1Stoßt in das Schopharhorn in Zion und blast Lärm auf meinem heiligen Berg, dass alle Bewohner des Landes erzittern; denn der Tag des HERRN kommt, ja, er ist nahe — (4Mo 10,3; Jes 2,3; Jer 4,5; Joe 1,15; Joe 2,15; Joe 3,5; Joe 4,17; Mi 4,2)2ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels. Wie Morgenrot breitet sich über die Berge aus ein großes, mächtiges Volk, wie es seinesgleichen von Ewigkeit her nicht gegeben hat und auch in künftigen Zeiten und Generationen nicht mehr geben wird. (2Mo 10,14; Joe 1,2; Joe 1,6; Am 5,18; Am 5,20; Zef 1,15)3Fressendes Feuer geht vor ihm her, und hinter ihm her eine lodernde Flamme: Ist das Land vor ihm wie der Garten Eden gewesen, hinter ihm ist es eine öde Wüste; und man kann ihm nicht entfliehen! (1Mo 2,8; 1Mo 13,10; Jes 51,3; Jer 5,17; Joe 1,19)4Wie Rosse sehen sie aus, und wie Reiter rennen sie. (Offb 9,7)5Wie rasselnde Streitwagen kommen sie über die Höhen der Berge her, wie eine Feuerflamme, die prasselnd das Stroh verzehrt, gleich einem mächtigen Heer, das zum Kampf gerüstet ist. (Offb 9,17)6Vor ihm erzittern die Völker; alle Angesichter verfärben sich. (Jer 30,6; Nah 2,11)7Wie Helden laufen sie, wie Krieger ersteigen sie die Mauer; jeder geht auf seinem Weg, und keiner kreuzt den Pfad des anderen. (Jer 6,23; Jer 48,14)8Keiner drängt den anderen, jeder geht seine eigene Bahn; zwischen den Wurfgeschossen stürzen sie hindurch und lassen sich nicht aufhalten. (Spr 30,27)9Sie dringen in die Stadt ein, rennen auf die Mauer, erklimmen die Häuser, steigen wie Diebe zum Fenster hinein. (Jer 5,10)10Vor ihnen erbebt die Erde, der Himmel erzittert; Sonne und Mond verfinstern sich, und die Sterne verlieren ihren Schein. (Jes 13,10; Mt 24,29)11Und der HERR lässt seine Stimme hören vor seinem Kriegsvolk her; denn sehr groß ist sein Heerlager und gewaltig sind, die sein Wort vollstrecken. Ja, groß ist der Tag des HERRN und sehr schrecklich; wer kann ihn ertragen? (Ps 18,14; Ps 68,18; Jes 46,10; Joe 4,16; Mal 3,2; Offb 6,17)
Aufruf an das Volk zur Herzensumkehr
12Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt um zu mir von ganzem Herzen, mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! (5Mo 4,29; 1Sam 7,6; Neh 9,1; Jes 22,12; Hos 12,7; Sach 1,3)13Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider, und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott; denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und von großer Gnade, und das Übel reut ihn. (Ps 34,19; Ps 86,15; Ps 103,8; Jes 57,15; Jes 58,5; Jer 18,8; Kla 3,31; Jon 4,2)14Wer weiß, ob er sich wieder abkehrt und es ihn nicht reut, und ob er nicht einen Segen zurücklassen wird, Speisopfer und Trankopfer für den HERRN, euren Gott? (Jes 6,13; Am 5,15; Jon 3,9; Hag 2,19)15Stoßt in das Horn in Zion, heiligt ein Fasten, beruft eine allgemeine Versammlung! (Joe 1,14; Joe 2,1)16Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde, bringt die Ältesten herbei, versammelt die Kinder und die Säuglinge; der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach! (2Chr 20,13; Mt 19,14)17Die Priester, die Diener des HERRN, sollen zwischen der Halle und dem Altar weinen und sagen: HERR, habe Mitleid mit deinem Volk und gib dein Erbteil nicht der Beschimpfung preis, dass die Heidenvölker über sie spotten! Warum soll man unter den Völkern sagen: »Wo ist [nun] ihr Gott?« (5Mo 30,3; 5Mo 32,36; Ps 79,10; Jer 12,15; Hes 8,16; Hos 11,8; Joe 1,13; Joe 4,17; Mt 23,35; Hebr 4,15)
