Mose warnt das Volk vor Selbstgerechtigkeit — Erinnerung an Israels Versagen und Moses Mittlerdienst
1Höre, Israel: Du wirst jetzt über den Jordan gehen, damit du hineinkommst, um Völker zu überwältigen, die größer und stärker sind als du, Städte, groß und himmelhoch befestigt, (5Mo 4,1; 5Mo 4,38; 5Mo 7,1; Jos 1,11)2ein großes und hochgewachsenes Volk, die Söhne der Enakiter, die du kennst, von denen du auch sagen gehört hast: Wer kann vor den Söhnen Enaks bestehen? (5Mo 1,28)3So sollst du heute wissen, dass der HERR, dein Gott, selbst vor dir hergeht, ein verzehrendes Feuer. Er wird sie vertilgen und sie vor dir unterwerfen, und du wirst sie aus ihrem Besitz vertreiben und schnell ausrotten, so wie der HERR es dir verheißen hat. (2Mo 23,23; 5Mo 4,24; 5Mo 7,22; Jos 3,11; Hes 20,5)4Wenn sie nun der HERR, dein Gott, vor dir her ausgestoßen hat, so sprich nicht in deinem Herzen: Um meiner Gerechtigkeit willen hat der HERR mich hereingebracht, dass ich dieses Land in Besitz nehme!, da doch der HERR diese Heidenvölker wegen ihrer Gottlosigkeit vor dir her aus ihrem Besitz vertreibt. (1Mo 15,16; 3Mo 18,24; 5Mo 8,17; Jer 17,9; Röm 11,20)5Denn nicht um deiner Gerechtigkeit und um deines aufrichtigen Herzens willen kommst du hinein, um ihr Land in Besitz zu nehmen, sondern wegen ihrer Gottlosigkeit vertreibt der HERR, dein Gott, diese Heidenvölker aus ihrem Besitz, und damit er das Wort aufrechterhalte, das der HERR deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat. (5Mo 1,8)6So sollst du nun erkennen, dass der HERR, dein Gott, dir dieses gute Land nicht um deiner Gerechtigkeit willen gibt, damit du es in Besitz nimmst; denn du bist ein halsstarriges Volk! (2Mo 32,9; Ps 78,8)7Denke doch daran und vergiss es nicht, wie du den HERRN, deinen Gott, in der Wüste erzürnt hast! Von dem Tag an, als du aus dem Land Ägypten ausgezogen bist, bis zu eurer Ankunft an diesem Ort seid ihr widerspenstig gewesen gegen den HERRN. (5Mo 8,2; Ps 78,40; Ps 95,10)8Und am Horeb erzürntet ihr den HERRN, und der HERR ergrimmte über euch, sodass er euch vertilgen wollte. (2Mo 32,1; Ps 106,19)9Als ich auf den Berg gegangen war, um die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit euch machte, da blieb ich 40 Tage und 40 Nächte lang auf dem Berg und aß kein Brot und trank kein Wasser. (2Mo 24,12; 2Mo 34,28)10Da gab mir der HERR die zwei steinernen Tafeln, mit dem Finger Gottes beschrieben, und darauf alle Worte, die der HERR mit euch auf dem Berg geredet hat, mitten aus dem Feuer, am Tag der Versammlung. (2Mo 31,18; 5Mo 4,13; 5Mo 5,22)11Und es geschah nach 40 Tagen und 40 Nächten, da gab mir der HERR die zwei steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes. (5Mo 9,9)12Und der HERR sprach zu mir: Mache dich auf und geh schnell hinab von hier; denn dein Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, hat Verderben angerichtet. Sie sind von dem Weg, den ich ihnen geboten habe, schnell abgewichen; sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht! (2Mo 32,7; 5Mo 9,26; 5Mo 9,29)13Und der HERR sprach so zu mir: Ich habe dieses Volk beobachtet, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk! (5Mo 9,6)14Lass ab von mir, damit ich sie vertilge und ihren Namen unter dem Himmel auslösche! Ich will aus dir ein stärkeres und größeres Volk machen, als es dieses ist! (2Mo 32,9; 4Mo 14,12)15Als ich mich nun umwandte und von dem Berg herabstieg — der Berg aber brannte im Feuer —, und die zwei Tafeln des Bundes in meinen