Kla 3,28)3O dass ich wüsste, wo ich ihn fände, dass ich bis zu seinem Thron gelangen könnte! (Jes 55,6; 2Kor 5,19)4Ich würde ihm [meine] Rechtssache vorlegen und meinen Mund mit Beweisen füllen. (Hi 9,19; Hi 13,3; Hi 13,18; Hi 35,14; Hi 40,7; Ps 43,1; Jes 43,26)5Ich möchte wissen, was er mir antworten, und erfahren, was er zu mir sagen würde. (Hi 13,3; Jes 1,18)6Würde er in seiner Machtfülle mit mir streiten? Nein, er würde mich gewiss anhören. (Ps 138,3; Jes 57,16; Hes 20,33; Hos 2,16; 2Kor 8,9)7Da würde ein Redlicher bei ihm vorsprechen, und ich würde auf ewig frei ausgehen von meinem Richter. (Hi 1,1; Hi 1,8; Hi 6,29; Hi 42,7; 1Kor 4,4)8Wenn ich aber nach Osten gehe, so ist er nirgends; wende ich mich nach Westen, so bemerke ich ihn nicht; (Hi 9,11; Ps 139,5; Jes 45,15)9wirkt er im Norden, so erblicke ich ihn nicht; verbirgt er sich im Süden, so kann ich ihn nicht sehen. (Ps 89,47; Jes 8,17)10Ja, er kennt meinen Weg; wenn er mich prüft, so werde ich wie Gold hervorgehen! (5Mo 2,7; Ps 1,6; Ps 139,1; Spr 17,3; Jak 1,12; 1Petr 1,6)11Mein Fuß ist seinen Tritten gefolgt; seinen Weg habe ich bewahrt und bin nicht davon abgewichen; (Hi 22,21; Hi 31,7; Ps 44,19; 1Petr 2,21)12vom Gebot seiner Lippen habe ich mich nicht entfernt; die Worte seines Mundes bewahrte ich mehr als meine Grundsätze. (Hi 22,22; Ps 119,105; Jer 15,16)13Doch Er bleibt sich gleich, und wer will ihm wehren? Was er will, das tut er. (Hi 9,12; Hi 11,10; Ps 115,3; Spr 21,30; Jes 46,10; Dan 4,32)14Ja, Er wird vollenden, was mir bestimmt ist, und dergleichen hat er [noch] vieles im Sinn. (2Mo 40,33; Sach 4,9; Joh 17,4; Phil 1,6)15Darum schrecke ich zurück vor seinem Angesicht, und wenn ich daran denke, so fürchte ich mich vor ihm. (Ps 119,120; Hab 3,16)16Ja, Gott hat mein Herz verzagt gemacht, und der Allmächtige hat mich erschreckt. (Hi 16,12; Ps 22,15; Jes 57,16)17Damit ich [aber] nicht vergehe vor dem Anblick der Finsternis, hat er vor meinem Angesicht das Dunkel verdeckt. (Ps 23,4)
1Da antwortete Ijob und sprach:2Auch heute ist meine Klage Widerspruch; / schwer lastet seine Hand auf meinem Seufzen.[1]3Wüsste ich doch, wie ich ihn finden könnte, / gelangen könnte zu seiner Stätte.4Ich wollte vor ihm den Rechtsfall ausbreiten, / meinen Mund mit Beweisen füllen. (Hi 9,14)5Ich möchte wissen, mit welchen Worten er mir Antwort gibt, / möchte erfahren, was er mir zu sagen hat.6Würde er in der Fülle der Macht mit mir streiten? / Nein, gerade er wird auf mich achten!7Dort würde ein Redlicher mit ihm rechten / und ich käme für immer frei von meinem Richter.8Seht, gehe ich nach Osten, so ist er nicht da, / nach Westen, so bemerke ich ihn nicht, (Hi 9,11; Ps 139,7)9nach Norden, sein Tun erblicke ich nicht; / biege ich nach Süden, sehe ich ihn nicht.[2]10Doch er kennt den Weg, den ich gehe; / prüfte er mich, ich ginge wie Gold hervor. (Ps 17,3; Ps 139,1; Weis 3,6)11Mein Fuß hielt fest an seiner Spur, / seinen Weg hielt ich ein und bog nicht ab. (Ps 17,5)12Das Gebot seiner Lippen gab ich nicht auf; / seines Mundes Worte barg ich in meinem Inneren.[3]13Doch er bleibt der Eine, wer stimmt ihn um? / Wonach seine Seele verlangte, das machte er. (5Mo 6,4; Ps 115,3; Jes 55,10)14Ja, er vollendet, was er mir bestimmt hat; / und Ähnliches hat er noch viel im Sinn.15Darum erschrecke ich vor seinem Angesicht; / denke ich daran, gerate ich in Angst vor ihm. (Ps 119,120)16Gott macht mein Herz verzagt, / der Allmächtige versetzt mich in Schrecken.17Denn bin ich nicht von Finsternis umschlossen, / bedeckt nicht Dunkel mein Angesicht?
