Hiob 19

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und Hiob antwortete und sprach: (Hi 6,1; Hi 12,1; Hi 16,1)2 Wie lange wollt ihr meine Seele plagen und mich mit Worten niederdrücken? (Hi 15,3; Hi 38,2; Jak 3,6; 2Petr 2,7; Offb 6,9)3 Zehnmal schon habt ihr mich geschmäht; schämt ihr euch nicht, mich zu misshandeln? (1Mo 31,7; Neh 4,12)4 Habe ich mich aber wahrhaftig verfehlt, so trifft doch meine Verfehlung mich selbst! (Spr 9,12; 2Kor 5,10; Gal 6,5)5 Wenn ihr in Wahrheit gegen mich großtun und mir meine Schmach vorwerfen wollt, (Neh 1,3; Jes 4,1; Lk 1,25)6 so erkennt doch, dass Gott mein Recht gebeugt und sein Netz über mich geworfen hat. (Kla 1,13)7 Siehe, wenn ich schreie »Gewalttat!«, so erhalte ich keine Antwort, und rufe ich um Hilfe, so finde ich kein Recht. (Hi 13,22; Hi 34,5; Hi 37,23; Kla 3,8; Kla 3,44; Hab 1,2)8 Er hat mir den Weg versperrt, sodass ich nicht weiterkomme, und über meine Pfade hat er Finsternis gebreitet. (Hi 3,23; Hi 13,27; Ps 88,9; Jes 5,30; Jes 59,9; Kla 3,7)9 Er hat mich meiner Ehre entkleidet und mir die Krone meines Hauptes weggenommen. (Kla 5,16)10 Er hat mich gänzlich niedergerissen, sodass ich vergehe, und hat meine Hoffnung entwurzelt wie einen Baum. (Hi 14,19; Hi 17,15; Ps 102,11)11 Sein Zorn ist gegen mich entbrannt, und er sieht mich an wie einen seiner Feinde. (Hi 13,24; Hi 16,9; Hi 33,10; Kla 2,5)12 Seine Scharen rücken geschlossen an und bahnen sich einen Weg gegen mich und lagern sich um mein Zelt her. (Hi 16,11; Hi 16,13; Hi 30,12; Jes 51,23)13 Meine Brüder hat er von mir verscheucht, und die mich kennen, sind mir ganz entfremdet. (Mt 26,56; 2Tim 4,16)14 Meine Verwandten bleiben aus, und meine Vertrauten verlassen mich. (Hi 6,14; Ps 31,12; Ps 38,12; Ps 69,9; Ps 88,19)15 Meine Hausgenossen und meine Mägde halten mich für einen Fremden; sie sehen mich als einen Unbekannten an. (Hi 19,16; Hi 31,31)16 Rufe ich meinen Knecht, so antwortet er mir nicht; ich muss ihn anflehen mit meinem Mund.17 Mein Atem ist meiner Frau zuwider und mein Gestank den Söhnen meiner Mutter. (Hi 2,9)18 Sogar Buben verachten mich; stehe ich auf, so reden sie gegen mich. (2Kön 2,23; Hi 30,1)19 Alle meine Vertrauten verabscheuen mich, und die ich liebte, haben sich gegen mich gewandt. (Ps 41,10; Ps 55,13)20 An meiner Haut und meinem Fleisch klebt mein Gebein, und ich habe kaum noch Haut, um meine Zähne zu behalten. (Hi 2,4; Hi 7,5; Hi 17,7; Ps 102,6; Kla 4,8)21 Erbarmt euch, erbarmt euch doch über mich, ihr, meine Freunde, denn die Hand Gottes hat mich getroffen! (Rut 1,21; Hi 6,14; Hi 19,6; Hi 30,21)22 Warum verfolgt ihr mich ebenso wie Gott und werdet nicht satt, mich zu zerfleischen? (Ps 69,27; Jes 51,23; Mi 3,3)23 O dass doch meine Worte aufgeschrieben, o dass sie doch in ein Buch eingetragen würden, (Jes 30,8; Hab 2,2)24 dass sie mit eisernem Griffel und Blei für immer in den Felsen gehauen würden: (5Mo 27,3; 5Mo 27,8; Jer 17,1)25 Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben. (Hi 16,19; Jes 54,5; Jes 59,20; Jer 50,34; Eph 1,7; Offb 1,17)26 Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen; (Ps 17,15; Jes 33,17; 1Kor 13,12; 1Joh 3,2)27 ja, ich selbst werde ihn schauen, und meine Augen werden ihn sehen, ohne [ihm] fremd zu sein. Danach sehnt sich mein Herz in mir! (Ps 119,81; Phil 1,20; 1Petr 1,6)28 Wenn ihr sprecht: »Wie wollen wir ihn zur Strecke bringen?«, und [meint,] die Wurzel der Sache sei in mir zu finden, (Hi 6,10; Hi 13,3; Hi 13,18; Hi 19,22)29 so fürchtet euch selbst vor dem Schwert! Denn das Schwert wird die Sünden rächen, damit ihr wisst, dass es ein Gericht gibt! (Ps 58,12; Ps 94,2; Ps 94,15; Ps 96,11)