Die Verheißung der Wiederherstellung für Israel nach dem Endgericht
18Dann gerät der HERR in Eifer für sein Land und hat Mitleid mit seinem Volk. (Hes 36,6; Joe 2,17; Sach 1,14)19Und der HERR wird antworten und zu seinem Volk sprechen: Siehe, ich sende euch Korn, Most und Öl, dass ihr davon satt werden sollt, und ich will euch nicht mehr der Beschimpfung preisgeben unter den Heidenvölkern; (Hes 36,30; Sach 8,12; Mal 3,10)20sondern ich will den von Norden [Kommenden] von euch entfernen und ihn verstoßen in ein dürres und wüstes Land, seine Vorhut ins östliche Meer[1] und seine Nachhut ins westliche Meer,[2] und sein Gestank soll aufsteigen und sein Verwesungsgeruch sich erheben; denn er hat großgetan! (2Mo 10,19; Jer 1,14; Sach 14,8)21Fürchte dich nicht, o Land, sondern frohlocke und freue dich; denn der HERR hat Großes getan! (Ps 126,2; Joe 2,26; Lk 1,49; Joh 1,50)22Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes; denn die Auen der Steppe sollen grünen, und die Bäume sollen ihre Früchte tragen, der Weinstock und der Feigenbaum, so viel sie nur können. (3Mo 26,4)23Und ihr Kinder Zions, frohlockt und freut euch über den HERRN, euren Gott; denn er gibt euch den Frühregen in rechtem Maß, und er lässt euch am ersten [Tag] Regengüsse herabkommen, Frühregen und Spätregen. (5Mo 11,14; Ps 149,2; Jes 41,16; Hes 34,26; Hab 3,18; Zef 3,14; Sach 10,1)24Und die Tennen sollen voll Korn werden und die Keltern von Most und Öl überfließen. (Spr 3,9)25Und ich werde euch die Jahre zurückerstatten, welche die Heuschrecke, der Fresser, der Verwüster und der Nager verzehrt haben — mein großes Kriegsheer, das ich gegen euch gesandt habe; (2Chr 25,9; Joe 1,12)26und ihr sollt genug zu essen haben und satt werden und den Namen des HERRN, eures Gottes, loben, der wunderbar an euch gehandelt hat; und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden! (5Mo 8,10; Ps 22,27; Jes 25,1; Jes 45,17; Joe 2,27)27Und ihr sollt erkennen, dass ich in Israels Mitte bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin und keiner sonst; und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden! (3Mo 26,12; Jes 12,6; Jes 44,6; Jes 45,6; Hes 37,27; Zef 3,17)
