Joel 2

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Stoßt in das Horn auf dem Zion, / schlagt Alarm auf meinem heiligen Berg! / Die Bewohner des Landes sollen zittern. / Denn nah ist der Tag Jahwes.2 Dunkel wie die Nacht ist dieser Tag, / mit finsteren Wolken verhangen. / Wie das Morgengrauen sich über die Berge ausbreitet, / so fällt ein gewaltiges Heer ins Land, / ein mächtiges Volk. / So etwas habt ihr noch nie erlebt, / und nie wieder wird es so etwas geben / bis in die fernsten Generationen.3 Vor ihm her frisst ein Feuer, / und nach ihm lodern die Flammen. / Wie der Garten Eden war das Land vorher, / nachher ist es eine öde Wüste. / Es gibt kein Entkommen vor ihm.4 Sie sehen aus wie Pferde, / stürmen wie Schlachtrosse daher.5 Wie rasselnde Streitwagen springen sie über die Kuppen der Berge, / wie eine prasselnde Flamme, die ein Stoppelfeld verzehrt, / wie ein mächtiges Heer, gerüstet zur Schlacht.6 Vor ihm zittern die Völker, / alle Gesichter erbleichen.7 Sie greifen wie Elitetruppen an, / wie erprobte Soldaten ersteigen sie die Mauer. / Unentwegt ziehen sie voran, / nichts bringt sie ab vom Weg,8 keiner bedrängt den anderen, / jeder geht in seiner Bahn. / Keine Waffe hält sie auf, / ihre Reihen brechen nicht.9 Sie überfallen die Stadt, / erstürmen die Mauer, / ersteigen die Häuser. / Wie Diebe dringen sie ein.10 Vor ihnen erbebt die Erde, / erzittert der Himmel, / verfinstern sich Sonne und Mond, / erlischt der Glanz der Sterne.11 Jahwe erhebt die Stimme vor seinem Heer, / denn sein Heer ist überaus groß, / mächtig der Vollstrecker seines Befehls. / Ja, groß ist der Tag Jahwes / und voller Schrecken. / Wer kann ihn ertragen?12 Doch auch jetzt noch gilt, was Jahwe sagt: / „Kehrt mit ganzem Herzen zu mir um, / mit Fasten, Weinen und Klagen!13 Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider!“ / Ja, kehrt um zu Jahwe, eurem Gott! / Denn er ist gnädig und barmherzig, / voller Güte und Geduld. / Das Unheil schmerzt ihn doch selbst.14 Wer weiß, vielleicht tut es ihm auch diesmal leid / und er kehrt um und lässt euch Segen zurück, / sodass ihr Jahwe, eurem Gott wieder Speis- und Trankopfer bringt.15 Stoßt in das Horn auf dem Zion! / Ruft einen Fasttag aus! / Ordnet eine Feier an!16 Ruft das Volk zusammen und heiligt[1] die Gemeinde! / Ruft alle zusammen, vom Säugling bis zum Greis, / selbst Bräutigam und Braut aus ihrer Kammer!17 Zwischen Vorhalle und Altar / sollen die Priester klagen, / die Diener Jahwes sollen sagen: / „Jahwe, verschone dein Volk! / Überlass dein Erbe nicht der Schande, / dass nicht die Völker über uns spotten. / Warum sollen Heidenvölker sagen: / 'Wo ist er denn, ihr Gott?'“18 Da erwachte die brennende Liebe Jahwes für sein Land. Er hatte Mitleid mit seinem Volk.19 Jahwe antwortete ihnen: „Passt auf! Ich gebe euch so viel Korn, Most und Öl, dass ihr euch daran satt essen könnt. Ich setze euch nicht länger dem Spott der anderen Völker aus.20 Den Feind aus dem Norden schicke ich weit von euch weg. Ich jage ihn in die Wüste. Seine Vorhut treibe ich ins Tote Meer, seine Nachhut kommt im Mittelmeer um. Wegen ihrer Überheblichkeit werden ihre Leichen die Luft mit ihrem Gestank erfüllen.