Hiob 19

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Da antwortete Ijob und sprach:2 Wie lange noch wollt ihr meine Seele quälen / und mich mit Worten niedertreten?3 Zum zehnten Mal schon schmäht ihr mich / und schämt euch nicht, mich zu beleidigen.4 Ging ich wirklich unwissend fehl, / mein Fehltritt weilt doch allein bei mir. (3Mo 4,2; 3Mo 5,2; 3Mo 5,17; 4Mo 15,27)5 Wollt ihr wirklich groß tun gegen mich / und mir meine Schmach beweisen?6 Erkennt doch, dass Gott mich niederdrückt, / da er sein Netz rings um mich warf.7 Seht! Schreie ich: Gewalt!, wird mir keine Antwort, / rufe ich um Hilfe, gibt es kein Recht. (Hab 1,2)8 Meinen Pfad hat er versperrt; ich kann nicht weiter, / Finsternis legt er auf meine Wege.9 Meiner Ehre hat er mich entkleidet, / die Krone mir vom Haupt genommen.10 Er brach mich ringsum nieder, ich muss dahin; / er riss mein Hoffen aus wie einen Baum.11 Seinen Zorn ließ er gegen mich entbrennen, / gleich seinen Gegnern gelte ich ihm.12 Vereint rückten seine Scharen an, / bahnten gegen mich ihren Weg, / lagerten sich rings um mein Zelt.13 Meine Brüder hat er von mir entfernt, / meine Bekannten sind mir entfremdet. (Ps 31,12; Ps 38,12; Ps 69,9; Ps 88,19; Sir 6,10)14 Meine Verwandten, Bekannten blieben aus, / die Gäste meines Hauses haben mich vergessen.15 Als Fremder gelte ich meinen Mägden, / von anderem Stamm bin ich in ihren Augen.16 Rufe ich meinen Knecht, so antwortet er nicht; / mit eigenem Mund muss ich ihn anflehen.17 Mein Atem ist meiner Frau zuwider; / die Söhne meiner Mutter ekelt es vor mir.18 Selbst Unmündige verachten mich, / stehe ich auf, verhöhnen sie mich.19 Alle meine Gefährten verabscheuen mich, / die ich liebe, lehnen sich gegen mich auf. (Ps 41,10; Sir 6,8)20 An Haut und Fleisch klebt mein Gebein, / nur die Haut an meinen Zähnen blieb. (Hi 19,26)21 Erbarmt, erbarmt euch meiner, ihr, meine Freunde! / Denn Gottes Hand hat mich getroffen.22 Warum verfolgt ihr mich wie Gott, / warum werdet ihr an meinem Fleisch nicht satt?23 Würden meine Worte doch geschrieben, / würden sie doch in ein Buch eingeritzt, (Jes 8,16; Jes 30,8)24 mit eisernem Griffel und mit Blei, / für immer gehauen in den Fels.25 Doch ich, ich weiß: Mein Erlöser lebt, / als Letzter erhebt er sich über dem Staub.[1] (3Mo 25,25; Hi 16,19; Jes 43,1; Jes 44,6)26 Ohne meine Haut, die so zerfetzte, / und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen. (Hi 19,20)27 Ihn selber werde ich dann für mich schauen; / meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd. / Meine Nieren verzehren sich in meinem Innern. (2Mo 33,20; Hi 42,5)28 Wenn ihr sagt: Wie wollen wir ihn verfolgen / und den Grund der Sache an ihm finden!,29 dann bangt für euch selber vor dem Schwert; / denn brennender Zorn verdient das Schwert, / damit ihr wisst: Es gibt ein Gericht. (5Mo 19,11; Ps 58,12)