beiden Händen hatte, (2Mo 24,17; 5Mo 5,23)16da schaute ich, und siehe, ihr hattet euch an dem HERRN, eurem Gott, versündigt, indem ihr euch ein gegossenes Kalb gemacht hattet, und ihr wart schnell von dem Weg abgewichen, den der HERR euch geboten hatte. (2Mo 32,19; Apg 7,40)17Da ergriff ich die beiden Tafeln und warf sie aus meinen beiden Händen und zerbrach sie vor euren Augen; (2Mo 32,15)18und ich fiel vor dem HERRN nieder wie zuerst, 40 Tage und 40 Nächte lang, aß kein Brot und trank kein Wasser um aller eurer Sünden willen, die ihr begangen hattet, indem ihr tatet, was böse ist in den Augen des HERRN, um ihn zu reizen. (2Mo 34,28; 5Mo 9,25)19Denn ich fürchtete mich vor dem Zorn und Grimm, mit dem der HERR über euch so sehr erzürnt war, dass er euch vertilgen wollte. Und der HERR erhörte mich auch diesmal. (2Mo 32,14; 2Mo 33,17; 5Mo 10,10; Ps 106,23; Lk 12,5; Lk 13,8; Hebr 10,31)20Auch über Aaron war der HERR sehr zornig, sodass er ihn vertilgen wollte; aber ich betete auch für Aaron zu jener Zeit. (2Mo 32,2; 2Mo 32,21)21Doch eure Sünde, das Kalb, das ihr gemacht hattet, nahm ich und verbrannte es mit Feuer und zerschlug es und zermalmte es völlig, bis es zu feinem Staub wurde, und ich warf seinen Staub in den Bach, der von dem Berg herabfließt. (2Mo 32,20; 2Chr 34,4)22Auch in Tabeera und in Massa und bei den Lustgräbern erzürntet ihr den HERRN. (2Mo 17,2; 2Mo 17,7; 4Mo 11,1; 4Mo 11,4; 4Mo 11,34)23Und als der HERR euch aus Kadesch-Barnea sandte und sprach: Geht hinauf und nehmt das Land in Besitz, das ich euch gegeben habe!, da wart ihr gegen den Befehl des HERRN, eures Gottes, widerspenstig und glaubtet ihm nicht und gehorchtet seiner Stimme nicht. (4Mo 13,1)24Denn ihr seid widerspenstig gewesen gegen den HERRN, von dem Tag an, da ich euch kenne! (5Mo 9,6; 5Mo 31,27; Apg 7,51)25Als ich nun vor dem HERRN niederfiel jene 40 Tage und 40 Nächte lang — ich lag da, weil der HERR gesagt hatte, er wolle euch vertilgen —, (5Mo 9,18)26da flehte ich zum HERRN und sprach: Ach, Herr, HERR, verdirb dein Volk und dein Erbteil nicht, das du durch deine große Kraft erlöst und mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt hast! (2Mo 32,11; 1Kön 8,51)27Gedenke an deine Knechte Abraham, Isaak und Jakob! Sieh nicht die Hartnäckigkeit dieses Volkes an und seine Gottlosigkeit und seine Sünde, (2Mo 32,13; 2Mo 32,31; 3Mo 26,42; Ps 105,8; Ps 130,3; Mi 7,18)28damit man in dem Land, aus dem du uns geführt hast, nicht sagt: Weil der HERR sie nicht in das Land bringen konnte, das er ihnen versprochen hatte, und weil er sie hasste, hat er sie herausgeführt, um sie in der Wüste sterben zu lassen! (2Mo 32,12; 4Mo 14,16; Jos 7,7)29Sie sind ja dein Volk und dein Erbteil, das du herausgeführt hast mit deiner großen Kraft und mit deinem ausgestreckten Arm! (5Mo 4,20; 5Mo 4,34; 5Mo 9,12; 5Mo 9,26; Neh 1,10; Ps 74,2)
Die Gabe des Landes: Ergebnis von Gottes, nicht von Israels Treue
1Höre, Israel! Du gehst heute über den Jordan, um hineinzuziehen, ⟨das Land von⟩ Nationen in Besitz zu nehmen, ⟨die⟩ größer und stärker ⟨sind⟩ als du, Städte, groß und bis an den Himmel befestigt, (4Mo 33,51; 5Mo 4,1; 5Mo 4,38; 5Mo 7,1; Jos 1,11)2ein großes und hochgewachsenes Volk, die Söhne der Enakiter, die du kennst und von denen du gehört hast: Wer kann vor den Söhnen Enak bestehen? (5Mo 1,28; Jos 11,21; Am 2,9)3So erkenne denn heute, dass der HERR, dein Gott, es ist, der vor dir her hinübergeht als ein verzehrendes Feuer. Er selbst wird sie vernichten und