1Blast das Horn auf Zion und erhebt das Kriegsgeschrei auf meinem heiligen Berg[1]! Beben sollen alle Bewohner des Landes! Denn es kommt der Tag des HERRN, ja er ist nahe; (Jes 13,6; Hes 12,23; Hes 21,12; Joe 1,15; Joe 4,17)2ein Tag der Finsternis und der Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und des Wetterdunkels. Wie Morgengrauen ist es ausgebreitet über die Berge, ein großes und mächtiges Volk, wie es von Ewigkeit her nie gewesen ist und nach ihm nie mehr sein wird bis in die Jahre der Generationen und Generationen[2]. (Jer 13,6; Joe 1,2; Joe 3,4; Am 5,18; Zef 1,7; Sach 14,6; Mk 13,19)3Vor ihm her verzehrt das Feuer, und nach ihm lodert die Flamme; vor ihm ist das Land wie der Garten Eden und nach ihm eine öde Wüste. Auch gibt es vor ihm kein Entrinnen. (1Mo 2,8; Jes 33,4; Jer 5,17; Joe 1,19; Hab 1,6)4Sein Aussehen ist wie das Aussehen von Pferden; und wie Reitpferde, so rennen sie. (Nah 3,2; Offb 9,7)5Wie das Rasseln von Kriegswagen ⟨klingt es,⟩ hüpfen sie über die Gipfel der Berge; wie das Prasseln der Feuerflamme, die Stoppeln verzehrt; ⟨sie sind⟩ wie ein mächtiges Volk, zum Kampf gerüstet. (Nah 3,2; Offb 9,7)6Vor ihm zittern[3] die Völker, alle Gesichter erglühen[4]. (Jer 30,6; Nah 2,11)7Wie Helden rennen sie, wie Kriegsleute ersteigen sie die Mauer; und sie ziehen, jeder auf seinem Weg[5], und ihre Pfade verlassen sie nicht;8und keiner drängt den anderen, sie ziehen, jeder auf seiner Bahn; und sie stürzen zwischen den Waffen hindurch, ⟨ihr Zug⟩ bricht nicht ab. (Spr 30,27)9Sie überfallen die Stadt, rennen auf die Mauer, steigen in die Häuser; durch die Fenster dringen sie ein wie der Dieb. (2Mo 10,6)10Vor ihnen erbebt die Erde, erzittert der Himmel; Sonne und Mond verfinstern sich, und die Sterne verlieren ihren Glanz. (Jes 13,10; Joe 3,4; Joe 4,15; Mk 13,24; Offb 9,2)11Und der HERR lässt vor seiner Heeresmacht her seine Stimme erschallen, denn sein Heerlager ist sehr groß, denn der Vollstrecker seines Wortes ist mächtig. Denn groß ist der Tag des HERRN und sehr furchtbar. Und wer kann ihn ertragen? (Ps 18,14; Ps 68,18; Jer 30,7; Joe 4,16; Apg 2,20; Offb 6,17)
Aufruf zur Umkehr und Gottes Gnadenzusage
12Doch auch jetzt, spricht der HERR[6], kehrt um zu mir mit eurem ganzen Herzen und mit Fasten und mit Weinen und mit Klagen! (2Mo 33,5; 5Mo 4,29; Ri 2,4; 2Chr 30,6; Neh 9,1; Jes 22,12; Jer 3,22; Hos 12,7; Joe 1,13; Jak 4,9)13Und zerreißt euer Herz und nicht eure Kleider und kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Gnade, und lässt sich das Unheil gereuen. (2Mo 34,6; 2Chr 6,27; Jer 18,8; Jer 36,7)14Wer weiß, ⟨vielleicht⟩ wird er umkehren und es sich gereuen lassen und Segen hinter sich zurücklassen: Speisopfer und Trankopfer für den HERRN, euren Gott! (2Sam 16,12; Joe 1,9; Jon 3,9; Hag 2,19)15Blast das Horn auf Zion, heiligt ein Fasten, ruft einen Feiertag[7] aus! (Jes 1,13; Joe 1,14)16Versammelt das Volk, heiligt eine Versammlung[8], bringt die Ältesten zusammen, versammelt die Kinder und die Säuglinge an den Brüsten! Der Bräutigam[9] trete aus seiner Kammer und die Braut[10] aus ihrem Brautgemach! (2Chr 20,13)17Die Priester, die Diener des HERRN, sollen weinen zwischen Vorhalle und Altar und sagen: HERR, blicke mitleidig auf dein Volk[11] und gib nicht dein Erbteil der Verhöhnung preis, sodass die Nationen über sie spotten[12]! Wozu soll man unter den Völkern sagen: Wo ist ihr Gott? (Jos 7,9; Ps 42,4; Hes 