Hiob 19

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Hiob antwortete und sagte: (Hi 3,2)2 Wie lange wollt ihr meine Seele plagen und mich mit Worten zerschlagen?3 Schon zehnmal habt ihr mich beschimpft. Ihr schämt euch nicht, ihr setzt mir hart zu.4 Und habe ich auch wirklich geirrt, so bleibt ⟨doch⟩ mein Irrtum bei mir. (Spr 9,12; Gal 6,5)5 Wenn ihr wirklich gegen mich großtun und mir meine Schande vorhalten wollt,[1]6 so erkennt denn, dass Gott mich irregeführt und sein Fangseil um mich gezogen hat. (Kla 1,13)7 Siehe, ich schreie: Unrecht! – und werde nicht erhört. Ich rufe um Hilfe, und da ist kein Recht. (Hi 30,20; Hi 34,5; Ps 22,3; Kla 3,8; Hab 1,2)8 Er hat meinen Weg verschüttet, und ich kann nicht hinüber; und auf meine Pfade legt er Finsternis. (Hi 3,23; Jes 59,9; Kla 3,5; Hos 2,8)9 Meine Ehre hat er mir ausgezogen und weggenommen die Krone meines Hauptes. (Ps 89,40; Kla 5,16)10 Er hat mich abgebrochen ringsum, sodass ich vergehe, und hat meine Hoffnung ausgerissen wie einen Baum. (Hi 14,19; Ps 102,11)11 Und seinen Zorn ließ er gegen mich entbrennen und achtete mich seinen Feinden gleich. (Hi 13,24; Kla 2,5)12 Vereint kamen seine Scharen und bahnten ihren Weg gegen mich[2] und lagerten sich rings um mein Zelt. (Hi 6,4; Hi 15,24; Hi 30,12)13 Meine Brüder hat er von mir entfernt, und meine Bekannten sind mir ganz entfremdet. (Hi 6,15; Ps 69,9)14 Meine Verwandten[3] bleiben aus, und meine Vertrauten haben mich vergessen. (Hi 42,11; Ps 31,12)15 Die Schutzbefohlenen meines Hauses und meine Mägde halten mich für einen Fremden; ein Ausländer bin ich in ihren Augen geworden.16 Meinen Knecht rufe ich, und er antwortet nicht; mit meinem Mund muss ich ihn anflehen.17 Mein Atem ist meiner Frau widerlich, und stinkend bin ich den Kindern meiner Mutter[4].18 Selbst Buben verachten mich. Will ich aufstehen, so wenden sie sich von mir ab[5]. (2Kön 2,23; Hi 30,1)19 Alle meine Vertrauten[6] verabscheuen mich, und die, die ich liebte, haben sich gegen mich gewendet. (Hi 6,21; Ps 41,10)20 Mein Gebein klebt an meiner Haut und an meinem Fleisch, und an der Haut meiner Zähne bin ich kahl geworden[7]. (Hi 7,5; Hi 33,21; Ps 22,15; Ps 102,6; Kla 4,8)21 Erbarmt euch über mich, erbarmt euch über mich, ihr meine Freunde! Denn die Hand Gottes hat mich getroffen. (Rut 1,13; Hi 6,14; Kla 3,3)22 Warum jagt ihr mir nach wie Gott und könnt von meinem Fleisch nicht satt werden? (Ps 69,27)23 Dass doch meine Worte aufgeschrieben würden! Dass sie in ein Buch ⟨kämen⟩ und aufgezeichnet würden,24 mit eisernem Griffel und Blei in den Felsen gehauen würden auf ewig! (Jer 17,1)25 Doch ich weiß: Mein Erlöser[8] lebt; und als der Letzte wird er über dem Staub[9] stehen[10]. (Jes 41,14; Jes 54,5; Jes 59,20; Jer 50,34; Eph 1,7; Offb 1,17)26 Und nachdem man meine Haut so zerschunden hat, werde ich doch aus meinem Fleisch Gott schauen.27 Ja, ich werde ihn für mich schauen; dann sehen ihn meine Augen, aber nicht als Fremden. Meine Nieren verschmachten in meinem Innern. (Hi 33,26; Ps 17,15; Ps 119,81; Jes 33,17)28 Wenn ihr sagt: Wie wollen wir ihm nachjagen! – und dass die Wurzel der Sache[11] in mir zu finden sei,29 so fürchtet euch selbst vor dem Schwert! Denn das Schwert ist der Grimm, ⟨der über⟩ die Sünden ⟨kommt⟩, damit ihr erkennt: Es gibt einen Richter. (Ps 58,12)

