Hiob 11

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Da antwortete Zophar, der Naamatiter, und sprach: (Hi 2,11; Hi 20,1)2 Soll die Menge der Worte unbeantwortet bleiben und der Schwätzer recht behalten? (Hi 16,3; Hi 18,2; Spr 10,19; Jak 1,19)3 Soll dein Geschwätz Männern den Mund stopfen, dass du spottest und niemand dich beschämt? (Hi 34,6; Spr 19,29)4 Und du hast gesagt: »Meine Lehre ist lauter, und ich bin vor deinen Augen rein!« (Hi 6,10; Hi 6,24; Hi 10,6)5 O dass doch Gott reden möchte und seine Lippen auftäte gegen dich! (Hi 33,6; Hi 38,1; Hi 40,1; Hi 40,5; Hi 40,8)6 Und dass er dir doch die Geheimnisse der Weisheit verkündete — denn es gibt noch doppelt so viele wie du weißt —, so würdest du erkennen, dass Gott dir noch nachlässt von deiner Schuld! (Esr 9,13; Ps 103,10; 1Kor 2,9; 1Kor 2,16; Eph 3,5)7 Kannst du die Tiefe Gottes ergründen oder zur Vollkommenheit des Allmächtigen gelangen? (Jes 40,28; Jes 55,8; Röm 11,33)8 Sie ist himmelhoch — was willst du tun? tiefer als das Totenreich — was kannst du wissen? (Ps 36,6; 1Kor 13,12)9 Ihre Ausdehnung ist größer als die Erde und breiter als das Meer. (Hi 28,23; Ps 65,6; Ps 139,9)10 Wenn Er einherfährt, kann er verhaften und vor Gericht stellen — wer will es ihm wehren? (Hi 9,32; Hi 22,4; Jes 14,27; Dan 4,34; Offb 9,12)11 Denn er kennt die nichtswürdigen Leute und sieht auch die Schuld, ohne dass er [darauf] achthaben muss. (Ps 33,13; Jer 17,9)12 Kann ein Hohlkopf Verstand gewinnen, und ein Eselhengst als Mensch geboren werden? (Hi 39,5; Ps 94,8; Ps 94,11; 1Kor 2,14; Eph 4,18)13 Wenn du nun dein Herz fest ausrichtest und zu ihm deine Hände ausstreckst (1Sam 7,3; Hi 5,8; Hi 22,21; Ps 88,10; Jes 26,4; Kla 3,41)14 — wenn Unrecht an deinen Händen ist, so entferne es, und lass in deinen Zelten nichts Böses wohnen! (Ps 101,3; Ps 101,7; Jes 1,16; Jak 4,8)15 Ja, dann darfst du ohne Scheu dein Angesicht erheben und fest auftreten ohne Furcht; (Hi 22,26; Ps 112,7; Ps 119,6; Spr 3,23; 1Joh 3,21)16 dann wirst du deine Mühsal vergessen, wie man das Wasser vergisst, das vorübergeflossen ist. (1Mo 41,51; Pred 5,19; Jes 65,16)17 Heller als der Mittag wird dein Leben dir aufgehen; das Dunkel wird wie der Morgen sein. (Ps 97,11; Ps 112,4; Spr 4,18; Jes 58,8)18 Dann wirst du getrost sein, weil es Hoffnung gibt, und wirst um dich blicken und in Sicherheit dich niederlegen. (3Mo 26,6; Ps 4,9; Spr 14,32; Hes 34,28)19 Du legst dich zur Ruhe, und niemand schreckt dich auf, und viele werden dann deine Gunst suchen. (1Mo 26,28; Hi 11,18)20 Aber die Augen der Gottlosen verschmachten, [ihre] Zuflucht geht ihnen verloren, und ihre Hoffnung ist das Aushauchen der Seele! (Hi 6,8; Spr 10,24; Spr 14,32; Spr 20,20; Kla 4,17)