“21 Hab keine Angst mehr, fruchtbares Land! / Freue dich und brich in Jubel aus, / denn Jahwe hat Großes getan!22 Ihr Tiere auf dem freien Feld, / fürchtet euch nicht mehr! / Die Weiden in der Steppe sind wieder grün. / Auch die Bäume tragen wieder Frucht, / Feigenbaum und Weinstock bringen reichen Ertrag.23 Und ihr Einwohner Zions, / jubelt und freut euch in Jahwe, eurem Gott! / Denn er gibt euch den Herbstregen zurück, / damit Gerechtigkeit wächst, / Herbst- und Frühjahrsregen / wie in früherer Zeit.24 Die Dreschplätze sind mit Getreide gefüllt, / die Kelterwannen laufen über, / Ströme von Most und Öl.25 Und ich werde euch die Ernten ersetzen, / die meine Heere gefressen haben, / die ich gegen euch schickte: / Heuschrecke, Abfresser, Vertilger und Nager.26 Ihr werdet euch richtig satt essen können / und den Namen von Jahwe, eurem Gott, loben, / der solche Wunder für euch tat. / Nie mehr soll mein Volk beschämt werden.27 Dann werdet ihr erkennen, dass ich in eurer Mitte bin / und dass ich, Jahwe, allein euer Gott bin. / Mein Volk braucht sich nie mehr zu schämen.

Joel 2

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Blast die Posaune zu Zion, ruft laut auf meinem heiligen Berge! Erzittert, alle Bewohner des Landes! Denn der Tag des HERRN kommt und ist nahe, (Joe 1,15)2 ein finsterer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebliger Tag! Gleichwie die Morgenröte sich ausbreitet über die Berge, so kommt ein großes und mächtiges Volk, desgleichen vormals nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird auf ewige Zeiten für und für. (2Mo 10,13; Joe 1,6; Am 5,18; Zef 1,15)3 Vor ihm her geht ein verzehrendes Feuer und hinter ihm eine brennende Flamme. Das Land ist vor ihm wie der Garten Eden, aber nach ihm wie eine wüste Einöde, und niemand wird ihm entgehen.4 Sie sind gestaltet wie Pferde und rennen wie die Rosse.5 Sie sprengen daher über die Höhen der Berge, wie die Wagen rasseln und wie eine Flamme prasselt im Stroh, wie ein mächtiges Volk, das zum Kampf gerüstet ist.6 Völker entsetzen sich vor ihm, und jedes Angesicht erbleicht. (Nah 2,11)7 Sie laufen wie Helden und ersteigen die Mauern wie Krieger; ein jeder geht stracks seinen Weg, weicht nicht von seinen Pfaden.8 Keiner drängt den andern, sondern ein jeder zieht auf seinem Weg daher; sie durchbrechen die feindlichen Waffen und dabei reißt ihr Zug nicht ab.9 Sie stürzen sich auf die Stadt, laufen auf der Mauer, in die Häuser steigen sie ein, wie ein Dieb kommen sie durch die Fenster.10 Vor ihm erzittert das Land und bebt der Himmel, Sonne und Mond werden finster, und die Sterne halten ihren Schein zurück. (Jes 13,10; Joe 3,4; Joe 4,16)11 Und der HERR lässt seinen Donner vor seinem Heer erschallen. Denn sein Heer ist sehr groß; denn es ist mächtig und richtet seinen Befehl aus. Ja, der Tag des HERRN ist groß und voller Schrecken, wer kann ihn ertragen?12 Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! (Hes 33,11)13 Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es reut ihn bald die Strafe. (2Mo 34,6; Neh 9,17; Ps 86,15; Ps 103,8; Ps 145,8; Jon 4,2)14 Wer weiß, ob er nicht umkehrt und es ihn reut und er Segen zurücklässt, sodass ihr opfern könnt Speisopfer und Trankopfer dem HERRN, eurem Gott. (Jon 3,9)15 Blast die Posaune zu Zion, sagt ein heiliges Fasten an, ruft einen Feiertag aus! (Joe 1,14)16 Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde, sammelt die Ältesten, bringt zusammen die Kinder und die Säuglinge! Der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach!17 Lasst die Priester, des HERRN Diener, weinen zwischen Vorhalle und Altar und sagen: HERR, schone dein Volk und lass dein Erbteil nicht zuschanden werden, dass Völker über sie herrschen! Warum willst du unter den Völkern sagen lassen: Wo ist nun ihr Gott? (Ps 79,10; Mi 7,10)18 Da eiferte der HERR um sein Land und verschonte sein Volk.19 Und der HERR antwortete und sprach zu seinem Volk: Siehe, ich will euch Getreide, Wein und Öl die Fülle schicken, dass ihr genug daran haben sollt, und will euch nicht mehr unter den Völkern zuschanden werden lassen.20 Und ich will den Feind aus Norden von euch wegtreiben und ihn in ein dürres und wüstes Land verstoßen, seine Spitze in das östliche Meer und sein Ende in das westliche Meer; er soll verfaulen und stinken, denn er hat Großes getan.21 Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR hat Großes getan.22 Fürchtet euch nicht, ihr Tiere auf dem Felde; denn die Auen in der Steppe grünen, und die Bäume bringen ihre Früchte, und die Feigenbäume und Weinstöcke tragen reichlich.23 Und ihr, Kinder Zions, freut euch und seid fröhlich im HERRN, eurem Gott, der euch den Lehrer zur Gerechtigkeit gibt und euch herabsendet Regen, Frühregen und Spätregen wie zuvor, (Jer 5,24)24 dass die Tennen voll Korn werden und die Keltern Überfluss an Wein und Öl haben.25 Und ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken, Larven, Geschmeiß und Raupen gefressen haben, mein großes Heer, das ich unter euch schickte.26 Ihr sollt genug zu essen haben und den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen, der Wunder unter euch getan hat, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden. (5Mo 8,10)27 Und ihr sollt’s erfahren, dass ich mitten unter Israel bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin, und sonst keiner mehr, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden.

Joel 2

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Stosst ins Horn in Zion und brecht in Kriegsgeschrei aus auf meinem heiligen Berg; alle Bewohner des Landes zittern, denn der Tag des HERRN kommt, er ist nah: (Hos 4,17; Hos 5,8; Zef 1,14; Zef 1,15; Zef 2,15; Zef 3,11)2 ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels, ausgebreitet über den Bergen wie die Morgendämmerung. Ein grosses und starkes Volk, nie hat es seinesgleichen gegeben, und nach ihm wird seinesgleichen nie wieder sein bis zu den Jahren der fernsten Generationen: (Joe 2,10; Am 5,18; Sach 14,6)3 Vor ihm her frisst Feuer, und hinter ihm wütet die Flamme. Wie der Garten Eden ist das Land vor ihm, hinter ihm aber ist öde Wüste, und es gibt kein Entrinnen vor ihm. (1Mo 2,8; Joe 1,19)4 Ihr Aussehen ist wie das Aussehen von Pferden, und wie Rennpferde, so rasen sie. (Nah 3,2; Offb 9,7)5 Mit einem Lärm wie von Kriegswagen springen sie über die Höhen der Berge, dem Prasseln der Feuerflamme gleich, die das Stoppelfeld frisst, wie ein starkes Volk, aufgestellt zur Schlacht. (Offb 9,9)6 Vor ihm winden sich Völker, alle Gesichter sind erblasst. (Jes 13,8; Nah 2,11)7 Wie Helden rennen sie, wie Krieger ersteigen sie die Mauer, und jeder geht seinen Weg, und sie kommen nicht ab von ihren Wegen.8 Und keiner steht seinem Bruder im Weg, jeder zieht dahin auf seiner Strasse, und zwischen den Waffen fallen sie ein, ohne Unterlass.9 Sie fallen über die Stadt her, laufen über die Mauer, steigen in die Häuser ein, kommen durch die Fenster wie der Dieb.10 Vor ihm bebt die Erde, erzittert der Himmel, haben sich Sonne und Mond verfinstert, und