Hiob 19

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Da antwortete Hiob: 2 »Wie lange wollt ihr mich noch quälen und mit euren Worten auf mich einschlagen?3 Zehnmal habt ihr mich nun beschimpft. Ihr misshandelt mich, ohne euch zu schämen.4 Und selbst wenn ich gesündigt hätte, wäre das allein meine Sache.5 Wenn ihr wirklich über mich triumphieren wollt, dann legt mir dar, wofür ich mich schämen soll. (Ps 35,26; Ps 38,17)6 Ihr müsst doch sehen, dass Gott mir Unrecht tut! Er hat sein Netz rings um mich ausgeworfen. (Hi 18,8; Hi 27,2; Ps 66,11)7 Schreie ich: ›Gewalttat‹, antwortet mir niemand. Rufe ich um Hilfe, finde ich keine Gerechtigkeit. (Hab 1,2)8 Gott hat meinen Weg vermauert, ich kann nicht weitergehen. Er hat meine Straße in Dunkelheit gehüllt. (Kla 3,7)9 Er hat mir meine Ehre genommen und mir die Krone vom Kopf gezerrt. (Ps 89,40; Kla 5,16)10 Er hat mich von allen Seiten niedergerissen, mit mir ist es aus. Ich bin wie ein entwurzelter Baum – ohne Hoffnung.11 In seinem Zorn wütet er gegen mich, er hat mich zu seinem Feind erklärt.12 Seine Truppen rücken gemeinsam vor. Sie bauen Straßen, um mich anzugreifen. Sie haben mein Haus umstellt.13 Meine Brüder hat er mir genommen, meine Bekannten haben sich von mir entfremdet. (Ps 69,9; Ps 88,9)14 Meine Nachbarn halten sich von mir fern und meine Freunde haben mich vergessen.15 Meine Hausdiener und meine Mägde behandeln mich wie einen Fremden, für sie bin ich zu einem Ausländer geworden.16 Ich rufe nach meinem Knecht, doch er antwortet nicht, ich muss ihn geradezu anflehen!17 Meiner Frau ist mein Atem zuwider und meinen Brüdern ekelt vor meinem Gestank.18 Selbst die kleinen Kinder verachten mich. Wenn ich versuche aufzustehen, machen sie spöttische Bemerkungen.19 Alle, denen ich vertraute, verabscheuen mich, und die Menschen, die ich geliebt habe, stellen sich gegen mich. (Ps 38,12; Ps 55,13)20 Ich bin nur noch Haut und Knochen und sogar meine Zähne hab ich verloren. (Ps 102,6; Kla 4,8)21 Habt Mitleid mit mir, meine Freunde, habt Mitleid, denn die Hand Gottes hat mich schwer getroffen.22 Warum verfolgt ihr mich, wie Gott es tut? Wann habt ihr endlich genug davon, mich so zu zerfleischen? (Ps 69,27)23 Ich wollte, meine Worte könnten aufgeschrieben und in einem Buch festgehalten werden, (Jes 30,8; Jer 36,2)24 oder sie könnten mit eisernem Griffel in einen Felsen gehauen und mit Blei ausgegossen werden, damit sie für immer zu lesen wären!25 Und doch weiß ich, dass mein Erlöser lebt und auf dieser Erde das letzte Wort haben wird[1]. (Ps 78,35; Jes 43,14; Jer 50,34)26 Mag meine Haut noch so zerfetzt und von meinem Fleisch wenig übrig sein, werde ich Gott doch sehen[2]. (Mt 5,8; 1Kor 13,12; 1Joh 3,2)27 Ich werde ihn sehen, ja, mit meinen eigenen Augen werde ich ihn erblicken, ohne jede Fremdheit. Danach sehnt sich alles in mir.28 Wenn ihr sagt: ›Wir wollen diesen Mann stellen, um ihm nachzuweisen, dass er an seiner Notlage selbst schuld ist‹,29 dann nehmt euch in Acht vor dem richtenden Schwert. Ihr werdet für euer Verhalten bestraft werden. Und dann werdet ihr erkennen, dass es ein Gericht gibt.« (Ps 9,8; Pred 12,14)