Hiob 11

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und Zofar von Naama antwortete und sagte: (Hi 2,11; Hi 20,1)2 Soll der Wortschwall nicht beantwortet werden[1], oder soll ein Schwätzer[2] recht behalten? (Spr 10,19; Pred 5,1; Jak 1,19)3 Soll dein Gerede Männer zum Schweigen bringen[3], dass du spotten kannst und niemand ⟨dich⟩ beschämt? (Hi 34,7)4 Und du sagtest: Meine Lehre ist lauter, und ich war rein in deinen Augen! (Hi 6,30; Hi 10,7)5 Aber – möge Gott doch reden und seine Lippen gegen dich auftun (Hi 38,1)6 und dir die Geheimnisse der Weisheit mitteilen, dass sie wie Wunder sind für ⟨menschliche⟩ Klugheit[4]! Und erkenne ⟨doch⟩, dass Gott dir ⟨viel⟩ von deiner Schuld übersieht[5]! (Esr 9,13)7 Kannst du die Tiefen Gottes erreichen oder die Vollkommenheit des Allmächtigen ergründen[6]? (Hi 26,14; Hi 27,11; Hi 35,5; Hi 37,23; Röm 11,33)8 Himmelhoch ⟨sind sie⟩ – was kannst du tun? – tiefer als der Scheol – was kannst du erkennen? (Spr 30,4)9 Länger als die Erde ist ihr Maß und breiter als das Meer. (Hi 33,12; Hi 42,3)10 Wenn er vorüberzieht und festnimmt und ⟨zum Gericht⟩ versammelt, wer will ihm dann wehren? (Hi 9,12; Jes 14,27)11 Denn er erkennt die nichtswürdigen Männer, und er sieht Böses, ohne dass er ⟨darauf⟩ achten muss.[7] (Ps 33,13)12 Kann ein Hohlkopf Verstand gewinnen und ein Eselhengst[8] als Mensch geboren werden?13 Wenn du dein Herz fest ausrichtest und deine Hände zu ihm ausbreitest – (2Mo 9,29; Hi 5,8; Kla 3,41)14 wenn Böses in deiner Hand ist, so entferne es und lass in deinen Zelten kein Unrecht wohnen! – (1Sam 7,3; 2Kön 17,13; Hi 8,6)15 ja, dann wirst du dein Gesicht erheben ohne Makel und wirst unerschütterlich[9] sein und dich nicht fürchten. (Hi 22,26; Ps 112,7; 1Joh 3,21)16 Denn du wirst die Mühsal vergessen, wirst ⟨an sie⟩ denken wie an vorbeigeflossenes Wasser[10], (1Mo 41,51; Jes 65,16)17 und heller als der Mittag wird ⟨dein⟩ Leben aufgehen; mag es finster sein – wie der Morgen wird es werden. (Ps 37,6; Ps 97,11; Jes 58,8)18 Und du wirst Vertrauen fassen, weil es Hoffnung gibt; und du wirst Ausschau halten, in Sicherheit dich niederlegen.19 Und du liegst da, und niemand wird dich aufschrecken, und viele werden deine Gunst suchen[11]. (2Chr 20,30; Ps 4,9; Hes 34,28)20 Aber die Augen der Gottlosen werden versagen. Und ⟨jede⟩ Zuflucht geht ihnen verloren, und ihre Hoffnung ist, die Seele auszuhauchen. (Hi 3,21; Hi 8,13)

Hiob 11

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Da erwiderte Zofar von Naama:2 „Soll der Wortschwall ohne Antwort sein, / und hat ein Schwätzer einfach Recht?3 Lässt dein Gerede Männer verstummen? / Darfst du spotten, und keiner tadelt dich?4 Sagst du doch: 'Meine Lehre ist klar, / ich bin in Gottes Augen rein!'5 Wenn Gott nur reden wollte, / seine Lippen auftun gegen dich6 und zeigte dir verborgene Weisheit, / die zu hoch ist für den Verstand! / Dann würdest du erkennen, / dass Gott von deiner Schuld noch manches übersieht.“7 „Kannst du die Tiefe Gottes erreichen, / die Vollkommenheit des Allmächtigen fassen?8 Sie ist hoch wie der Himmel – was kannst du tun? / Sie ist tiefer als die Welt der Toten – was durchschaust du schon?9 Weiter als die Erde ist ihr Maß / und breiter als das Meer.10 Wenn er vorbeizieht und zupackt, / wenn er zusammentreibt, / wer will ihn daran hindern?11 Denn Gott erkennt die Falschheit der Leute, / er sieht das Böse und schaut es sich nicht lange an.12 Kommt ein Hohlkopf noch zu Verstand, / wird aus einem Wildesel jemals ein Mensch?“13 „Wenn du dein Herz in Ordnung bringst / und deine Hände zu ihm erhebst –14 ist Böses in deiner Hand, entferne es / und lass in deinen Zelten kein Unrecht sein –,15 dann kannst du dein Gesicht ohne Makel erheben, / dann stehst du fest und fürchtest dich nicht.16 Dann wirst du die Mühsal vergessen, / wirst an sie denken wie an Wasser, das vorüberfloss.17 Heller als der Mittag strahlt dein Leben auf, / das Dunkel wird dem Morgen gleich.18 Du fasst Vertrauen, weil es Hoffnung gibt, / du schaust dich um und legst dich ruhig nieder.19 Und liegst du dann, schreckt keiner dich auf, / und viele suchen deine Gunst.20 Doch die Augen der Bösen versagen, / sie haben keine Zuflucht mehr, / ihre Hoffnung ist nur noch der Tod.“