Das Gebet des Habakuk: Ausblick auf die Erscheinung des Herrn zum Gericht
1Ein Gebet des Propheten Habakuk, eine heftige Wehklage. (2Sam 7,27; Ps 86,1; Ps 90,1)2O HERR, ich habe deine Botschaft vernommen; ich bin erschrocken. O HERR, belebe dein Werk inmitten der Jahre! Inmitten der Jahre offenbare dich! Im Zorn sei eingedenk deiner Barmherzigkeit! — (Ps 25,6; Ps 30,6; Ps 90,16; Ps 103,8; Ps 111,2; Kla 3,32; Hab 1,5; Hab 2,3; Hab 3,16)3Gott kommt von Teman her und der Heilige vom Berg Paran. (Sela) Seine Pracht bedeckt den Himmel, und die Erde ist voll von seinem Ruhm. (4Mo 14,21; 5Mo 33,2; Ri 5,4; Jes 6,3; Jer 49,7; Hab 2,14)4Ein Glanz entsteht, wie Licht; Strahlen gehen aus seiner Hand hervor, und dort ist seine Kraft verborgen. (Ps 104,2; Hes 1,27; 1Joh 1,5)5Vor ihm her geht die Pest, und die Fieberseuche folgt ihm auf dem Fuß. (3Mo 26,25; Hes 38,22)6Er bleibt stehen und misst die Erde, er sieht hin, und die Heidenvölker erschrecken; es zerbersten die uralten Berge, es sinken die Hügel aus der Vorzeit; er wandelt auf ewigen Pfaden. (Ps 77,20; Ps 97,4; Hab 3,10)7In Nöten sehe ich die Hütten Kuschans, es zittern die Zelte des Landes Midian. (1Mo 25,2; 2Mo 3,1; Jes 10,26)8Ist der HERR über die Ströme ergrimmt? Ergießt sich dein Zorn über die Ströme, dein Grimm über das Meer, Dass du auf deinen Rossen reitest, auf deinen Wagen der Rettung? (5Mo 33,26; Ps 104,3; Ps 114,3; Ps 114,5; Hab 3,15)9Bloß, enthüllt ist dein Bogen; deine Eide sind die Pfeile, gemäß deinem Wort. (Sela) Durch Ströme zerteilst du das Land. (2Sam 22,33; Ps 7,13; Ps 78,35; Ps 107,35; Sach 14,4)10Wenn die Berge dich sehen, erzittern sie; ein Platzregen flutet einher, der Ozean lässt seine Stimme hören, hoch gehen seine Wellen. (Ps 104,32; Hab 3,6)11Sonne und Mond treten in ihre Wohnung beim Leuchten deiner fliegenden Pfeile, beim Glanz deines blitzenden Speers. (Jos 10,13; Ps 18,15; Offb 8,12)12Im Grimm schreitest du über die Erde, im Zorn zerdrischst du die Heidenvölker. (Ps 110,5)13Du ziehst aus zur Rettung deines Volkes, zum Heil mit deinem Gesalbten; du zerschmetterst das Haupt vom Haus des Gesetzlosen, du entblößt die Grundmauer von unten bis oben. (Sela) (4Mo 24,8; Ps 3,8; Ps 18,36; Ps 27,1; Ps 27,9; Ps 68,22)14Du durchbohrst mit ihren eigenen Speeren das Haupt seiner Horden; sie stürmten einher, um mich in die Flucht zu schlagen, und erhoben ihr Freudengeschrei, als wollten sie den Elenden im Verborgenen verzehren. (Ps 35,21; Ps 83,5)15Du betrittst das Meer mit deinen Rossen, die schäumenden Wassermassen. (Ps 77,20)16Als ich das hörte, erzitterte mein Leib; wegen dieser Stimme erbebten meine Lippen; Fäulnis drang in mein Gebein, und meine Füße zitterten. O dass ich Ruhe finden möchte am Tag der Drangsal, wenn der gegen das Volk heranzieht, der es angreifen will! (5Mo 12,10; Ps 94,13; Jes 14,3; Jer 6,16; Jer 30,7; Dan 10,9; Hab 3,2; Mt 11,28; Lk 19,41; Röm 9,1)17Denn der Feigenbaum wird nicht ausschlagen und der Weinstock keinen Ertrag geben; die Frucht des Ölbaums wird trügen, und die Felder werden keine Nahrung liefern; die Schafe werden aus den Hürden getilgt, und kein Rind wird mehr in den Ställen sein. (5Mo 28,31)18Ich aber will mich freuen in dem HERRN und frohlocken über den Gott meines Heils[1]! (Ps 32,11; Ps 97,12; Jes 25,9; Jes 61,10; Mi 7,7; Lk 1,47; Apg 4,12; Phil 4,4; 1Petr 1,8)19GOTT, der Herr, ist meine Kraft; er macht meine Füße denen der Hirsche gleich und stellt mich auf meine Höhen! Dem Vorsänger, auf meinen Saiteninstrumenten. (1Chr 29,12; Ps 4,1; Ps 5,1; Ps 6,1; Ps 18,34; Ps 27,1; Ps 147,5; Phil 4,13)