er selbst wird sie vor dir demütigen. Und du wirst sie vertreiben und sie schnell umkommen lassen, so wie der HERR zu dir geredet hat. (2Mo 23,23; 5Mo 4,24; 5Mo 7,1; 5Mo 7,22; 5Mo 20,1; Jos 3,11; Jos 11,8; Jos 14,12; Ri 4,14)4Wenn der HERR, dein Gott, sie vor dir hinausstößt, sprich nicht in deinem Herzen: Wegen meiner Gerechtigkeit hat der HERR mich ⟨hierher⟩ gebracht, um dieses Land in Besitz zu nehmen. Denn wegen der Gottlosigkeit dieser Nationen wird der HERR sie vor dir vertreiben. (1Mo 15,16; 3Mo 18,24; 5Mo 18,12; Röm 10,6)5Nicht wegen deiner Gerechtigkeit und der Aufrichtigkeit deines Herzens kommst du hinein, um ihr Land in Besitz zu nehmen. Sondern wegen der Gottlosigkeit dieser Nationen vertreibt der HERR, dein Gott, sie vor dir und damit er das Wort aufrechterhält, das der HERR deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat. (1Mo 15,16; 3Mo 18,24; 5Mo 1,8; 5Mo 18,12; Hes 36,22)6So erkenne denn, dass nicht wegen deiner Gerechtigkeit der HERR, dein Gott, dir dieses gute Land gibt, es in Besitz zu nehmen! Denn ein halsstarriges Volk bist du. (5Mo 3,18; 5Mo 9,24; 5Mo 10,16; Ps 78,8)
Bundesbruch und Bundeserneuerung am Horeb
7Denke daran, vergiss nicht, wie du den HERRN, deinen Gott, in der Wüste erzürnt hast! Von dem Tag an, als du aus dem Land Ägypten herausgezogen bist, bis ihr an diesen Ort kamt, seid ihr widerspenstig gegen den HERRN gewesen. (5Mo 31,27; Ps 78,40; Jer 44,9; Hes 20,13)8Und am Horeb erzürntet ihr den HERRN, und der HERR ergrimmte über euch, sodass er euch vernichten wollte. (5Mo 1,6; 5Mo 9,19; Ps 106,19; Hebr 12,21)9Als ich auf den Berg gestiegen war, um die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hatte, da blieb ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg – Brot aß ich nicht, und Wasser trank ich nicht –, (Lk 4,1)10und der HERR gab mir die beiden steinernen Tafeln, beschrieben mit dem Finger Gottes. Auf ihnen standen all die Worte[1], die der HERR auf dem Berg mitten aus dem Feuer mit euch geredet hatte am Tag der Versammlung. (5Mo 4,12; 5Mo 10,4)11Und es geschah am Ende der vierzig Tage und vierzig Nächte, da gab mir der HERR die beiden steinernen Tafeln, die Tafeln des Bundes. (2Mo 31,18)12Und der HERR sprach zu mir: Mache dich auf, steig schnell von hier hinab! Denn dein Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, hat sich versündigt. Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht. (2Mo 13,3; 5Mo 9,26)13Und der HERR sprach zu mir und sagte: Ich habe dieses Volk gesehen, und siehe, ein halsstarriges Volk ist es.14Lass mich[2], dass ich sie vernichte und ihren Namen unter dem Himmel auslösche! Dich aber will ich zu einer Nation machen, stärker und größer als sie. (5Mo 32,26; Jes 48,19)15Da wandte ich mich und stieg vom Berg herab, die zwei Tafeln des Bundes in meinen beiden Händen, der Berg aber brannte mit Feuer. (5Mo 5,23)16Und ich sah, und siehe, ihr hattet gegen den HERRN, euren Gott, gesündigt. Ihr hattet euch ein gegossenes Kalb gemacht. Ihr wart schnell von dem Weg abgewichen, den der HERR euch geboten hatte.17Da fasste ich die beiden Tafeln und warf sie aus meinen beiden Händen und zerbrach sie vor euren Augen.18Und ich warf mich vor dem HERRN nieder wie das erste Mal vierzig Tage und vierzig Nächte – Brot aß ich nicht, und Wasser trank ich nicht – wegen all eurer Sünden, die ihr begangen hattet, indem ihr tatet, was in den Augen des HERRN böse war, ihn zu reizen. (Esr 10,6; Lk 4,1)19Denn ich fürchtete mich vor dem Zorn und