die Sterne haben ihren Glanz verloren. (Joe 2,2; Joe 3,4; Joe 4,15; Offb 9,2)11 Und vor seinem Heer hat der HERR seine Stimme erhoben, sehr gross ist sein Heerlager, stark ist, wer sein Wort vollstreckt! Gross ist der Tag des HERRN und überaus furchtbar! Und wer könnte an ihm bestehen? (Nah 1,6; Mal 3,2; Mal 3,23)12 Und nun endlich, Spruch des HERRN, kehrt zurück zu mir mit eurem ganzen Herzen und mit Fasten und unter Tränen und in Trauer. (Joe 1,14)13 Und zerreisst euer Herz und nicht eure Gewänder, und kehrt zurück zum HERRN, eurem Gott, denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Gnade, und einer, dem das Unheil leidtut. (2Mo 34,6; Am 5,14; Jon 4,2; Nah 1,3)14 Wer weiss - er könnte sich besinnen und sich erbarmen, und er könnte Segen hinterlassen. Speiseopfer und Trankopfer für den HERRN, euren Gott! (Am 5,15; Jon 3,9)15 Stosst ins Horn in Zion, erklärt das Fasten für heilig, ruft einen Busstag aus! (Joe 1,14; Joe 2,1)16 Versammelt das Volk, heiligt die Versammlung, holt die Ältesten zusammen, versammelt die Kinder und jene, die noch an der Brust saugen. Der Bräutigam komme aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach. (Joe 1,14)17 Zwischen Vorhalle und Altar sollen die Priester weinen, die Diener des HERRN, und sprechen: HERR, hab Mitleid mit deinem Volk und mache deinen Erbbesitz nicht zum Gespött, dass Nationen sich nicht lustig machen über sie. Warum soll man unter den Völkern sagen: Wo ist ihr Gott? (Ps 42,11; Ps 79,10; Mi 7,10)18 Da erwachte der Eifer des HERRN für sein Land, und er hatte Mitleid mit seinem Volk. (5Mo 4,24; Nah 1,2; Sach 1,14)19 Und der HERR antwortete und sprach zu seinem Volk: Seht, ich sende euch das Getreide und den Wein und das Öl, und ihr werdet davon satt werden. Und ich werde euch nicht mehr zum Spott machen unter den Nationen! (5Mo 11,14; Hos 2,24; Joe 1,10; Sach 8,12)20 Und den aus dem Norden treibe ich weit fort, weg von euch, und ich verjage ihn in ein dürres und verwüstetes Land, seine Vorhut ins östliche Meer und seine Nachhut ins westliche Meer. Und sein Gestank wird aufsteigen, und sein Verwesungsgeruch wird aufsteigen, denn er hat grossgetan. (Jes 34,3; Jer 1,14; Am 4,10)21 Fürchte dich nicht, du Erdboden, juble und freue dich, denn der HERR hat Grosses getan!22 Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes, denn die Weideflächen in der Steppe sind ergrünt, denn der Baum trägt seine Frucht, Feigenbaum und Weinstock geben mit voller Kraft.23 Und ihr, Kinder Zions, jubelt und freut euch am HERRN, eurem Gott, denn im rechten Mass hat er euch die Regengüsse gegeben, und er hat Regen fallen lassen für euch, Regengüsse und Spätregen am ersten Tag. (Joe 2,19; Zef 3,14; Sach 10,1)24 Und die Tennen werden sich füllen mit Getreide, und die Keltern werden überfliessen von Wein und Öl.25 Und ich werde euch die Jahre erstatten, die die Heuschrecke gefressen hat, die Heuschreckenbrut und die Schabe und die Raupe, mein grosses Heer, das ich gegen euch gesandt habe. (Joe 1,4)26 Dann werdet ihr essen und essen und satt werden und den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen, der wunderbar an euch gehandelt hat. Und mein Volk wird niemals mehr zuschanden werden. (Joe 2,19)27 Und ihr werdet erkennen, dass ich in Israels Mitte bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin und keiner sonst. Und mein Volk wird niemals mehr zuschanden werden. (Hos 13,4)