8,16; Joe 1,13; Mt 23,35)18Und der HERR eiferte für sein Land, und er hatte Mitleid mit seinem Volk. (5Mo 32,36; 2Kön 19,31; Sach 1,14)19Und der HERR antwortete und sprach[13] zu seinem Volk: Siehe, ich sende euch das Korn und den Most und das Öl, dass ihr davon satt werdet; und ich werde euch nicht mehr zu ⟨einem Gegenstand der⟩ Verhöhnung machen unter den Nationen. (Rut 1,6; Hes 36,29; Hes 36,30; Sach 8,12)20Und ich werde »den von Norden[14]« von euch entfernen und ihn in ein dürres und ödes Land vertreiben, seine Vorhut in das vordere Meer und seine Nachhut in das hintere Meer[15]. Und sein Gestank wird aufsteigen, und aufsteigen wird sein Verwesungsgeruch[16], denn großgetan hat er. (Ps 126,3; Jer 1,14; Hes 47,18)21Fürchte dich nicht, du Erdboden! Juble und freue dich! Denn der HERR hat Großes getan.22Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes! Denn es grünen die Weideplätze der Steppe. Denn der Baum trägt seine Frucht, der Feigenbaum und der Weinstock geben ihren Ertrag[17]. (3Mo 26,4; Ps 65,13; Mal 3,11)23Und ihr, Söhne Zions, jubelt und freut euch im HERRN, eurem Gott! Denn er gibt euch den Frühregen nach ⟨dem Maß⟩ der Gerechtigkeit[18], und er lässt euch Regen herabkommen: Frühregen und Spätregen wie früher[19]. (5Mo 11,14; 1Kön 8,36; Ps 147,8; Jes 41,16; Hes 34,26; Hab 3,18; Zef 3,14; Sach 2,14)24Und die Tennen werden voll Getreide sein und die Kelterkufen überfließen von Most und Öl. (Hes 36,8)25Und ich werde euch die Jahre erstatten, die die Heuschrecke, der Abfresser und die Heuschreckenlarve und der Nager[20] gefressen haben, mein großes Heer, das ich gegen euch gesandt habe. (Joe 1,4)26Und ihr werdet genug essen und satt werden und werdet den Namen des HERRN, eures Gottes, loben, der Wunderbares an euch getan hat. Und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden. (5Mo 8,10; Jes 25,1; Jes 45,17)27Und ihr werdet erkennen, dass ich in Israels Mitte bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin und keiner sonst. Und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden. (3Mo 26,12; 4Mo 11,29; Spr 1,23; Jes 12,6; Jes 44,3; Jes 45,6; Jes 46,9; Hes 39,29; Sach 2,9; Apg 2,17)
1Blast das Alarmhorn auf dem Zion, gebt Alarm auf dem heiligen Berg des HERRN! Zittert, ihr Bewohner des Landes! Der Tag, an dem der HERR Gericht hält, ist nahe! (Jer 4,5; Am 5,18)2Dunkel wie die Nacht ist dieser Tag, verhangen mit düsteren Wolken. So plötzlich, wie das frühe Morgenlicht sich über die Berge ausbreitet, fällt ein gewaltiges Heer von Feinden ins Land ein, das nicht zu zählen ist. Noch nie habt ihr so etwas erlebt und nie wieder wird es das geben in allen künftigen Generationen.3Vor ihnen her wütet Feuer und hinter ihnen lodern die Flammen. Bevor sie kommen, ist das Land blühend wie der Garten Eden, und wenn sie vorübergezogen sind, liegt es so trostlos da wie die Wüste. Nichts wird von ihnen verschont. (Joe 1,19; Am 7,4)4Sie sehen aus wie Pferde, sie rennen daher wie Rosse in der Schlacht. (Offb 9,7)5Wenn sie über die