dem Grimm, mit dem der HERR über euch erzürnt war, sodass er euch vernichten wollte. Und der HERR erhörte mich auch dieses Mal. (2Mo 33,17; 4Mo 11,2; 5Mo 10,10; Ps 106,19; Hebr 12,21)20Auch über Aaron zürnte der HERR sehr, sodass er ihn vernichten wollte. Und ich bat zu jener Zeit auch für Aaron.21Euer Sündenwerk[3] aber, das ihr gemacht hattet, das Kalb, nahm ich, verbrannte es mit Feuer und zerstieß es, indem ich es völlig zermalmte, bis es zu feinem Staub wurde. Und ich warf seinen Staub in den Bach, der vom Berg herabfließt. – (1Kön 15,13; 2Chr 34,7)22Auch bei Tabera und bei Massa und bei Kibrot-Hattaawa[4] erzürntet ihr den HERRN. – (2Mo 17,2; 4Mo 11,1; 4Mo 11,4; 5Mo 33,8)23Und als der HERR euch aus Kadesch-Barnea sandte und sprach: Zieht hinauf und nehmt das Land in Besitz, das ich euch gegeben habe! – da wart ihr widerspenstig gegen den Befehl des HERRN, eures Gottes, und ihr glaubtet ihm nicht und gehorchtet seiner Stimme nicht. (4Mo 14,1; 5Mo 1,2; Hebr 3,9)24Widerspenstige seid ihr gegen den HERRN gewesen von dem Tag an, da ich euch kenne. (4Mo 32,14; Jes 48,8; Jer 4,17; Hes 20,8; Apg 7,51)25Und ich warf mich vor dem HERRN nieder die vierzig Tage und die vierzig Nächte, die ich dalag[5]. Denn der HERR hatte gesagt, dass er euch vernichten wollte. (2Mo 34,28)26Und ich betete zum HERRN und sprach: Herr, HERR! Vernichte nicht dein Volk und dein Erbteil, das du durch deine Größe erlöst, das du mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt hast! (4Mo 14,13; 5Mo 9,12; Ps 57,1; Ps 74,2)27Denke an deine Knechte, Abraham, Isaak und Jakob! Kehre dich nicht an die Verstocktheit dieses Volkes und an seine Gottlosigkeit und an seine Sünde, (3Mo 26,42; Ps 130,3)28damit das Land, aus dem du uns herausgeführt hast, nicht sagt: Weil der HERR nicht imstande war, sie in das Land zu bringen, von dem er zu ihnen geredet hatte, und weil er sie hasste, hat er sie herausgeführt, um sie in der Wüste sterben zu lassen! (4Mo 14,16; 5Mo 1,27; 5Mo 32,27; Jos 7,9; Hes 20,9)29Sie sind ja dein Volk und dein Erbteil, das du herausgeführt hast mit deiner großen Kraft und mit deinem ausgestreckten Arm. (2Mo 6,6; 2Mo 19,5; 2Mo 33,13; 5Mo 9,12; 5Mo 32,9; 1Kön 8,51; Neh 1,10; Jes 11,11; Jes 64,8)
1Höre Israel! Du stehst im Begriff, den Jordan zu überschreiten, um dort Völker zu vertreiben, die größer und stärker sind als du, und um große, himmelhoch befestigte Städte in Besitz zu nehmen.2Du kommst zu einem großen und hochgewachsenen Volk, den Anakitern, von denen du weißt und oft hast sagen hören: „Mit den Anakitern nimmt es keiner auf!“3Aber ihr werdet sehen, dass es Jahwe, dein Gott, ist, der vor dir hergeht wie ein verheerendes Feuer. Er wird sie vernichten, er wird sie so vor dir demütigen, dass du sie leicht besiegen und auslöschen kannst, wie Jahwe es dir versprochen hat.4Wenn Jahwe, dein Gott, sie vor dir verjagt, sollst du nicht denken, dass Jahwe dich wegen deiner Gerechtigkeit hierher gebracht hat, um dieses Land in Besitz zu nehmen. Nein, er vertreibt diese Völker wegen ihrer Gottlosigkeit vor dir.5Nicht wegen deiner Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit kannst du ihr Land in Besitz nehmen, sondern wegen der Bosheit dieser Völker vertreibt Jahwe, dein Gott, sie vor dir, um wahr zu machen, was er deinen Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat.6Du kannst leicht einsehen, dass Jahwe, dein Gott, dir dieses gute Land nicht wegen deiner Gerechtigkeit zum Besitz gibt, denn du bist ein stures Volk.