1Gebet des Propheten Habakuk nach Schigjonot[1]. (Ps 7,1)2HERR, ich habe deine Botschaft vernommen. Ich habe, HERR, dein Werk gesehen[2]. Inmitten der Jahre verwirkliche es[3], inmitten der Jahre mache es offenbar! Im Zorn gedenke des Erbarmens! – (Ps 25,6)3Gott kommt von Teman her und der Heilige vom Gebirge Paran. //[4]. Seine Hoheit bedeckt den Himmel, und sein Ruhm erfüllt die Erde. (5Mo 33,2; Jer 49,7; Hab 2,14)4Da entsteht ein Glanz, dem Licht ⟨der Sonne⟩ gleich, Strahlen ihm zur Seite[5], und dort verbirgt sich seine Macht[6]. (Ps 104,2; Hes 1,27; Hes 43,2)5Vor ihm her geht die Pest, und die Seuche zieht aus in seinem Gefolge. (3Mo 26,25)6Er tritt auf und erschüttert die Erde, er schaut hin und lässt Nationen auffahren. Es bersten[7] die ewigen Berge, es senken sich die ewigen Hügel. Das sind von jeher seine Bahnen (2Mo 15,14; 2Mo 19,18; Hi 9,5; Ps 97,5; Ps 104,32)7⟨als Strafe⟩ für Unrecht. Ich sah die Zelte von Kuschan erzittern, die Zeltdecken[8] des Landes Midian. (2Mo 2,15)8Entbrannte dein Zorn gegen die Ströme, HERR, gegen die Ströme, oder dein Grimm gegen das Meer, dass du einherfährst mit[9] deinen Pferden, deinen siegreichen Kampfwagen[10]? (5Mo 33,26)9Entblößt, entblößt ist dein Bogen, Pfeilflüche sind ⟨dein⟩ Reden[11]! //[12]. Zu Strömen spaltest du die Erde. (Ps 78,16)10Bei deinem Anblick erbeben die Berge, Gewitterregen zieht heran, die Tiefe[13] lässt ihre Stimme erschallen. Ihre Hände zu heben, vergisst (Ps 77,17)11die Sonne. Der Mond steht still in seiner[14] Wohnung. Als ⟨strahlendes⟩ Licht gehen deine Pfeile hin und her, als ⟨heller⟩ Schein der Blitz deines Speeres[15]. (Jos 10,13)12Im Grimm durchschreitest du die Erde, im Zorn zerdrischst du Nationen. (Ps 90,7; Ps 110,5; Sach 1,15)13Du bist ausgezogen zur Rettung deines Volkes, zur Rettung[16] deines Gesalbten. Du hast den First herabgeschmettert vom Haus des Gottlosen, den Grund bis auf den Felsen bloßgelegt. //[17].14Du hast ihm mit seinen ⟨eigenen⟩ Pfeilen den Kopf durchbohrt, seine Anführer sind davongerannt. Uns[18] zu zerstreuen, war ihr Übermut gewesen, gleichsam zu verschlingen den Elenden im Versteck.15Du hast seine[19] Pferde ins Meer getreten, in die Brandung gewaltiger Wasser. – (Ps 77,20)16Ich vernahm es, da erbebte mein Leib, bei dem Schall erzitterten meine Lippen, Fäulnis drang in meine Knochen, und unter mir bebte mein Schritt[20]. ⟨Jetzt⟩ will ich auf den Tag der Bedrängnis warten, dass er heraufkommt gegen das Volk, das uns angreift. (Ps 119,120; Jes 21,3; Jer 4,19; Kla 1,20; Dan 10,9)17Denn der Feigenbaum blüht nicht[21], und an den Reben ist kein Ertrag. Der Ölbaum versagt ⟨seine⟩ Leistung, und die Terrassen⟨gärten⟩ bringen keine Nahrung hervor. Die Schafe sind aus der Hürde verschwunden[22], und kein Rind ist in den Ställen. – (5Mo 28,30)18Ich aber, ich will in dem HERRN jubeln, will jauchzen über den Gott meines Heils[23]. (2Sam 6,15; Ps 104,34; Jes 25,9; Jes 61,10; Joe 2,23; Mi 7,7; Lk 1,47; Röm 5,11; Phil 3,1; Phil 4,4)19Der HERR, der Herr, ist meine Kraft. Den Hirschen gleich macht er meine Füße, und über meine Höhen lässt er mich einherschreiten. Dem Vorsänger[24], mit meinem Saitenspiel! (5Mo 33,29; Ps 18,34; Jes 58,14; Phil 4,13)
1Ein Gebet des Propheten Habakuk auf Schigjonot.[1]2Jahwe, ich habe deine Botschaft bekommen, / was du getan hast, habe ich gesehen. / Belebe dein Werk in unseren Jahren, / mach es offenbar in dieser Zeit! / Auch wenn du zornig bist – hab mit uns Erbarmen!3Gott kommt von Teman[2] her, / der Heilige vom Parangebirge. ♪[3] Seine Hoheit überstrahlt den Himmel, / sein Ruhm erfüllt die Erde.4Ein Glanz entsteht wie Sonnenlicht, / Strahlen gehen von ihm aus. / Darin verbirgt sich seine Macht.5Vor ihm her zieht die Pest, / die Seuche folgt ihm nach.6Tritt er auf, dann bebt die Erde, / blickt er hin, dann zittern die Völker. / Da bersten die ewigen Berge, / versinken die uralten Hügel. / So schreitet er seit jeher dahin.7Niedergedrückt vor drohendem Unheil / erzittern die Hütten in Kuschan[4] / und in Midian[5] die Decken der Zelte.8Ist dein Zorn gegen die Flüsse und Ströme entbrannt, Jahwe? / Richtet sich dein Grimm gegen das Meer, / dass du heranstürmst auf deinen Pferden / und deinen siegreichen Wagen?9Deinen Bogen machtest du frei, / deine Pfeile sind von Drohworten begleitet. ♪ Du spaltest die Erde, / Ströme brechen hervor.10Bei deinem Anblick beben die Berge, / tosender Regen prasselt hernieder. / Die Urflut brüllt auf, / ihre Wogen türmen sich.11Sonne und Mond verstecken sich im Haus, / wenn deine leuchtenden Pfeile fliegen / und dein blitzender Speer glänzt.12Im Grimm schreitest du über die Erde, / im Zorn zerstampfst du die Völker.13Du ziehst aus, um dein Volk zu retten, / um deinem Gesalbten zu helfen. / Vom Haus des Gottlosen zerschmetterst du den First, / entblößt es bis auf den Grund. ♪14Du durchbohrst ihm mit seinen eigenen Pfeilen den Kopf, / seine Anführer rannten davon. / Sie wollten mich im Übermut zerstreuen, / den Elenden im Versteck verschlingen.15Du stampftest mit deinen Pferden ins Meer, / durch die Brandung gewaltiger Wasser.16Ich zitterte am ganzen Leib, als ich es hörte, / ich vernahm den Lärm und schrie. / Der Schreck fuhr mir in die Glieder, / und meine Knie wurden weich. / Nun warte ich auf den Tag der Bedrängnis / für das Volk, das jetzt gegen uns zieht.17Zwar blüht der Feigenbaum nicht, / der Weinstock bringt keinen Ertrag, / der Ölbaum hat keine Oliven, / die Kornfelder keine Frucht, / aus dem Pferch sind die Schafe verschwunden, / kein Rind steht mehr in den Ställen,18dennoch will ich jubeln über Jahwe, / will mich freuen über den Gott meines Heils.19Denn Jahwe, der Herr, ist meine Kraft. / Er macht meine Füße schnell wie Gazellen, / lässt mich sicher die Berge beschreiten.
Zum Vorsingen mit Saiteninstrument.