Hiobs Antwort: Klage über Gott wegen mangelnder Möglichkeit zur Rechtfertigung
1Und Hiob antwortete und sagte: (Hi 3,2)2Auch heute ist Widerspruch mein Anliegen[1]. Seine Hand[2] lastet schwer auf meinem Seufzen. (Hi 7,11; Kla 3,28)3Ach, dass ich wüsste, wie ich ihn finden und zu seiner Stätte kommen könnte! (Hi 16,20)4Ich wollte vor ihm den Rechtsfall darlegen und meinen Mund mit Beweisgründen[3] füllen. (Hi 13,3)5Ich möchte ⟨gern⟩ die Worte wissen, die er mir ⟨dann⟩ antwortet, und erfahren, was er zu mir sagt.6Ob er in der Fülle ⟨seiner⟩ Kraft wohl den Rechtsstreit mit mir führen würde? Nein, gerade er wird auf mich achten.7Dort würde sich ein Redlicher mit ihm auseinandersetzen, und entkommen werde ich für immer meinem Richter[4].8Siehe, gehe ich nach vorn, so ist er nicht da, nach hinten, so bemerke ich ihn nicht,9nach links, sein Tun schaue ich nicht[5], biege ich ab[6] nach rechts[7], so sehe ich ihn nicht. (Hi 9,11; Hi 34,29; Jes 45,15)10Denn er kennt den Weg, der bei mir ist. Prüfte er mich, wie Gold ginge ich hervor. (Hi 31,4; Hi 31,6; Ps 1,6; Ps 17,3; Ps 139,3; Spr 17,3; Jer 12,3)11An seinem Schritt hat mein Fuß festgehalten, seinen Weg habe ich bewahrt und bin nicht abgewichen. (Hi 10,7; Hi 31,7; Ps 18,22; Ps 44,19; Spr 4,5)12Vom Gebot seiner Lippen ließ ich nicht ab[8]; mehr als es meine Pflicht gewesen wäre, wahrte ich[9] die Worte seines Mundes. (Hi 22,22; Hi 33,9)13Doch er, der Eine – wer kann ⟨ihm⟩ wehren[10]? –, er tut, was seine Seele begehrt. (Ps 115,3; Jes 46,10)14Ja, er wird vollenden, was für mich bestimmt ist; und dergleichen hat er vieles ⟨noch⟩ im Sinn. (Hi 10,13)15Bestürzt bin ich darum vor seinem Angesicht[11]; erwäge ich es, so bebe ich vor ihm. (Ps 119,120)16Gott hat mein Herz verzagt gemacht, und der Allmächtige hat mich in Bestürzung versetzt. (Hi 16,12)17Doch werde ich nicht zum Schweigen gebracht wegen Finsternis, noch wegen meiner selbst, den Dunkelheit bedeckt.
1Da ergriff wieder Hiob das Wort: 2»Gerade jetzt ist meine Klage die beste Verteidigung gegen euch. Ich halte mit fester Hand an meinem Seufzen fest.[1] (Hi 6,2; Hi 7,11)3Ich wollte, ich wüsste, wie ich Gott finden und zu seiner Wohnung kommen könnte.4Ich würde ihm mein Anliegen schildern und meine Argumente vortragen. (Hi 13,18)5Dann wollte ich wissen, was er mir entgegnet, und die Worte verstehen, die er zu mir sagt.6Würde er wohl mit seiner unermesslichen Kraft mit mir streiten? Nein, er würde mich anhören. (Hi 9,4)7Da würde ich dann als Aufrichtiger einen Rechtsstreit mit ihm führen, und mein Richter würde mich für immer freisprechen.[2] (Hi 13,3)8Doch gehe ich nach Osten, so ist er nicht da. Gehe ich nach Westen, merke ich nichts von ihm. (Hi 9,11)9Tut er sein Werk im Norden, fällt es mir nicht auf. Wende ich mich nach Süden, sehe ich ihn nicht.10Er aber kennt meinen Weg. Und wenn er mich wie Gold im Feuer prüfte, würde ich davonkommen. (Hi 7,18; Ps 7,10; Ps 11,5)11Denn ich bin den Wegen Gottes treu geblieben, ich bin nicht einen Schritt von ihnen abgewichen. (Hi 31,7; Ps 17,6; Ps 44,19)12Ich habe seine Gebote nicht übertreten, sondern sein Wort in meinem Herzen bewahrt. Es war mir wichtiger als mein eigenes Ansehen. (Hi 6,10)13Und doch bleibt er sich immer treu. Wer könnte ihn von etwas abbringen? Er führt aus, was er sich vornimmt.14Und er wird auch ausführen, was er für mich bestimmt hat. Es ist Gottes Art, so zu handeln.[3]15Deshalb erschrecke ich vor seiner Gegenwart. Wenn ich daran denke, zittere ich vor ihm.16Gott hat mir meinen Mut genommen, der Allmächtige hat mich erschreckt. (5Mo 20,3; Jer 51,46)17Ist es nicht nur Finsternis, die mich umgibt, nichts als dichte, undurchdringliche Dunkelheit? (Hi 10,18; Hi 19,8)