Das goldene Kalb
7Erinnere dich und vergiss es nie, wie du Jahwe, deinen Gott, in der Wüste erzürnt hast, als du aus Ägypten gezogen bist. Bis ihr hierher gekommen seid, habt ihr euch ständig Jahwe widersetzt.8Am Horeb habt ihr Jahwe so sehr herausgefordert, dass er euch im Zorn vernichten wollte.9Als ich auf den Berg stieg, um die Steintafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den Jahwe mit euch geschlossen hatte, blieb ich 40 Tage und Nächte dort auf dem Berg, ohne etwas zu essen und zu trinken.10Da gab mir Jahwe die beiden Steintafeln, beschrieben mit dem Finger Gottes. Auf ihnen standen alle Worte, die Jahwe am Tag der Zusammenkunft auf dem Berg aus dem Feuer heraus zu euch gesprochen hatte.11Nach den vierzig Tagen und Nächten gab mir Jahwe die beiden Steintafeln, die Tafeln des Bundes,12und sagte zu mir: „Los, steig schnell hinunter, weg von hier! Dein Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, hat Böses getan. Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen gewiesen habe. Sie haben sich ein Götzenbild gebaut.“13Dann sagte Jahwe zu mir: „Ich sehe nun, was für ein stures Volk das ist!14Halte mich nicht ab, sie zu vernichten und ihren Namen unter dem Himmel auszulöschen! Dafür will ich dich zu einem Volk machen, größer und stärker als sie.“15Da stieg ich wieder herab vom Berg, der im Feuer brannte, und hielt die beiden Tafeln des Bundes in den Händen.16Dann sah ich, was geschehen war. Ihr hattet gegen Jahwe, euren Gott, gesündigt. Ihr hattet euch ein Kalb als Götzenbild gebaut. Schnell wart ihr von dem Weg abgewichen, den Jahwe euch gewiesen hatte.17Da schleuderte ich die beiden Tafeln zu Boden und zerschmetterte sie vor euren Augen.18Und wie das erste Mal warf ich mich wegen eurer Sünden vierzig Tage und Nächte vor Jahwe nieder, ohne zu essen und zu trinken. Ihr hattet getan, was böse vor ihm war, und ihn schwer beleidigt.19Denn ich hatte Angst vor dem glühenden Zorn Jahwes.[1] Er war so zornig über euch, dass er euch vernichten wollte. Aber Jahwe erhörte mich auch dieses Mal. (Hebr 12,21)20Selbst über Aaron war er zornig und wollte ihn töten. Ich betete damals auch für ihn.21Doch das Machwerk eurer Sünde, das Stierkalb, warf ich ins Feuer. Ich schlug es in Stücke und zermalmte es zu feinem Staub. Den streute ich in den Bach, der vom Berg herabfließt.22Auch in Tabera,[2] in Massa und in Kibrot-Taawa[3] habt ihr Jahwe zornig gemacht.23Und als Jahwe, euer Gott, in Kadesch-Barnea zu euch sagte: „Zieht los und erobert das Land, das ich euch zugesagt habe!“, da habt ihr euch seinem Befehl widersetzt. Ihr habt ihm nicht vertraut und ihm nicht gehorcht.24Seit ich euch kenne, habt ihr euch Jahwe widersetzt.25Ich warf mich also vor Jahwe nieder und lag vierzig Tage und Nächte vor ihm. Denn Jahwe hatte gesagt, dass er euch vernichten wollte.26Ich betete zu ihm und sagte: „Herr, Jahwe! Vernichte dieses Volk doch nicht, dein Eigentum, das du mit deiner großen Macht befreit und aus Ägypten herausgeführt hast!27Denk an deine Diener Abraham, Isaak und Jakob! Achte nicht auf die Sturheit dieses Volkes, auf seine Gottlosigkeit und Sünde,28damit man in dem Land, aus dem du uns herausgeführt hast, nicht sagt: 'Weil Jahwe sie nicht in das Land bringen konnte, das er ihnen versprochen hat, und weil er sie hasste, hat er sie hinausgeführt, um sie in der Wüste sterben zu lassen.'29Sie sind doch dein Volk und dein Eigentum, das du mit deiner großen Kraft und deinem ausgestreckten Arm herausgeführt hast!“