Berggipfel springen, klingt es wie das Rasseln von Streitwagen, wie das Prasseln der Flammen, die ein Stoppelfeld verzehren. Sie sind wie ein kampfbereites Heer.6Bei ihrem Anblick winden sich die Völker vor Angst, alle Gesichter werden bleich.7Wie Sturmtruppen greifen sie an und erklettern die Mauern. Unbeirrbar gehen sie ihren Weg; keiner weicht einen Schritt davon ab8oder kommt dem Nebenmann in die Quere. Keine Waffe kann ihren Vormarsch aufhalten.9Sie überfallen die Stadt, erstürmen die Mauern, klettern wie Diebe durch die Fenster in alle Häuser. (2Mo 10,6)10Die Erde bebt und der Himmel zittert vor ihnen, Sonne und Mond verfinstern sich und die Sterne hören auf zu strahlen. (Jes 13,10; Hes 32,7; Joe 3,3; Joe 4,15; Am 8,9; Mk 13,24; Offb 6,12)11Der HERR selbst führt sie an, er gibt ihnen mit Donnerstimme Befehle. Das ganze riesengroße Heer vollstreckt seinen Willen. Schrecklich ist der Tag, an dem der HERR eingreift. Wer wird ihn überstehen? (Ps 29,3; Jes 10,5; Hes 38,4)
Hoffnung auf Gottes Geduld
12»Aber selbst jetzt noch könnt ihr zu mir umkehren«, sagt der HERR. »Wendet euch mir zu von ganzem Herzen, fastet, weint und klagt! (5Mo 4,29; Hes 18,23)13Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider!« Ja, kehrt um zum HERRN, eurem Gott! Ihr wisst doch: »Er ist voll Liebe und Erbarmen. Er hat Geduld, seine Güte kennt keine Grenzen. Das Unheil, das er androht – wie oft tut es ihm leid!« (1Kön 21,27; 2Kön 19,1; Esr 9,3; Jer 4,4; Jer 41,5)14Vielleicht tut es ihm auch diesmal leid und er lässt auf euren Feldern und Weinbergen wieder eine Ernte heranwachsen. Dann könnt ihr ihm, eurem Gott, wieder Korn und Wein als Opfer darbringen. (Am 5,15; Jon 3,9; Zef 2,3; Tob 13,8)
Appell an Gottes Erbarmen
15Blast das Horn auf dem Zionsberg! Ruft einen Fasttag aus, ordnet einen Bußgottesdienst an! (Jes 58,5)16Versammelt das Volk und sorgt dafür, dass es rein vor den HERRN tritt! Vom Säugling bis zum Greis sollen alle zusammenkommen. Selbst die Brautleute sollen aus der Hochzeitskammer kommen!17Die Priester, die Diener des HERRN, sollen auf dem Platz zwischen Tempel und Altar weinen und beten: »HERR, hab Erbarmen mit deinem Volk! Wir sind doch dein Eigentum! Tu uns nicht die Schande an, dass fremde Völker über uns herrschen. Lass nicht zu, dass Fremde über uns spotten und sagen: ›Wo ist nun ihr Gott?‹« (Ps 115,1)
Gott antwortet
18Da erwacht im HERRN die brennende Liebe für sein Land und das Erbarmen mit seinem Volk. (Hos 11,8; Sach 1,14)19Er antwortet ihnen: »Verlasst euch darauf: Ich gebe euch so viel Korn, Wein und Öl, dass ihr euch daran satt essen könnt. Ihr werdet den Völkern nicht mehr zum Spott dienen.20Denn ich rette euch vor dem Feind aus dem Norden. Seine Vorhut treibe ich ins Tote Meer und seine Nachhut ins Mittelmeer; sein ganzes übriges Heer jage ich in die Wüste, wo es vernichtet wird. Die Leichen werden die Luft mit ihrem Gestank erfüllen. So bestrafe ich ihn für seine Prahlerei.« (Jes 2,11; Jer 1,14)21Ihr Felder, habt keine Angst mehr, freut euch und jubelt! Der HERR hat Großes getan.22Ihr Tiere auf freiem Feld, habt keine Angst mehr! Die Weiden in der Steppe sind wieder grün. Auch die Bäume tragen wieder Frucht; Feigenbaum und Weinstock bringen reichen Ertrag.23Ihr Bewohner des Zionsberges, freut euch und jubelt über den HERRN, euren Gott! Er erweist euch seine Güte und schickt euch Regen wie zuvor, Frühregen im Herbst und Spätregen im Frühjahr. (Jer 5,24)24Auf den Dreschplätzen häuft sich das Getreide und in der Kelter laufen die Wannen über von Most und Öl.25Der HERR sagt: »Ich habe mein großes Heer gegen euch geschickt. Aber jetzt ersetze ich euch die Ernten, die die Heuschreckenschwärme[1] vernichtet haben. (Joe 1,4)26Ihr werdet euch richtig satt essen können. Dann werdet ihr mich, euren Gott, preisen, weil ich solche Wunder für euch getan habe. Nie mehr werden die anderen Völker über mein Volk spotten. (5Mo 8,10; Hes 36,13)27Daran werdet ihr Leute von Israel erkennen, dass ich, der HERR, in eurer Mitte bin, dass ich euer Gott bin und sonst keiner. Nie mehr überlasse ich mein Volk der Schande.« (Jes 12,6; Hes 34,30; Joe 4,17)
1Blast das Horn auf dem Zion, schlagt Alarm auf dem heiligen Berg! Alle Bewohner des Landes sollen erzittern! Denn der Tag, an dem der HERR Gericht hält, lässt nicht mehr lange auf sich warten.2An diesem Tag verdunkeln schwarze Wolken den Himmel, und tiefe Finsternis breitet sich aus. Ein riesiges Heer hat sich auf den Hügeln um Jerusalem niedergelassen, es verteilt sich auf den Bergen wie das Morgenrot. Nie ist so etwas je da gewesen, und es wird auch nie wieder geschehen, solange es Menschen gibt.3Feuer lodert vor diesen Truppen her, und wenn sie weg sind, steht alles in Flammen. Bevor sie über das Land herfallen, ist es ein blühendes Paradies[1], doch kaum sind sie hindurchgezogen, bleibt nur noch eine trostlose Wüste zurück. Es gibt kein Entrinnen vor ihnen!4Sie sehen aus wie Pferde, sie stürmen daher wie Schlachtrosse.5Wenn sie über die Gipfel der Berge kommen, klingt es wie herandonnernde Streitwagen, wie ein prasselndes Feuer, das auf den Feldern die Stoppeln verzehrt. Sie sind ein gewaltiges Heer, bestens gerüstet zum Kampf.6Bei ihrem Anblick zittern die Völker, die Gesichter der Menschen sind totenbleich[2].7Unerschrocken stürmen die Angreifer heran und klettern wie Soldaten auf die Mauern. Niemand kann sie aufhalten, unentwegt ziehen sie voran.8Keiner kommt dem anderen in die Quere, denn sie alle kennen ihren Platz. Sie preschen durch die Waffen der Feinde hindurch, ihre Truppen nehmen kein Ende.9Dann fallen sie über die Stadt her, erstürmen die Mauern und dringen durch die Fenster in die Häuser ein wie Diebe in der Nacht.10Die Erde bebt und der Himmel zittert, wenn sie erscheinen, Sonne und Mond werden finster, das Licht der Sterne erlischt.11Der HERR selbst führt dieses Heer an, mit mächtiger Stimme befiehlt er, und die riesigen Truppen gehorchen ihm. Groß und schrecklich ist der Tag, an dem der HERR Gericht hält! Wer kann ihn überstehen?
Kehrt um!
12So spricht der HERR: »Auch jetzt noch könnt ihr zu mir umkehren! Tut es von ganzem Herzen, fastet, weint und klagt!13Ja, zerreißt eure Herzen vor Trauer und nicht bloß eure Kleider!« Kommt zurück zum HERRN, eurem Gott, denn er ist gnädig und barmherzig, seine Geduld ist groß, und seine Liebe kennt kein Ende. Die Strafe, die er angedroht hat, tut ihm selbst leid.14Wer weiß, vielleicht wendet er das Unheil ja noch ab und segnet euch aufs Neue! Dann schenkt er euch wieder eine gute Ernte, und ihr könnt dem HERRN, eurem Gott, Speise- und Trankopfer darbringen.15Blast das Horn auf dem Zion! Ruft die Menschen zum Fasten auf! Sie sollen sich alle zum Gottesdienst versammeln.16Das ganze Volk soll kommen und sich darauf vorbereiten, dem heiligen Gott zu begegnen! Ruft alle herbei, vom Säugling bis zum Greis! Selbst Braut und Bräutigam müssen ihre Kammer verlassen und kommen!17Ihr Priester, ihr Diener des HERRN, weint im Tempelvorhof[3] und betet: »HERR, hab Erbarmen mit deinem Volk! Wir gehören doch zu dir! Lass nicht zu, dass fremde Völker uns verspotten! Warum sollen sie uns verhöhnen und rufen: ›Wo bleibt er nun, ihr Gott?‹«
Der Herr erbarmt sich über sein Volk
18Da erwachte im HERRN die leidenschaftliche Liebe zu seinem Land, und er hatte Mitleid mit seinem Volk.[4]19Er antwortete ihnen: »Ich schenke euch wieder so viel Getreide, Wein und Öl, dass ihr genug zu essen habt. Ich setze euch nicht länger dem Hohn und Spott anderer Völker aus!20Den Feind aus dem Norden jage ich fort von euch, ich treibe ihn in die Wüste. Seine vordersten Truppen stürze ich ins Tote Meer und die letzten ins Mittelmeer. Überall wird es dann nach Verwesung stinken. So strafe ich euren Feind, denn er hat euch Gewalt angetan[5].«21Ihr Felder, seid nicht länger bekümmert, freut euch und jubelt, denn der HERR hat ein großes Wunder getan!22Ihr Tiere in der Steppe, habt keine Angst mehr! Eure Weideplätze sind wieder grün, die Bäume hängen voller Früchte, Feigenbaum und Weinstock bringen reiche Ernte.23Auch ihr, die ihr auf dem Berg Zion wohnt, freut euch und jubelt über den HERRN, euren Gott! Wie treu und gerecht ist er! Er schenkt euch wieder erfrischenden Regen im Herbst und im Frühling, so wie er es früher getan hat.24Auf den Dreschplätzen häuft sich das Getreide, und aus der Kelter fließen Most und Öl in Strömen.25Gott lässt euch sagen: »Das ganze Heer von Heuschrecken, das über euch hergefallen ist, war von mir gesandt. Jetzt aber will ich euch all die Ernten ersetzen, die diese gefräßigen Tiere vernichtet haben.26Dann habt ihr mehr als genug zu essen und lobt meinen Namen. Denn ich bin der HERR, euer Gott, der große Wunder für euch vollbracht hat. Nie mehr soll mein Volk verhöhnt werden!27Ihr werdet erkennen, dass ich mitten unter euch in Israel wohne und dass ich allein der HERR, euer Gott, bin und sonst keiner! Ja, nie mehr lasse ich mein Volk in Schimpf und Schande dastehen!«
1Blast die Posaune zu Zion, ruft laut auf meinem heiligen Berge! Erzittert, alle Bewohner des Landes! Denn der Tag des HERRN kommt und ist nahe, (Joe 1,15)2ein finsterer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebliger Tag! Gleichwie die Morgenröte sich ausbreitet über die Berge, so kommt ein großes und mächtiges Volk, desgleichen vormals nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird auf ewige Zeiten für und für. (2Mo 10,13; Joe 1,6; Am 5,18; Zef 1,15)3Vor ihm her geht ein verzehrendes Feuer und hinter ihm eine brennende Flamme. Das Land ist vor ihm wie der Garten Eden, aber nach ihm wie eine wüste Einöde, und niemand wird ihm entgehen.4Sie sind gestaltet wie Pferde und rennen wie die Rosse.5Sie sprengen daher über die Höhen der Berge, wie die Wagen rasseln und wie eine Flamme prasselt im Stroh, wie ein mächtiges Volk, das zum Kampf gerüstet ist.6Völker entsetzen sich vor ihm, und jedes Angesicht erbleicht. (Nah 2,11)7Sie laufen wie Helden und ersteigen die Mauern wie Krieger; ein jeder geht stracks seinen Weg, weicht nicht von seinen Pfaden.8Keiner drängt den andern, sondern ein jeder zieht auf seinem Weg daher; sie durchbrechen die feindlichen Waffen und dabei reißt ihr Zug nicht ab.9Sie stürzen sich auf die Stadt, laufen auf der Mauer, in die Häuser steigen sie ein, wie ein Dieb kommen sie durch die Fenster.10Vor ihm erzittert das Land und bebt der Himmel, Sonne und Mond werden finster, und die Sterne halten ihren Schein zurück. (Jes 13,10; Joe 3,4; Joe 4,16)11Und der HERR lässt seinen Donner vor seinem Heer erschallen. Denn sein Heer ist sehr groß; denn es ist mächtig und richtet seinen Befehl aus. Ja, der Tag des HERRN ist groß und voller Schrecken, wer kann ihn ertragen?
Aufruf zur Buße
12Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! (Hes 33,11)13Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es reut ihn bald die Strafe. (2Mo 34,6; Neh 9,17; Ps 86,15; Ps 103,8; Ps 145,8; Jon 4,2)14Wer weiß, ob er nicht umkehrt und es ihn reut und er Segen zurücklässt, sodass ihr opfern könnt Speisopfer und Trankopfer dem HERRN, eurem Gott. (Jon 3,9)15Blast die Posaune zu Zion, sagt ein heiliges Fasten an, ruft einen Feiertag aus! (Joe 1,14)16Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde, sammelt die Ältesten, bringt zusammen die Kinder und die Säuglinge! Der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach!17Lasst die Priester, des HERRN Diener, weinen zwischen Vorhalle und Altar und sagen: HERR, schone dein Volk und lass dein Erbteil nicht zuschanden werden, dass Völker über sie herrschen! Warum willst du unter den Völkern sagen lassen: Wo ist nun ihr Gott? (Ps 79,10; Mi 7,10)
Gottes Gnadenzusage
18Da eiferte der HERR um sein Land und verschonte sein Volk.19Und der HERR antwortete und sprach zu seinem Volk: Siehe, ich will euch Getreide, Wein und Öl die Fülle schicken, dass ihr genug daran haben sollt, und will euch nicht mehr unter den Völkern zuschanden werden lassen.20Und ich will den Feind aus Norden von euch wegtreiben und ihn in ein dürres und wüstes Land verstoßen, seine Spitze in das östliche Meer und sein Ende in das westliche Meer; er soll verfaulen und stinken, denn er hat Großes getan.21Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR hat Großes getan.22Fürchtet euch nicht, ihr Tiere auf dem Felde; denn die Auen in der Steppe grünen, und die Bäume bringen ihre Früchte, und die Feigenbäume und Weinstöcke tragen reichlich.23Und ihr, Kinder Zions, freut euch und seid fröhlich im HERRN, eurem Gott, der euch den Lehrer zur Gerechtigkeit gibt und euch herabsendet Regen, Frühregen und Spätregen wie zuvor, (Jer 5,24)24dass die Tennen voll Korn werden und die Keltern Überfluss an Wein und Öl haben.25Und ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken, Larven, Geschmeiß und Raupen gefressen haben, mein großes Heer, das ich unter euch schickte.26Ihr sollt genug zu essen haben und den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen, der Wunder unter euch getan hat, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden. (5Mo 8,10)27Und ihr sollt’s erfahren, dass ich mitten unter Israel bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin, und sonst keiner mehr, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden.